Hier bin ich nun am Mummelsee, dem größten Karsee des Schwarzwalds. Die ersten Sonnenstrahlen fallen auf den See und die tief dunkle Farbe und die umliegenden Tannenbäume lassen diesen Ort mystisch erscheinen. Dieses Ausflugsziel vereint gleich zwei Highlights: Den Mummelsee und eine Wanderung auf den höchsten Berg des Nordschwarzwalds, die Hornisgrinde. Ich blicke auf die Bergspitze und kann nur erahnen, was mich für eine Aussicht von oben erwartet.

Lohnt sich die Wanderung vom Mummelsee zur Hornisgrinde?

Mit einer Höhe von 1.164 Metern bildet die Hornisgrinde den höchsten Gipfel des Nordschwarzwalds. Direkt unterhalb befindet sich der Mummelsee, der auf 1.028 Metern liegt. Die malerische Kulisse und die direkte Anbindung an die Schwarzwaldhochstraße machen diese Orte zu einem wahren Touristenmagnet. 

Der Mummelsee ist nicht nur der größte (3,7 Hektar), sondern mit 19 Metern auch der tiefste Karsee des Schwarzwalds. Er gehört zu den Überbleibseln der letzten Eiszeit und ist somit mehrere tausend Jahre alt. Er ist umgeben von massiven Felswänden, Tannen und Bergen. Egal, ob für Wanderliebhaber oder für Familien, die Orte haben viel zu bieten. 

Fototipp: Vom Holzsteg, der unmittelbar am Südufer und dem Berghotel liegt, kann man die Schönheit des Mummelsees einfangen. Besonders am Morgen ist die Reflexion des Wassers wunderschön.

Anreise zum Mummelsee in Seebach

Start:Parkplatz Mummelsee
Strecke:6,5 km
Höhenmeter:267 hm
Gehzeit:2,5 Std.
Must-See:Hochmoorlandschaft

Der Mummelsee liegt direkt an der Schwarzwaldhochstraße. Diese zieht sich durch den wunderschönen Nordschwarzwald über 60 Kilometer von Baden-Baden bis hin zu Freudenstadt. Mit der Panoramalinie 423 oder mit der Naturerlebnislinie 425 könnt ihr mit dem Bus anreisen. Die Linie 423 startet am Bahnhof in Achern. Der Bus 425 beginnt seine Fahrt in Oppenau. Die Busse fahren jedoch sehr unregelmäßig. Wer keine Lust hat, zwei Stunden auf den Rückbus zu warten, muss deshalb gut im Voraus planen.

Die meisten Besucher reisen mit dem Auto an. Vor Ort gibt es einen kostenlosen Parkplatz, der nur wenige Meter entfernt vom See liegt. An Wochenenden sind die Parkplätze jedoch schnell belegt. Alternativ ist es möglich, an der Straße zu parken oder ein Stück weiter beim Seibelseckle. Besonders dramatisch ist die Parksituation im Winter. Durch die Skipiste wird dann oft am Vormittag die Zufahrt gesperrt. 

Umrundung des Mummelsees am frühen Morgen

Ich war bereits schon einige Male am Mummelsee und weiß, wie beliebt dieser Ort ist. Deshalb entschließe ich mich dazu, die Tour an einem frühen Sonntagmorgen zu beginnen. Der See liegt nur wenige Meter vom Parkplatz entfernt. Ich blicke auf ihn und bin fasziniert von der Stille. Der sanfte Wind und das Zwitschern der Vögel sind die einzigen Geräusche, die ich wahrnehme. Ich kenne diesen Ort sonst nur als trubliges Ausflugsziel. Erleichternd denk ich mir: Da hat sich das frühe Aufstehen doch gelohnt.

Die umliegenden Tannenbäume spiegeln sich im See. Das Wasser leuchtet in einem tiefen Grünton und erscheint fast schon schwarz. Um den See herum führt ein etwa 800 Meter langer Rundweg. Dieser ist nicht sonderlich lang, aber auf jeden Fall einen Spaziergang wert. Auf der halben Strecke sind einige Bänke.

Von hier könnt ihr einen tollen Blick auf die andere Uferseite erhaschen und die Seele baumeln lassen. Durch den flachen und gut ausgebauten Weg ist die Umrundung besonders bei Familien beliebt. Es befindet sich auch ein Spielplatz am See sowie ein Hotel, das Essen anbietet. Zudem können im Sommer hier am Mummelsee Tretboote ausgeliehen werden.

Auch interessant: Baumwipfelpfad Schwarzwald in Bad Wildbad

Kurze Wanderung vom Mummelsee zur Hornisgrinde

Verschiedene Wege führen hoch zur Hornisgrinde. Es besteht sogar die Möglichkeit, mit der Panoramalinie 423 und der Naturerlebnislinie 425 vom Mummelsee aus zur Hornisgrinde zu fahren. Wer jedoch gut zu Fuß unterwegs ist, der sollte sich die kurze Wanderung nicht entgehen lassen.

Links am Hotel vorbei beginnt die Wanderung. Es wartet zunächst ein steil bergauf verlaufender Weg. Der Pfad führt durch die wunderschöne Natur des Schwarzwalds. Ich bin umgeben von Bäumen und blicke immer wieder auf die Berge.

Der Weg ist steinig, weshalb ich aufpassen muss, wohin ich trete. Nach etwa 15 Minuten gelange ich zum ersten Aussichtspunkt. Hier erwartet euch eine tolle Aussicht auf den See und ein paar Bänke zum Entspannen. Ich sehe bereits den Turm der Hornisgrinde, nun heißt es noch einmal bergauf laufen und dann ist es geschafft.

Nach etwa 30 Minuten komme ich oben an. Von hier ist die Aussicht phänomenal. Der Mummelsee erscheint mir so klein und ich habe einen unglaublichen Weitblick über den Nordschwarzwald, das Rheintal und die Vogesen. Der Wanderweg hoch war etwas anstrengend, aber durchaus machbar. Festes Schuhwerk würde ich wegen des Untergrunds empfehlen.

Aussichtsturm und Moorlandschaft an der Hornisgrinde

Oben angekommen, gibt es gleich mehrere Highlights. Der Hornisgrindeturm ist der höchste Punkt auf der Hornisgrinde. Leider ist der Turm während meines Besuchs wegen Bauarbeiten gesperrt. Das ist jedoch nicht weiter schlimm, denn überall, wohin das Auge reicht, gibt es tolle Aussichten. Außerdem könnt ihr hier oben in der Grinde Hütte einkehren und ein Päuschen einlegen.

Ein weiteres Highlight ist das Hochmoorgebiet. Ich entschließe, den Rundweg zu nehmen. Die Pflanzenwelt könnte kaum diverser sein. Während unten majestätische Tannenbäume stehen, ist hier die Landschaft karg. Gräser und Büsche dominieren das Terrain. Der Holzbohlenpfad führt mitten durch das Moorgebiet. Durch Infotafeln, die am Wegesrand stehen, erfährt man interessante Einblicke in die Tier- und Pflanzenwelt. Ich erfahre, dass neben dem Torfmoss und verschiedenen Gräsern auch Heidelbeeren, Rauschbeeren und Preiselbeeren angesiedelt sind.

Auf dem Weg komme ich am Bismarckturm vorbei. Der Turm scheint etwas fehl am Platz. Kein Wunder, er wurde auch nicht als Aussichtsturm gebaut, sondern wurde in der Vergangenheit zur Landvermessung verwendet. Der Weg ist fast ebenmäßig, durch die fehlenden Bäume kann es hier ganz schön windig werden. Zudem liegt im Herbst und Winter oft ein Nebelschleier auf der Hornisgrinde, weshalb es durchaus ungemütlich werden kann.

Auch interessant: Titisee – Beliebter Badesee im Hochschwarzwald

Fazit

Über den Dreifürstenstein (Schwabenwegle) beschließe ich wieder zurück zum Parkplatz zu wandern. Der Weg führt durch blühende Sträucher und Büsche. Es warten hier einige steile Abschnitte mit einem felsigen Untergrund. Bei Regen würde ich diesen Weg nur bedingt empfehlen. Das Schwabenwegle führt nicht direkt zum Mummelsee zurück, sondern zum Parkplatz am Seibelseckle. Von dort laufe ich noch etwa 15 Minuten zum Mummelsee. Besonders auf dem Rückweg kann ich diese Strecke sehr empfehlen. Es ist weniger los und das Panorama ist herrlich. 

Wer die Stille sucht und in die wunderschöne Natur des Schwarzwalds eintauchen möchte, der ist am Mummelsee falsch. Der See wird nicht umsonst auch “Rummelsee” genannt. Um die Schönheit des Sees zu erleben, müsst ihr eure Tour bereits am frühen Morgen beginnen. Ein Muss ist neben der Umrundung des Sees auch der Aufstieg der Hornisgrinde. Hier könnt ihr dem Trubel entfliehen und neben der wunderschönen Aussicht auch die besondere Moorlandschaft entdecken.

Wer bereits in der Gegend ist, der sollte auch den Lotharpfad besuchen. In etwa 10 Fahrminuten erreicht man den Erlebnispfad, der mitten durch die wilde Natur des Schwarzwalds führt.

Lage

Praktische Links

Kommentar verfassen