Früh am Morgen, während der Rest des kleinen Dorfes Schröcken noch schläft, startet meine Bike & Hike Tour. Heute geht es für mich auf einen der schönsten Berge hier in der Gegend: die Juppenspitze. Mit dem Mountainbike durchfahre ich Wiesen und Felder und erklimme die letzten Höhenmeter dann zu Fuß. Als Bonus sehe ich heute noch den ausgezeichneten schönsten Ort Österreichs. Es geht über Stock und Stein. Kommt mit auf diese lohnenswerte Tour.

Lohnt sich eine Bike & Hike Tour in Warth-Schröcken?

Nächster Halt: Warth-Schröcken in Österreich. Die beiden kleinen Bergdörfer haben zusammen nur knapp 400 Einwohner und sind dennoch ein sehr beliebtes Reiseziel in den Alpen. Trotz starker Touristik haben beide Dörfer ihren Charme nicht verloren und bieten die Möglichkeit eines entspannten Aufenthalts ohne den Trubel der Großstadt. Auch wenn die Gegend vor allem für den Skisport bekannt ist, bleibt das noch lange nicht alles. Hier gibt es im Winter wie im Sommer ein umfangreiches Angebot an Aktivitäten.

Im Sommer könnt ihr euch hier mit einer Gruppe Wanderern an die Erkundung der Umgebung wagen oder einen Familienurlaub mit Besuch im Abenteuerpark verbringen. Das Gebiet ist erfüllt von Idylle, ein wunderbarer Ort um sich auf das Bike zu schwingen. Natürlich sind die Orte Warth und Schröcken auf Touristen eingestellt, ihr müsst euch also keine Sorgen über mangelndes Equipment oder Expertise machen. Ich habe mich für die Kombination aus Bike & Hike entschieden, da es mir die Möglichkeit bietet, die Berge bis zur Spitze zu erklimmen, wo es in der Regel keine Trails für Biker mehr gibt.

Fototipp: Auch wenn ich die Möglichkeit aufgrund des Nebels nicht hatte, solltet ihr euch ein Bild vom Ausblick der Juppenspitze nicht entgehen lassen. Von hier aus blickt ihr bis zurück nach Schröcken und zum Körbersee.

Anreise nach Warth-Schröcken

Startpunkt:Schröcken
Höhenmeter:400 hm per Fahrrad
700 hm zu Fuß
Strecke: 25 km
Hoteltipp:Berghaus Schröcken
Einkehrtipp:Auenfelder Hütte

Mit der Bahn geht es von Garmisch-Partenkirchen bis Reutte in Tirol. Von dort braucht ihr knapp 1,5 Stunden mit der Buslinie 110 bis Warth.
Mit dem Auto fahrt ihr vom Bodensee über die Bundesstraße 200 bis Warth-Schröcken. Oder von München aus über die Bundesstraße 198.

Ich übernachte im Berghaus Schröcken am Arlberg, bin also direkt von dort aus zu meiner Tour aufgebrochen. Ihr könnt natürlich auch aus Warth starten, die Tour bietet viele Optionen an. 

Vollgefedertes Mountainbike oder doch lieber E-MTB?

Ich fahre die heutige Tour mit einem vollgefederten Mountainbike ohne elektrischen Antrieb, ihr könnt aber ohne Probleme auch ein E-MTB ausleihen. Zur Ausrüstung zählen natürlich ein Helm und in meinem Fall eine dünne Regenjacke, da das Wetter nicht sonderlich vielversprechend aussieht. Auch ihr solltet vor eurer Tour sichergehen, dass in der Gegend keine schweren Gewitter vorhergesagt sind. Regen kann man zwar aushalten, gegen Blitz und Donner hilft die Jacke dann aber auch nicht mehr. Außerdem tausche ich meine Mountainbike-Schuhe heute gegen Wanderschuhe, denn ich möchte schließlich einen guten Teil der Strecke zu Fuß bewältigen. Da ist festes Schuhwerk angesagt.

Da die Region ein bekanntes und viel besuchtes Gebiet ist, gibt es zahllose Trails und Wege, zwischen denen ihr wählen könnt. Eure Tour auf die Juppenspitze könnt ihr also nach Belieben verlängern oder verkürzen. Wenn ihr aber ohne Motor unterwegs seid, solltet ihr ein relativ hohes Fitnesslevel haben. Die starke Steigung hat es von Anfang an in sich und geht heftig in die Beine. Überschätzt euch hier nicht und vergesst nicht, dass ihr die letzten 700 hm zu Fuß auch noch schaffen müsst. Neben eurer eigenen Sicherheit sollte ich hier auch noch anmerken, dass das Gebiet ein Paradies für Wanderer ist, seid also bitte rücksichtsvoll und fahrt vorsichtig! 

Von Schröcken ab in den Wald

Meine heutige Tour startet früh morgens in Schröcken. Während der Ort noch aufwacht, schwinge ich mich schon auf mein Bike. Viel idyllischer kann es fast nicht werden, denn die wenigen Einwohner in Schröcken werden von den ersten Sonnenstrahlen durch einige mystische Wolkenfelder geweckt. Hier gibt weit und breit nur Natur, unterbrochen von einigen Häusern.

Für mich geht es sofort durch den Wald steil bergauf, ich habe ja schließlich auch 1.100 Höhenmeter zu erklimmen. 400 davon mit dem Bike, die restlichen 700 zu Fuß. Das wird ein ganzes Stück Arbeit, mein heutiges Ziel ist aber schon in Sicht. Die Juppenspitze versteckt sich gerade noch hinter Nebel und Wolken, da kann ich nur hoffen, dass der Himmel in den nächsten Stunden noch aufklart. Wie ein Zauberland wirkt die Umgebung in Nebel gehüllt, wobei die klare Sicht auf die vielen Täler den im Nebel versteckten Berggipfel mehr als wett macht. Der Schotterweg führt mich immer weiter durch grüne Wiesen und Felder. Der Anstieg geht so ganz ohne Motor schon ziemlich in die Oberschenkel. An der Alpe Barzen erwartet mich sogar ein Hindernisparcours. Umringt von interessierten Ziegen geht es im Slalom weiter in Richtung Gipfel.

Mich begleitet auf der Tour die Bregenzer Ache mit ihrem sprudelnden Wasser. Der Bergfluss schlängelt sich hier nach unten ins Tal und bleibt in der Stille der Landschaft fast das einzige Geräusch. Unterbrochen wird diese Idylle nur von den Geräuschen der zahllosen Murmeltiere, die hier in den Bergen leben. 

Weiter zur Auenfeldalpe

Natürlich freunde ich mich auf dieser Tour nicht nur mit Ziegen, sondern auch mit Kühen an. Auf einer Höhe von 1.700 m begrüßt uns die Auenfeldalpe schon mit Glockengeläut. Auch wenn es bei Sonnenschein und grünen Wiesen kaum zu glauben ist, befinde ich mich mitten im Skigebiet Warth-Schröcken. Im Winter ist hier alles bedeckt mit Schnee und überall tummeln sich begeisterte Ski- und Snowboardfahrer. Das Skigebiet Warth-Schröcken ist in Verbindung mit Lech und St. Anton am Arlberg das größte Skigebiet Österreichs, ein absolutes Paradies für Wintersportler. 

Auf Schotterwegen verlasse ich dann auch schon das Auenfeld in Richtung Lech. Auch jetzt ist die Bergspitze noch in Wolken gehüllt. Passend zu der mystischen Atmosphäre kreuze ich hier in der Natur den Weg von zwei wilden Pferden. Ihr seht, mit Ziegen, Kühen und Pferden bekommt ihr hier die volle Dröhnung Natur und Tierwelt! Mit Blick auf mein heutiges Ziel verabschiede ich mich nach 400 Höhenmetern von meinem Bike und mache mich zu Fuß an den Rest des Aufstiegs. 

Zu Fuß bis zum Gipfel der Juppenspitze

Über schmale Wege geht es jetzt ziemlich steil immer weiter nach oben, eine echte Herausforderung. Hier lohnen sich die Wanderschuhe definitiv, denn die Wege werden immer felsiger. Wiesen wechseln zu Steinfeldern und im Wolkenfeld lohnt sich dann auch die Regenjacke! Immer surrealer wirkt der Aufstieg hier, denn ich kann nur noch einige Meter weit sehen.

Am Gipfelkreuz angekommen gibt es für mich leider nicht allzu viel zu sehen, denn die Bergspitze steckt in einer großen Wolke fest. Das allein schon ist für mich Grund genug, diese Tour bald noch einmal zu unternehmen, diesen Ausblick will ich mir nämlich nicht nehmen lassen. Auch wenn ich natürlich gehofft habe, von der Bergspitze in die umliegenden Täler blicken zu können, so ist dieser Anblick doch auch etwas Besonderes. Hier oben in den Wolken fühlt man sich, als sei man allein auf der Welt.

Zurück zum Bike und in die Auenfelder Hütte

Für mich geht es jetzt wieder auf den Weg nach unten und aus der Wolkendecke heraus, ich habe mir mein Mittagessen inzwischen schließlich redlich verdient. Mit dem Bike geht es dann deutlich schneller bergab als zu Fuß. Ich kehre im Berggasthof Auenfelder Hütte ein und dann geht es gut gestärkt auf zum nächsten Zwischenziel.

Kurz stelle ich mein Bike ab und mache mich zu Fuß auf den Weg zum Körber See. Dieser wurde 2017 zum schönsten Platz Österreichs gekürt, und das zu Recht. Das klare Wasser fügt sich wunderschön in die umliegende Alpenkulisse ein. Wie auch auf dem Rest der Tour herrscht hier fast absolute Stille. Nur ab und zu zwitschert ein Vogel oder man hört das Plätschern eines Gebirgsbachs. Mehr Natur und Ruhe geht fast nicht.

Fazit

Die Umgebung ist ein wahres Wunderwerk der Natur und ihr findet hier ohne Frage eine ganze Menge Ruhe und Entspannung. Die Stille so weit oben in den Bergen ist einfach unschlagbar. In Kombination mit den beiden Bauerndörfern Warth und Schröcken mit ihren alten Häusern taucht ihr hier im Winter sowie im Sommer in eine völlig neue Welt ein. Ein optimaler Ort, um Abwechslung vom stressigen Alltag zu finden. 

Wie schon gesagt könnt ihr hier in Warth-Schröcken im Winter sogar Skifahren, das ist aber noch lange nicht alles, was diese Gegend zu bieten hat. Ihr könnt euch hier kopfüber in die Natur stürzen und von Canyoning bis Mountainbiken alles Mögliche unternehmen. Neben Action bietet die Umgebung auch entspannende Aktivitäten, mit denen ihr dem Alltag entfliehen könnt.

Lage

Praktische Links

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