Surfen lernen – ein Traum, den sich viele Reisende jährlich erfüllen. Lange Strände, hohe Wellen und eine entspannte Atmosphäre machen das Bild vom Surfurlaub perfekt. Doch aller Anfang ist schwer. Beim Surfen lernen ist Geduld gefragt. Was muss ich beim Surfen beachten? Wie lerne ich die Wellen zu lesen? Fragen, ohne deren Antworten man als Anfänger ganz schön aufgeschmissen ist. Deshalb habe ich für eine Woche einen Surfkurs in Moliets-et-Maa besucht.

Lohnt sich Surfen lernen an der französischen Atlantikküste?

Mit ihren endlosen Stränden ist Frankreichs Atlantikküste perfekt für alle, die Surfen wollen. Egal ob Anfänger oder Vollprofi. Die meisten Surfcamps und Surfschulen befinden sich zwischen den Orten Bordeaux und Biarritz. Von Mai bis Oktober können Anfänger oder Fortgeschrittene aus einem großen Angebot an Surfschulen und Camps wählen. Meistens liegen die Camps direkt hinter den Dünen der langen Sandstrände. Mit einem Fußweg von 20 bis 30 Minuten sind die meisten Surfspots angenehm gelegen und gut zu erreichen.

Fototipp:  Die perfekten Urlaubsfotos macht ihr beim Sonnenuntergang auf den Dünen von Moliets-et-Maa. Je nach Jahreszeit könnt ihr hier zwischen 19 und 22 Uhr den Sonnenuntergang auf der Kamera oder dem Handy festhalten. Ein perfektes Motiv sind Surfer, die den Sonnenuntergang auf dem Wasser genießen.

Zu Fuß zum Surfspot

Kosten für 10 Surfeinheiten:169 €
Surfequipment:Ausleihbar
Beste Reisezeit:Juli – September
Wassertemperatur:18° – 23°
Wellenhöhe:bis zu 3 Meter
Schwierigkeitsgrad Anfänger bis Profi

Da die meisten Surfcamps direkt hinter den Dünen liegen, erreicht man die Surfspots häufig zu Fuß in bis zu 30 Minuten. Mit dem Board ist das nicht ganz leicht, allerdings bieten viele Surfcamps auch Shuttlebusse zum Strand an.

Das gilt auch generell für die Anreise an die Atlantikküste. Viele Camps bieten mittlerweile Langstrecken-Busse an. Zugegeben, die Busfahrt ist mit ca. 15 Stunden nicht grade kurz, aber im Vergleich zur Anreise mit Zug oder Flugzeug deutlich preiswerter.  

Das Surfequipment

Noch vor den ersten Surfstunden werden alle Camp-Urlauber mit dem richtigen Material ausgestattet. Qualitativ hochwertige Neoprenanzüge und Surfbretter werden vom Camp gestellt. Für alle, die eine eigene Ausstattung mitbringen, entfällt die Leihgebühr für das Surfequipment. 

Auch außerhalb der Surfstunden könnt ihr problemlos Bretter ausleihen. Allen, die sich schon sicher im Wasser fühlen oder nach den Kursen noch etwas weiter üben wollen, stehen die Boards der Surfschule zur Verfügung. 

Der Tagesablauf im Surfcamp

SurfcampOrt
Pure SurfcampMoliets-et-Maa
Paradise SurfschoolBiarritz
Planet SurfcampVieux-Boucau
Summer SurfCarcans
Backwash SurfcampCap Ferret
LongwaveVieux-Boucau
Cheeky FamilyLacanau

Der typische Tag im Surfcamp beginnt mit dem Frühstück. Die Mahlzeiten morgens und abends sind in vielen der Camps inklusive und auch für das Mittagessen ist gesorgt. Alle Camp-Gäste können sich beim Frühstück ein Lunchpaket zubereiten und das Paket mit an den Strand nehmen.

Nach dem Frühstück folgen die Surfkurse, die jeweils aus fünf bis acht Teilnehmern bestehen. Die Gruppen brechen zum Strand auf. Der 30-minütige Fußweg ist mit den Surfbrettern etwas anstrengend, aber für gute Wellen nehmen alle Surfer den Weg gerne in Kauf. Im Anschluss an die Surfstunden ist Entspannen am Strand angesagt. Allen, denen es in der Sonne zu warm wird, haben die Möglichkeit, die Strandpromenade zu besuchen. Hier bieten eine Auswahl an Cafés, Restaurants und kleinen Geschäften den perfekten Ausgleich zum Surfen. 

Abends bereiten viele Surfcamps ebenfalls ein Programm vor. Von Volleyball-Turnieren über Pub-Crawls bis zu Surftheorie-Einheiten ist alles dabei.

Die ersten Versuche auf dem Wasser 

Bevor es ins Wasser geht, bekommen wir eine ausführliche theoretische Einweisung zum Thema „Sicherheit im Wasser“. Da die Wellen und Strömungen im Atlantik zum Teil sehr krass sind, ist das auch definitiv notwendig. Nach den theoretischen Grundlagen folgt das Aufwärmen am Strand. Hier stehen Yoga und Dehnen auf dem Programm. In einem großen Kreis zeigen uns die Surflehrer einige Übungen, um unsere Muskeln zu aktivieren. Nach dem Warm-Up folgen die ersten Trockenübungen am Strand. Der Surflehrer erklärt, mit welcher Technik wir die Wellen anpaddeln müssen, um uns auf dem Board aufrichten zu können. Die richtige Positionierung des Oberkörpers auf dem Brett ist der wichtigste Schritt beim Surfen lernen. Viele der Surflehrer sprechen Englisch. Grundkenntnisse sind jedoch völlig ausreichend und im Wasser wird ohnehin größten Teils durch Handzeichen kommuniziert.

In den ersten Surfstunden konzentrieren wir uns auf die Weißwasserwellen. Das sind bereits gebrochene Wellen, die besonders für Anfänger gut geeignet sind. Sie tragen den Surfer mit ausreichend Schwung bis an den Strand und geben auch unerfahrenen Surfern die Chance sich in Ruhe auf dem Board positionieren zu können. 

Nach den ersten eher dürftigen Versuchen bin ich frustriert. Immer wieder falle ich vom Surfbrett und schlucke mehr Salzwasser als mir lieb ist. Der Wellengang ist sehr stark und gegen die Wellen anzupaddeln kostet Kraft. Auch der Rest meiner Surfgruppe scheint sich die erste Surfstunde anders vorgestellt zu haben. Ein wenig niedergeschlagen setzen wir uns an den Strand, um Kraft zu tanken. Nach einer kurzen Pause und vielen motivierenden Worten unseres Surflehrers, wagen wir uns erneut in die Wellen. Er erklärt uns, dass wir für den ersten Tag sehr schwierige Bedingungen erwischt haben und motiviert uns einen neuen Versuch zu starten. Tatsächlich klappt es nach der kurzen Pause schon ein wenig besser und ich freue mich auf die kommenden Tage.

Die weiteren Tage in der Surfschule

Die weiteren Tage verlaufen deutlich besser. Ich fühle mich jeden Tag sicherer auf dem Wasser und schaffe es endlich auf dem Board zu stehen. Zu Beginn sind es zwar nur wenige Sekunden, aber das ist mehr als ich nach dem ersten Tag erwartet hatte. Auch der Rest meiner Surfgruppe scheint sich auf dem Wasser wohler zu fühlen. Die besseren Wetterbedingungen sorgen für viele kleine Erfolge, immer wieder schaffen wir es, uns auf dem Board aufzurichten und uns von den Wellen tragen zu lassen. Wetter- und Wellenbedingungen sind ohnehin die wichtigsten Rahmenbedingungen. Haltet immer den Wetterbericht und die Wellenvorhersage im Auge.

Das Gefühl, nach zahlreichen gescheiterten Versuchen endlich auf der Welle zu stehen, ist unbeschreiblich und so langsam verstehe ich, warum viele Menschen vom Surfen nicht genug bekommen können. Durch motivierende Zurufe und Handzeichen zeigen uns die Surflehrer, was wir beim nächsten Versuch verbessern können. Die Ratschläge in Verbindung mit den Theorie-Einheiten geben mir Sicherheit auf dem Wasser. In der letzten Surfstunde schaffe ich es sogar, das Board ein kleines bisschen zu lenken. Mehr als zufrieden verlasse ich mit meiner Surfgruppe das Wasser, besser hätte die letzte Surfstunde nicht enden können.

Fazit

Nach einer Woche Surfen verlasse ich das Camp mehr als zufrieden. Die Surfstunden haben eine perfekte Grundlage für zukünftige Surfurlaube gelegt und Moliets-et-Maa hat als Urlaubsort überzeugt. Das entspannte Flair des Ortes und die gute Anbindung an umliegende größere Städte sprechen für einen weiteren Aufenthalt.

Außerdem ist die Stimmung unter den Surfcamp-Urlaubern sehr angenehm. Bereits am ersten Tag entsteht ein Gemeinschaftsgefühl, und sogar allein Reisenden fällt es leicht, schnell Anschluss zu finden. Die Surfeinheiten und das ergänzende Freizeitprogramm machen den Urlaub unvergesslich an der französischen Atlantikküste. 

Lage

Praktische Links

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