Wie ist es, mit der weltweit steilsten Zahnradbahn mit einer Steigung von bis zu 48 Prozent zu fahren? Und das mit einer wunderschönen Aussicht in luftiger Höhe! Bei einem Besuch auf dem Pilatus in der Schweiz gibt es die Möglichkeit, auf den Pilatus zu wandern oder ab Alpnachstad mit der Zahnradbahn zu fahren. Ich habe mich für die zweite Option entschieden und nehme euch mit auf den Haus- und Lieblingsberg der Luzerner auf 2.128 Meter Höhe.

Lohnt sich die Fahrt mit der Zahnradbahn zum Pilatus?

Der Pilatus ist ein 2.128 m hohes Bergmassiv, das sich südlich von Luzern in der Schweiz befindet. Seine höchste Erhebung ist das Tomlishorn. Der Pilatus befindet sich an den Kantonen Luzern, Nidwalden und Obwalden. Mit der steilsten Zahnradbahn kann man von Alpnachstad innerhalb von rund 30 Minuten zur Bergstation des Pilatus Kulm fahren.

Die Bahn wurde 1889 in Betrieb genommen und fährt mit einer Steigung von bis zu 48 Prozent auf einer Länge von 4.618 Metern. Seit 2023 fährt die Bahn mit neuen Triebzügen. Auf dem Weg nach oben erwarten euch blühende Alpenwiesen und beeindruckende Felsformationen. Besonders beliebt ist er aufgrund der Nähe zu Luzern, dem Vierwaldstätter See und den einfachen Gipfelaufstiegen von der Bergstation aus.

Fototipp: Auf der Bahnstrecke fahren zwei Bahnen gleichzeitig. Ein cooles Foto ergibt sich, wenn du die knallrote Zahnradbahn in der Landschaft zwischen dem blauen Himmel und der sattgrünen Alm fotografierst. Nachdem du den Pilatus Kulm erreicht hast, solltest du dir außerdem ein Panoramafoto vom Vierwaldstätter See nicht entgehen lassen.

Anreise nach Alpnachstad am Pilatus

Lage:15 Kilometer von Luzern entfernt
Anreise:Bahn/Schiff nach Alpnachstad
Must-Do:3 Gipfel auf Pilatus Kulm erkunden
Einkehrtipp:Restaurant Pilatus-Kulm
Besonderheit:Steilste Zahnradbahn der Welt

Um zum Pilatus zu gelangen, gibt es mehrere Möglichkeiten (Wanderung, Fahrt mit der Seilbahn oder Zahnradbahn). Doch die Fahrt mit der weltweit steilsten Zahnradbahn startet nur an der Talstation in Alpnachstad.

Alpnachstad erreicht man hervorragend in ca. 17 Minuten mit dem Zug (S5) ab Luzern Bahnhof bis Bahnhof Alpnachstad. Außerdem fährt ein Schiff zwischen Mai und Oktober in 50 bis 90 Minuten ab Luzern (Steg 2) über den Vierwaldstätter See nach Alpnachstad. Wer mit dem eigenen Pkw anreisen möchte, der findet fußläufig zur Talstation in Alpnachstad viele kostenpflichtige Parkplätze.

Reservierung der Sitzplätze empfohlen

Für unsere Tour auf den Pilatus haben wir einen halben Tag eingeplant. Unser Ziel des Halbtagesausflugs ist die Erkundung der drei beliebten Pilatus Aussichtspunkte Esel (2.118 m), Oberhaupt (2.106 m) und Tomlishorn (2.132 m), die wir ab der Bergstation des Pilatus erreichen können. Die Öffnungszeiten der Zahnradbahn variieren je nach Saison und können online geprüft werden. Man kann das Ticket online oder am Schalter in Alpnachstad kaufen.

Weil der Pilatus an Wochenenden, Feiertagen und bei gutem Wetter viele Touristen anlockt, kann es zu Wartezeiten an der Tal- und Bergstation kommen. Die Pilatus Bahn selbst empfiehlt eine Sitzplatzreservation für die Zahnradbahn. Wir haben dieses Angebot in Anspruch genommen und konnten dadurch die Auf- und Abfahrt gezielt planen und entspannt angehen. Familien mit Kindern haben die Möglichkeit, einen Kinderwagen in der Zahnradbahn zusammengeklappt zu transportieren. Die Mitnahme von Fahrrädern auf den Pilatus ist mit der Bahn nicht erlaubt.

Generell lohnt es sich, für die kurzen Gipfelwanderungen feste Schuhe, Trinken und Sonnenschutz mitzunehmen. Neben dem Pilatus-Kulm Restaurant, das gleichzeitig ein Hotel ist, gibt ein weiteres Restaurant zum Einkehren an der Pilatus Bergstation – das Restaurant Bellevue, das Selbstbedienung anbietet. 

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Beeindruckende Auffahrt mit der steilsten Zahnradbahn

An der Talstation in Alpnachstad sehe ich eine große Menschenmenge. Aufgrund des guten Wetters wollen viele Touristen den Pilatus Kulm erkunden und warten auf einen Sitzplatz in der Pilatus Bahn. Ich bin froh, dass wir Sitzplätze reserviert haben und dadurch nicht lange anstehen müssen.

Seit Juni 2023 fahren die neuen Triebwagen, die sehr modern aussehen und aufgrund der großen Glasscheiben eine gute Sicht auf die Landschaft entlang der Bahnstrecke bieten. Wir starten die steile Fahrt und drehen unsere Köpfe neugierig nach links und rechts, um den Blick aus der Gondel zu genießen. Von Alpnachstad geht es über die Mittelstation Ämsigen zum Pilatus.

Von der Mittelstation besteht die Möglichkeit, den letzten Aufstieg zu Fuß zu machen. Wir bleiben in der Bahn sitzen und staunen über die Felsformationen, die nun immer imposanter werden. Ich lausche den Glocken der Kühe, die friedlich auf der Alm grasen und sich herrlich in das idyllische Landschaftsbild einfügen.

Ankunft an der Bergstation am Pilatus

Während ich neugierig aus dem Fenster schaue, durchqueren wir einen Tunnel auf den letzten Metern zur Bergstation am Pilatus. Dann haben wir es geschafft: Wir sind auf dem Pilatus angekommen! Wir reservieren zunächst Sitzplätze für die Rückfahrt und gehen dann nach draußen: Eine große Wolke verdeckt die Aussicht nach Osten, weshalb wir uns zunächst auf den Weg zur Pilatus Aussichtsplattform Oberhaupt machen. Von hier erhalten wir einen schönen Überblick über die Bergstation und die umliegenden Gipfel.

Wer möchte, kann außerdem über den Drachenweg laufen. Dies ist ein höhlenartiger Rundgang, bei dem man in mehreren offenen Stellen unterschiedliche Perspektiven der Berglandschaft erhält. Wir wandern weiter auf dem leicht bewachsenen Weg zum Tomlishorn. Der Tomlishorn ist mit einer Höhe von 2.128 Metern die höchste Erhebung.

Der Weg ist gut markiert, nicht allzu steinig und auch für ungeübte Wanderer geeignet. Plant dafür mindestens eine Stunde ein. Mit ein wenig Glück kannst du auf dem Weg Steinböcke und lila blühende Alpen-Asters und gelbe Stiefmütterchen beobachten.

Aufgrund des guten Wetters haben wir eine großartige Sicht auf das Umland und Luzern. Am Gipfel besteht auch eine Sitzmöglichkeit, auf der wir eine kurze Rast einlegen, bevor wir uns auf den Rückweg zur Bergstation begeben.

Einkehr auf dem Pilatus Kulm mit herrlichem Panorama

Wir wollen noch den zweithöchsten Punkt des Pilatus erkunden, kehren aber zunächst in dem Pilatus-Kulm Restaurant ein. Das Restaurant hat seine Sonnenterrasse an diesem sonnigen Tag geöffnet und wir erhalten einen Platz mit guter Sicht auf 2.132 Höhenmetern. Aufgrund des guten Service und der vielfältigen Auswahl kann ich die Einkehrmöglichkeit sehr empfehlen, auch wenn sie etwas höherpreisig ist.

Während wir die regionalen Speisen genießen, schweift unser Blick immer wieder zum Gleitschirm Startplatz am Pilatus Kulm, weil dort mehrere Paraglider ihre luftige Tour starten. Auch beobachten wir Segelflieger, die unauffällig über der Alm gleiten. Plötzlich fangen zwei Männer neben uns an zu jodeln, das viele Leute zum Lächeln bringt. Die Schweizer Atmosphäre ist somit komplett und ich freue mich auf den letzten Aufstieg.

Atemberaubende Sicht auf den Vierwaldstätter See

Dann geht es ein letztes Mal hoch hinaus: Über einen steil ansteigenden Weg machen wir uns auf zum Pilatus Aussichtspunkt „Esel“. Während wir Schritt für Schritt hinaufgehen, ziehen die Wolken vorbei und wir erhalten einen spektakulären Blick hinunter auf den Vierwaldstättersee und die Stadt Luzern.

Mit 2.118 Höhenmetern ist der Esel – nach dem Tomlishorn – der zweithöchste Punkt der gesamten Pilatuskette. Ganz oben erreichen wir den Aussichtspunkt am Gipfel, der mit einem eisernen Dreieckskreuz gekrönt ist. Auch der Blick nach Süden zu den Alpen begeistert nicht nur mich, sondern auch die anderen internationalen Touristen.

Der Aufstieg ist definitiv ein Must-Do bei jedem Pilatus-Besuch für alle, die sich fit genug für den kurzen, aber steilen Aufstieg fühlen. Wir schließen den Besuch ab mit der Rückfahrt mit der Zahnradbahn. Alternativ kannst du auch noch weiter mit einer zweiten Bahn zur Sommerrodelbahn oder deine Route zu Fuß ins Tal fortsetzen.

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Fazit

Wunderschönes Panorama, leichte Aufstiege und eine spannende Fahrt mit der steilsten Zahnradbahn der Welt: All das erwartet dich am Pilatus nahe Luzern. Mir hat die Tour auf den Hausberg von Luzern sehr gefallen, sodass ich es dir auch empfehlen kann. Die Aussichtsplattform „Esel“ des Pilatus mit einer grandiosen Sicht auf den Vierwaldstätter See ist mein Highlight des Tages gewesen.

Wenn du den Pilatus erkundet hast, dann darfst du einen Besuch in Luzern mit einer anschließenden Tour über den Vierwaldstättersee nicht entgehen lassen. Bei einer Schifffahrt mit historischen Schaufelraddampfern kannst du das umliegende Panorama – und auch den Pilatus – vom Wasser aus genießen. Besonders hat mir ein Spaziergang durch die Altstadt und entlang des Wassers über die historische Brücke in Luzern gefallen. Wer sich auch für andere Bahnfahrten in der Schweiz interessiert, der sollte sich den Bernina Express genauer anschauen. Dort fährst du im Panoramazug von St. Moritz nach Tirano und erkundest eine atemberaubende UNESCO-Landschaft, die durch Panorama-Fenster im Zug besonders gut zu erkennen ist. 

Lage

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