Sie ragen wie viele tausende Stecknadeln aus dem Boden hervor. Manche sind nur wenige Zentimeter groß, andere messen bis zu fünf Meter. Ich kann sie schon von Weitem erkennen und bin nicht weniger beeindruckt, als ich dann tatsächlich vor ihnen mitten im wilden Outback stehe: Die Pinnacles im Nambung Nationalpark in Westaustralien.

Lohnt sich ein Besuch der Pinnacles in Westaustralien?

Die Pinnacles, auch „Rock Stars in the Outback“ genannt, befinden sich 250 Kilometer nördlich von Perth im Westen Australiens und sind somit für einen Tagesausflug bestens geeignet. Man geht davon aus, dass die außergewöhnlichen Kalkstein-Formationen vor circa 30.000 Jahren auf einer Fläche von knapp 17.500 Hektar durch die Winde des Indischen Ozeans geformt wurden.

Interessierte Besucher*innen können die Pinnacles im Nambung Nationalpark problemlos mit dem Auto besuchen und können dieses 100 Meter vom eigentlichen Pinnacle Walking Trail entfernt parken. Wer ein wenig Zeit und genügend Sonnenschutz mitbringt, kann außerdem den sogenannten Pinnacles Lookout, einen 5 Kilometer langen Wanderweg durch den Nambung Nationalpark, in Angriff nehmen und einheimischen Tieren wie dem Grauen Riesenkänguru sowie weiteren endemischen Arten begegnen.

Instatipp: Bei passendem Lichteinfall könnt ihr durch die Verwendung einer Drohne tolle Schattenfotos aus der Vogelperspektive schießen. Ihr seid noch dazu sportlich? Erklimmt doch einfach eine der niedrigeren Felsformationen und gebt anschließend eure Lieblingsyogapose zum Besten!

Anreise in den Nambung Nationalpark

Wer schon einmal in Westaustralien war, der weiß, dass es ohne eigenes Auto, ohne Trampen oder ohne gebuchte Tour kaum bis gar nicht möglich ist, sich durch das Outback in Down Under zu bewegen.

Ich empfehle euch daher die Anmietung eines Wagens, den ihr in Australien allerdings erst ab dem 26. Lebensjahr selbst fahren dürft. Dafür seid ihr mit dem Rundum-Sorglos-Paket für knapp 45 Euro pro Tag nicht nur sicher unterwegs, ihr könnt euch zudem noch weitere interessante Natursehenswürdigkeiten um Perth herum ansehen.

Falls ihr doch lieber stressfrei und ohne kompliziertes Umdenken aufgrund des vorherrschenden Linksverkehrs in Australien zu den Pinnacles gelangen möchtet, könnt ihr verschiedene Touren zwischen umgerechnet 90 bis 250 Euro pro Person buchen. Extras wie Sandboarden in Hillarys und Lancelin, der Besuch des Yanchep National Parks oder des Benediktinerklosters in New Norcia sind dann zusätzlich im Preis enthalten.

Sonnenaufgang und Sonnenuntergang an den Pinnacles

Entstehung:vor circa 30.000 Jahren
Eintritt:10 AUS$ pro Fahrzeug
Öffnungszeiten:9 bis 17 Uhr
Must-See:Pinnacles Desert Lookout
Beste Reisezeit:August-Oktober

Beschränkt ihr euch auf die vorgeschlagene Tagestour zu den Pinnacles, so müsst ihr mit 10 AUS$ Eintrittsgebühren pro Fahrzeug rechnen. Der Nambung Nationalpark öffnet regulär um 9 Uhr morgens und schließt um 17 Uhr abends, ihr könnt euch jedoch problemlos länger auf dem Gelände aufhalten und beispielsweise Sonnenuntergangsfotos knipsen. Ihr seid eher der Sonnenaufgangstyp? Auch kein Problem. Ihr könnt euch auch vor 9 Uhr morgens im Nambung Nationalpark einfinden und die Gebühren erst beim Verlassen der Wüste begleichen.

Das gesamte Gelände ist auf den vorgefertigten Pfaden rollstuhlgerecht. Ihr könnt sogar eure Picknick- oder Barbequeausrüstung mitnehmen und den Tag mit leckeren Speisen und Getränken an dafür vorgesehenen Plätzen ausklingen lassen.

Besonders spektakulär und schön anzusehen ist übrigens die jährliche Wildblütenzeit zwischen August und Oktober.

Auf einen Plausch mit Kängurus und Co.

Nach unserer zuvor statt gefundenen Tasmanienreise war ich überzeugt davon, dass mich die Naturschauspiele im Westen Australiens vermutlich gar nicht mehr so catchen können. Weit gefehlt! Wir sitzen noch in unserem angenehm klimatisierten Nissan Pulsar, da entdecken wir sie bereits von Weitem und bleiben natürlich sofort für eine wunderschöne Landschaftsaufnahme stehen. 10 Meter weiter erneut. 25 Meter weiter ein drittes Mal. Auch der vierte, fünfte und sechste Stopp fasziniert uns, sehen die Pinnacles doch wirklich jedes Mal komplett anders aus. Ich ertappe mich selbst, wie ich um jeden Kalkstein komplett herumspaziere und die Form der Säule sich aus den verschiedenen Blickwinkeln stets zu verändern scheint. Mutter Erde ist definitiv die größte Künstlerin von allen!

Wir bemerken es zuerst nicht, da wir es uns gerade unter dem rettenden Schatten eines Pinnacles gemütlich gemacht hatten. Doch direkt hinter uns hüpft gegen Mittag eine kleine Familie grauer Riesenkängurus vorbei und würdigt uns und unseren offen stehenden Mündern keines Blickes. Unsere Kamera können wir nicht schnell genug zücken, aber das stört uns nicht. Nicht alle faszinierenden Momente müssen mit dem Fotoapparat eingefangen werden. Auch Emus, Kakadus und Tannenzapfenechsen kreuzen später unseren Weg. Wir sind restlos begeistert von unserem kleinen Abenteuerausflug und verbringen insgesamt drei Stunden bei den Pinnacles.

Mein persönliches Highlight: Der Pinnacles Desert Lookout

Es wurde besungen, war Schauplatz diverser Blockbuster und ist doch nur in natura so richtig zu begreifen: Das menschenfeindliche aber doch wundersame Outback Australiens! Ich war schon immer ein Fan von wüsten und einsamen Landschaften, liebe die Ruhe und endlosen Weiten um mich herum. Wo kann man seinen Blick besser schweifen lassen als an eigens dafür errichteten Lookouts?

Der Pinnacles Desert Lookout bietet uns einen atemberaubenden Blick über die Pinnacles Wüste und Banksia-Buschlande bis hin zu der Küste bei Cervantes, die mit ihren schneeweißen Dünen ein weiteres Highlight auf unserer Reise durch Westaustralien darstellt.

Durch die sengende Hitze sind wir uns vor Antritt unserer Reise zu den Pinnacles im Nambung Nationalpark unsicher, ob der Pinnacles Desert Lookout ohne größere Anstrengungen erreich- und machbar für uns ist. Ich kann euch beruhigen und ermutigen, diesen Aussichtspunkt und mein persönliches Highlight auf keinen Fall auszulassen, wenn ihr die 250 Kilometer-Autofahrt von Perth auf euch nehmt.

Fazit

Ein Besuch der Pinnacles im Nambung Nationalpark im Westen Australiens lohnt sich meiner Meinung nach für jeden Naturliebhaber. Aber auch wenn ihr den quirligen City Vibes in Perth einmal entfliehen möchtet, eignet sich das 17.500 Hektar große Wüstengelände für die ganze Familie. Empfohlen werden Ausflüge zu den Pinnacles übrigens ab einem Alter von drei Jahren.

Zusatztipp: Wer besonders viel Zeit mitbringt, kann sich im Desert Discovery Centre persönlich über die geologischen Besonderheiten des Nambung Nationalparks informieren und anschließend schöne Souvenirs erwerben.

Lage

Praktische Links

Kommentar verfassen