Als ich das erste Mal Fotos von den majestätischen Saturnia Quellen sah, konnte ich nicht glauben, dass sich die Thermalquellen in der Toskana in Italien befinden. Ich plante meinen Trip, um die aquamarinfarbenen heißen Quellen mit dem Dampf zu sehen, der aus jedem Becken aufsteigt. Vor Ort war ich überrascht, denn die Bilder hatten nicht zu viel versprochen. Die heißen Quellen in der Provinz Grosetto ergeben im Ambiente der toskanischen Landschaft ein magisches Bild und zählen definitiv zu einem der außergewöhnlichsten Orte in Italien. Ich nehme euch mit zu den Thermalquellen in der Maremma.

Lohnt sich ein Besuch der Saturnia Quellen in Italien?

Die heißen Quellen von Saturnia, italienisch „Terme di Saturnia“ oder „Cascate del Mulino“, sind eines der erstaunlichsten Wunder der toskanischen Landschaft. Sie befinden sich im Albegnatal in Italien, rund 2 Autostunden nördlich von Rom in der südlichen Toskana in der Provinz Grosetto. Die ländliche Gegend zeichnet sich durch eine hügelige Umgebung mit Weinbergen und Olivenhainen aus und ist Teil der Maremma, dem Sumpfgebiet in Mittelitalien, zu der die gesamte südliche Toskana und Teile des nördlichen Latiums gehören.  

Saturnia ist eine der bekanntesten Schwefelquellen in Italien und liegt wenige Kilometer von der gleichnamigen Stadt Saturnia entfernt. Die Wasserfälle und Becken von Saturnia haben sich auf natürliche Weise über Jahrhunderte als Kalksinterterrassen gebildet. Die Quelle des schwefelhaltigen Wassers liegt 2 Kilometer entfernt an der Terme die Saturnia in einem Spa und Wellness Resort. Ursprünglich entspringt das Wasser aus der unterirdischen Vulkanquelle des Monte Amiata.

Von der Terme di Saturnia fließt es im Anschluss über einen oberirdischen Bach durch die Felder zur „Cascate del Mulino“, den „Wasserfällen bei der Mühle“. Die Wassertemperatur beträgt bei den den Saturnia Quellen angenehme 37° Celsius.

Fototipp: Besonders am Morgen lassen sich einzigartige Fotos von den Saturnia Quellen machen. Das liegt am mystischen Nebel und den Sonnenstrahlen, die durch das Schilf und den Bambus fallen, aber auch daran, dass sich zu diesem Zeitpunkt in den heißen Quellen noch nicht allzu viele Besucher befinden.  

Anreise zu den Saturnia-Quellen

Lage:Südliche Toskana
Anreise:per Auto
Eintritt:kostenlos
Öffnungszeiten:ganzjährig, 24 Stunden
Tipp:früh morgens besuchen

Der Besuch der Quellen ist ganzjährig rund um die Uhr möglich und kostenlos, da Saturnia eine natürliche Thermalquelle ist, die für die Öffentlichkeit zugänglich ist.  

Die Quellen sind am besten mit dem Auto erreichbar, da ein öffentlicher Nahverkehr nicht ausreichend vorhanden ist. Vor Ort befindet sich ein großer Parkplatz. Es ist besonders darauf zu achten, bei der Navigation die Adresse „Cascate del Mulino“ einzugeben und es nicht mit dem gleichnamigen Ort Saturnia oder dem Wellness-Resort Terme di Saturnia zu verwechseln.

Außerdem ist ein Tagesausflug von der 100 Kilometer entfernten Stadt Florenz möglich. Es lohnt sich aber, ein paar Tage in der Toskana zu verbringen und sich ausreichend Zeit in der malerischen Gegend zu nehmen.

Badeschuhe, Handtuch und Verpflegung mitbringen

Einpacken sollte man ein Handtuch und Wasserschuhe, da die Böden der Becken sehr rau sind. Vor Ort gibt es gegen Gebühr Toiletten, Duschen und einen kleinen Umkleidebereich. Das Duschen nach dem Baden in den Quellen lohnt sich allemal, da die Haut und die Badesachen ansonsten sehr stark nach Schwefel riechen (wie faule Eier). Im Winter ist es außerdem empfehlenswert, sich einen Bademantel einzupacken, da die Außentemperaturen sehr eisig sein können. 

An den Thermalbecken gibt es keine Möglichkeit, um Wertsachen aufzubewahren. Entweder muss man diese unbeaufsichtigt am Ufer liegen oder verschlossen im Auto lassen. Möchte man sein Smartphone mitnehmen, empfiehlt sich das Tragen in einer wasserfesten Hülle. Es gibt ein kleines Restaurant auf dem Gelände und einen kleinen Laden. Ich rate, sich Verpflegung einzupacken und ein entspanntes Picknick am Fluss weiter unten zu machen.

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Ein natürlicher Spa: Die Saturnia Quellen ©️Artem

Schwefelgeruch beim Spa-Besuch

Als wir an den Saturnia Thermalquellen ankommen, ist eines sofort präsent: Der Geruch nach Schwefel. Der gehört wohl zu einem Badeausflug in den Saturnia Quellen dazu, aber wir lassen uns davon nicht abhalten. Zunächst kommen wir vorbei an dem kleinen Restaurant und den Sanitäranlagen und gehen gerade auf die imposanten Thermalbecken zu. Von hier wirkt der Ort relativ überschaubar, eher kleiner als auf den Bildern. Wir sehen, wie an den unteren Becken das Wasser über den „Beckenrand“ fließt, wieder einen Bach formt und sich vorbei an den Feldern durch die toskanische Landschaft schlängelt. 

Unser Handtuch legen wir an den Rand der Becken auf die Steine und starten unser Badeerlebnis in den Saturnia Quellen. Ich bin barfuß unterwegs, merke jedoch sofort, dass Badeschuhe angenehmer gewesen wären. Auf dem Boden des Wassers befindet sich eine Schicht aus Travertinkugeln, ein poröses Kalkgestein, das sich teilweise unangenehm anfühlt.

Durch das fließende Wasser drehen sich die Steinchen am Boden und erhalten dadurch ihre runde Form. Wir klettern über die natürlichen Beckenwände, um von einem Becken zum anderen zu gelangen. Dafür muss man sich teilweise mit beiden Händen festhalten. Wer eine Actioncam oder ein Handy dabei hat, sollte diese also möglichst mit einer wasserfesten Hülle und einer Schlaufe tragen.  

Dichte Dampfschwaden umhüllen uns

Zunächst machen wir uns auf den Weg zu den kleinen Wasserfällen an der Mühle (Cascate del Mulino) und setzen uns in die obersten Becken, wo das Wasser am wärmsten ist. Die Quelle sprudelt mit ordentlich Druck und es fühlt sich an wie eine Rückenmassage, nur kostenlos! Generell teilen wir uns einige Becken mit anderen Touristen und Einheimischen und haben aber auch immer wieder die Möglichkeit, in einem eigenen Becken zu baden und zu sitzen.

Ich nutze die Zeit beim Baden, die Schönheit der Natur zu bewundern und mich zu entspannen. Unser Besuch im Oktober hat einen besonderen Vorteil: In den kälteren Monaten umhüllen uns dichte Dampfschwaden und das warme Wasser ist ein wohltuender Ausgleich zur niedrigen Außentemperatur. Im Hochsommer stellt das Wasser natürlich keine Abkühlung dar.  

Wir setzen unseren Weg fort bis in die unteren Becken, die teilweise etwas kälter sind. Plötzlich bemerke ich kleine rote Würmer im warmen Wasser, die um mich herumschwimmen. Bei einer späteren Recherche erfahre ich, dass es sich um eine harmlose Zuckmückenlarvenart handelt, die Saturnino chironomus heißt und durch das sauerstoffarme Wasser rot ist. Ist man sich dessen bewusst, sollten diese das Erlebnis an den Saturnia Quellen nicht einschränken. Zuletzt erkunden wir abenteuerlich die letzten Becken und laufen durch den Bach.

Mystischer Nebel mit Sonnenaufgang

Da sich tagsüber sehr viele Touristen in den Quellen befinden, beschließen wir, sie sehr früh am Morgen ein weiteres Mal zu besuchen. Was uns dort erwartet, ist ein faszinierendes Schauspiel zwischen Sonne und Dampf. Nicht nur, dass sich zu diesem Zeitpunkt kaum jemand in den Becken befindet, sondern auch die mystische Szenerie lässt uns erstaunen.

Definitiv mein Highlight unseres Besuches an den toskanischen Thermalquellen! Meidet die Ferienzeit und die Massen an Besuchern, in dem ihr ganz früh oder sogar nachts unter dem Sternenhimmel in den Quellen badet. Ich werde definitiv wiederkommen.

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Fazit

Einmal in seinem Leben in den heißen Bädern von Saturnia baden – das kann ich jedem empfehlen. Wenn ihr darüber nachdenkt, die Thermen von Saturnia zu besuchen, dann werdet ihr es nicht bereuen, einen Ausflug durch die toskanische Landschaft zu machen und in einer der berühmtesten und entspannendsten heißen Quellen Italiens zu baden. Ich empfehle euch mindestens zwei Stunden, wenn ihr die Thermalquellen besucht.

Die Region ist bekannt für zahlreiche weitere Thermalbäder. Wer nach einem Besuch noch nicht genug von heißen Quellen hat, kann in einer außergewöhnlichen Unterkunft private heiße Quellen genießen. Beispielweise in dem Spa und Wellness Resort Terme die Saturnia, wo die Quelle des schwefelhaltigen Wassers der Saturnia liegt. Dort speist das Wasser einige Badebecken, Whirlpools und weitere Wellness Angebote. 

Rund 26 Kilometer von Saturnia entfernt befindet sich außerdem das berühmte Städtchen Pitigliano. Wunderschön gelegen auf einem Felsen macht die Stadt auf den ersten Blick einen imposanten Eindruck. Aber auch die Altstadt Pitiglianos lädt zu einem entspannten Spaziergang ein.

Lage

Praktische Links

Ein Kommentar

  1. Es gibt mittlerweile Schließfächer am kleinen Café. Wenn man eins ergattern kann kann man Wertsachen dort unterbringen. Und statt Verpflegung mitnehmen, im Café einkehren. Die Qualität ist gut und die Preise sehr human (Espresso 1,20euro)

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