Amsterdam bietet zahlreiche Möglichkeiten für Besucher, shoppen zu gehen. Auf der Kalverstraat gibt es die neuesten Marken, in den Negen Straatjes gibt es Vintage und ja, in den Coffeeshops kann man sicher auch einkaufen. Wer aber Lust auf Schnäppchen hat, dort, wo die Einheimischen auf die Jagd gehen, der sollte unbedingt einen Besuch in den IJ-Hallen einplanen. Dort findet regelmäßig der größte Flohmarkt Europas statt.
Lohnt sich ein Besuch in den IJ-Hallen in Amsterdam?





Zwei Tage und 750 Stände, so lässt sich der Flohmarkt in den Amsterdamer IJ-Hallen beschreiben. Hier werden monatlich die Keller und Speicher entrümpelt und es wird verkauft, was nicht mehr gewollt ist. Der Markt findet von 9 bis 16.30 Uhr statt, im Winter in den alten Industriehallen IJ-Hallen selbst, im Sommer auf der großen Freifläche davor. Der Eintritt kostet für Erwachsene 5 Euro und für Kinder 2 Euro. Wer schon jetzt weiß, dass er viel einkaufen wird und deswegen mit dem Auto anreist, zahlt 1,50 Euro pro Stunde fürs Parken. Noch ein wichtiger Hinweis gleich zu Beginn: Auch wenn an vielen Ständen mit Karte bezahlt werden kann, sollte unbedingt viel Kleingeld mitgebracht werden.
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#amsterdam #sehenswürdigkeiten
Instatipp: Wenn der Flohmarkt in den Hallen stattfindet und nicht draußen, dann unbedingt bis ganz ans Ende der Halle gehen. Dort führt eine Treppe hinauf auf eine Balustrade. Von dort aus lässt sich am Besten fotografieren, wie gigantisch groß dieser Flohmarkt wirklich ist und wie viele Menschen dort herumwuseln.
Anreise zur NDSM-Werft
Schon alleine die Anreise zum Flohmarkt ist für Amsterdam-Besucher ein kleines Highlight, denn am Besten wird die NDSM-Werft, wo der Markt stattfindet, per Fähre erreicht. Diese fährt an der Rückseite des Hauptbahnhofes regelmäßig innerhalb weniger Minuten ab und braucht etwa 20 Minuten bis zum Flohmarkt. Die Nutzung der Fähre ist kostenlos. Da es darauf aber recht voll werden kann, solltet ihr gut auf Wertsachen aufpassen. Am Anleger angekommen, einfach rechtsab der Masse hinterhergehen. Die meisten wissen den Weg.
Keine Ahnung, wo man anfangen soll
Nach kurzem Schlangestehen, um den Eintritt zu bezahlen, strömen die Massen auf das Gelände und verteilen sich. Ich bin etwas ratlos, wo ich anfangen soll. Den einen Weg, dem man folgen soll, gibt es scheinbar nicht. Ich gehe vorbei an alten Badewannen, Fahrrädern und Kleidung. Letzterer ist meistens einfach auf einen großen Haufen geworfen, weil zum Aufhängen sicher kein Platz gewesen ist. Hier freuen sich sicher echte Vintage-Fans. Ich selbst habe aber nur wenig Lust aufs Stöbern. Sicher gibt es dort einige Schätze zu entdecken, wenn man Ausdauer hat, aber manche Stände sehen auch aus als würde das gerade Omas Nachlass verkauft werden.
Kleingeld, Taschen und bloß nicht handeln
Während ich an den Ständen vorbeigehe, wird mir schnell klar, dass ich deutlich schlechter vorbereitet bin als alle anderen Besucher. Diese haben nämlich große Koffer oder wenigstens mehrere Einkaufstüten mit, um ihre Beute zu transportieren. Offenbar waren sie auch so klug, genug Wechselgeld mitzubringen. Und noch etwas sollten ausländische Besucher unbedingt wissen: Anders als im Rest der Welt wird auf holländischen Flohmärkten nicht gehandelt. Selbst der Vorschlag einer kleinen Preisreduktion kann in bösen Blicken oder einer Diskussion enden. Wer sich den Stress nicht antun will, lässt es besser gleich.
Ja, es gibt echte Schätze
Zugegeben, vielleicht war es nicht so gescheit, auf den Flohmarkt zu gehen mit dem festen Vorhaben, genau dieses eine Teil zu finden. Hab ich aber gemacht. Was ich gesucht habe, war eine Second-Hand-Gitarre. Davon gab es auch einige, allerdings die meisten im bedauernswerten Zustand. Trotzdem hatte ich Glück: Weit hinten in der Halle fand ich einen Händler, der wie ich kaum Ahnung von den Modellen hatte und mir das gute Stück für 50 Euro überließ. Beim Auswechseln der Saiten beim Profi stellte sich später heraus, dass es sich um eine originale spanische Klassikgitarre handelt. Der Wert liegt etwa zehn Mal höher als das, was ich bezahlt habe. 🙂 🙂 🙂
Fazit
Der Flohmarkt in den Amsterdamer IJ-Hallen ist sicher schon aufgrund seines Ausmaßes absolut sehenswert. Ob Besucher dort dann wirklich etwas kaufen wollen, ist Privatentscheidung. An vielen Ständen wird meiner Meinung nach auch völlig wertloser Plunder angeboten. Daneben gibt es aber auch die Professionellen, die 80 Paare Converse-Schuhe anbieten und irgendwie das Prinzip eines Flohmarktes nicht verstanden haben. Ich selbst bin aber offensichtlich das beste Beispiel, dass man mit etwas Glück durchaus gute Sachen finden kann. Man braucht wohl nur etwas Geduld.
Lage
Praktische Links
- Offizielle Webseite von Amsterdam
- Termine, Eintritt & Zeiten der IJ-Hallen
- Sehenswürdigkeiten in Amsterdam
Gut zu wissen
Wem nach dem Shoppingmarathon in IJ-Hallen in Amsterdam-Noord die Füße wehtun und wer anschließend eine Stärkung braucht, dem ist das Restaurant Noorderlicht zu empfehlen. Es liegt nur wenige Schritte vom Flohmarkt entfernt und befindet sich in einem Gewächshaus. Die Location ist absolut sehenswert. Wenn danach alles wieder fit ist, sollten Besucher unbedingt noch die Street Art rund um den Flohmarkt besichtigen, denn dafür ist das Gebiet der NDSM-Werft berühmt. Zudem finden in dem post-industriellen Viertel regelmäßig Festivals, Aufführungen und Ausstellungen statt.
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