Der Großglockner übt als höchster Berg Österreichs eine besondere Wirkung auf mich aus. Egal, auf welchem Berg ich stehe, ich frage immer, ob man von hier aus den Großglockner sehen kann. Diesmal bin ich in Heiligenblut dem Gipfel ganz nah. Und bei fast jeder Abfahrt bleibt er im Blickfeld. Dabei hab ich kaum Zeit zu gucken, denn ich erkunde das Skigebiet vorwiegend abseits der markierten Skipisten.
Lohnt sich Skifahren in Heiligenblut am Großglockner?
Im Skigebiet in Heiligenblut am Großglockner gibt es 55 Pistenkilometer. Die Liftanlagen reichen auf über 2.900 m hinauf. Dadurch sind die Abfahrten auch ausgesprochen schneesicher.
Darüber hinaus sind es aber die zahlreichen Varianten, die das Skigebiet am Ende schier endlos werden lassen. Beinahe an jeder Liftstation führen Hänge hinunter, die zum Tiefschneefahren einladen. Viele unbebaute Gipfel und unverspurte Abfahrten sind außerdem durch kurze Aufstiege mit Fellen zu erreichen.
Zudem liegt der idyllische Skiort, der ohne viel Après-Ski und Tam-Tam auskommt, ganz am Ende eines Tals vor den mächtigen Hohen Tauern. Der Großglockner wirft beinahe seinen Schatten auf die urigen, holzvierten Häuschen. Gemeinsam mit der hellen Kirche könnte das Ortsbild glatt einem Postkartenmotiv entsprungen sein.
Fototipp: Im Ort selbst gibt es einen besonders guten Blick von der Terrasse des Hotel Rupertihaus auf die Kirche im Ort und den Großglockner im Hintergrund. Im Sommer ist die Terrasse auch für Tagesgäste zugänglich. Schön, um in dieser Kulisse einen Kaffee zu trinken.
Willkommen im urigen Bergdorf
Pisten: | 55 km |
Freeride-Gebiet: | 1.500 ha |
Skipass / Tag: | 46 Euro |
Höchster Punkt: | 2.902 Meter |
Einkehrtipp: | Schistadl Tauernblick |
Nach Heiligenblut am Großglockner sind es von München aus knapp 3,5 Stunden. Mit dem Auto fahrt ihr weit ins Tal hinein und kommt schon bei der Anreise den Bergriesen ringsum immer näher. Parken in der Parkgarage am neuen Info-Zentrum ist kostenlos.
Im Sommer startet aus Heiligenblut übrigens die Großglockner Hochalpenstraße. Dann kommt ihr an den höchsten Berg Österreichs noch näher heran. Die Straße ist allerdings mautpflichtig. Die Tageskarte pro PKW kostet 37 Euro. Im Winter ist die Straße gesperrt.
Podcast-Tipp
Bucketlist – Dein Reisepodcast
Jetzt reinhören: In dieser Folge geht´s mit dem Fahrrad
über die höchstgelegene Passstraße in Österreich.

#8 Mit dem Fahrrad über die Großglockner-Hochalpenstraße feat. Marius Quast – Bucketlist – Dein Reisepodcast
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Bevor wir uns ins Gelände stürzen, fahren wir uns auf der Piste zuerst ein bisschen ein. Mit den breiten Ski fallen die Schwünge etwas schwerer, aber der Schnee ist griffig und staubt. Zudem ist auffallend, dass wir zwar in der Hauptsaison unterwegs sind, aber trotzdem nicht am Lift anstehen müssen und auch auf der Piste Platz haben.
Skifahren macht Spaß heute. In Begleitung von Bergführer Georg Schiechl alias Schorsch geht es kurz darauf wieder komfortabel mit dem Lift nach oben. Das reicht aber diesmal nicht aus. Wenig später haben wir die Ski geschultert und stapfen einige Meter eine steile Bergflanke bergauf.
Manche gute Tiefschneeabfahrt muss man sich eben erst erarbeiten. Das sind die Momente, die auf Social Media oft unter dem Hashtag #earnyourturns zu finden sind.
Apropos Tiefschnee … wir sind nicht nur in Begleitung eines Bergführers unterwegs, sondern haben natürlich auch die notwendige Lawinenausrüstung bestehend aus LVS-Gerät, Schaufel und Sonde am Mann und an der Frau.
Sensationelle Abfahrt vor dem Großglockner
Dann stehen wir oben. An einem schmalen Grat. Die Bindung rastet ein, Schorsch düst vor. Ich knapp hinter ihm. Der Schnee staubt. Es ist fluffig weich. In sanften Schwüngen sausen wir nach unten.
Abfahrt um Abfahrt wiederholen wir das ganze. Die Beine machen sich irgendwann bemerkbar. Der Körper wird müde. Während der Geist ein bisschen auftankt. Das Gefühl durch den Schnee zu gleiten ist fast wie schweben. Dabei habe ich immer ein sensationelles Panorama vor Augen. Hin und wieder halte ich direkt auf den imposanten Großglockner zu. Genial!





Fazit
Das Skigebiet ist ein wahres Eldorado für Tiefschneefahrer. Wir hatten nicht ansatzweise die Zeit, um alles zu erkunden. Schorsch hat uns noch so viele Ecken und Optionen aufgezeigt, die wir auch hätten fahren können. Und obwohl es schon einige Zeit nicht geschneit hatte, hatte er immer noch Hänge für uns im Petto, die wirklich weich und locker-flockig waren.
Einen Hüttentipp hatte Schorsch übrigens auch noch für uns. Im Schistadl Tauernblick gibt’s nämlich richtig leckeren Heidelbeerschmarrn. Das ist wie Kaiserschmarrn, allerdings werden nicht Rosinen, sondern Heidelbeeren in den Teig gemischt.
Auch ansonsten lohnt sich ein Besuch im Skigebiet Heiligenblut für begeisterte Skifahrer. Es gibt verhältnismäßig wenig leichte Abfahrten. Also ist es eher ein Skigebiet für fortgeschrittene Skifahrer. Und für Skifahrer, die den Sport und die Bewegung in der Natur in den Mittelpunkt rücken und eher weniger auf Partysuche sind.
Lage
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