Ich lege die Schwimmwesten an und ziehe die Skibrille über die Augen. Wer hätte gedacht, dass man mal beides zusammen tragen würde? Dann geht’s auf das Boot. Ich nehme auf einer der Holzbänke Platz und wenig später düsen wir mit Vollgas durch den Aurlandsfjord, einem Seitenarm des berühmten Sognefjords in Norwegen. Vorbei an steil emporragenden Felswänden, schneebedeckten Berggipfeln, romantischen Fischerörtchen und sprudelnden Wasserfällen.

Lohnt sich eine Fjordsafari mit dem Speedboot?

Speedbootfahren klingt jetzt erstmal nicht nach einer Aktivität, die unbedingt auf der To-Do-Liste bei einem Besuch in Norwegen steht, finde ich. Anders sieht es aus in Verbindung mit einer Fjordbesichtigung. Wer einmal in Norwegen ist, möchte bestimmt die schroffen Klippen und die naturgegebenen Einkerbungen aus der Nähe betrachten. Und da kommt jetzt auch wieder das Speedboot ins Spiel. Im Küstenstädtchen Flåm legen die Boote ab und erkunden zuerst den riesigen Aurlandsfjord und später den Nærøyfjord, der zum UNESCO Welterbe zählt.

#norwegen #bootfahren

Instatipp: Am Stegastein gibt es einen tollen Aussichtspunkt mit Panoramablick auf den Aurlandsfjord. Die Plattform ragt etwa 30  Meter aus dem Bergfelsen hervor und liegt zirka 650 Meter oberhalb des Fjords.

Anreise nach Flåm

Mit dem Flugzeug geht es bis nach Bergen. Die Flugzeit beträgt bei Direktflügen aus München etwa 2:20 Stunden. Je nach Buchungstag und Reisezeitraum kosten die Flüge ab 100 Euro pro Person. Vor Ort geht es dann wahlweise per Leihwagen oder Zug weiter nach Flåm. Zeitlich nehmen sich die beiden Varianten nicht viel und liegen bei 2,5 bis 3 Stunden, die noch einkalkuliert werden sollten. Natürlich ist die Anreise von Deutschland nach Norwegen auch komplett mit dem eigenen Auto möglich. Dann nehmen Autofahrer in Dänemark die Fähre zwischen Hirtshals und Larvik.

Mystische Stimmung am Aurlandsfjord

Wir sind Anfang April unterwegs und wollen die Fjordsafari mit einigen Skitagen in Norwegen verbinden. Auf der Anreise fahren wir zwischen schneebedeckten Bergen hindurch. Atemwölkchen sind in der Luft zu sehen. Selbst in der dicken Skibekleidung ist es kalt. Dafür scheint es, als würde sich die dicke Wolkendecke, die seit unserer Ankunft über uns schwebt, langsam lichten. An einigen Stellen blitzt bereits die Sonne hervor und beleuchtet den Fjord, den wir uns gleich genauer ansehen werden. Richtig groß sieht der aber ehrlicherweise nicht aus. Eher wie ein See.

Warme Kleidung auf dem Speedboot anziehen

Ich wende meine Aufmerksamkeit weg vom Fjord hin zur Einweisung. Es gibt wasserdichte Overalls. Die sind schwer, sollen aber gleichzeitig auch warm halten und sorgen wohl für Auftrieb, falls man über Bord geht. Ich schaudere bei dem Gedanken, dass ich in das kalte Wasser fallen könnte. Handschuhe werden verteilt, Mützen aufgesetzt. Dann wird die Gruppe, die aus etwa 20 Leuten besteht, auf eines der Boote geführt. Der Fahrer verspricht eine wilde Fahrt. Die Boote können richtig schnell werden. Ich blicke das eher träge wirkende Schiff an, das vollbeladen ist und kann mir das kaum vorstellen.

Ein gigantischer Wasserfall

Wir tuckern los. Und in diesem Fall ist tuckern wirklich das richtige Wort. Wenn das schnell sein soll, dann … ups! Plötzlich geht ein Ruck durch das Boot, der Fahrer gibt Gas. Und ehe ich mich versehe, hebt das Speedboot vorne die Schnauze aus dem Wasser und saust weiter in den Fjord hinein. Es schaukelt. Teilweise springen wir regelrecht über kleinere Wellen. Schnell ziehe ich die Skibrille über die Augen. Ohne die würde ich beim Fahrtwind kaum etwas sehen. Dann blicke ich mich staunend um. An einigen Stellen gabelt sich der Fjord und es ergeben sich immer wieder neue Perspektiven. Der erste Eindruck hat getäuscht. Dieser Fjord ist riesig und wunderschön.

Fazit

Wir halten vor einem gigantischen Wasserfall, fahren immer näher heran. Hier möchte ich gern länger bleiben. Um es kurz zu machen: Ja, die Fjordsafari bei Flåm in Norwegen lohnt sich. Es ist viel actionreicher, als ich es zuvor geglaubt habe. Gleichzeitig aber so, dass es zum Spaß und Vergnügen für die ganze Familie werden kann. Warme Sachen sind bei dem Fahrtwind im doch sehr schattigen Fjord aber unbedingt zu empfehlen. Im Nachhinein lockt im Hafen übrigens noch ein Wikinger-Essen. Sechs verschiedene Gänge werden aufgetischt und zu diesen Gängen gibt es jeweils ein speziell ausgewähltes, lokales Bier dazu.

Lage

Praktische Links

Gut zu wissen

In der Nähe zu Flåm liegt das Skigebiet Myrkdalen. Das familienfreundliche Skigebiet hält insgesamt 22 Kilometer Skipisten und neun Liftanlagen bereit. Urlauber, die hier übernachten, beziehen im gleichnamigen Hotel Myrkdalen ihr Zimmer. Mit verschiedenen Restaurants, Barbereich, eigener Disko im Untergeschoss und Skiverleih direkt gegenüber, gibt es in dem Hotelkomplex alles für den All-Inclusive-Liebhaber. Neben klassischen Pisten zum Alpin-Skifahren werden Wintersportler auch Langlaufstrecken und Skitourenrouten in der nahegelegenen Umgebung entdecken.

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