Ich wage “The Challenge” im Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn. Und diese Skirunde hat es in sich. Mit 65 Kilometern und 12.400 Höhenmetern ist sie eine der längsten Skirunden der Alpen. Werde ich es rechtzeitig vor Liftschluss von Fieberbrunn in Tirol über Reiterkogel, Zwölferkogel und Schattberg in Saalbach-Hinterglemm bis nach Leogang und wieder zurück schaffen?
Lohnt sich The Challenge im Skicircus?
Der Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn ist eines der größten Skigebiete Österreichs. Insgesamt 270 Pistenkilometer gibt es zwischen den vier Skiorten im Salzburger Land und in Tirol zu entdecken. Alles an einem Tag abzufahren, ist unmöglich. Möglich ist allerdings, über die Skirunde “The Challenge” an einem Tag einen umfassenden Überblick über das riesige Skigebiet zu bekommen.
Über “The Challenge” kommt ihr nämlich an einem Tag in allen vier Skiorten vorbei. Das ist jedoch eher ein Vorhaben für sportliche Skifahrer. Denn wie der Name schon sagt, handelt es sich bei der Skirunde um eine echte Herausforderung. Insgesamt 65 Pistenkilometer und 12.400 Höhenmeter gilt es zu überwinden. Viele Pausen solltet ihr zwischendurch nicht einlegen. Und auch ein früher Start ist empfehlenswert.
Es gibt bei der Challenge keinen festen Ausgangspunkt. Ihr könnt aus jedem der vier Orte starten. Die Schwierigkeit bleibt jedes Mal gleich und wenn ihr der Beschilderung folgt, fahrt ihr keine Piste doppelt. Ziel ist es, am Ende des Tages wieder am selben Punkt rauszukommen. Ich habe mich für den Einstieg in Fieberbrunn entschieden.
Plan der Skirunde
The Challenge im Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn im Überblick. Zum Vergrößern des Pistenplans bitte auf das Bild klicken.
Instatipp: Ein fantastischer Ausblick erwartet euch am Asitz oberhalb von Leogang. Dort habt ihr den direkten Blick auf die Leoganger Steinberge. Insbesondere wenn die Bäume schneebedeckt sind, ist die Aussicht traumhaft. Aber nicht zu viele Fotos machen, sonst wird es mit der Challenge knapp.
Anreise in den Skicircus
Aus Deutschland kommend, ist Fieberbrunn am schnellsten zu erreichen. Ab München dauert die Anreise mit dem PKW rund 1:45 Stunden. Kaum länger ist die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Um ökologisch mit der Bahn anzureisen, bringt euch der EC ab dem Münchner Hauptbahnhof bis nach Wörgl. Dann geht es nnach einem Umstieg weiter bis nach Fieberbrunn. Für diese Verbindung solltet ihr etwas mehr als 2 Stunden einplanen.
Allerdings liegt der Bahnhof rund 40 Minuten Fußweg von der Talstation entfernt. Um die Strecke nicht zu Fuß zurücklegen zu müssen, gibt es eine Busverbindung bis zur Talstation.
Weil die weiteren Skiorte des Skicircus weiter hinten im Tal liegen, wird die Anreise je nach gewünschtem Ziel entsprechend länger. Leogang liegt weitere 20 Autominuten von Fieberbrunn entfernt, nach Saalbach verlängert sich die Fahrzeit um 45 Minuten und bis nach Hinterglemm solltet ihr rund 50 Minuten mehr für die Anfahrt einplanen.
Mit der ersten Gondel rauf auf den Berg
Startpunkt: | flexibel wählbar |
Pistenkilometer: | 65 km |
Höhenmeter: | 12.400 m |
Zeit: | 7 Stunden |
Beste Reisezeit: | Nebensaison |
Wir haben uns den Skipass bereits am Vortag gekauft, um morgens keine Zeit zu verlieren. So können wir pünktlich zum Liftstart um 8:30 Uhr direkt zur Gondel durchstarten. An der Talstation empfängt uns eine dichte Nebelsuppe. Das Wetter wirkt auf den ersten Blick etwas ungemütlich. Zum Glück ist das nur der erste Eindruck. Denn sobald wir die ersten Meter mit der Seilbahn zurückgelegt haben, lassen wir den Nebel im Tal zurück. Über der Wolkendecke scheint die Sonne. Was ein schöner Morgen!
Das Wetter ist auf der Challenge sehr wichtig. Wenn es zum Beispiel schneit, kommt ihr wahrscheinlicher langsamer voran als auf glatt gebügelten Pisten. Und auch starker Schneefall oder Nebel könnten euch behindern. Wenn ihr euch verfahren solltet, kostet das wertvolle Zeit. Und die Zeit ist auf der Skirunde knapp bemessen.
Um das zu vermeiden, lohnt es sich auch, den Pistenplan bereits am Vortag zu studieren. Für einen Standort-Check zwischendurch kann auch die Alpin Card Navigator App hilfreich sein. Aber keine Sorge, ihr müsst sehr wahrscheinlich nicht ständig die Route am Pistenplan nachverfolgen. Die Challenge ist sehr gut beschildert.
Wir kommen an der Bergstation an und werden von einem genialen Panorama erwartet. Wow! Doch wir wollen uns hier nicht zu lange aufhalten. Also auf die Bretter, fertig, los …





Über freie Pisten nach Hinterglemm
Die erste Abfahrt vergeht wie im Flug. Noch ist die Piste etwas gefroren. Das wird sich im Laufe des Tages unter der Sonne sicher noch etwas aufwärmen. Und noch sind wir in Tirol. Das wird sich bereits im Laufe der nächsten Piste ändern. Denn während wir am Reckmoos noch Tiroler Luft atmen, geht es kurz darauf bereits ins Salzburger Land hinüber. Die Verbindungsbahn Tirol SII wird uns dann hinauf zum Reiterkogel bringen.
Bisher haben wir die Pisten fast für uns alleine. Hier im Bereich der Verbindung zwischen Tirol und Salzburg ist das noch nicht weiter verwunderlich. Meist ist dieser Teil erst ab dem späteren Vormittag gut besucht. Dass wir allerdings den Reiterkogel so “leer” vorfinden, ist nicht normal. Das liegt vielmehr daran, dass wir in der Vorsaison an einem Tag unter der Woche unterwegs sind.
Wenn ihr darauf Einfluss nehmen könnt, würden wir euch auch zur Nebensaison raten, wenn ihr die Challenge meistern wollt. Denn gerade beim Anstehen am Lift vergehen wichtige Minuten wie im Flug. Darüber müssen wir uns zum Glück heute gar keine Sorgen machen und können sogar das sportliche Tempo auf der Piste beibehalten. So sausen wir über die breiten Abfahrten, während der Zwölferkogel immer näher kommt. Da geht es als nächstes hoch.


Von der Weltcup-Piste zur Schattberg Nordabfahrt
Am Zwölferkogel tut sich vor uns die Weltcup-Piste auf. Im Jahr 2025 wird auch die FIS alpine Ski WM auf der berüchtigten Abfahrt ausgetragen. Wir lassen die Weltcup-Abfahrt allerdings im wahrsten Sinne des Wortes “links liegen”. Die Beschilderung der Challenge bringt uns stattdessen zu einer blauen Abfahrt. Perfekt zum Carven. Und auch ein bisschen zum Ausruhen. Denn die nächste Herausforderung wartet bereits.
Am Nachbargipfel, am Schattberg Ostgipfel (2.020 m) kommt nämlich schon die nächste schwarze Abfahrt auf uns zu. Und die fahren wir diesmal auch. Die legendäre Schattberg Nordabfahrt ist die längste schwarze Piste im Skicircus und insgesamt eine der längsten der Alpen. Mit bis zu 72 Prozent Gefälle schlängelt sie sich auf der schattigen Nordseite hinab bis nach Saalbach. Da werden die Oberschenkel gefordert. Steil ist geil!
Fehlt nur noch Leogang
Im Anschluss könnt ihr euch in der Gondel wieder etwas ausruhen. Keine Sorge, das war die schwierigste Piste. So steil wird es nicht mehr. Über die lange Jausernabfahrt geht es nach Vorderglemm und dann hinauf zum Wildenkarkogel und zum Großen Asitz. Herzlich Willkommen im vierten Teil des Skigebiets, herzlich Willkommen in Leogang.
Aber Abkürzen zählt nicht. Auch, wenn der Große Asitz schon zum Leoganger Teil gehört, drehen wir nicht direkt ab, sondern folgen der Challenge bis ins Tal. Wenn schon, denn schon. Und das lohnt sich auch, sag ich euch. Denn auf der Talabfahrt nach Leogang habt ihr ein tolles Panorama. Direkt vor uns ragen die Leoganger Steinberge auf und es ist stark, direkt darauf zuzufahren. Dann geht es zurück nach Fieberbrunn. Geschafft!
Fazit
Erst nachdem wir die Verbindungsbahn zurück nach Fieberbrunn erreicht haben, atmen wir durch. Diese Bahn ist wichtig. Und für uns war es knapp. Um 15:30 wäre die letzte Bahn zurück gegangen. Wir haben es um 15:17 Uhr zur Talstation geschafft.
Die Runde ist ultrasportlich. Wir haben nichts gegessen, da hat einfach die Zeit nicht gereicht. Ich kann euch empfehlen, ein paar Riegel mitzunehmen. Wer sehr schnell unterwegs ist, bei dem sollte es auch noch für einen kurzen 30-minütigen Einkehrschwung reichen. Diese große Skirunde richtet sich also an alle sportlichen Skifahrer, die sich mal richtig etwas auf den Plan schreiben wollen.
Lage
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