Die Wanderung zum Hirschberg am Tegernsee in Bayern hat die perfekte Länge, um im Winter Tageslicht-freundlich und im Sommer für Langschläfer geeignet zu sein. Die Tour im Mangfallgebirge ist mittelschwer, das heißt, es gibt durchaus steile Stellen, wirklich gefährlich wird es aber nicht. Viereinhalb Stunden brauchen wir für die Rundtour in den Bayerischen Voralpen. Belohnt werden wir mit einer tollen Aussicht, vielen Sitzgelegenheiten und einer Einkehr im Tegernseer Bräustüberl.

Lohnt sich die Wanderung zum Hirschberg am Tegernsee?

Der 1.668 Meter hohe Hirschberg ist ganzjährig ein beliebter Wandergipfel. Er liegt am Südufer des Tegernsees, auf den es von oben auch den perfekten Blick gibt. Es locken mehrere Wege, schöne Aussichten, eine ganzjährig bewirtschaftete Hütte und eine unkomplizierte Anreise mit Bus und Bahn oder dem Auto. Wir entscheiden uns für einen Rundweg, der uns beim Aufstieg über die Rauheckalm und beim Aufstieg am Hirschberghaus vorbei führt. Es geht durch Mischwälder und sonnige Almwiesen, über Forststraßen und Steige. Trittsicherheit ist nötig, gefährlich wird es aber nicht. Wer die Tour im Winter geht, sollte den flacheren Weg über das Hirschberghaus auch für den Aufstieg wählen.

Fototipp: Der Hirschberg hat einen schönen Grasgipfel, auf dem bei gutem Wetter viel los ist. Platz für ein Foto-würdiges Picknick mit Seeblick gibt es trotzdem genug. Im Fokus natürlich der Tegernsee.

Anreise zum Tegernsee

Strecke:12,7 km
Höhenmeter:900 hm
Gehzeit: 4.45 Stunden
Einkehrtipp:Hirschberghaus
Besonderheit:Sommer- und
Wintertour

Wer mit dem ÖPNV anreist, nimmt die Bayerische Oberlandbahn von München Hauptbahnhof bis Tegernsee. Dort geht es weiter mit den Buslinien 9550 oder 9556 bis nach Scharling Hirschbergweg, Kreuth. Möglich ist die Fahrt zu jeder vollen Stunde. Sie dauert etwa eine Stunde und 40 Minuten.

Autofahrer nehmen die Autobahn von München nach Salzburg. Ihr folgt der Ausfahrt Holzkirchen über Tegernsee nach Rottach-Egern. Danach rechts Richtung Enterbach abbiegen. Am Ortsschild von Scharling gibt es einen Wanderparkplatz. Die Adresse fürs Navi: Bachlerweg 15, 83708 Kreuth.

Je nach Jahreszeit Grödel oder Sonnenhut

Die Wanderung auf den Hirschberg ist eine Tagestour. Neben Wanderschuhen reicht ein Tagesrucksack (20 bis 30 Liter). Einpacken solltet ihr genug Wasser und Verpflegung. Im Sommer dann auch noch Sonnenschutz (Sonnencreme, Sonnenhut) und Regenjacke, im Winter Grödel und Stecken. Für den Gipfel empfiehlt sich außerdem ein Wechselshirt und warme Kleidung. Wie immer: Genug Bargeld einpacken, oft kann man am Berg nämlich nicht mit Karte bezahlen.

Aufstieg auf steiler Skipiste

Die Wandertour auf den Hirschberg ist eine Rundtour, das heißt, wir können uns zu Beginn entscheiden, wo wir auf- und absteigen. Knieschonender ist es definitiv, wenn man wie wir das steile Stück aufsteigt und sich das flachere Stück für den Abstieg aufspart.

Los geht es direkt links hinter dem Skilift, dem Schild „Hirschberg, 2,5 Stunden“ folgend. Wir sind entlang der Skiabfahrt auf einem moderat ansteigenden Forstweg unterwegs, bis wir nach insgesamt etwa 90 Minuten Weg die auf 1.480 Metern gelegene Rauheckalm erreichen. Hier weist uns ein Schild nach rechts. Der Forstweg wird zum einfachen Steig, weiter bergauf.

In nur 15 Minuten gelangen wir zum Gipfelrücken des Hirschbergs. Die Sicht ist grandios und lädt schon jetzt zu einer kleinen Pause mit Tegernsee-Blick ein – auch wenn wir den natürlich vom Gipfel aus noch besser sehen können.

Herrliches Panorama und viel Platz

Der Weg ist gut beschildert und führt uns auf einem querenden Weg nach links. In einem weiten Rechtsbogen kommen wir zum Gipfel des Hirschbergs (1.670 Meter) mit Bank und großem Holzkreuz. Hier wächst Gras und es gibt schon zahlreiche weitere Wanderer, die mit Gipfelbrotzeit und manchmal auch -bier oder -schnaps in Grüppchen beieinander hocken. Platz für alle gibt es genug und auch wir packen unser Picknick aus und genießen den tollen Blick über die bayerischen Voralpen und den Tegernsee.

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Hirschberg am Tegernsee ©Hans

Abstieg am Hirschberghaus vorbei

Ob wir wollen oder nicht, irgendwann geht es wieder hinunter. Dafür folgen wir zunächst dem Aufstiegsweg bis zur Kreuzung, gehen diesmal aber nicht Richtung Hirschberghaus. Das Hirschberghaus auf 1.511 Metern hat ganzjährig geöffnet.

Wir sind aber noch satt genug, um auf unserem Steig weiter abzusteigen. Noch einmal genießen wir den herrlichen Ausblick, dann führt uns der Weg in den Wald und nach insgesamt etwa 30 Minuten zur sogenannten Hirschlache. Hier endet die Materialseilbahn des Hirschberghauses. Ab jetzt geht es auf dem Forstweg weiter.

An einer Stelle lässt sich eine Kehre auf einem Steig abkürzen, dann geht auf der Forststraße weiter. Dann verlassen wir den Wald und sehen bald die ersten Häuser von Scharling. Die letzten Meter geht es über eine Teerstraße, die uns schon bald zu unserer Bushaltestelle bringt.

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Fazit

Ich bin die Wandertour zum Hirschberg im Frühjahr gegangen und fand es perfekt – ganz oben lag noch der letzte Schnee des Winters (wir hatten zum Glück Grödel dabei!), aber es blühten auch schon ein paar Blümchen. Die Rundtour macht den Weg abwechslungsreich.

Einziges Manko dabei: Wir sind recht lange auf Forststraßen unterwegs, was der abenteuerlustigen Wanderin natürlich nicht so gut gefällt. Dafür lockt aber der Gipfel mit seiner phänomenalen Aussicht. Wer oben allerdings Einsamkeit erwartet, sollte sich lieber eine andere Tour aussuchen – dass der Hirschberg sich lohnt, hat sich nämlich längst herumgesprochen.

Tipp für danach, wenn euch der Wanderbus wieder nach Tegernsee gebracht hat: ein Kaiserschmarrn im Tegernseer Bräustüberl!

Lage

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