Achterbahnen sind bekanntlich nichts für schwache Nerven. Es gibt zwar Menschen, für die es gar nicht spektakulär genug zugehen kann, andere sind hingegen froh, wenn sie die Füße auf dem Boden behalten dürfen. Aber wer sagt denn, dass sich nicht beides kombinieren lässt? In Duisburg geht das nämlich – und zwar mit einem Besuch der begehbaren Achterbahn Tiger&Turtle.

Lohnt sich ein Besuch von Tiger&Turtle in Duisburg?

Auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe im Angerpark in Duisburg befindet sich das einer Achterbahn nachempfundene Kunstwerk von Heike Mutter und Ulrich Genth, das im Rahmen der Kulturstadt Ruhr.2010 gebaut wurde. Das Monument ist insgesamt 220 Meter lang und teilt sich in zwei jeweils 60 und 140 Meter lange Teilstücke. Es verfügt über 220 Stufen, die mit Gitterrosten belegt sind. Ja, das bedeutet, dass der Boden durchsichtig ist. Nachts wird das Kunstwerk mit 880 LED-Lampen beleuchtet.

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Instatipp: Das beeindruckende Bauwerk in Duisburg hat sogar einen eigenen Instagram-Kanal, wo Aufnahmen zu verschiedenen Tag und Nachtzeiten Lust auf einen Besuch machen. Ein besonders beliebtes Motiv ist dabei natürlich der spektakuläre Looping.

Anreise in den Angerpark

Wer mit dem Auto kommt, erreicht die begehbare Achterbahn über die Ehinger Straße oder die Kaiserswerther Straße. Der Angerpark selbst hat keine eigenen Parkplätze, aber in den Wohngebieten rundherum gibt es genug Möglichkeiten. Für Reisende, die die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen wollen, fährt die Straßenbahn der Linie 903 bis ‘Tiger&Turtle’.

Außergewöhnliches Kunstwerk

Lange im Voraus wurde damals die Eröffnung von Tiger&Turtle in den regionalen Zeitungen angekündigt und dementsprechend groß war auch der Andrang. Ich musste also damals einfach nur der Karawane aus Menschen folgen. Aber auch sonst ist Tiger&Turtle leicht zu finden, denn die außergewöhnliche Landmarke ist weithin sichtbar. Oben angekommen fügt sich das Gebilde aus Stahl und Pfeilern überraschend gut in die Aussicht ein und passt meiner Meinung nach perfekt in die karge Landschaft der Halde.

Achterbahn nicht immer geöffnet

So gut mir die Aussicht mit der Achterbahn gefallen hat, so schnell wollte ich jedoch wieder runter von dem Hügel, denn dort war es verdammt kalt und zugig. Deswegen kann ich jedem nur empfehlen, vorher ein Auge auf den Wetterbericht zu werfen. Im schlimmsten Fall kann es nämlich sein, dass ihr den Weg umsonst gemacht hat, weil die Achterbahn Tiger&Turtle wegen der Wetterverhältnisse geschlossen ist. Weiter würde ich raten, das Monument an einem Wochentag zu besuchen, da es am Wochenende ein beliebtes Ausflugsziel und der Eintritt frei ist.

Nervenkitzel auf durchsichtigen Stufen

Wer also das Glück hat, Tiger&Turtle ganz für sich allein zu haben, erlebt einen wahren Adrenalin-Schub auf den durchsichtigen Stufen, über die es hinaufgeht. Das Gebilde ist also sicher nichts für Menschen mit Höhenangst. Immerhin befindet man sich auf einer gesamten Höhe von 80 Metern über dem Meer. Wunderschön ist aber auch der Blick von der begehbaren Achterbahn in der Dunkelheit über die funkelnden Lichter des Ruhrgebiets mit seinen alten Industriedenkmälern. Romantikern würde ich unbedingt diesen Zeitpunkt empfehlen.

Fazit

Leider hat das Ruhrgebiet in Sachen Attraktivität immer noch einen recht schlechten Ruf und gerade deswegen ist Tiger&Turtle absolut eine Reise wert – weil es deutlich zeigt, dass Schönheit nicht immer nur das offensichtlich Schöne meint. So ist hier aus kalten Materialen auf dem unwegsamen Gelände einer Industriehalde etwas entstanden, das sich in die Umgebung einfügt und etwas völlig Neues schafft. Wer also in der Gegend ist und das Ruhrgebiet von seiner kulturellen Seite erleben möchte, dem kann ich diesen Ausflug unbedingt empfehlen.

Lage

Praktische Links

Gut zu wissen

Wer sich das Stahl-Gebilde mit dem Looping anschaut, stellt sich wahrscheinlich die durchaus berechtigte Frage, warum die Künstler auf die Idee kamen, ihr Werk Tiger&Turtle zu nennen. Den Grund erklärt der Ruhr Tourismusverband folgendermaßen: “Zwar erscheint das Kunstwerk in seiner Form wie ein Tiger, zu erleben ist es aber nur im Schildkrötengang.”

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