Kohlerevier und Naturidyll, pulsierende Großstadt und verwunschener Urwald, Badeseen und Industriegiganten: Seine absolut sehenswerten Gegensätze machen das Saarland so anziehend. Auf kleinstem Raum gibt es hier viele Attraktionen, die definitiv einen Ausflug lohnen. Unsere Reisetipps führen euch zu ziemlich hohen Bergen und spektakulären Flusstälern. Damit ihr den Überblick bewahrt, haben wir eine Auswahl mit den besten Sehenswürdigkeiten im Saarland getroffen, die ihr unbedingt besuchen solltet.
Die besten Sehenswürdigkeiten im Überblick
Das kleine Saarland schmiegt sich an die Nordgrenze Frankreichs, touchiert Luxemburg und wird ansonsten ganz vom Bundesland Rheinland-Pfalz umarmt. Knapp eine Million Einwohner verteilen sich im kleinsten Flächenland Deutschlands. Früher von Industrie und Kohlebergbau geprägt, blieb die Natur vielerorts ungestört. Bis heute gibt es herrliche Weinreben, dicht bewaldete Berghänge und grandiose Aussichtspunkte an Saar und Mosel.
Stauseen wie der Bostalsee, die spektakuläre Saarschleife oder ein waschechter Urwald laden zum Naturerlebnis ein. Kulturell hat nicht nur die absolut lebendige Landeshauptstadt Saarbrücken viel zu bieten, sondern auch das riesige Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Früher wurde hier Eisen in Hochöfen produziert, heute werden Ausstellungen zu alten Hochkulturen geboten. Auch kulinarisch lohnt sich das Saarland, hier geht die Liebe durch den Magen.
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#saarland
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1. Saarschleife bei Mettlach: Wahrzeichen des Saarlandes

Aussichtspunkt: | Cloef |
Must-Do: | Baumwipfelpfad |
Beste Reisezeit: | April bis Oktober |
Der saarländische Strom hat sich in Millionen Jahren sein Bett gegraben. Zwischen Besseringen und Mettlach bildet die Saar eine der schönsten Flussschleifen in Deutschland. Hier macht sie eine Wendung um 180 Grad rund um einen Berg aus hartem Quarzit.
Wenn ihr auf den 180 Meter hohen Aussichtspunkt Cloef am gegenüberliegenden Ufer hinaufsteigt, habt ihr einen unschlagbaren Ausblick. Noch höher hinauf kommt ihr, wenn ihr den Baumwipfelpfad betretet und dem Himmel ganz nah seid. Der Aufstieg ist schweißtreibend, aber diese erhabene Flusslandschaft sucht in Deutschland ihresgleichen.
2. Weltkulturerbe Völklinger Hütte: Beeindruckendes Industriedenkmal

Eröffnung: | 1873 |
Must-Do: | Über Stahlbrücken gehen |
Beste Reisezeit: | Ganzjährig |
Dieses gigantische Industriemonument wird euch den Atem rauben. Das an Steinkohle reiche Saarland ist eine Hochburg der Eisen- und Stahlerzeugung. Die 1873 gegründete Völklinger Hütte wirkt mit ihren Hochöfen, Winderhitzern und der riesigen Gebläsehalle wie ein kolossaler Tempel.
1986 wurde dieses Weltwunder der Industriekultur stillgelegt. Nehmt euch Zeit, umherzustreifen und über Brücken in luftiger Höhe zu gehen, um die Kraft des Prometheus zu spüren. Heutzutage finden hier großartige Ausstellungen statt. Man glaubt, die Maschinen zu hören und das Öl noch zu riechen.
3. Stausee Losheim: Idyllischer Badesee beim Hochwald

Fläche: | 31 Hektar |
Must-Do: | Outdoorfestival besuchen |
Beste Reisezeit: | Mai bis September |
In der Nähe von Merzig erstreckt sich ein blau schimmernder See, der von Menschenhand geschaffen wurde. Der Stausee von Losheim entstand mit der Flutung der 380 Meter langen Staumauer im Jahre 1974. Schwimmen, Bootfahren oder am Ufer Minigolf spielen gehören zu den Attraktionen dieses beliebten Freizeitsees.
Verpasst nicht das Outdoorfestival “Draußen am See”. Vom 24.-26.06.2022 könnt ihr neben jeder Menge Live-Musik auch Yoga am Seestrand genießen, regionales Street-Food probieren oder leckere Weine in der Wine-Lounge verköstigen. Außerdem könnt ihr euch über die neusten Outdoorsport-Trends informieren und von Outdoor-Experten inspirieren lassen!
4. Altstadt Saarbrücken: Stimmungsvolle Landeshauptstadt

Einwohner: | Ca. 180.000 |
Must-See: | Ludwigskirche |
Beste Reisezeit: | März bis November |
Die Fürsten von Nassau-Saarbrücken haben ihrer Residenzstadt den Stempel aufgedrückt. Das Barockschloss des Baumeisters Stengel und der Schlosspark erinnern an Versailles, aber mit modernen Akzenten. Die barocke Ludwigskirche ist ein echtes Juwel. Der herrlich verzierte Innenraum kommt besonders bei einem Orgelkonzert zum Erklingen.
Es lohnt sich, durch die Altstadtgassen zu streifen, um Cafes, Kneipen und kleine Geschäfte zu entdecken. An der Saar trifft sich die ganze Stadt. Die Metropole des Saarlands ist trotz der vielen alten Bauten sehr modern, hier herrscht das pralle Leben.
5. Burg Kirkel: Traumhafte Aussichten von alten Ruinen

Entstehung: | Ca. 1075 |
Must-See: | Aussichtsturm Bergfried |
Beste Reisezeit: | Ganzjährig |
Auf dem freistehenden Schlossberg aus Buntsandsteinfelsen thront die Höhenburg Kirkel. 307 Meter über dem Meeresspiegel ragen die Ruinen aus den bewaldeten Hängen. Im 17. Jahrhundert wurde die Burg zerstört. Neben den alten Ruinen ist aber der 32 Meter hohe Bergfried erhalten geblieben.
Den Aussichtsturm könnt ihr sogar besteigen. Oben wartet ein traumhafter Rundumblick. Im Sommer findet hier der Kirkeler Burgsommer und ein Weinfest statt. Es öffnen u.a. eine Steinbildhauerei, eine Holzwerkstatt und eine Schmiede ihre Pforten.
6. Schlossberghöhlen: Größte Buntsandsteinhöhlen Europas

Stockwerke: | 12 |
Must-Do: | Höhlenführung |
Beste Reisezeit: | Februar bis November |
Gelbe, rote und gelbrote Verfärbungen werden euch unter den Ruinen der Hohenburg in der Stadt Homburg ins Staunen versetzen. Geheimnisvolle Gänge und imposante Kuppelhallen unter Tage verteilen sich auf über 12 Stockwerke. Mit einer Länge von 140 Metern und einer Breite von 60 Metern sind die Schlossberghöhlen damit die größten Buntsandsteinhöhlen in Europa.
Mengen an Sand sind immer mal wieder von den Decken gestürzt, sodass einige Teile der Schauhöhlen gesperrt und saniert werden mussten. Die zugänglichen Bereiche der Höhlen können daher nur noch mit einer Führung besichtigt werden.
7. Wassergärten Schiffweiler: Wasserparadies im Erlebnisort Reden

Fläche: | 2,9 Hektar |
Must-See: | Seerosenbecken |
Beste Reisezeit: | April bis November |
Bis 1995 gehörte das Steinkohlebergwerk Reden zu den größten Gruben Im Saarland. Es besaß sogar einen unterirdischen Grubenbahnhof. Heute sind die Wassergärten Schiffweiler mit Blick auf den alten Förderturm ein wunderbarer Erlebnisort. Mit Binsen bewachsene Kanäle und ein Seerosenbecken ermöglichen beeindruckende Momente.
Ein Sumpfzypressenwald erinnert an die Karbonzeit vor Millionen Jahren, als die Steinkohlewälder wuchsen. Passend dazu könnt ihr euch unterhaltsam und informativ auf die Spur der Erdgeschichte begeben: „Gondwana – das Praehistorium“ lässt die Dinosaurier computeranimiert tanzen.
8. Saar-Urwald: Waldschutzgebiet direkt vor den Toren der Stadt

Größe: | 1.011 Hektar |
Must-Do: | Wandern |
Beste Reisezeit: | März bis November |
In der Nähe von Saarbrücken gibt es einen Urwald. Wenn ihr es nicht glauben könnt, dann fahrt doch mal hin! Mit der Saarbahn kommt ihr in 15 Minuten von der Landeshauptstadt hierher. Eine acht Kilometer lange Rundwanderung führt an knorrigen Bäumen und abgestorbenen Baumstümpfen vorbei. Ab und zu suhlen sich hier Wildschweine und in stillen Winkeln hört ihr nur die Vögel und das Rascheln der Blätter. Der Saarkohlenwald erstreckt sich von Saarbrücken bis Neunkirchen.
9. Saarpolygon: Denkmal zur Beendigung des Steinkohlebergbaus

Entstehung: | 2016 |
Must-See: | Stahlgitter-Konstruktion |
Beste Reisezeit: | April bis Oktober |
Seit 2012 ist das saarländische Kohlerevier Geschichte: Die letzte Grube bei Ensdorf wurde geschlossen. Zur Erinnerung an die beeindruckende Leistung der Bergleute wurde im Jahre 2016 das Saarpolygon errichtet. Die Großplastik steht auf der Berghalde Duhamel, die 150 Meter hoch das Saartal überragt. Von allen Seiten weithin sichtbar, nimmt die Stahlgitter-Konstruktion von jedem Blickwinkel aus eine andere Form an: Mal wirkt sie wie ein Torbogen, mal wie ein Dreieck oder ein Kreuz. Steigt ihr auf das 40 Meter lange Querstück hinauf, liegt euch die Saar zu Füßen.
10. Dreiländereck bei Perl: Erhabener Blick auf drei Länder

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Aussichtspunkt: | Hammelsberg |
Must-See: | Villa Borg |
Beste Reisezeit: | Mai bis Oktober |
Der Moselwein wächst nicht nur in der Pfalz, den gibt es auch im Saarland. Eine tolle Aussicht auf die Weinreben habt ihr, wenn ihr oberhalb von Perl spazieren geht. Einen Dreiländerblick könnt ihr auf dem Hammelsberg genießen: Ihr schaut auf Frankreich, das die Mosel gerade verlässt. Auf dem gegenüberliegenden Ufer lockt Schengen in Luxemburg. Im deutsch-französischen Naturschutzgebiet könnt ihr mit etwas Glück 17 Arten wilder Orchideen aufspüren. Die Römer brachten den Weinbau hierher. Die rekonstruierte römische Villa Borg liegt ganz in der Nähe.
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Schon gewusst? Eine tolle Möglichkeit ist es, das Saarland auf Wanderungen zu erkunden. Im Dreiländereck starten der Saar-Hunsrück-Steig und der Moselsteig, beide Fernwanderwege führen bis an den Rhein. Auch auf dem Jakobsweg könnt ihr im Saarland wandeln.
Hier noch ein kleiner Ausflug in die saarländische Küche: Dibbelabbes ist ein deftiges Kartoffelgericht aus dem Ofen. Bettsäächersalat, man glaubt es kaum, ist ein Salat aus Löwenzahn und Gefillde Knepp sind gefüllte Kartoffelklöße. Appetit aufs Saarland bekommen?
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