Urlaub an der Ostsee? Für viele ist das ziemlich normal. Urlaub an der polnischen Ostsee ist hingegen noch immer ein kleiner Geheimtipp. Und noch weniger ist die polnische Metropole Danzig als echtes ganzjähriges Reiseziel bei Menschen aus Europa auf dem Zettel. Völlig zu Unrecht, denn Danzig hat neben der direkten Lage an der Ostsee jede Menge Kunst und Kultur zu bieten, tolle Ausflugsziele und interessante Orte. Wir sagen euch, was ihr in der Ostseemetropole alles gesehen haben müsst.
Top Sehenswürdigkeiten in Danzig im Überblick
Mit knapp 500.000 Einwohnern ist Danzig, polnisch “Gdansk”, die siebtgrößte Stadt Polens. Danzig ist geprägt von ihrem Hafen, der zu den größten Seehäfen im baltischen Raum zählt. Die bewegte Geschichte der Stadt ist dabei allgegenwärtig. Erst war Danzig eine florierende Hansestadt, später Schauplatz der ersten Stunden des Zweiten Weltkrieges. Die Stadt wurde dabei nahezu komplett zerstört und später originalgetreu wieder aufgebaut. Touristisch gesehen ist die historische Altstadt mit ihren farbenfrohen Gebäuden auf und um den berühmten Langen Markt sicher eines der Highlights. Aber auch an der nahen Küste liegen – nicht nur im Sommer – besondere Sehenswürdigkeiten, wie die Mole Brösen. Echte Abwechslung ist euch hier sicher!
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#danzig
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1. Langgasser Tor: Eyecatcher im historischen Stadtzentrum

Lage: | Langer Markt |
Must-See: | vier Skulpturen auf dem Tor |
Baustil: | niederländischer Manierismus |
Das Langgasser Tor, polnisch: Zota Brama, ist das berühmteste Tor in Danzig. Am Ende des Langen Marktes gelegen, liegt es quasi direkt in der „Einflugschneise” der Touristen.
Ursprünglich wurde der Bau Anfang des 17. Jahrhunderts errichtet, ersetzte hier aber ein zunächst gotisches Tor auf dem 13. Jahrhundert. Im 2. Weltkrieg wurde das Langgasser Tor zerstört und nach Ende des Krieges im Jahr 1957 wieder aufgebaut.
2. Mole Brösen: Entspannen mit Blick auf die Ostsee
Auch interessant: Sopot – Kurort und Perle der polnischen Ostsee bei Danzig
Erbaut: | 19. Jahrhundert |
Länge: | 136 Meter |
Must-See: | Sonnenuntergang |
Die Mole Brösen – polnisch “Molo w Breznie” ist ein Pier am Stadtrand von Danzig. Hier könnt ihr bequem zu Fuß etliche Meter hinaus aufs Meer laufen – natürlich ohne nasse Füße!
Besonders schön ist es auf dem Holzpier in den Abendstunden. Hier genießt ihr auf den Bänken den Sonnenuntergang über bzw. dem Meer. Und gute Restaurants findet ihr auch direkt um die Ecke an der Uferpromenade.
3. Museum des Zweiten Weltkriegs: Museum von Weltrang

Eintritt (2022): | ca. 1,50 Euro |
Öffnungszeiten: | tgl. 10-18 Uhr, Montag geschlossen |
Eröffnung: | 2017 |
Beeindruckend auf mehreren Ebenen – das ist das Museum des Zweiten Weltkrieges. Die Ausstellung greift die Geschichte des Krieges umfassend, teils sehr beklemmend, mit unzähligen Originalexponaten auf.
Der Bau selbst ist ebenfalls mehr als beeindruckend. Er stammt vom weltberühmten Architekten Daniel Libeskind, der unter anderem das “Mastermind” hinter dem “One World Trade”-Center in New York ist.
4. Oliwski Park: Herrschaftliche Parkanlage und grüne Lunge

Erbaut: | 19. Jahrhundert |
Größe: | 11 Hektar |
Wichtig: | Wege nicht verlassen! |
Der Oliwski Park ist „der” Stadtpark von Danzig. Im Park findet ihr wunderschöne Wege zum Spazieren mit tollen, französischen Gärten.
Ursprünglich gehörte der Park übrigens zu einem Kloster der Zisterzienser, die ihn als Garten anlegten. Der Klostergarten war damals nur für seine Bewohner zugänglich. Mittlerweile ist er aber für alle Menschen zugänglich.
Besonders beeindruckend ist der ehemalige Abteipalast, der im Stil des Rokoko errichtet wurde. Insgesamt hat die Parkanlage genug sehenswerte Stellen für einen ausgedehnten Spaziergang zu bieten. Ihr könnt euren Parkrundgang zwischen mehreren Routen in Länge (und Dauer) variieren.
5. Europäisches Zentrum der Solidarität: Historie und Gegenwart im Hafen

Lage: | Hafen Danzig |
Eröffnung: | 2014 |
Eintritt (2022): | ca. 7 Euro |
Das Europäische Zentrum der Solidarität oder auch Solidarnosc-Zentrum ist ein Museum in Danzig.
Hier findet ihr unter anderem das Zentralarchiv der gleichnamigen Gewerkschaft und eine multimediale Bibliothek, in der ihr zahlreiche Inhalte interaktiv erleben könnte. Das relativ neue Museum erstreckt sich über mehrere Gebäudeteile aus Alt- und Neubauten, die architektonisch reizvoll verbunden sind.
6. Marienkirche: Sakralbau der Extraklasse in der Altstadt

Baustil: | Gotik |
Besonderheit: | Backsteinbau |
Eintritt: | kostenlos |
Die Marienkirche ist der wohl bedeutendste Sakralbau in Danzig. Direkt im Zentrum gelegen, prägt sie die gesamte Silhouette der Stadt. Sie ist eine der größten Hallenkirchen der Welt und zählt zu den bedeutendsten Kirchen Polens. Erbaut wurde sie in den Jahren 1343 bis 1502.
Wer nach ganz oben auf den Glockenturm möchte, sollte etwas Kondition mitbringen: 409 Stufen führen bis auf 82 Meter Höhe. Als Belohnung gibt dann es eine einmalige Aussicht auf die ganze Stadt.
7. Neptunbrunnen: Danzigs heimliches Wahrzeichen

Lage: | Langer Markt |
Erbaut: | 1633 |
Besonderheit: | geschmiedete Gitter |
Der Neptunbrunnen, polnisch “Fontanna Neptune”, liegt im Herzen der Stadt vor dem bekannten Artushof am Langen Markt. Er gilt für viele Besucher und Einheimische als das Wahrzeichen der ehemaligen Hansestadt.
Der Brunnen ist ca. 500 Jahre alt und zeigt, wie der Name schon vermuten lässt, den Meeresgott Neptun. Er ist ein wirklich tolles Fotomotiv, wenn ihr in der Danziger Innenstadt unterwegs seid – besonders zur “blauen Stunde”.
8. Hevelianum: Das interaktive Wissenschaftsmuseum

Eintritt (2022): | ca. 3 Euro / Erwachsene |
Öffnungszeiten (2022): | täglich 8-16 Uhr Wochende: 10-18 Uhr |
Must-See: | Festung und Park |
Das Hevelianum ist ein Wissenschaftsmuseum in Danzig, in dem ihr auf eine interaktive Reise durch Geschichte und Technik – oder besser: durch die Geschichte der Technik – gehen könnt.
An verschiedenen Stationen laden Experimente zum selbst ausprobieren ein, die garantiert für alle zwischen 3 und 93 Jahren für Spaß sorgen. Das Museum liegt in einer alten Festungsanlage mit einem weitläufigen Park.
9. Hagelsberg: Danzigs Hausberg und Foto-Hotspot

Eintritt: | kostenlos |
Öffnungszeiten: | rund um die Uhr |
Must-See: | Panorama bei Nacht |
Der Hausberg von Danzig liegt direkt neben dem Hevelianum. Von hier oben habt ihr einen wunderschönen Rundumblick über die Stadt bis hin zur Ostsee.
Markant ist das große Kreuz auf dem Gipfel, welches weithin sichtbar ist. Den Hagelsberg findet ihr daher auch ohne Navi relativ leicht.
10. Westerplatte: Berühmtes Mahnmal am Meer

Länge Halbinsel: | ca. 2 Kilometer |
Eintritt: | kostenlos |
Erbauung Denkmal: | 1966 |
Die Westerplatte ist eine Halbinsel vor den Toren von Danzig. Die Halbinsel erlangte im 2. Weltkrieg traurige Berühmtheit, denn hier wurde der erste Angriff auf die Stadt gestartet.
Heute erinnert ein riesiges, steinernes Denkmal an diesen Angriff, welches ihr rund um die Uhr besichtigen könnt. Daneben findet Ihr unter anderem noch Bunker- und Wehranlagen. Ein krasser, beklemmender Kontrast zum friedlichen Rauschen der Wellen.
Weitere Reiseziele in Polen und der Ostsee
Schon gewusst? Danzig war und ist von jeher – nicht zuletzt bedingt durch den Hafen – ein bedeutendes Handelszentrum für Polen und den baltischen Raum insgesamt. Die Stadt ist aber auch für ein ganz spezielles Produkt berühmt: den Bernstein. In der Altstadt findet ihr unzählige Geschäfte und Galerien, in denen ihr Bernsteine in verschiedensten Farben und Formen erwerben könnt. Natürlich bekommt ihr auch wunderschöne Schmuckstücke zu kaufen. Ihr werdet überrascht sein, wie der Stein mit dem gewissen alten Charme teils modern in Szene gesetzt wird. Und das alles zu mehr als moderaten Preisen! Generell ist Danzig ein top Reiseziel für Urlaub “on a budget”. Das Preisgefüge ist, wie fast überall in Polen, deutlich unter internationalem Niveau.
Lage
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