Die 11 besten Sehenswürdigkeiten in Erfurt

Erfurt gehört zu den schönsten Landeshauptstädten der Bundesrepublik. Oder ist dieses städtebauliche Kleinod in Thüringen gar die schönste Stadt Deutschlands? Die ganze Altstadt mit ihren mittelalterlichen Kirchen gilt als Attraktion. Sie hat unzählige faszinierende Sehenswürdigkeiten zu bieten. Unsere Reisetipps geben euch Orientierung im wundervollen Ausflugsziel Erfurt.

Top-Sehenswürdigkeiten in Erfurt im Überblick

Wie eine zauberhafte Zeitreise mutet es an, wenn ihr auf das einzigartige Ensemble des Doms St. Marien und der Severikirche blickt. Malerisch wird es, wenn ihr auf der mittelalterlich bebauten Krämerbrücke den Fluss Gera überquert. Unschätzbar wertvoll ist die Alte Synagoge, Zeugnis der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde der Stadt. Aber auch das Angermuseum, die Zitadelle Petersberg und die grüne Lunge der Stadt, der egapark, sind die Reise nach Erfurt unbedingt wert.

Erfurt mit seinen 214.000 Einwohnern gilt aber auch als besonderer Ort der deutschen Geschichte. Im ehemaligen Gefängnis der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße wurden Regimegegner eingekerkert. Ein Besuch der wunderbar erhaltenen Hauptstadt Thüringens lohnt sich unbedingt, und das nicht nur wegen der Thüringer Bratwürste.
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1. Krämerbrücke: Malerische Brücke mit Fachwerkhäusern

Das Bild zeigt die Krämerbrücke in Erfurt, eine mittelalterliche Brücke, die komplett mit Fachwerkhäusern bebaut ist. Die Brücke überspannt einen ruhigen Fluss, und entlang des Ufers wächst üppiges grünes Laub. Die Fachwerkhäuser sind in verschiedenen Farben gestrichen und haben zahlreiche Fenster. Ein hoher Kirchturm ist im Hintergrund zu sehen. Der Himmel ist klar mit ein paar weißen Wolken, was die Szene bei sonnigem Wetter zeigt.
Krämerbrücke in Erfurt ©Uwe Graf
Länge:79 m
Must-Do:Kramen
Errichtet:1325 bzw. 1486

Schon seit dem Mittelalter überspannt die steinerne Krämerbrücke die Gera. Und schon auf ihrem Vorgängerbau aus Holz standen Häuser mit Kramläden, daher der Name. Die mit 32 Fachwerkhäusern bebaute Brücke gilt als ein Wahrzeichen Erfurts. Diese Häuser werden bis heute bewohnt.

Im Erdgeschoss befinden sich zumeist Kunst- und Antiquitätenläden, die zum Stöbern einladen. Besonders schön ist der Ausblick auf die Krämerbrücke vom Turm der Aegidienkirche aus. Versäumt nicht, auf der Brücke hin und her zu flanieren. Ihr werdet das Gefühl haben, ihr seid in einer bezaubernden, schmalen mittelalterlichen Gasse.

2. Dom St. Marien: Malerischer Anblick am Domplatz

Domplatz in Erfurt ©Votimedia

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Höhe:81 m
Geweiht:1182
Baustil:Romanisch-spätgotisch

70 Stufen über dem mittelalterlichen Domplatz thront die Erfurter Bischofskirche St. Marien. Dieser herrliche Sakralbau aus der Zeit der Hochgotik ist der ganze Stolz der Erfurter Bevölkerung. Wenn ihr den eleganten Turm hinaufsteigt, könnt ihr die größte freischwingende Glocke des Mittelalters erblicken, die Gloriosa.

Im Inneren erlebt ihr einen wahrhaft himmlischen, hochaufragenden Chor. Ihr bestaunt das fein geschnitzte Chorgestühl aus dem 14. Jahrhundert und die farbenfroh funkelnden mittelalterlichen Glasfenster. Den sensationellen Blick auf den Dom und die benachbarte Severinskirche habt ihr direkt vom Domplatz aus.

3. Egapark: Die Gärten der Welt auf engstem Raum

Das Bild zeigt einen malerischen Abschnitt des Japanischen Gartens im Egapark in Erfurt. Im Vordergrund sind blühende Kirschbäume mit rosa Blüten zu sehen, die über einen schmalen Holzsteg ragen. Der Steg führt über einen kleinen Wasserlauf, der von üppigem, grünem Bambus und anderen Pflanzen flankiert wird. Im Hintergrund sind weitere Pflanzen und ein kleiner Wasserfall zu erkennen. Das Bild vermittelt eine ruhige und friedliche Atmosphäre, die typisch für japanische Gärten ist.
Japanischer Garten im Egapark in Erfurt ©Thomas

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Größe:36 Hektar
Must-See:Wasserachse
Gegründet:1961

Erfurt hat nicht nur eine der schönsten Altstädte Deutschlands zu bieten, sondern auch einen ganz wundervollen Park. Dieser ist mehr als nur ein Botanischer Garten, er ist eine absolut grüne Lunge. Interessiert ihr euch für die botanischen Kostbarkeiten dieser Welt, dann solltet ihr unbedingt die zehn Themengärten, die fünf Pflanzenschauhäuser und die neun Freilandschauen erleben.

Der Egapark wurde 1961, also in einer Zeit, als die DDR-Bevölkerung kaum reisen konnte, wie ein Fenster zur Welt wahrgenommen. Baden im Blumenmeer könnt ihr im 6000 Quadratmeter großen Blumenbeet in der Mitte des Parks.

4. Zitadelle Petersberg: Barocke Stadtfestung

Das Bild zeigt die Zitadelle Petersberg in Erfurt, eine historische Festung auf einem Hügel. Im Vordergrund verläuft eine breite Steinbrücke, die zum Tor der Zitadelle führt. Die Festungsmauern sind massiv und gut erhalten, und im Hintergrund sind die Gebäude der Zitadelle zu sehen, die in einem warmen Licht erstrahlen. Der Himmel ist leicht bewölkt, und die Szene ist in der Abenddämmerung aufgenommen, was eine ruhige und feierliche Stimmung vermittelt.
Zitadelle Petersberg ©kentauros

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Errichtet:1665
Must-See:Horchgänge
Einkehrtipp:Restaurant Glashütte

Gleich neben dem Domberg thront die Zitadelle Petersberg auf der gleichnamigen Erhebung. Lauft einfach den Panoramaweg hinauf, das kostet euch nur 10 Minuten und ein bisschen Puste. Oben werdet ihr mit einer grandiosen Aussicht über die Altstadt von Erfurt belohnt.

Die Festung Petersberg selbst gilt als besterhaltene barocke Stadtfestung Europas. Nach dem damals neuesten Stand wurde sie auf sternförmigem Grundriss errichtet. Das Eingangsportal ist prächtig, im Inneren lohnt sich der Besuch einer Führung. Dabei sind die Horchgänge, ein unterirdisches Gangsystem, ein besonderes Highlight. Speisen mit grandioser Panoramaaussicht könnt ihr dort oben auch.

5. Augustinerkloster: Luthers Wirkungsstätte in Erfurt

Das Bild zeigt das Augustinerkloster in Erfurt, eine Mischung aus historischem und modernem Bau. Links ist das alte Klostergebäude aus hellem Stein mit einem großen Baum davor zu sehen. Rechts davon schließt sich ein moderner Anbau aus Glas und Metall an, der das historische Gebäude ergänzt. Ein gepflasterter Weg führt entlang der Gebäude, und im Hintergrund sind weitere Teile des Klosters und die umliegende Stadt zu erkennen. Die Szene ist bei Tageslicht aufgenommen, was eine warme Atmosphäre schafft.
Augustinerkloster Erfurt: Hier lebte Martin Luther. ©thauwald-pictures

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Errichtet:Ab 1277
Must-See:Glasfenster aus dem 14. Jahrhundert
Besonderheit:Luther- Gedenkstätte

Wollt ihr erfahren, wie das mittelalterliche Klosterleben in Erfurt aussah, dann besucht auf jeden Fall das Augustinerkloster. Seit dem 13. Jahrhundert meditierten und beteten die Mönche im Kreuzgang und in der Kirche dieses idyllischen Klosters.

Martin Luther war hier Mönch, bevor er Jahre später als Reformator das Mönchtum abschaffte. Das Klostermuseum erzählt davon. Wir werden nie erfahren, wann genau seine Zweifel an der katholischen Kirche und am Ablasshandel begannen. Sich von Sünden freikaufen und damit die Kirche reich machen, das gab es mit Martin Luther nicht mehr.

6. Fischmarkt: Haus zum Breiten Herd und Rathaus von Erfurt

Das Bild zeigt das Historische Rathaus am Fischmarkt in Erfurt, ein beeindruckendes Bauwerk mit einer kunstvollen Fassade. Das Gebäude hat eine reich verzierte Vorderseite mit gotischen Elementen und zahlreichen Fenstern. Der Haupteingang ist durch drei große Bögen geprägt, und ein Turm mit einer Uhr ragt in die Höhe. Der Platz vor dem Rathaus ist gepflastert und menschenleer. Im Hintergrund sind weitere historische Gebäude zu sehen, die den Platz umrahmen. Die Aufnahme wurde in der Dämmerung gemacht, sodass die Beleuchtung des Rathauses besonders zur Geltung kommt.
Historisches Rathaus am Fischmarkt Erfurt ©bbsferrari
Lage:Fischmarkt 13
Must-See:Gaffer
Errichtet:1584

Die Erfurter Altstadt ist reich an herrlichen Bürgerhäusern vergangener Jahrhunderte. An der Nordseite des Fischmarkts findet ihr einen prachtvollen Renaissancebau, der zu den schönsten in ganz Deutschland gehört. Das Haus zum Breiten Herd wurde im Jahre 1584 errichtet. Zum Fassadenschmuck gehören die Personifikationen der fünf Sinne, darunter der Geruchssinn vor dem Hintergrund von Erfurt.

Ebenfalls eine Augenweide sind die Köpfe von sogenannten Gaffern, die es offensichtlich auch damals schon gab. Reckt eure Köpfe, denn sie glotzen von den Giebeln der obersten Fenster herab. Das Dach wird von einem Landsknecht mit Fahne bekrönt.

7. Alte Synagoge: Älteste Synagoge Europas in Erfurt

Das Bild zeigt die Alte Synagoge in Erfurt, ein historisches Gebäude mit dicken, ungleichmäßig verputzten Steinmauern. Das Dach hat eine charakteristische Form mit einem steilen Giebel, teilweise mit Holz verkleidet. Die Fassade weist verschiedene Fensterformen auf, darunter einige mit Rundbögen und kleine rechteckige Öffnungen. Die Struktur ist in einem guten Zustand und zeigt Spuren von Restaurierungsarbeiten. Im Hintergrund sind Teile moderner Gebäude zu sehen, und rechts im Vordergrund ragen die Blätter eines Baumes ins Bild. Der Himmel ist klar mit ein paar weißen Wolken.
Alte Synagoge Erfurt ©Luis
Lage:Waagegasse 8
Must-See:Erfurter Schatz
Errichtet:Ab 1094

Die älteste Synagoge Europas steht in Erfurt, und seit 2024 ist sie UNESCO-Weltkulturerbe. Aus dem Jahr 1094 stammen die frühesten Bauteile. Dieses „Haus Gottes“ wurde nur bis 1349 als solches genutzt. In jenem Jahr fand ein verheerender Pogrom an den Erfurter Juden statt. Man gab ihnen die Schuld an einer Pestepidemie und behauptete, sie hätten die Brunnen vergiftet.

Danach überstand die ehemalige Synagoge als Lagerhaus die Jahrhunderte und auch die Nazizeit. Während der Renovierung und bei Ausgrabungsarbeiten wurden das alte jüdische Ritualbad, die Mikwe, wiederentdeckt und ein Schatz geborgen, der heute im Museum ausgestellt ist.

8. Schlossmuseum Molsdorf: Im Glanz des Spätbarock

Das Bild zeigt das Lustschloss Molsdorf bei Erfurt, ein barockes Schloss mit einer eleganten Fassade. Das Gebäude hat zahlreiche Fenster mit weißen Fensterläden und ist mit Stuckverzierungen und Statuen geschmückt. Der Eingang wird von einem Balkon überragt, der von goldenen Geländern umgeben ist. Ein gepflegter Garten umgibt das Schloss, und der Himmel ist strahlend blau, was auf einen sonnigen Tag hinweist.
Lustschlosses Molsdorf bei Erfurt ©thauwald-pictures

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Lage:Ortsteil Molsdorf
Must-See:Marmorsaal
Baumeister:Gottfried Heinrich Krohne

„Es lebe das Leben“, dachte sich Gustav Adolf von Gotter und baute sein Schloss prachtvoll um. Spätbarock musste es sein, mit einem Marmorsaal und einem verspielten Damenkabinett. Der Herr hatte als Diplomat Karriere gemacht, wurde vom Kaiser zum Reichsgrafen ernannt und wollte dies aller Welt zeigen.

Der Große Saal mit Porträts einflussreicher Gönner zeugt bis heute davon. Mit etwas Fantasie könnt ihr euch wunderbar vorstellen, wie eine prunkvolle Kutsche vorfuhr. Doch der Reichsgraf hatte sich übernommen und musste sein Schloss verkaufen. Der barocke Garten wurde zu einem stimmungsvollen Englischen Landschaftsgarten umgestaltet.

9. Angermuseum: Schatzkästlein der Kunst in Erfurt

Das Bild zeigt die Fassade des Angermuseums in Erfurt, ein prächtiges Gebäude mit einer auffälligen gelben Fassade und grauen Steinakzenten. Das Museum ist reich verziert mit Statuen und kunstvollen Reliefs über den Fenstern und entlang des Daches. Auf dem Balkon über dem Haupteingang prangt ein kunstvoll geschmiedetes Geländer in goldener Farbe. Das Dach ist mit roten Ziegeln gedeckt und von mehreren Gaubenfenstern durchbrochen. Der Schriftzug "KUNSTMUSEUM" ist prominent über dem Eingang zu sehen.
Angermuseum in Erfurt ©diegograndi

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Lage:Anger 18
Errichtet:1706 bis 1711
Eröffnet:1886

Interessiert ihr euch für die Malerei des 18. und 19. Jahrhunderts, dann lohnt sich der Besuch des Angermuseums. Es ist in einem Barockbau von Anfang des 18. Jahrhunderts untergebracht, der früher einmal als städtischer Pack- und Waagehof diente.

Bewundert die stimmungsvollen Gemälde der Lagunenstadt Venedig von Friedrich Nerly, ein symbolisch aufgeladenes Landschaftsbild von Caspar David Friedrich oder die impressionistischen Werke von Lovis Corinth. Außerdem gibt es faszinierende Porträts von Menschen vergangener Zeiten sowie Stillleben, Skulpturen und Glaskunst zu bestaunen. Diese kommen in diesem original erhaltenen, jahrhundertealten Stadtpalais besonders gut zur Geltung.

10. Gedenkstätte Andreasstraße: Unterdrückung und Widerstand

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Eröffnet:2012
Errichtet:1879
Ausstellung:„Haft – Diktatur – Revolution“

Vom Kaiserreich zur Weimarer Republik, von der Nazizeit zur DDR: In der Andreasstraße stand ein monströses, berüchtigtes Gefängnis. Zu DDR-Zeiten logierten Volkspolizei und Stasi hier. Regimegegner wurden verhört und inhaftiert.

Seit 2012 erinnert in dem wuchtigen Backsteinbau die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße an die Unterdrückung durch vergangene Diktaturen. Im Dritten Reich war eine Widerstandsgruppe von Jugendlichen hier inhaftiert, und zu DDR-Zeiten waren Ausreisewillige und Oppositionelle im Visier der Mächtigen. Ein eindrucksvoller Glaskubus, auf dem die friedliche Revolution von 1989 monumental im Comic-Stil dargestellt ist, wird für Veranstaltungen und Symposien genutzt.

Weitere Reisetipps in Thüringen

Schon gewusst? Erfurt ist zwar eine sehr alte Stadt, aber zugleich auch eine junge. Hier wird studiert, und es gibt eine sehr lebendige Kneipen-, Musik- und Theaterszene. Vor der angestrahlten Kulisse von Dom und Severikirche finden alljährlich die DomStufen-Festspiele mit jeweils einer prachtvoll inszenierten Oper statt. In der Barfüßer-Ruine werden im Zeichen der Erfurter Sommerkomödie Theaterstücke aufgeführt. Und im August steigt an einem Wochenende das Lichterfest im egapark. Aber auch im Winter lohnt ein Besuch der thüringischen Hauptstadt: Der Erfurter Weihnachtsmarkt gehört zu den schönsten in ganz Deutschland.

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