Das Museum Ludwig gehört zu den renommiertesten Kunstmuseen Europas und hat sich in der internationalen Museumsszene einen Namen gemacht. Kein Wunder, denn schließlich gibt es im Museum gleich mehrere Highlights aus verschiedenen Kunstsparten, die Kunstinteressierte aus aller Welt anlocken: Hier findet man nicht nur die größte Pop-Art Sammlung Europas, sondern auch die drittgrößte Picasso-Sammlung der Welt, eine der besten Sammlungen zum deutschen Expressionismus und eine der international bedeutendsten Sammlungen zur Fotografie. Wer in Köln zu Besuch ist und sich für Kunst begeistert, der sollte dem Museum Ludwig also unbedingt einen Besuch abstatten.

Lohnt sich ein Besuch im Museum Ludwig in Köln?

Die Stadt Köln hat das Museum vor allem der großzügigen Schenkung von Peter und Irene Ludwig zu verdanken. Das Ehepaar überließ der Stadt 350 bedeutende Werke moderner Kunst und machte so 1976 die Gründung des bis heute nach seinen Stiftern benannten Museums erst möglich.

Im Verlaufe der Geschichte des Museums wurde die Sammlung durch zahlreiche Schenkungen weiterer Kölner Stifterinnen und Stifter sowie gezielter Ankäufe erweitert. Heute sind im Museum Ludwig auf einer Ausstellungsfläche von 8.000 m² Werke von Dix, Chagall, Warhol, Lichtenstein, Richter, Mondrian, Man Ray, Hockney, Polke und Klee zu finden.

Außerdem Ausstellungsstücke von Macke, Pollock, Dali, Klein oder Kirchhoff – hier ist also ein repräsentativer Querschnitt der Kunst der letzten etwa 125 Jahre zu sehen. Im selben Gebäude befindet sich zudem die Kölner Philharmonie, das Filmforum NRW und die Kunst- und Museumsbibliothek.

Fototipp: Hier im Museum Ludwig dürft ihr nur zu privaten Zwecken knipsen. Blitze, Stative oder Selfiesticks müssen draußen bleiben bzw. dürfen nicht benutzt werden. 

Anreise zum Museum Ludwig

Lage:Heinrich-Böll-Platz
Haltestelle:Köln-Hauptbahnhof
Must-See:Pop-Art Ausstellung
Fläche:8.000 m²
Tickets:Aktuelle Preise

Das Museum ist wirklich nicht zu verfehlen, denn es liegt nicht nur wenige Gehminuten vom Kölner Hauptbahnhof entfernt, sondern zudem direkt neben dem Kölner Dom.

Egal ob direkt aus dem ICE oder über eine der zahlreichen Straßenbahnlinien der örtlichen KVB, die passende Haltestelle ist der Hauptbahnhof.

Mit dem Auto nutzt man am besten das Parkhaus Dom, die Tiefgarage Rheingarten oder das Parkhaus Groß St. Martin. 

Bis 22 Uhr ins Museum am “Langen Donnerstag”

Eine Besonderheit und ein echter Tipp ist der sogenannte „Lange Donnerstag“, der immer am ersten Donnerstag im Monat stattfindet. An diesem Tag werden die Öffnungszeiten bis 22 Uhr verlängert und der Eintritt ist für alle, die in Köln wohnen, gratis. Alle anderen zahlen 7 €.

Am KölnTag sind alle städtischen Museen Kölns beteiligt und bieten neben den aktuellen Ausstellungen oft besondere Aktivitäten, Live-Musik, Vorträge oder Workshops an. Bei meinem letzten Besuch am “Langen Donnerstag” gab es beispielsweise die Möglichkeit, mitten im Museum an einem großen Werktisch zu töpfern.

Es war ein ungewöhnliches Gefühl, inmitten von wertvollen Kunstwerken mit nassem Ton zu hantieren, hat dadurch aber auch besonders viel Spaß gemacht und den Raum geschaffen, beim Töpfern über die Ausstellungen zu sprechen.

Aber auch schon die Tatsache, dass beim sonst so formellen Museumsbesuch im Hintergrund ein DJ live auflegt oder auch mal eine Band spielt, macht das Betrachten von Kunst gleich zu einer ganz anderen Erfahrung.

An diesen Tagen ist gerade das Museum Ludwig zwar besonders voll, es herrscht aber eine sehr schöne gesellige Atmosphäre und der Museumsbesuch wird dadurch noch mehr zu einem Erlebnis. Es lohnt sich, sich auch im Vorhinein über die besonderen Angebote zu informieren! 

Große Namen in der Dauerausstellung

Ständig zu sehen sind im Museum Werke aus den zahlreichen Sammlungen des Museums. Besonders bekannt ist hier die Sammlung amerikanischer Pop-Art – die im Museum sichtbaren Schlüsselwerke stammen unter anderem von Andy Warhol und Roy Lichtenstein. Durch diese Ausstellung zu gehen macht besonders viel Spaß und ist durch ihre “knalligen” Objekte immer ein Höhepunkt des Besuchs.

Neben Warhols berühmter Tomatensuppe gibt es nämlich noch viel mehr zu sehen! Bei den meisten wahrscheinlicher eher unbekannter ist die Kunstrichtung der russischen Avantgarde, die im Ludwig ebenfalls prominent ausgestellt ist. Das Museum beherbergt die weltweit größte Sammlung dieser zwischen 1905 und 1935 entstandenen Sparte.

Aber auch allein, um die berühmten Picasso-Werke zu sehen, lohnt sich ein Ausflug ins Museum. Vieles von Picasso kennt man vielleicht von Fotos oder Kopien, aber die vielen Originale zu sehen übt schon immer einen besonderen Zauber beim Museumsbesuch aus. Darüber hinaus sind die Ausstellungen zur Fotografie besonders zu empfehlen – immerhin umfasst die Kölner Sammlung ganze 70.000 Werke von den Anfängen der Fotografie bis in die Gegenwart.

Neben diesen Ikonen der Kunstgeschichte kauft das Museum regelmäßig neue, zeitgenössische Werke an. Ansonsten gibt es weniger bekan­nte, aber den­noch wichtige Ar­beit­en von Kün­stlern aus Afri­ka, Asien und Latei­nameri­ka. Auch im Zuge von Debatten um Postkolonialismus und die Rolle der Repräsentation in Museen verspricht das Ludwig, dass diese globale Aus­rich­tung der Samm­lung in Zukunft noch mehr an Be­deu­tung gewin­nen wird. Hierzu gab es in der Vergangenheit schon einige wirklich spannende Ausstellungen, daher klingt es sehr vielversprechend, wenn hierzu noch mehr angeboten werden soll.

Nach dem Museumsbesuch in die kölsche Kultur

Durch die schiere Größe und die vielen verschiedenen spannenden Ausstellungen ist es problemlos möglich, einen ganzen Tag im Museum zu verbringen. Um sich danach zu stärken und den Besuch nochmal Revue passieren zu lassen, gibt es in unmittelbarer Nähe des Museums natürlich zahlreiche Cafés, Restaurants und Bars. Wer danach aber Lust hat, noch mehr in die “kölsche Kultur” einzutauchen, dem ist das nahegelegen Brauhaus “Gaffel am Dom” zu empfehlen.

Zwischen Dom und Hauptbahnhof gelegen bietet das traditionelle Brauhaus zünftige Speisen, eine gemütliche Atmosphäre und vor allem leckeres Kölsch an. Das Publikum ist üblicherweise eine interessante Mischung aus internationalen Gästen und richtigen Kölnern. Zwar ist das Brauhaus ein ziemliches Kontrastprogramm zum Kunstmuseum, ich finde aber genau das Richtige, um gedanklich aus der Kunstwelt zurück in die Stadt zu kommen.

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Fazit

Völlig zu Recht gehört das Museum Ludwig zu den bekanntesten Kunstmuseen Europas. Die große Sammlung international bekanntester Künstler bietet die fantastische Möglichkeit, berühmte Werke von Picasso, Chagall oder Klee alle an einem Ort zu sehen. Auch wenn es bei einem Besuch meist gar nicht möglich ist, sich gleich alle Werke richtig anzusehen, so ist es immer beeindruckend, durch die langen Gängen und großen hellen Räume zu schlendern und dabei sowohl bekannte Kunstwerke als auch völlig Neues zu entdecken.

Außerdem sind die Sonderausstellungen gut kuratiert und werfen meist ein interessantes Schlaglicht auf ein bestimmtes Thema oder eine spezielle Person. Auch für Menschen, die sich nicht allzu gut mit Kunst auskennen, lohnt es sich, dem Museum einen Besuch abzustatten und sich von den großen Bildern und facettenreichen Skulpturen beeindrucken zu lassen. Natürlich werden auch Führungen angeboten, die dabei helfen, sich in den zahlreichen verschiedenen Kunstsparten und Werken zurechtzufinden.

Falls ihr in Köln einen Städtetrip macht, bietet es sich besonders an, den Museumsbesuch mit der Besichtigung des Kölner Doms zu verbinden. An diesem Kölner Wahrzeichen werdet ihr sowieso nicht vorbeikommen, wenn ihr zum Museum geht. Auch das malerische Rheinufer, die Altstadt oder die Shoppingstraßen Hohe Straße/Schildergasse sind fußläufig vom Museum aus zu erreichen. 

Lage

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