Bei einem Besuch auf dem Baumwipfelpfad auf der Sonneninsel Usedom tauche ich ein in die Baumkronen und den Mischwald nahe der Ostseeküste in Heringsdorf. Neben zahlreichen interaktiven Informationstafeln gibt es auch Erlebnisstationen und einen Aussichtsturm mit Panoramablick. Ich nehme euch mit in luftige Höhen und verrate, was es mit dem begehbaren Netz in 33 Metern Höhe auf sich hat. Spoiler: Nichts für Personen mit Höhenangst!

Lohnt sich ein Besuch auf dem Baumwipfelpfad auf Usedom?

Der Baumwipfelpfad Usedom bietet einen 1.350 Meter langen Erlebnispfad. Dieser endet mit einem 33 Meter hohen, viereckigen Aussichtsturm, in dessen Mitte ein 50 m² begehbares Netz gespannt ist. Das Besondere an dem Turm ist, dass er einem ehemals beliebten Ausflugsziel ähnelt – der „Bismarckwarte“, die im Zeitraum 1907 – 1946 nur wenige Meter entfernt stand.

Auf dem Pfad befinden sich zahlreiche Lern- und Erlebnisstationen. Im Informationszentrum werden kostenpflichtige Führungen mit Naturführern angeboten, die über die Vielfalt der Flora und Fauna rund um den Baumwipfelpfad informieren. Dabei werden Informationen über die Insel Usedom und die Ostsee vermittelt. Außerdem gibt es saisonale Events wie „Halloween auf dem Baumwipfelpfad“.

Fototipp: Mit einem Weitwinkel kann man den Baumwipfelpfad aus einer spannenden Perspektive mit dem Netz bereits vor Beginn des Turmaufstiegs fotografieren. Besonders cool ist dann ein Bild auf dem begehbaren Netz in 33 Metern Höhe, das einen Panoramablick über die Insel Usedom bietet.

Anreise zum Baumwipfelpfad auf Usedom in Heringsdorf

Lage:Heringsdorf auf Usedom
Anreise:Zug oder Pkw
Aussichtsturm:33 Meter
Events:Aktuelle Veranstaltungen
Must-Do:Begehbares Netz

Die einfachste Anreise ist mit der Bahn zum Bahnhof Heringsdorf, die unmittelbar am Eingang vom Baumwipfelpfad hält. Auch mit dem Bus kann man bequem zum Bahnhof Heringsdorf reisen. Gut zu wissen ist, dass die Anreise mit Bussen aus den drei Kaiserbädern (Ahlbeck, Heringsdorf, Bansin) mit der Kurkarte kostenlos ist.

Für die Anreise mit dem eigenen Pkw stehen kostenpflichtige Parkplätze bereit. Diese führen dich in nur wenigen Metern zum Eingangsgebäude des Baumwipfelpfads.

Wetterfeste Kleidung ist ein Muss auf dem Baumwipfelpfad Usedom

Wetterfeste Kleidung ist für den Besuch auf dem Baumwipfelpfad in Heringsdorf auf Usedom ein Muss. Auch bei schlechtem Wetter ist der Pfad geöffnet, bei Schnee wird er geräumt. Lediglich bei Sturm, Hagel und Eis ist er aus Sicherheitsgründen geschlossen. Der Aufstieg in die Höhe ist barrierearm und somit auch für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen möglich.

Wer den 33 Meter hohen Turm des Baumwipfelpfads hochgehen möchte, sollte schwindelfrei sein. Die Mitnahme von Hunden ist nicht erlaubt, alternativ stehen am Eingangsgebäude abschließbare Hundeboxen mit frischem Trinkwasser zur Verfügung.

Für den Besuch empfehle ich ca. 1–2 Stunden, um den Aussichtsturm zu besteigen und auch die Informationstafeln am 1.350 Meter langen Pfad aufmerksam zu lesen. Für Kinder eignet sich ein Begleitheft, die Comic-Rallye, die es gegen einen kleinen Aufpreis an der Kasse zu erwerben gibt.

Barrierefreier Aufstieg zum Baumwipfelpfad Usedom

Im Eingangsbereich kaufen wir die Tickets und starten das Erlebnis. Wer möchte, kann den Aufzug in die Höhe nehmen. Alternativ steht eine Treppe bereit. Die Treppe bringt uns auf den Holzpfad, über den wir den Weg in die Baumwipfel starten. Ich tauche ein in die luftige Höhe und ich beobachte fasziniert, wie die Baumwipfel des Mischwaldes im seichten Wind leicht hin und her wehen. Auf dem Weg erkenne ich Informationsschilder, die über die Entstehung der Ostsee berichten. Es lohnt sich, sich die Zeit dafür zu nehmen, da sie auch interaktiv gestaltet sind.

Für Abenteuerlustige stehen ein paar zusätzliche Hindernisse auf dem Baumwipfelpfad auf Usedom bereit. Wir testen unsere Schwindelfreiheit und Balance in ein paar Metern Höhe. Lachend gehen wir von Station zu Station – und die sind nicht nur für Kinder geeignet.

Jetzt steht der Aufstieg zum Turm bevor. Von unten sieht man bereits einige Personen auf dem begehbaren Netz sitzen und stehen. Die Länge des Stegs im Turm beträgt 565 Meter, jede Runde stehen uns 96 Meter bevor. Der Aufstieg zum Turm ist im Stil der „Bismarckwarte“ kreiert und verläuft schneller als gedacht. Über den Baumkronen erhalten wir ein beeindruckendes Panorama.

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Mit Blick auf die Ostsee ©Erlebnis Akademie AG/Baumwipfelpfad Usedom

Schwindelerregendes Netz auf 33 Metern Höhe

Wir erreichen die Höhe und ich sehe direkt, worauf ich mich schon den ganzen Aufstieg gefreut hatte: Ein Netz, das in der Mitte des 33 Meter hohen Turms gespannt ist. Jetzt befinden wir uns 72 Meter über dem Meeresspiegel und am höchsten Punkt der Insel Usedom.

Neugierig gehe ich dem Netz entgegen. Einige Leute befinden sich bereits darauf und schaukeln lachend hin und her. Ich betrete das Netz und fange an zu lachen, weil auch ich leicht schwanke. Das Erlebnis ist echt cool – ich stehe in 33 Metern Höhe in der Luft!

Ein wenig sollte man aufpassen. Durch das Netz durchfallen ist natürlich nicht möglich. Für Personen mit Höhenangst ist das aber nicht geeignet. Wer sich nicht ganz sicher ist, ob er das Netz betreten sollte, sollte sich vielleicht ein wenig mehr Zeit nehmen. Das Ergebnis lohnt sich: Riesiger Spaßfaktor mit beachtlicher Sicht in die Tiefe.

Panoramablick über die Kaiserbäder vom Baumwipfelpfad Usedom

Einige Baumwipfelpfade in Deutschland sind viel höher als dieser, dennoch gibt einem der Spaziergang über den Baumkronen einen guten Überblick über die umliegende Landschaft. In der Ferne erkenne ich den Strand der Ostsee. Ich genieße ich die Aussicht und lasse meinen Blick schweifen.

Selbst bei diesem bewölkten Wetter hat man eine herrliche Aussicht. Ich atme tief ein und genieße die leichte Brise, die von der Ostsee hergetragen wird. Ein tolles Erlebnis, mit dem man einen Teil der Kaiserbäder aus luftiger Höhe anschauen kann und ein imposantes Panorama in alle Himmelsrichtungen erhält.

Auf dem Geländer des Aussichtsturms sehe ich eine Nebelkrähe, die die Menschen neugierig beobachtet und zutraulich ist. Wer weiß, vielleicht siehst du sie auch bei deinem Besuch auf dem Baumwipfelpfad auf Usedom. Denn von Freunden habe ich erfahren, dass auch sie die Krähe bei einem Besuch zu einer anderen Jahreszeit gesehen haben.

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Fazit

Auf unserem Weg zurück zum Waldboden werfen wir noch einen letzten Blick in den Souvenirshop des Baumwipfelpfads, in dem man interessante Bücher und kleine Artikel für Natur- und Inselbegeisterte kaufen kann.

Der Besuch auf dem Baumwipfelpfad in Heringsdorf auf Usedom ist ein cooles Erlebnis für einen kurzen Ausflug zwischen den Baumwipfeln, von dem man die Ostsee und die Kaiserbäder sehen kann. Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass der Pfad nicht direkt am Meer liegt und auch ein Großteil der Sicht vom Wald verdeckt wird. Wer weitere Baumwipfelpfade in Deutschland besuchen will, dem empfehle ich einen Besuch auf dem Baumwipfelpfad Schwarzwald, bei dem man mit einer Rutsche aus 55 Metern Höhe zurück zum Boden gelangt. Und wer ein paar Tage auf Usedom hat, der sollte sich Karls Erlebnisdorf und die Events sowie den Sportstrand zwischen Ahlbeck und Heringsdorf nicht entgehen lassen. 

Lage

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