Die brandenburgische Hauptstadt bildet mit ihren zahlreichen UNESCO-Welterbestätten und anderen Sehenswürdigkeiten eines der schönsten deutschen Reiseziele für Kulturfans. Allein Park Sanssouci ist mit dem gleichnamigen Schloss, dem Neuen Palais, dem Orangerieschloss und dem Chinesischen Haus eine Attraktion der Extraklasse. Doch auch abseits der preußischen Prachtbauten finden sich hier unzählige interessante Orte. Verpasst mit unseren Reisetipps kein Ausflugsziel von Potsdam.
Top-Sehenswürdigkeiten in Potsdam im Überblick
Potsdam gehört mit seinen 190.000 Einwohnern zum Ballungsgebiet Berlins, an das die brandenburgische Hauptstadt im Südwesten angrenzt. Dort könnt ihr zu Fuß über die ehemalige Grenze laufen – während des Kalten Krieges wurden an der Glienicker Brücke Spione ausgetauscht. Heute könnt ihr hier entspannt den Blick über das Wasser bis Park und Schloss Babelsberg schweifen lassen.
Die Schlösserlandschaft umfasst allerdings noch viele weitere Highlights wie das Marmorpalais oder Schloss Cecilienhof. Doch Potsdam bietet mehr als seine preußische Vergangenheit! Hier wurden auch schon Film- und Wissenschaftsgeschichte geschrieben, locken tropische Gefilde und ein Stückchen Amsterdam. Lasst euch zu jeder Jahreszeit vom Charme der Stadt verzaubern!
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#potsdam
Fototipp: Fotos vom heutigen Zustand, der im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstörten Stadtmitte, könnt ihr aus der Vogelperspektive von der Kuppel der Nikolaikirche aus schießen. Allein für die Aussicht lohnt sich der Besuch ohnehin.
1. Schloss Sanssouci: Weltberühmtes Refugium Friedrichs des Großen
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Erbaut:: | 1745 – 1747 |
Architekt: | Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff |
Must-See: | Bildergalerie im Nebengebäude |
Das gelbe Schlösschen thront über den Weinbergterrassen im Park Sanssouci und ist die wahrscheinlich berühmteste Sehenswürdigkeit Potsdams.
Die Sommerresidenz Friedrichs des Großen entstand in der Mitte des 18. Jahrhunderts im Stil des Friderizianischen Rokoko und begeistert Reisende mit der originalen Raumausstattung. Der König liebte sein „preußisches Versailles“ so sehr, dass er auch hier beigesetzt werden wollte. Sein Wunsch erfüllte sich immerhin noch 1991.
2. Neuer Garten: Royale Sichtachsen inklusive und grüne Oase
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Lage: | Nördliche Vorstadt |
Must-See: | Marmorpalais |
Gartenarchitekt: | Peter Joseph Lenné |
Der Neue Garten schmiegt sich mit seinen knapp 102 Hektar an das Ufer des Jungfernsees. Er entstand ab 1787 und orientierte sich im Gegensatz zum Barockgarten Sanssouci an der englischen Landschaftsgärtnerei.
Doch schon wenige Jahrzehnte später war die Anlage unmodern und bekam ab 1816 ein „Makeover“ von Peter Joseph Lenné. Zu dieser Zeit entstanden Sichtachsen unter anderem nach Sacrow und zur Pfaueninsel. Zahlreiche historische Bauwerke sind innerhalb des Parks erhalten geblieben.
3. Neue Palais: Preußens barocke Pracht in Potsdam
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Erbaut: | 1763 – 1769 |
Must-see: | Barockes Schlosstheater |
Lage: | Westliches Ende von Park Sanssouci |
Das Neue Palais hat kaum etwas mit dem intimen Rückzugsort Schloss Sanssouci gemeinsam – hier wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt! Preußen wollte der ganzen Welt zeigen, dass der Siebenjährige Krieg seinem Reichtum nichts anhaben konnte.
Allein die Ausmaße der Residenz sind gigantisch, die 55 Meter hohe Kuppel weithin sichtbar. Innen ist der Prachtbau an Prunk und Pomp kaum zu überbieten: Luxuriöse Festsäle, Galerien, erlesene Kunstwerke und natürlich das heute noch bespielte wunderschöne Schlosstheater reihen sich hier aneinander.
4. Alter Markt: Potsdams historischer Stadtkern
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Beste Sicht: | Nikolaikirche |
Must-Do: | Museum Barberini |
Erbaut: | 18. Jahrhundert |
Friedrich der Große ließ in der Mitte des 18. Jahrhunderts in Havelnähe das Herzstück Potsdams als römischen Platz gestalten. Nur 4 Gebäude überstanden hier den Bombenangriff am 14. April 1945, die Ruinen des Stadtschlosses wurden einige Jahre später abgerissen.
Inzwischen erstrahlt der Platz mit dem Museum Barberini, dem Potsdam-Museum und der Nikolaikirche aber wieder in altem Glanz. Zumindest teilweise – der Brandenburger Landtag hat zwar eine barocke Fassade, ist aber kein originalgetreuer Wiederaufbau des Stadtschlosses.
5. Filmpark Babelsberg: Action und Film-Kulissen
Lage: | Babelsberg |
Must-Do: | XD Motion Ride |
Geöffnet: | April bis Anfang November |
Film- und Actionfans kommen in dieser saisonalen Attraktion Potsdams im Filmpark Babelsberg voll auf ihre Kosten. Kindheitserinnerungen werden am originalen Löwenzahn-Bauwagen wach, aber auch einem Foto mit dem Sandmann oder Michael Endes „Fuchur“ können kleine und große Gäste kaum widerstehen.
Streift durch Kulissen wie einer Mittelalterstadt oder dem „Lummerland“ oder haltet bei den Stuntshows am Vulkan den Atem an. Nicht weniger aufregend sind die Westernshows und das Actionkino. Verpasst aber auch nicht den XD Motion Ride, wo ihr die Welt vor Monstern rettet.
6. Schloss Babelsberg: Englische Neugotik mit Havelblick
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Lage: | Nahe Berliner Stadtgrenze |
Erbaut: | Ab 1833 |
Must-See: | Flatowturm |
Schinkel und Lenné – zwei große Namen, die einem in der Kulturlandschaft von Berlin und Brandenburg immer wieder begegnen. So auch bei dieser ungewöhnlichen Sommerresidenz des späteren Kaisers Wilhelm I. und seiner Familie, die oberhalb des Tiefen Sees thront.
Fünf Terrassen umgeben das Schloss im Stil der Neugotik und innerhalb der Parkanlage treffen Flanierende auf weitere Bauwerke wie das Hofdamenhaus, die Gerichtslaube, das Dampfmaschinenhaus und den Flatowturm.
7. Biosphäre Potsdam: Ausflug in die Tropen der Landeshauptstadt
Lage: | Direkt am Volkspark |
Bekannt aus: | TV-Serie „Jerks“ |
Must-see: | Schmetterlingshalle |
Egal, welches Wetter in Potsdam gerade sein mag – ein tropischer Tag ist immer möglich. In der Biosphäre wandelt ihr zwischen Kokospalmen, Panama-Hut-Pflanzen, Bananen, Kaffeesträuchern und vor allem wunderschön blühenden Orchideen.
Doch auch die Tierwelt entführt mit Rotaugenlaubfrosch, Clownsfischen, Wandelnden Blättern und Grünen Leguanen in ferne Welten. Ein ganz besonderes Erlebnis ist der Besuch des Schmetterlingshauses, wo farbenprächtige Exemplare wie Blaue Morphofalter um euch herumflattern.
8. Filmmuseum Potsdam: Eintauchen in die Traumfabrik Babelsberg
Lage: | Zentral |
Ruhetag: | Montags |
Gründung: | 1981 |
Potsdam hat seit 2019 den Titel „UNESCO Creative City of Film“, seit über 100 Jahren entstehen hier ebenso deutsche Produktionen wie internationale Blockbuster.
Wer hier ist, sollte darum unbedingt auch einen Stopp in Deutschlands ältestem Filmmuseum einplanen, das sich im ehemaligen Marstall des zerstörten Stadtschlosses befindet. Hunderte Requisiten wie die originale Bank aus dem Kultfilm „Die Feuerzangenbowle“, Kostüme, Trophäen, Plakate und vieles mehr gibt es in der Dauerausstellung zu entdecken.
9. Holländischen Viertel: Ein Stück Amsterdam in Potsdam
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Lage: | Nördliche Innenstadt |
Must-Do: | Shoppingbummel |
Erbaut: | 18. Jahrhundert |
Wer durch das Holländische Viertel spaziert, vergisst eventuell, dass er in Deutschland ist: Mitte des 18. Jahrhunderts wurden hier rund 150 Backsteinhäuser nach niederländischem Vorbild errichtet. Hier sollten sich die dort angeworbenen Handwerker ganz wie zu Hause fühlen.
Heute befinden sich hier kleine Boutiquen, die zum Stöbern einladen, gemütliche Cafés und urige Restaurants. In dem Bauensemble findet ihr aber auch ein Museum, das Jan Bouman Haus, benannt nach dem Erbauer des Viertels.
10. Wissenschaftspark Albert Einstein: Forschung mit Tradition
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Lage: | Auf dem Telegrafenberg |
Must-Do: | Einstein-Turm besichtigen |
Anfänge: | Mitte 19. Jahrhundert |
Weniger bekannt als Potsdams Filmgeschichte, ist die Geschichte der Wissenschaften der Landeshauptstadt. Dabei befindet sich hier die Wiege der systematischen Vermessung des Erdmagnetfeldes und der Erforschung der Erdoberfläche.
Zudem gilt der Standort als Geburtsort der Meteorologie. Etliche historische Gebäude könnt ihr auf dem Gelände des Wissenschaftsparks Albert Einstein noch finden. Besonders sehenswert sind der Einstein-Turm und der Große Refraktor, die zu bestimmten Anlässen öffnen.
11. Glienicker Brücke: Schauplatz des Kalten Krieges
Lage: | Zwischen Potsdam und Berlin |
Erbaut: | 1906 – 1907 |
Länge: | 128 Meter |
Bereits seit 1660 befand sich an der Stelle der erste Vorgängerbau, die Glienicker Brücke. Was wir heute sehen, ist bereits die vierte Version. Über sie verläuft die Grenze zwischen Berlin und Potsdam.
Auch wenn sie schön anzuschauen ist: bekannt ist sie wegen ihrer Rolle, die sie zur Zeit des Kalten Krieges gespielt hat. Dreimal wurden hier zwischen der Sowjetunion und den USA Agenten ausgetauscht. Die entsprechenden Szenen des Films „Bridge of Spies“ wurden auch tatsächlich hier aufgenommen.
12. Gedenkstätte Lindenstraße 54/55: Sieg der Demokratie
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Lage: | Innenstadt |
Ruhetag: | Montags |
Must-Do: | Öffentliche Führung |
Untergebracht in einem ehemaligen Gefängnis- und Gerichtsgebäude in der Potsdamer Innenstadt, dient die Gedenkstätte Lindenstraße 54/55 heute als Lernort.
Sie erinnert an politische Verfolgung und Gewalt, die hier im 20. Jahrhundert durch die Nationalsozialisten, die sowjetische Besatzung sowie die SED-Diktatur stattgefunden hat; doch auch an die Friedliche Revolution und den Sieg der Demokratie. Interessierte können hier regelmäßig an öffentlichen Führungen teilnehmen.
13. Schloss Cecilienhof: Schauplatz der Potsdamer Konferenz
Lage: | Neuer Garten |
Erbaut: | 1913 – 1917 |
Architekt: | Paul Schultze-Naumburg |
Der letzte Schlossbau der Hohenzollern wurde im englischen Landhausstil errichtet und fügt sich harmonisch in den Neuen Garten ein. Ganze 167 Zimmer umfasst das Anwesen, in dem 1945 Geschichte geschrieben wurde.
Während der „Potsdamer Konferenz“ verhandelten hier Harry S. Truman, Winston Churchill und Joseph Stalin über die Neuordnung der Welt. Schloss Cecilienhof ist für Gäste zugänglich, die Privaträume des Kronprinzenpaares können im Rahmen einer Führung besichtigt werden.
14. Brandenburger Tor in Potsdam: Verwechslungsgefahr
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Lage: | Innenstadt |
Erbaut: | 1770 – 1771 |
Baustil: | Römisch |
Brandenburg an der Havel war einst eine bedeutende Metropole und so erklärt sich auch, dass es nicht nur in Berlin, sondern auch in Potsdam ein Brandenburger Tor gibt. Diese passierte man auf dem Weg in eben jene bedeutende Stadt.
Gleich zwei Architekten waren an dem Bau des Potsdamer Tores beteiligt: Carl von Gontard und Georg Christian Unger. So erklärt sich auch, warum das Tor zwei unterschiedliche Seiten hat, die sich jedoch im Stil an einem römischen Triumphbogen orientieren. Da die Stadtmauer nicht mehr erhalten ist, steht das Brandenburger Tor heute frei.
15. Belvedere Pfingstberg: Italien in Potsdam
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Lage: | Auf dem Pfingstberg |
Erbaut: | 1847 – 1863 |
Vorbild: | Italienische Renaissance-Villa |
Nordwestlich des Neuen Gartens ragt der Pfingstberg empor, der eine fantastische Aussicht über die Region bietet. Von dieser war auch König Friedrich Wilhelm IV. angetan und ließ sich dort ein Lustschloss errichten.
Das Belvedere Pfingstberg gilt als einer der schönsten Prachtbauten des 19. Jahrhunderts und wurde im Stil einer italienischen Renaissance-Villa mit Kolonnadengängen und zwei Türmen erbaut. Das schmucke Anwesen gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen Potsdams.
16. Marmorpalais: Schmuckstück des Frühklassizismus
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Fertigstellung: | 1793 |
Must-See: | Konzert- und der Grottensaal |
Stil: | Frühklassizismus |
In den Jahren 1787 bis 1793 ließ König Friedrich Wilhelm II. das einzige Königsschloss der Preußen im Stil des Frühklassizismus errichten. Das Marmorpalais, das mit schlesischem Marmor verkleidet wurde, schmiegt sich im Neuen Garten ans Ufer des Heiligen Sees.
Es begeistert mit einer freien Sichtachse bis zur Berliner Pfaueninsel. Für die Inneneinrichtung wurden in Italien antike Skulpturen erworben. Highlights des Marmorpalais sind der Konzert- und der Grottensaal.
17. Kolonie Alexandrowka: Russische Sängerheimat in Potsdam
Erbaut: | 1826 |
Must-See: | Häuser |
Museum: | Alexandrowka |
Nicht nur Holländern wurde in Potsdam ein Stückchen Heimat errichtet: die 1826 errichtete Kolonie Alexandrowka wurde im russischen Stil gebaut und diente russischen Sängern als Unterkunft.
Diese waren ein Geschenk des Zaren an Friedrich Wilhelm III. Die umliegenden Gärten der aufwendig verzierten Holzhäuser wurden von Lenné gestaltet und sollten für ganz viel Muße sorgen. In einem der Häuser ist ein kleines Museum untergebracht, das einen Einblick in die damalige Lebenswelt gibt.
Weitere Reisetipps in Berlin & Brandenburg
Schon gewusst? Die brandenburgische Landeshauptstadt ist mit der S-Bahn an Berlin angebunden und wird häufig für Tagesausflüge besucht. Doch die Stadt bietet sich mit ihrem vielseitigen kulturellen Angebot auch für einen gesonderten Aufenthalt an. Nutzt dort unbedingt auch die vielfältigen Möglichkeiten von Führungen oder schaut euch die an der Havel gelegenen Sehenswürdigkeiten bei einer Schifffahrt an. Für viele der Attraktionen lohnen bei einem längeren Besuch Kombitickets, um Geld zu sparen. Wenn ihr Berlin und Potsdam bereist, dann könnt ihr eventuell mit der „Berlin WelcomeCard Potsdam Edition“ viel Geld sparen.
Lage
Praktische Links
- Offizielle Website: Potsdam Tourismus
- Die schönsten Städte in Deutschland
- Top-Ausflugsziele in Brandenburg
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