Wie magisch ragen die Bruchhauser Steine aus den bewaldeten Hügeln des Rothaargebirges empor. Die Felsformationen sind ein tolles Ziel für eine leichte Rundwanderung in NRW. Einer der vier Felsen kann dabei sogar erklommen werden. Es geht auf 756 Meter hoch – festes Schuhwerk und Trittsicherheit sind dabei erforderlich. Ich nehme euch mit zu den spektakulären Felsen im Sauerland.
Lohnt sich die Wanderung zu den Bruchhauser Steinen?






Felsenformationen und Gipfelkreuz mitten im eigentlich ziemlich flachen Nordrhein-Westfalen? Findet man, und zwar im Sauerland, nahe des hübschen Fachwerk-Dorfes Bruchhausen. Nach dem sind sie benannt, die Bruchhauser Steine. Sie entstanden im Erdaltertum vor etwa 370 Millionen Jahren.
Die vier Hauptfelsen Bornstein, Feldstein, Goldstein und Ravenstein befinden sich auf dem Istenberg, der zum Rothaargebirge gehört. Ohne sie wäre der Berg 728 Meter hoch, mit dem höchstgelegenen von ihnen schafft er es auf stolze 756 Meter. Das ideale Wanderziel. Von Bruchhausen aus gibt es einen schönen Rundweg. Die Tour ist ganzjährig möglich.
Fototipp: Die Bruchhauser Steine sind wirklich ein Naturwunder. Am schönsten ist der Feldstein mit dem Gipfelkreuz. Am besten fotografiert ihr den von unten, kurz vorm Aufstieg!
Anreise nach Bruchhausen
Höhe: | 756 m |
Strecke: | 5,5 km |
Dauer: | 2 Stunden |
Höhenmeter: | 270 hm |
Besonderer Tipp: | Infocenter |
Ihr könnt mit dem ÖPNV anreisen. Ab Winterberg kommt ihr mit dem S50 zur Ruhrstraße Olsberg, wo ihr in die Buslinie R31 umsteigen müsst. Den Bus R 31 könnt ihr auch vom Bahnhof Olsberg aus nehmen. Die Zielhaltestelle heißt treffenderweise „Unter den Steinen“.
Mit dem Auto kommt ihr über die B 480 nach Bruchhausen. Von Winterberg kommend fahrt ihr Richtung Olsberg-Assinghausen ab und dann über die K 47 bis Bruchhausen. Von Meschede aus fahrt ihr in Olsberg-Ortsmitte ab und dann über die L 743 ebenfalls nach Bruchhausen. Der Parkplatz befindet sich am Infocenter.
Geologische Geschichte der Bruchhauser Steine
Die Bruchhauser Steine entstanden vor fast 370 Millionen Jahren im Erdaltertum, als das Sauerland flach und von Wasser bedeckt war. Damals drang Lava aus dem Erdinneren und erkaltete zu hartem Quarzporphyr, das sehr viel robuster war als der in der Region typische Tonschiefer. Über die folgenden Jahrmillionen wurde die Erdkruste zu Gebirgen zusammengeschoben. Der Tonschiefer wurde abgetragen, das harte Quarzporphyr aber blieb als senkrechte Felsen bestehen. Und zwar bis heute.
Mehr Details zur Entstehung der Bruchhauser Steine erfahren die Ausflügler im Informationscenter direkt am Besucherparkplatz. Hier kann man die Ausstellung besuchen und sich über die Geologie, eiszeitliche Pflanzenwelt und die heutige Flora und Fauna informieren.
Auch archäologisch sind die Bruchhauser Steine spannend, denn hier fanden sich menschliche Spuren aus der Eisenzeit, also 500 Jahre vor Christi. Vor über 2.500 Jahren bauten Menschen hier die älteste Wallburg des Sauerlandes, eine gewaltige Festung aus Holz und Erde, die über die Jahrhunderte immer wieder ausgebessert wurde und noch heute in Form von Doppelwellen im Gelände sichtbar ist. Dabei sollte die Festung vermutlich nicht nur Feinde abhalten, sondern war auch eine Kultstätte – kein Wunder, der Ort ist wirklich magisch.
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Alpin-Feeling unter dem Gipfelkreuz
Nun aber in Wanderschuhe: Am Infocenter startet die gut ausgeschilderte Wanderung zu den Bruchhauser Steinen. Ein Rundweg verbindet alle vier Felsen. Die Tour dauert knapp zwei Stunden. Durch den Sauerländer Wald gelangen zunächst bei mäßiger Steigung zum Bornstein, der mit 92 Metern am höchsten ist.
Der bewachsene Gipfel befindet sich auf 700 Metern Höhe. Besteigen kann man ihn nicht – was auch besser ist, denn hier nisten Wanderfalken. Die sehen wir nicht, dafür sehr bald bereits den etwa 60 Meter hohen Goldstein. Wenn man so zu den Felsen hinaufschaut, fühlt man sich fast ein bisschen wie in alpinem Gelände.
Die Kraxel-Erfahrung wird beim Feldstein perfekt, den kann man nämlich erklimmen. Über einen naturbelassene, aber mit Geländern versicherten Steig geht es hinauf auf luftige 756 Meter Höhe – das ist im Sauerland schon etwas Besonderes! Oben gibt es außerdem ein neun Meter hohes Gipfelkreuz und eine stolze Anzahl an Liebesschlössern, die an den Geländern befestigt wurden.
Von hier hat man eine tolle Fernsicht in das ansonsten doch nur sehr mäßig hüglige Umland. Auf dem Abstieg kommt ihr auch am Ravenstein vorbei. Seit Sommer 2021 wurden auf dem Wanderweg Lehrtafeln ergänzt, die teilweise interaktiv Wanderern und vor allem den Kindern Geologie, Biologie und Archäologie vermitteln sollen.
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Fazit
Die Bruchhauser Steine sind ein mystischer Ort und auf jeden Fall einen Ausflug wert. Hier kommt jeder auf seine Kosten: Naturfreaks, Geschichts-Fans und vor allem Alpen-Freunde, die von daheim vielleicht einen etwas weiteren Weg Richtung Zugspitze und Co. haben. Die Wanderung ist vergleichsweise kurz und durch die vielen interaktiven Elemente auch sehr geeignet für Familien.
Falls ihr früh genug startet, bleibt nach der Wanderung noch genug Zeit, um einen Abstecher in das pittoreske Dörfchen Bruchhausen zu machen. Hier erwarten euch typisch westfälische, schwarz-weiße Fachwerkhäuser und ein paar urige Cafés und Restaurants.
Lage
Praktische Links
- Offizielle Website: Bruchhauser Steine
- GPS-Daten: Rundwanderung aus Bruchhausen kommend
- Top Sehenswürdigkeiten & Ausflugsziele in NRW
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Vor langer langer Zeit waren wir mal an den Bruchhauser Steinen und sehr beeindruckt! Danke für die sagenhaft schönen Bilder und die zurück gebrachten Erinnerungen.
Herzliche Grüße, Jörg vom Outdoorblog “Outdoorsuechtig.de”