Wenn dicke Flocken langsam zu Boden gleiten und Häuser, Bäume und Berggipfel schneebedeckt sind, dann ist der Winter da. Die einen packen jetzt ganz euphorisch die Skiausrüstung in den Kofferraum, andere genießen die Natur beim Winterwandern. Denn nur so kommt man dem Winterwunderland ganz nahe und kann die glitzernde, kühle Landschaft mit allen Sinnen erleben.

Die besten Orte zum Winterwandern im Überblick

Beim Winterwandern lernt ihr die verschneite Natur viel intensiver kennen als beim Skifahren. Dort rauscht die Landschaft einfach nur so an euch vorbei. Wenn ihr hingegen die Stiefel geschnürt habt, dick eingepackt seid und zu Fuß durch weiße Wälder marschiert, könnt ihr zur Ruhe kommen und abschalten. Für einen Überblick haben wir euch die schönsten Regionen zum Winterwandern in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz herausgesucht.

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10. Oberstdorf: Winterwandern mit Blick auf 400 Gipfel

© Tourismus Oberstdorf
Wanderwege:140 km
Max. Höhe:2.000 m
Tipp:Breitachklamm

Im Süden Deutschlands, in Oberstdorf, warten im Winter insgesamt 140 km Wanderwege auf euch. So könnt ihr die verschneite Winterlandschaft rund um Oberstdorf mit seinen Ortsteilen und in den Seitentälern bestaunen.

Doch auch weiter oben gibt es Winterwanderwege. Wenn ihr mit der Nebelhornbahn zur Station Höfatsblick hinauffahrt, wartet dort ein 1,5 km langer Panoramarundweg. Hier lohnt sich auch die Auffahrt zum Gipfel, um den Blick über insgesamt 400 Berge schweifen zu lassen. Weitere Wanderwege könnt ihr am Söllereck und am Fellhorn erkunden.

9. Seefeld: Erster Winterweitwanderweg durch Tirol

© Olympiaregion Seefeld
Wanderwege:142 km
Max. Höhe:1.757 m
Tipp:Weitwanderweg

Seefeld bietet 142 km Winterwanderwege und flache Spazierwege für winterliche Ausflugsgäste. Darüber hinaus gibt es 7 ausgewiesene Routen, die speziell mit Schneeschuhen erkundet werden können.

Wenn ihr längere Zeit unterwegs sein und wirklich in die winterliche Landschaft eintauchen wollt, ist vielleicht die 4-tägige Winterweitwanderung in der Olympiaregion Seefeld etwas für euch. Die Tour findet auch geführt statt, dann müsst ihr das Gepäck nicht selbst tragen. Weitwanderer können im Winter sogar exklusiv auf der Wettersteinhütte mit echtem urigen Hüttenflair übernachten.

8. Tegernsee: Winteridylle am See

Wanderwege:ca. 300 km
Max. Höhe:k. A.
Tipp:Kreuth-Ringsee

In der Region rund um den Tegernsee gibt es mit knapp 300 Kilometern Winterwanderwegen viele Möglichkeiten die verschneite Natur zu Fuß zu entdecken. Einige Winterwanderungen führen direkt am Seeufer des Tegernsees entlang, andere enden an Almen.

Über manche Wanderwege erkundt ihr auch die nahegelegenen Seen Schliersee und Spitzingsee. Hier ist auch ein Skigebiet, so dass ihr Winterwandern auf Wunsch mit Skifahren verbinden könnt. Oder aber ihr nutzt alternativ das weitläufige Loipenangebot, um euch in der Natur zu bewegen.

7. Mieminger Plateau: Kulinarische Winterwanderung

© Innsbruck Tourismus / Laurin Moser
Wanderwege:ca. 250 km
Max. Höhe:k. A.
Tipp:Genussroute

Malerische Winterwanderwege gibt es auch rund um Innsbruck zu entdecken. Insgesamt warten in der Region um die Hauptstadt der Alpen zirka 250 km ausgewiesene Winterwanderwege.

Als besonders lohnenswert für Winterwanderer gilt das Mieminger Plateau. Hier warten drei verschiedene, jeweils auf ihre Art und Weise schöne Winterwanderungen zwischen 2,5 h und 6 h Dauer. Ein Tipp ist übrigens die Genussroute, die an neun kulinarischen Stationen Halt macht. Hier könnt ihr einkehren oder direkt regionale Produkte als Mitbringsel einkaufen.

6. Berchtesgadener Land: Winterwandern am Fuße des Watzmann

© Berchtesgadener Land Tourismus

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Wanderwege:200 km
Max. Höhe:k. A.
Tipp:Carl-Linde-Weg

Der Königssee ist das Herzstück des Berchtesgadener Land. Rund um den berühmten See gibt es im Winter 200 km Wanderwege zu entdecken. Dabei lauft ihr durch verschneite Wälder, blickt auf das teilweise zugefrorene Seeufer und habt imposante Berge wie das Watzmann-Massiv im Blick.

Für die Schleckermäuler unter euch ist der Carl-Linde-Weg zu empfehlen. Der führt von der Dokumentation Obersalzberg über 5 Kilometer durch die verschneite Landschaft. Am Wegesrand liegt nicht nur eine Linde mit 9 m Stammumfang, sondern auch der Windbeutel Baron. Hier ist der Name Programm und ihr könnt die Kraftreserven wieder auffüllen.

5. Eisacktal: Durchs Winterwunderland in Südtirol wandern

© Eisacktal Toursimus / Hannes Niederkofler
Wanderwege:ca. 90 km
Max. Höhe:2.260 m
Tipp:Rittnerhorn

Das Eisacktal in Südtirol hält ungefähr 90 Winterwanderwege bereit. Dabei entscheidet ihr selbst, ob ihr lieber einen kürzeren, vielleicht 5 km langen Wanderweg wählt, oder ob ihr eine tagesfüllende Tour sucht. Es gibt nämlich auch Wanderungen mit knapp 19 km Länge.

Auf der längsten winterlichen Wandertour werden 540 Höhenmeter überwunden. Das ist im Schnee nochmals anstrengender als auf befestigten Wanderwegen. Ziel ist das Rittnerhorn. Aber keine Sorge: auf dem Weg laden einige Hütten zum Einkehren und Pause machen ein.

4. Ramsau: Mit dem Winterwanderticket zum Dachstein

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Wanderwege:70 km
Max. Höhe:k. A.
Tipp:Treppe ins Nichts

In Ramsau am Dachstein wird zwischen Winterwanderwegen und Winterwanderpfaden unterschieden. Die Wege sind vorwiegend in der Ebene angelegt und meist breit. Hier kommen euch eventuell auch Pferdeschlitten entgegen. Die Wanderpfade hingegen führen weiter in die Natur hinein, überwinden Steigungen oder enden an abgelegeneren Almen. Insgesamt habt ihr im Winter 70 km Wanderwege zur Auswahl.

Wenn ihr das Panorama von oben genießen möchtet, könnt ihr euch in der Region Schladming-Dachstein ein Winterwanderticket kaufen. Das kostet für vier Tage 84 Euro und damit besucht ihr zum Beispiel den Dachstein Gletscher mit Eispalast und der Treppe ins Nichts.

3. Engelberg-Titlis: Wandern in der Schweiz

© Titlis
Wanderwege:120 km
Max. Höhe:1.800 m
Tipp:Trübsee

Nicht weniger imposant ist der Titlis-Gletscher samt Gletschergrotte und Cliff Walk oberhalb von Engelberg in der Schweiz. In der Region warten insgesamt 120 km präparierte Wanderwege in der verschneiten Jahreszeit. Einige davon eignen sich eher als Nachmittagsspaziergang, andere sind ausgedehnte Wanderungen.

Landschaftlich besonders schön ist die Wanderung um den zugefrorenen Trübsee. Der See liegt auf knapp 1.800 Meter Höhe. Um hier hinauf zu kommen, könnt ihr auch die Seilbahn für den Aufstieg nutzen. Zur Einkehr am Wegesrand lädt schließlich die Hüethütte.

2. Nationalpark Hohe Tauern: Am Fuße von Großglockner und Co.

© Nationalpark Hohe Tauern
Wanderwege:400 km
Max. Höhe:k. A.
Tipp:Vollmondwanderung

Über 400 km Winterwanderwege hält die Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern bereit. Dabei habt ihr an vielen Stellen auch einen Blick auf die höchsten Berge Österreichs: Großglockner, Großvenediger und das Kitzsteinhorn sind zum Greifen nah.

Im Winter könnt ihr an geführten Touren mit den Nationalpark Rangern teilnehmen. So entdeckt ihr beispielsweise das Untersulzbachtal am Fuße des Großvenedigers oder kommt in die Region, in der die größte Steinwildkolonie des Nationalparks heimisch ist. Vielleicht seht ihr ja sogar den einen oder anderen Steinbock. Oder aber ihr nehmt an einer nächtlichen Vollmondwanderung teil.

1. Seiser Alm: Winterliche Dolomitenausblicke

© Seiser Alm / Harald Wisthaler

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Wanderwege:60 km
Max. Höhe:2.000 m
Tipp:Völser Weiher

Auf der Seiser Alm warten insgesamt 60 Kilometer präparierte Winterwanderwege und 50 km Routen für Schneeschuhtouren auf Winterurlauber. Dabei lernt ihr die verschneiten Dolomiten von Val Gardena kennen und staunt über die schroffen Berggipfel von Langkofel, Plattkofel, Schlern und Rosengarten.

Als kurz, aber schön gilt die Wanderung auf den Kastelruther Kofel. Oder ihr wandert vom Völser Weiher zur Tuff-Alm. Auf dem Rückweg könnt ihr über die Rodelbahn zurück ins Tal sausen und auf dem Völser Weiher sogar noch die Schlittschuhe schnüren.

Lage

Praktische Links

Gut zu wissen

Fast überall gibt es die Möglichkeit, sich Schneeschuhe auszuleihen. Wenn ihr allerdings die ausgewiesenen Winterwanderwege verlasst, seid ihr im freien Gelände unterwegs. Hier herrscht Lawinengefahr! Checkt also vorher den Lawinenlagebericht und bereitet euch auf die Tour vor. Außerdem gehört die Notfallausrüstung, bestehend aus LVS-Gerät, Schaufel und Sonde unbedingt ins Gepäck. Im Zweifel lasst ihr euch besser von einem Bergführer begleiten.

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