Beschwingt trete ich in die Pedale. Dank Motor ist sogar das Bergauffahren recht einfach. So hab ich immer genug Zeit, um die Landschaft zu genießen. Denn neben mir schimmert das Wasser des Millstätter Sees in der Sonne. Teilweise leuchtet das Gewässer tiefblau. Richtig einladend sieht der Badesee am Fuße der Nockberge in Kärnten aus. Da möchte man fast direkt reinspringen. Das heben wir uns aber für später auf. Erstmal erkunden wir die Gegend mit dem E-Bike.
Lohnt sich eine E-Bike-Tour am Millstätter See?
Der Millstätter See ist nach dem Wörthersee der zweitgrößte See Kärntens und zudem einer der wärmsten Badeseen Österreichs. Insgesamt ist der See, der von oben beinahe einem Fjord zu ähneln scheint, 11,5 km lang und an der breitesten Stelle 1,5 km breit.
Einmal rund um den See führt der 28 km lange Millstätter See Radweg. Dabei geht es am Nordufer durch die drei Orte Seeboden, Millstatt und Döbriach hindurch. Am Südufer fahrt ihr hingegen durch unverbaute Uferlandschaften. Zwischendurch lohnt sich ein Abstecher hinauf zum Sternenbalkon. Das erweitert die Tour um etwa 566 Höhenmeter und 13 km Strecke.
Fototipp: Für das beste Foto vom Millstätter See müsst ihr gar nicht direkt AUF dem Sternenbalkon stehen. Daneben liegt ein großer Fels in der Wiese. Der schafft auf Fotos trotzdem Perspektive und es wirkt ein bisschen natürlicher.
Anreise nach Millstatt am See
Unsere erste Anlaufstelle ist der Radverleih in Millstatt am See. Mit dem Auto dauert die Anreise von München kommend knapp 3,5 Stunden. Denkt daran, dass ihr für die österreichischen Autobahnen eine Vignette benötigt. Parken könnt ihr zum Beispiel am Strandbad von Millstatt. Vor dem Badehaus befindet sich ein gebührenpflichtiger Parkplatz.
Wenn ihr einen Umweg in Kauf nehmen möchtet, könnt ihr auch über die Großglockner Hochalpenstraße anreisen. Dazu solltet ihr aber mindestens 1,5 Stunden Fahrzeit einplanen. Eher mehr, denn auf der panoramareichen Passstraße mit Blick auf etliche 3.000er lohnt sich auch der eine oder andere Stopp.
Podcast-Tipp
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Jetzt reinhören: In dieser Folge geht´s mit dem Fahrrad
über die höchstgelegene Passstraße in Österreich.

#8 Mit dem Fahrrad über die Großglockner-Hochalpenstraße feat. Marius Quast – Bucketlist – Dein Reisepodcast
E-Bike oder doch lieber ohne Motor?
Start: | Millstatt am See |
Länge: | 41 km |
Höhenmeter: | 700 m |
Dauer: | 4 bis 5 Std. |
Beste Reisezeit: | Mai bis Oktober |
Die Räder leihen wir bei der Mountainbike Station in der Nähe des Tourismusbüros in Millstatt aus. Ein normales Trekking-Bike gibt es ab 12 Euro. Das Mountainbike bekommt ihr je nach den gewünschten Anforderungen ab 15 Euro.
Wir entscheiden uns für ein E-Bike. Da liegt das motorunterstützte Trekking-Bike bei 21,00 Euro. Ein Mountainbike Fully mit Motor kostet 37,50 Euro. Helm und Fahrradschloss leihen wir ebenfalls vor Ort aus. Je nach Tour könnt ihr auch noch Handschuhe, Protektoren sowie Kindersitze und Kinderanhänger im Bike-Geschäft leihweise bekommen.
Radweg am Seeufer entlang
Dann düsen wir los. Der Fahrtwind bläst mir schon bald um die Nase. Denn der Weg führt erstmal relativ eben durch Millstatt hindurch. Wir fahren auf einem geteerten Gehweg, der für Fußgänger und Radfahrer gleichermaßen freigegeben ist. Darüber bin ich froh. Denn neben mir auf der Straße herrscht reger Verkehr.
So fahren wir die ersten Kilometer bis nach Döbriach. Dann lassen wir die Straße hinter uns. Stattdessen geht es über einen Feldweg weiter am Ufer entlang. Immer mal wieder gibt es hölzerne Bänke in der Böschung zu entdecken. Kleine Trampelpfade verraten, dass der eine oder andere sich durch den Wald auch schon direkt bis an die Wasserlinie durchgeschlagen hat.
Wenn ihr doch zwischendurch eine Pause oder gar ein Picknick machen möchtet, dann wartet bis zum Südufer ab. Dort gibt es idyllische, teils versteckte Buchten am Ufer. Da seid ihr in der Regel auch ganz alleine. Oder ihr haltet an der sogenannten Bank im See an. Die Konstruktion, die eher an eine halbe Muschel als an eine Bank erinnert, steht etwa 2 Kilometer hinter Döbriach im Wasser. Von dort habt ihr einen tollen Blick auf die Millstätter Alpe bis hin zu den Hohen Tauern.
Herrliche Aussicht vom Sternenbalkon
Die Seeumrundung ist gemütlich und zeigt den See aus allen möglichen Perspektiven. Aber eine Aussicht von oben fehlt noch. Und spätestens bei dem steilen Anstieg von Döbriach Richtung Sternenbalkon weiß ich nun auch, warum ich mir für das Rad mit Motor entschieden habe.
Zuerst geht’s noch über eine vielbefahrene Straße in Richtung Glanz und dann nach der Ortschaft links weg. Die Fahrbahn ist zwar weiterhin asphaltiert, also gut zum Radeln, aber es kommen kaum Autos vorbei. So können wir an übersichtlichen Abschnitten auch mal gemütlich nebeneinander fahren. Oder zwischendurch sogar anhalten. Denn schon beim Hochtreten kommen wir an genialen Ausblicken vorbei. Mein Blick schweift etwas neidisch über die Häuser in der Hanglage. Mit dieser Aussicht morgens aufzuwachen könnte ich mir auch vorstellen. Hier gibt es sogar einen Bauernhof, wo man seinen Urlaub verbringen kann.
Dann erreichen wir schließlich den Alpengasthof Bergfried mit der Panorama-Plattform dahinter. So überblicken wir den Millstätter See in Richtung Seeboden. Millstatt selbst liegt hinter einem Hügel versteckt. Außerdem ragen der Lammersdorfer Berg, der Goldeck und Staff auf. Hier können wir den Tag gut ausklingen lassen. Zeit für eine Pause und Zeit zum Genießen!
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Fazit
Die E-Bike-Tour rund um den Millstätter See mit Abstecher zum Sternenbalkon ist eine schöne Genussradtour. Für geübte Radfahrer ist die Tour auch locker ohne E-Bike machbar. Vor allem die Umrundung an sich führt vorwiegend eben hin. Wenn euch die Tour dennoch zu lang ist, dann könnt ihr die See-Umrundung auch mit dem Schiff abkürzen. Die Radfähren „Peter Pan“ und „Moby Dick“ pendeln zwischen dem Ost- und dem Westufer.
Wenn ihr es gemütlich angehen lassen möchtet, dann nehmt euch dafür ruhig den kompletten Tag. Packt vielleicht sogar Badesachen ein. Entweder ihr endet den Tag in einem der Strandbäder am Millstätter See und traut euch sogar vom 10-Meter-Turm zu springen oder ihr hüpft schon zwischendurch kurz ins Wasser. Vielleicht in einer der urigen Buchten am Südufer. Wir sind zum Beispiel nach der Radtour noch in ein Ruderboot gestiegen und haben den See mit einem Picknickkorb im Gepäck überquert.
Lage
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