Es ist das Münchner Kult-Wirtshaus schlechthin – schon seit 1589 wird im Hofbräuhaus Bier ausgeschenkt. Bis heute geht es hier um Tradition und das typisch Münchner Lebensgefühl. Das lassen sich die Touristen natürlich nicht entgehen. Im Hofbräuhaus wimmelt es Tag für Tag von Menschen aus aller Welt. Aber hält es auch, was es verspricht? Und lohnt sich ein Besuch auch für Einheimische? Ich als waschechtes Münchner-Kindl habe es ausprobiert und mal wieder einen feucht-fröhlichen Abend am Platzl verbracht.

Lohnt sich ein Besuch im Münchener Hofbräuhaus?

Das Münchner Hofbräuhaus ist der berühmteste Bierpalast der Welt. An guten Tagen zählt das Wirtshaus bis zu 30.000 Besucher. Schon Wolfgang Amadeus Mozart, Kaiserin Sissi und Lenin haben hier den Gerstensaft genossen. Und auch heute noch ist das Hofbräuhaus eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Münchens.

Es gibt süffiges Bier in Hülle und Fülle, typisch Bayerisches Essen, Bedienungen und Stammgäste in Tracht und natürlich traditionelle Blasmusik. Dabei kann es auch schon einmal richtig laut und eng werden. Der Gemütlichkeit tut das aber keinen Abbruch.

Fototipp: Im Hofbräuhaus gibt es nur einen einziges Motiv für das perfekte Insta-Bild: In Dirndl oder Lederhosen und mit Maßkrug in der Hand.

Anreise ins Hofbräuhaus

Das Münchner Hofbräuhaus liegt mitten im Herzen der Bayerischen Landeshauptstadt. Am besten ist die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Schließlich kommen die meisten Besucher ja auch zum Biertrinken.

Der Marienplatz ist nur wenige Gehminuten entfernt. Dort halten alle S-Bahnlinien, die U-Bahnlinien 3 und 6 sowie verschiedene Busse und ganz in der Nähe auch Straßenbahnen. Wer doch mit dem Auto fährt, benutzt am besten das Parkhaus am Hofbräuhaus in der Hochbrückenstraße. Oder man kommt – so wie ich – mit dem Fahrrad.

Preise, Speisekarte & Öffnungszeiten

Das Hofbräuhaus ist täglich ab 9 Uhr geöffnet. Um Mitternacht schließen sich die Türen. Wer denkt hier sind nur Touristen und „Zugroaste“ anzutreffen, täuscht sich gewaltig. Über die Hälfte der Besucher sind Stammgäste. Bis zu 3.000 Menschen können gleichzeitig Bier trinken und ausgelassen feiern.

Allein in der Schwemme im Parterre, wo vor hundert Jahren noch die Brauanlagen standen, finden 1.000 Personen Platz. Der Eintritt ist umsonst, die Preise für Getränke und Essen sind zum Glück noch relativ moderat. Eine Maß Bier kostet 9,20 Euro (Stand: Februar 2019).

Hausgemachte Weißwürste probieren

Ganz klar – das Bier im Hofbräuhaus sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Zur Auswahl stehen neben dem feinherben Original auch das traditionelle Hofbräu Dunkel und das spitzige Münchner Weisse. Mit der richtigen Grundlage ist es jedoch gleich viel bekömmlicher. Und das Essen ist wirklich gut und für Münchner Verhältnisse auch noch echt erschwinglich.

Zudem hat das Münchener Hofbräuhaus eine eigene Konditorei, Bäckerei und Metzgerei. Mein Tipp: Die hausgemachten Weißwürste mit süßem Senf und Brezen. Die Münchner Spezialität schmeckt zwar überall, aber in dem passenden Ambiente hier sind sie besonders gut. Vor allem zum Frühstück.

Stammgäste zahlen mit eigener Währung

Allem Massentourismus zum Trotz – die alten Münchner Traditionen werden noch großgeschrieben. Die treuesten Besucher zum Beispiel haben ein besonderes Privileg: ein eigenes Bierkrug-Fach im Maßkrugtresor, das meist von der einen Generation zur nächsten vererbt wird. Und am Stammtisch zahlen die Gäste noch mit Bierzeichen, nicht mit Bargeld. Wer zehn Bierzeichen kauft, bekommt übrigens ein elftes gratis.

Genauso traditionell ist auch die Architektur des Gebäudes. Die verschiedenen Räume im Obergeschoss (Münchener Zimmer, Bräustüberl, Wappensaal, Erkerbar) haben einen ganz eigenen Charakter. Highlight ist der Festsaal im Obergeschoss mit neun Meter hohem Gewölbe.

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Fazit

Für München-Touristen gehört ein Besuch im Hofbräuhaus einfach dazu. Aber auch ich als gebürtige Münchnerin bin hier hin und wieder anzutreffen. Regelmäßig wäre es nichts für mich. Aber gerade wenn ich Besuch von auswärts habe, schaue ich in dem Münchner Kult-Etablissement vorbei.

Viele sagen im Hofbräuhaus wäre es zu laut und hektisch. Das ist aber einfach die bayerische Wirtshaus-Kultur. Tipp für alle, die es gerne etwas ruhiger mögen: Die Schwemme und den Biergarten meiden und sich in den Gasträumen im oberen Stockwerk einen Platz suchen. Dort geht es deutlich weniger zur Sache.

Lage

Praktische Links

Gut zu wissen

Im Münchner Hofbräuhaus kann man ausgelassen mit Freunden feiern und dabei die bayerische Gemütlichkeit und Gastfreundschaft erleben. Noch viel besser geht das aber natürlich auf dem Oktoberfest. Jährlich im September pilgern Münchner und „Zugroaste“ auf die „Wiesn“. Das größte Volksfest der Welt findet seit 1810 auf der Theresienwiese statt. Hier steht auch das Hofbräu-Festzelt. Es ist mit seinen insgesamt knapp 10.000 Plätzen platzmäßig das größte Bierzelt auf dem Oktoberfest. Jährlich werden hier rund 550.000 Liter Bier und 70.000 halbe Hähnchen konsumiert.

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