Überall Sand. Nichts als Sand. Und dann ist da mitten in der Wüste eine kleine, grüne Insel. Es wirkt so unecht. Fast wie eine Fata Morgana. Aber die kleine Oase in der Region Ica in Peru ist Realität. Dabei handelt es sich um Huacachina. Wir verraten euch, ob sich ein Ausflug in die peruanischen Sanddünen lohnt und welche Sehenswürdigkeiten rund um Huacachina einen Besuch wert sind.

Lohnt sich ein Besuch der Oase Huacachina?

Die Oase Huacachina in Peru liegt rund 300 km südlich von Lima mitten in der Wüste. Es ist die einzige Wüstenoase Südamerikas und touristisch sehr beliebt. Eintausend Reisende besuchen die Oase täglich. Zum Vergleich: knapp 100 Menschen leben in der Siedlung auf der grünen Lagune.

In Huacachina fallen jährlich nur 25 mm Niederschlag. Dass die Insel so grün ist, liegt also nicht am vielen Regen. Für die Vegetation ist vielmehr ein unterirdischer Fluss verantwortlich, der aus den Anden kommt. Der Fluss hat vormals viele Mineralien mitgeführt. Dadurch war der See als Ort zum Heilbaden bekannt. Damit kamen allerdings auch immer mehr Touristen und der Wasserverbrauch war irgendwann so hoch, dass der See 1988 austrocknete.

Seitdem wird das Wasser aus der nahegelegenen Stadt Ica über knapp 5 Kilometer lange, unterirdische Leitungen zugeführt. Der See ist dadurch wieder gefüllt, aber nicht mehr so sauber und mineralhaltig wie früher. Trotzdem bleibt er ein beliebter Ausflugsort, den ihr sogar mit dem Ruderboot erkunden könnt. Rund um Huacachina könnt ihr aber noch weiter staunen. Denn dort ragen die höchsten Sanddünen Perus nach oben. Bis zu 100 Meter erheben sie sich.

Mit Bus und Taxi in die Wüste

Lage:Ica, Peru
Einwohner:ca. 100
Must-Do:Sandbuggy-Tour
Unterkünfte:Online buchen
Beste Reisezeit:Juni bis September

Wenn ihr die Reise nach Huacachina von der Hauptstadt aus startet, müsst ihr euch zuerst auf eine vierstündige Busfahrt einstellen. Die Busse pendeln mehrmals täglich zwischen Ica und Lima. Der Preis für die Fahrt liegt bei 30 Nuevo Soles. Das sind umgerechnet etwa um die 8 Euro.

Von Ica aus sind es dann noch knapp 5 km zur Oase in der Wüste. Die Strecke legt ihr am besten mit einem Taxi zurück. Das kostet dann zwischen 5 und 10 Soles. Also etwa zwischen 1,50 und 3 Euro. Dabei solltet ihr berücksichtigen, dass Taxis, die direkt vom Busbahnhof abfahren, oftmals etwas teurer sind.

Erstmal einen Pisco Sour bestellen

Die meisten Touristen halten sich in der Stadt Ica nicht lange auf, sondern nutzen den Ort nur als Zwischenstopp, um nach Huacachina zu gelangen. Das liegt daran, dass Ica keine besonderen Sehenswürdigkeiten hat. In Huacachina fühlt man sich hingegen wie im Paradies. Warm ist es in der Gegend immer. Die Durchschnittstemperatur pendelt sich übers Jahr zwischen 23 und 25 Grad Celsius ein. Am wärmsten ist es meist im Januar. Umso wohltuender ist der Schatten der Palmen in Huacachina.

Das üppige Grün und die bunten Blumen muss man erstmal auf sich wirken lassen. Am besten ihr erkundet die Lagune über die Promenade, die als Rundweg um den See herum führt, oder ihr bestellt euch erstmal einen Pisco Sour. Das ist quasi das peruanische Nationalgetränk. Der Cocktail besteht aus einem peruanischen Traubenbrand, Zuckersirup und Limette und wird mit einer Haube aus Eischnee serviert.

Der eine oder andere Reisende genießt auch direkt eine Abkühlung in der Lagune. Badesachen solltet ihr auf jeden Fall dabeihaben. Denn selbst wenn ihr nicht im See der Oase baden möchtet, so verfügen die meisten Hotels und Restaurants in Huacachina über eigene Pools.

Instatipp: Besonders sehenswert ist der Sonnenuntergang über der Oase. Für das perfekte Foto müsst ihr ein bisschen Sport treiben und auf eine der umliegenden Dünen klettern.

Mit dem Buggy durch den Sand

Wenn ihr die Oase nicht nur sehen, sondern abseits auch noch etwas erleben wollt, solltet ihr an einer der Buggy-Touren teilnehmen. Pro Person kostet die Tour je nach Veranstalter um die 40 Soles. Also knapp 10 Euro. Dafür seid ihr auch einige Stunden unterwegs. Denkt an die Sonnenbrille. Nicht nur wegen der Sonne, sondern auch, um die Augen vor Sandkörnern in der Luft zu schützen.

Bevor es losgeht, prüft der Fahrer, dass alle angeschnallt sind und verriegelt die Türen. Wenig später saust ihr auch schon mit Vollgas durch den sandigen Untergrund. Aber ihr düst nicht etwa den ganzen Tag umher. Immer wieder haltet ihr an. So könnt ihr Huacachina aus den verschiedensten Perspektiven genießen. Denn wirklich sehenswert wirkt die Oase erst aus der Ferne. Da wird der Kontrast zwischen dem grünen Fleck und der scheinbar ewig weiten Sandlandschaft deutlich.

Einige Buggy-Fahrer verknüpfen die Rallye über die Dünen auch mit Stopps zum Sandboarding. Je nachdem, ob ihr Skifahrer oder Snowboarder seid, könnt ihr euch das passende Equipment ausleihen und über einen Dünenhang nach unten sausen. Wobei der Schnee etwas griffiger ist als Sand. Die Kurven gehen also am Anfang nicht so leicht und gleitend von der Hand, wie man es vielleicht vom Skifahren über Pisten gewohnt ist.

Wer sich das nicht zutraut oder noch keine Skierfahrung gesammelt hat, der setzt sich stattdessen auf ein Sandboard wie auf einen Schlitten oder rutscht gar kopfüber den Hang hinunter.

Sonnenuntergang mit Oasenblick

Ruhiger genießt ihr die Landschaft bei einer Dünenwanderung rund um Huacachina. Da gibt es allerdings keine fixen Wanderwege. Am besten ihr schließt euch also einem Führer an, dann erfahrt ihr auch noch einiges über die Region, oder aber ihr sucht euch eine bereits vorhandene Spur. Dann ist das Erklimmen der Sandhügel ein bisschen leichter. Morgens ist der Sand übrigens oft nicht staubtrocken. Deshalb eignen sich die Morgenstunden besonders für eine Wanderung.

Oder eben die Abendstunden. Dann werdet ihr zwar in der Hitze aufsteigen müssen, dafür erwartet euch von den Dünen ein sensationeller Blick auf den Sonnenuntergang hinter Huacachina. Packt ein bisschen Proviant zum Picknicken ein, zieht keine Sandalen, sondern festes Schuhwerk an und nehmt einen Pullover oder eine Jacke für die Zeit nach dem Sonnenuntergang mit. Am Abend sinken die Temperaturen stark.

Bleibt am besten noch ein bisschen länger oben, nehmt das Farbenspiel mit, wenn der Sand während des Sonnenuntergangs rötlich leuchtet und wartet bis die Sonne vollständig verschwunden ist. Dann gehen im Tal die Lichter an und die Oase wirkt dadurch ganz anders. Irgendwie noch ein Stück gemütlicher und einladender.

Fazit

Die Oase Huacachino ist ein lohnenswerter Zwischenstopp auf einer Reise durch Peru. Allerdings müsst ihr euch darauf einstellen, dass ihr wahrscheinlich nicht alleine an diesem Ort sein werdet. Gerade morgens, wenn die Buggytouren starten, wimmelt es rundherum von Veranstaltern und Touristen. Mit der Ruhe ist es hier noch nicht so weit her.

Die meisten Touristen verlassen die Oase gegen Nachmittag auch wieder. Dann wird es ruhiger. Die Abendstunden auf den Dünen zu verbringen und nicht nur einen Tagesausflug zu machen, lohnt sich in diesem Fall also wirklich. Dann hat man die Landschaft noch ein bisschen für sich und kann die Idylle auf sich wirken lassen.

Viel länger als eine Nacht oder zwei Tage müsst ihr dann aber trotzdem nicht einplanen. Dann habt ihr alles gesehen, alles gemacht. Und wenn ihr schon in Peru seid, wollt ihr sicher noch mehr vom Land entdecken. Zum Beispiel könntet ihr weiter nach Paracas fahren. Der Ort ist nur 75 km von Huacachina entfernt und liegt direkt an der wunderschönen Küste des Pazifik, wo Robben, Pelikane und sogar Pinguine heimisch sind. Oder ihr schaut euch als nächstes bei einem Rundflug die bekannten Nazca-Linien im Sand der Wüste ein. Die riesigen Bodenzeichnungen, die man nur aus der Luft beobachten kann, befinden sich etwa 150 km südlich von Huacachina

Lage

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