Einen normalen Wasserfall hat vermutlich jeder von uns schon einmal gesehen. Sie sehen spektakulär aus, sind erfrischend und eine wunderschöne Naturattraktion. Doch was mich bei den Krimmler Wasserfällen im Nationalpark Hohe Tauern in Österreich erwartet, stellt viele Sehenswürdigkeiten in den Schatten! Ich habe mir das Naturwunder im Salzburger Land aus nächster Nähe angesehen und bin über den berühmten Wasserfallweg gewandert.
Lohnt sich ein Besuch an den Krimmler Wasserfällen?
Die Krimmler Wasserfälle gehören mit ihren drei Fallstufen und einer Gesamtfallhöhe von 385 Metern zu den größten Europas und spektakulärsten Wasserfällen der Welt. Ihren Ursprung haben die Krimmler Wasserfälle im Krimmler Achental. Die Wassermassen der Krimmler Ache stürzen schließlich zum Talausgang donnernd über die Steilstufen hinab ins Salzachtal. Dort wird der einstige Gletscherbach zu einem riesigen Fluss, welcher dann, als “Salzach” bekannt, das ganze Bundesland durchquert und schließlich bei Braunau in den Inn mündet.
Damit wir das Naturschauspiel hautnah erleben können und spektakuläre Ausblicke auf die Wasserfälle haben, wollen wir auf dem eigens für Besucher errichteten Wasserfallweg wandern. Dieser ist ganz einfach zugänglich und auch wenn das Wetter etwas getrübt ist, sind wir uns sicher, hier in Krimml etwas Einzigartiges zu sehen zu bekommen.
Instatipp: Die spektakulärsten Fotos entstehen an der untersten Fallstufe der Krimmler Wasserfälle. Sowohl der Blick von unten als auch von oben von einer Aussichtskanzeln ist genial. Schaltet unbedingt die Slo-Mo-Funktion am Smartphone ein und nehmt das Naturspektakel in Zeitlupe auf.
Anreise nach Krimml
Also geht’s los nach Krimml. Von Salzburg sind es durch St. Johann im Pongau und einmal quer durch den gesamten Pinzgau rund 2 Stunden Anfahrt. Von München aus fährt man am besten über Kufstein nach Österreich und durch das Zillertal und Gerlospass ins Krimmler Achental (Fahrzeit knapp 3 Stunden).
Die Anreise per Bahn ist nicht nur sehr gut möglich, sondern ein richtiges Highlight am Rande. Die Pinzgauer Lokalbahn fährt von Zell am See direkt nach Krimml. Die Nostalgiefahrt mit der alten Dampflok ist besonders beliebt und das ideale Transportmittel, um die Region zu entdecken.
Die Wege zu den Wasserfällen sind durchgehend von Mitte April bis Ende Oktober ganztägig geöffnet und vor Ort sind großzügige Parkflächen vorhanden. Immerhin kommen ca. 400.000 Besucher pro Jahr, um die Sehenswürdigkeit zu sehen und zu erleben.
Leichte Wanderung über den Wasserfallweg
Wegstrecke: | 4,15 km |
Höhenunterschied: | 413 Hm |
Gehzeit: | 1,5 Std. ohne Pausen |
Eintrittspreis: | 5 Euro / Erw. |
Öffnungszeiten: | Mitte April bis Ende Oktober |
Für die Wegbenutzung des Wasserfallwegs zahlen wir an der Kasse 4 Euro Eintritt und spazieren zunächst recht flach in etwa 10 bis 15 Gehminuten zum Unteren Achenfall (140 m). Die Wege sind zwar leicht begehbar, aber es schadet nicht, sich wasserfeste oder zumindest festes Schuhwerk anzulegen und eine Regenjacke mitzunehmen. Je nach Jahreszeit kann man hier durchaus etwas nass werden. An heißen Tagen ist die Wanderung vielleicht sogar eine willkommene Abkühlung.
Um dem Unteren Achenfall ganz nah zukommen und die volle Kraft des Wassers zu spüren, könnt ihr ein paar Meter über die Felsblöcke nach oben steigen. Dabei ist allerdings große Vorsicht geboten, denn die Steine sind ziemlich glatt und es besteht Rutschgefahr.
In relativ steilen Serpentinen wandern wir anschließend immer weiter hinauf und können nicht anders, als bei jeder Aussichtskanzel kurz stehen zu bleiben bzw. noch ein Stück bis zum äußersten Punkt am Geländer zu gehen, um einen Blick in die Tiefe zu wagen. Wir werden heute ziemlich nass, denn es hat zuvor geregnet und in den Monaten Juni und Juli rauscht hier im Vergleich zu Februar die 30- bis 40-fache Wassermenge hinunter. Für einen Gletscherbach ist es typisch – für uns als Besucher hingegen ein wahnsinnig beeindruckendes und auch lautes Spektakel, das auf vielen Fotos festgehalten wird.
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Aussichtskanzeln für spektakuläre Blicke
Es ist wirklich unheimlich schwer zu sagen, welche Kanzel oder welche Fallstufe “die spektakulärste” oder “schönste” ist. Man ist überall so hautnah an den runterstürzenden Wassermassen, dass man fast vor Erstauen sogar Gänsehaut bekommt. Ein Pausen-Highlight zwischen den Wasserfällen ist das Gasthaus Schönangerl. Er liegt etwa auf halber Wegstrecke am Mittleren Achenfall und man kann hier auf der Terrasse sitzen, einen Kaffee trinken und daneben einfach dem Wasserfall anschauen.
Es geht dann am Wasserfallweg noch weiter hinauf zur ersten, obersten Fallstufe, wo das Krimmler Achental beginnt. Hier offenbart sich ein wahres Bergsteigerparadies zu den wirklich hohen, vergletscherten Bergen des Nationalparks Hohen Tauern. Vielleicht ja beim nächsten Mal.
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Fazit
Etwas nass, aber auf jeden Fall glücklich über diesen tollen Ausflug wandern wir über den Rundweg wieder hinunter zum Ausgangpunkt. Ein Besuch hier im tiefsten Salzburger Pinzgau lohnt sich auf jeden Fall sehr. Ich würde aber aufgrund der doch meist etwas längeren Anreise unbedingt in der Region nächtigen und am nächsten Tag beispielsweise die Großglockner Hochalpenstraße hinauf fahren.
Wenn ihr an sonnigen Tagen hinkommt, habt ihr mit großer Wahrscheinlichkeit sogar das Glück, schillernde Regenbogen unweit der Wasserfälle zu sehen. Bei uns hat sich die Sonne leider etwas schwer getan, aber wer weiß, wann ich das nächste Mal für eine Abkühlung zu den Krimmler Wasserfällen komme.
Das Wasser der Krimmler Wasserfälle soll übrigens einen positiven Effekt bei Allergien und Asthma haben, wenn man es einatmet. Hintergrund: Durch den Aufprall am Fels wird das Wasser ionisch (negativ) aufgeladen und in winzig kleine Fragmente zerschmettert. Die Teile sollen kleiner als die Fragmente in Asthmaspray sein. Die Heilwirkung wird allerdings von einigen Experten kritisiert.
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