Im Herzen des Vogtlands, inmitten einer Region, die für ihre Kultur und Tradition bekannt ist, erhebt sich eine besondere Sehenswürdigkeit: Das Musikinstrumenten Museum Markneukirchen. Eine Institution, die Musikliebhaber, Geschichte und Kultur miteinander verbindet und sowohl Einheimische als auch Touristen aus aller Welt anzieht. Weltweit kaufen hier Musiker handgemachte Violinen oder Geigen, darunter auch renommierte Orchester. Kein Wunder: Der Musikinstrumentenbau hier im Vogtland hat eine lange Tradition.

Lohnt sich ein Besuch im Musikinstrumenten-Museum?

Du tauchst in eine Welt ein, in der Musikinstrumente aus allen Zeiten und Ecken der Welt versammelt sind. Die Sammlung, die im Jahr 1883 begründet wurde, spiegelt die bedeutende Rolle wider, die das Vogtland in der Musikinstrumentenherstellung und im Handel spielte. Hier sind nicht nur mehr als 4.000 Musikinstrumente zu bewundern, sondern auch über 7.000 historische Bücher, Handschriften und eine Vielzahl von historischen Medien.

Das stolze Paulus-Schlössel, ein spätbarockes Bürgerhaus aus dem Jahr 1784, beherbergt einen großen Teil dieser beeindruckenden Sammlung. Die Geschichte des Museums ist eng mit der des Vogtlands verknüpft, einer Region, die für ihre handwerkliche Kunstfertigkeit und Innovation im Musikinstrumentenbau weltweit bekannt war und ist.

Fototipp: Mein absolutes Lieblingsfoto ist an der größten spielbaren Geige der Welt entstanden. Um die Dimensionen am besten einfangen zu können, stellt euch möglichst nah an das Instrument und lasst euch fotografieren.

Anreise nach Markneukirchen im Vogtland

Lage:Vogtland
Sammlung:mehr als 4.000 Musikinstrumente
Anreise:ÖPNV / Auto
Must-See:Weltmusik-Garten
Geöffnet:ganzjährig

Mit dem ÖPNV erreicht man Markneukirchen von Zwickau über Adorf per Bahn. Von hier geht es weiter mit dem Bus bis zur Haltestelle Markneukirchen, Fruchtmarkt. Von der Haltestelle sind es knapp 3 Minuten zu Fuß bis zum Museum. Die Fahrt dauert rund 1:45 Std.

Mit dem Pkw geht es von Zwickau (ca. 1 Std.) oder Hof (ca. 40 Min.) auf der A72 bis Plauen-Süd. Dann folgt ihr der B92 in Richtung Bad Brambach. In Adorf links auf die B 283 nach Markneukirchen abbiegen. Vor Ort gibt es ein paar Parkplätze am Tourismus-Büro im Gerber-Hans-Haus, wo ihr auch die Museumskasse findet. Adresse für das Navi: Trobitzschen 14, 08258 Markneukirchen.

Größte spielbare Geige der Welt

Der Rundgang, den ich euch auf jeden Fall empfehle, startet nicht direkt im Museum sondern im Tourismus-Büro im Gerber-Hans-Haus. Nach dem Ticketkauf, taucht schon bald das erste unübersehbare Highlight auf: die größte spielbare Geige der Welt, die mit über vier Metern Höhe im Guinness-Buch der Rekorde verzeichnet ist.

Drei Personen werden benötigt, um sie zum Klingen zu bringen! Ein Erlebnis, das ihr bei den zahlreichen Events hautnah miterleben könnt. Selbst spielen ist hier natürlich nicht möglich. Aber allein der Anblick und natürlich ein Foto lohnen sich. 4,27 Meter ist sie hoch und bringt stolze 130 Kilogramm auf die Waage. Über 15 Menschen waren an dem Bau der Geige beteiligt.

Handwerkskunst im Historischen Sägewerk

Bevor ihr euch ins Musikinstrumenten-Museum aufmacht, solltet ihr auf jeden Fall Halt im historischen Sägewerk machen, denn hier taucht ihr in eine völlig andere Zeit ein. Hier geht es nicht um den alltäglichen Zuschnitt von Bauholz, wie in vielen anderen Sägewerken. Nein, dieses Sägewerk hat eine spezielle Mission: die Herstellung von millimetergenauen Holzteilen für den Musikinstrumentenbau, was es im gesamten deutschsprachigen Raum einmalig macht.

Während einer einstündigen Vorführung kann man beobachten, wie riesige Sägen Baumstämme zerteilen und Furnierholz mit erstaunlicher Präzision geschnitten wird. Und das solltet ihr nach Möglichkeit auch tun. Falls du das historische Sägewerk besuchen möchtest, empfehle ich dir dringend, dich im Voraus anzumelden, da die Plätze begrenzt sind. Gruppen von mindestens zehn Personen können Schauvorführungen buchen, und es gibt auch spezielle Termine für Einzelbesucher. Die Schauvorführungen finden immer samstags statt.

Hinein ins Musikinstrumenten-Museum

Vor dem eigentlichen Herzstück der Tour, werdet ihr schon am Eingang des Museums von einem beeindruckenden Geigenmacherdenkmal begrüßt. Es erinnert an jene tapferen Geigenbaumeister, die sich aus Glaubensgründen in Markneukirchen niederließen und eine Tradition begründeten, die die Stadt weltberühmt machen sollte. Es erinnert an die Gründung der Geigenmacherinnung im Jahre 1677. Einhundert Jahre später gründete man hier auch die Saitenmacherinnung.

Und dann geht es hinein ins Museum. Mindestens eine Stunde solltet ihr allein dafür einplanen. Schließlich warten in den über 20 Ausstellungsräumen tausende Musikinstrumente aus aller Welt, von Rieseninstrumenten bishin zu sehr witzigen Miniaturinstrumenten. Ihr könnt das freundliche Personal fragen, ob sie euch das ein oder andere Instrument vorspielen können. Denn selbst musizieren könnt ihr erst am Ende der Ausstellung.

Weltmusik-Garten

Hier könnt ihr euch an verschiedenen Instrumenten selbst ausprobieren. Darunter Orgelpfeifen, Djemben und sogar Gitarren. Ob ich Talent habe? Klick auf das Video links :-).

Selbst musizieren im Weltmusik-Garten

Als ich den Weltmusik-Garten betrete, fühlte ich mich wie eine Entdeckerin auf einer musikalischen Weltreise. Von April bis Oktober kann man hier in verschiedene musikalische Welten eintauchen, Instrumente ausprobieren und den Klängen lauschen. Vom Akkordeon-Haus, über das Tipi bis hin zur Lehmhütte – überall gab es Neues zu entdecken.

Besonders die Bremer Stadtmusikanten, von der talentierten Kerstin Vincent geschaffen, ziehen mich in ihren Bann. Und wer Mut hat, kann seinen Kopf in den Summstein des Bildhauers Reinhard Pontius stecken und gesummte Resonanztöne spüren.

Vor allem für Kinder sollte der Weltmusik-Garten super interessant sein, weil er so interaktiv gestaltet ist. Aber auch für mich ist er das Highlight! Vor allem, weil man sich hier selbst ausprobieren kann.

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Fazit

Das Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen ist ein Ort, den ich jedem ans Herz legen würde, unabhängig vom Alter oder musikalischem Vorwissen. Hier erfährt man nicht nur viel über das traditionelle Handwerk und die Instrumente, sondern kann am Ende sogar selbst zum Musiker werden. Ein Tag hier war für mich eine Bereicherung, und ich bin mir sicher: Auch du wirst begeistert sein!

Im Vogtland empfehle ich dir außerdem die zahlreichen Wanderwege. Über 3.000 Kilometer warten darauf, entdeckt zu werden. Hier könnt ihr lange ungestört laufen und in den wunderschönen Wäldern kommt teilweise echtes Kanada-Feeling auf! Und dann solltet ihr auf jeden Fall an den kleinen Minibuchten am wunderschönen Vogtlandsee Halt machen!

Lage

Praktische Links

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