Mal schnell an den See fahren, Urlaubsfeeling ohne weite Reise genießen: Wer sehnt sich im Großstadtsommer nicht danach, mal die nackten Zehen in warmen Sand zu bohren und ein paar Runden in klarem Seewasser zu schwimmen? In und um Berlin gibt’s zum Glück zahlreiche Seen, manche weltberühmt, andere Geheimtipps. Damit ihr den Überblick bewahrt, haben wir eine Auswahl mit den schönsten Badeseen in Berlin und Brandenburg getroffen, die ihr unbedingt besuchen solltet.

Die schönsten Badeseen in Berlin und Umgebung

Berlin ist eine grüne Stadt – und eine blaue. Die Hauptstadt ist von zahlreichen Gewässern durchzogen und umgeben. Insgesamt sind auf einer Fläche von rund 212 km² ganze 13 Wasserschutzgebiete ausgewiesen. Es gibt also genügend Möglichkeiten, dem staubigen Großstadtalltag für ein paar ruhige Stunden in der Natur zu entfliehen.

Besonders schön sind Seenausflüge natürlich im Sommer, nicht nur zum Baden, auch Stand-up-Paddling und Floßfahren (dafür braucht man keinen Bootsführerschein) werden immer beliebter. Aber auch in den kühleren Jahreszeiten tut ein Spaziergang oder eine Radtour am See immer gut. Ein bisschen Durchatmen, die Natur genießen, Runterkommen – das geht in Berlin und Umgebung auch.

#berlin

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1. Wannsee: Größte Binnensee-Bad in Europa

© Andreas Gerlach
Lage:Steglitz-Zehlendorf
Must-Do:Strandkorb mieten
Fläche:23,68 km²

Hier muss man mal im Sand gechillt haben: Das historische Strandbad Wannsee gehört mit einem über einen Kilometer langen Sandstrand zu den größten Seen-Freibädern Europas. An den Sommerwochenenden ist es eigentlich immer viel zu voll, deshalb solltet ihr hierhin lieber abends oder an einem freien Tag unter der Woche einen Ausflug unternehmen. Wer sich nicht nur bräunen, sondern auch ein bisschen bewegen will, unternimmt am besten eine Fahrradtour, zum Beispiel vom Bahnhof Wannsee aus über die Teltower Brücke zum Schloss Glieniecke bis zur Badestelle an der Pfaueninsel.

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2. Scharmützelsee: Beliebtes Wochenendziel in der Nähe

© Heiko Zahn
Lage:Bad Saarow
Must-Do:Camping-Urlaub
Fläche:12,1 km²

Der Scharmützelsee wurde mit dem mondänen Kurort Bad Saarow schon in den 1920er-Jahren zum liebsten Wochenendziel wohlhabender Berliner. Und heute lässt sich nur eine gute Bahnstunde von Berlin entfernt so ziemlich jede Vorstellung eines gelungenen Wochenendtrips verwirklichen – vom Wellness-Aufenthalt im Vier-Sterne-Hotel bis zum Camping-Urlaub. Baden könnt ihr im Strandbad Saarow oder an der Badestelle Diensdorf-Radlow. In jedem Fall lohnt es sich, ein Fahrrad mitzunehmen oder zu leihen: Rund um den See könnt Ihr von Badestelle zu Badestelle radeln.

3. Müggelsee: Der größte See in Berlin

© mstein
Lage:Treptow-Köpenick 
Must-Visit:Strandbad Müggelsee
Fläche:743,3 Hektar

Vielleicht kennt ihr die Filmkomödie „Haialarm am Müggelsee“ – gefährliche Tiere gibt’s im größten Berliner See nicht, dafür ist es hier im Sommer wirklich so schön wie im Film. Der See unterteilt sich in den großen und kleinen Müggelsee. Durch ihn fließt auch ein Teil der Spree, welcher auch als Müggelspree bezeichnet wird. Besonders gut aushalten lässt es sich im kostenlosen Strandbad Müggelsee. Hier gibt es die besten Schwimmbadpommes! Auch das Seebad Friedrichshagen bietet Sandstrand mit Urlaubsfeeling und lädt unter anderem mit einer Efoil-Vermietung zum Aktiv werden ein. Auch Motorsportboote sind in den gekennzeichneten Fahrrinnen erlaubt.

4. Schwielowsee: Traumhaft fließende Havel

© Sina Ettmer
Lage:Bernau
Must-Do:Vögel beobachten
Fläche:7,860 km²

Schon der Dichter Theodor Fontane zeigte sich begeistert von der Unberechenbarkeit des Schwielowsees – durch den See fließt nämlich die Havel und setzt das Gewässer in Bewegung. Für Wassersportler ist das natürlich optimal, direkt am See gibt es mehrere Bootsverleihstationen und Wassersportschulen. Auch kleinere Hausboote können gemietet werden. Für Tierfans ist der Schwielowsee genauso einen Ausflug wert: Im dichten Uferschilf laichen Fische und brüten Vögel ungestört, es gibt hier zahlreiche Lurche, Reptilien und Vögel zu beobachten.

5. Plötzensee: Freibad mit zahlreichen Freizeitangeboten

© einhard luther/EyeEm
Lage:Berlin-Wedding
Must-Do:Tretbootfahren
Fläche:7,7 Hektar

Mitten im Stadtteil Wedding gelegen, ist der Plötzensee nun wirklich die Definition eines „Naherholungsgebietes“. Im Strandbad Plötzensee mit Sandbadestrand gibt’s ein Beachvolleyball-Feld, Tischtennisplatten und einen Imbiss. Außerdem werden Strandkörbe und Boote verliehen. Das perfekte Ziel also, um einen erholsamen Tag mit der ganzen Familie zu verbringen. Beachtet am Uferrand die ausgewiesenen Badestellen. Der größte Teil darf nämlich zum Schutz der Lebensräume von Pflanzen und Tieren seit September 2021 nicht mehr betreten werden.

6. Sacrower See: Beste Wasserqualität rundum Berlin

© luili
Lage:Sacrow, Potsdam
Must-Do:Anbaden im Mai
Fläche:67 Hektar

Idyllischer geht’s fast nicht: Der Sacrower See liegt inmitten eines lauschigen Laubwalds im Naturschutzgebiet, das Wasser ist sehr klar und soll die beste Wasserqualität der Berliner Seen haben. Damit das so bleibt, ist das Ufer nur zu Fuß oder mit dem Rad zu erreichen, außerdem sind Besucher angehalten, an den schilfbewachsenen Ufern keinen Müll zu hinterlassen und Tiere nicht zu stören. Für Strandpartys ist der See also weniger geeignet, für einen lauschigen Badetag aber sehr zu empfehlen.

7. Schlachtensee: Idylle pur am Rande des Grunewaldes

© schnoerr
Lage:Steglitz-Zehlendorf
Must-Do:Auf Luftmatratze treiben lassen
Fläche:41,6 Hektar

Nach Feierabend noch schnell im See abkühlen: In den kleinen, versteckten Badestellen rund um den Schlachtensee machen es sich an Sommerabenden viele Großstädter mit einem Bierchen aus der Kühltasche gemütlich. Die Atmosphäre ist entspannt, aber Achtung: hier kann man schon mal länger nach einem freien Spot suchen. Einkehren kann man alternativ auch im historischen Gasthaus Fischerhütte am Schlachtensee. Der Schlachtensee ist übrigens vor 15.000 Jahren in der Eiszeit entstanden und heute für seine gute Wasserqualität bekannt.

8. Seddiner See: Ruhige Atmosphäre bei Potsdam

© ebenart

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Lage:Potsdam-Mittelmark
Must-Do:Stand-up-Paddeln
Fläche:23,98 km²

Erst Golfen im Golf und Country Club Seddiner See, dann Abkühlen im Seddiner See: Im Naherholungsgebiet bei Michendorf könnt ihr euch freizeittechnisch richtig austoben. Der See hat viele schöne Badestellen und selbst im Hochsommer findet sich meistens noch ein lauschiges Plätzchen. Sonnenschirm nicht vergessen! Der ruhige See ist übrigens auch für Wassersportanfänger geeignet. Einziges Manko: Der See ist von Berlin aus am einfachsten mit dem Auto zu erreichen, mit den Öffentlichen wird’s etwas mühsam.

9. Liepnitzsee: Inselparadies im tiefblauen Wasser

© Tilo Grellmann
Lage:Stadt Bernau
Must-Do:Fähre zur Insel
Fläche:1,1572 km²

Bis raus zum Liepnitzsee müsst ihr schon ein Stückchen weiter aus der Stadt fahren – aber der Weg lohnt sich. Das Auto lasst ihr im hübschen Örtchen Wandlitz stehen und wandert oder radelt durch den Wald bis hin zum See. Am Westufer findet ihr das Waldbad, dort gibt es einen Bootsverleih mit Ruderbooten, Kajaks und Kanus, in denen ihr zum Beispiel bis zur Insel Großer Werder paddeln könnt. Auch ein Fähre bringt euch auf die Insel. Ein Tipp für Angelfans: Der Liepnitzsee gilt als besonders fischreich, es lohnt sich also, nach Angelplätzen Ausschau zu halten.

10. Werbellinsee: Urlaub am See in Brandenburg

© Jenny Sturm
Lage:Barnim
Must-See:Werbellinseeregatta
Fläche:7,65 km²

Der See liegt im brandenburgischen Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Von Berlin aus braucht ihr knapp eine Stunde mit dem Auto. Der Tagestrip lohnt sich aber: Der Werbellinsee ist ein Wassersportparadies und die Segelbedingungen sind so gut, dass im August jährlich die Werbellinseeregatta ausgetragen wird. Vielleicht eine interessante Info für Radl-Aficionados: der Radfernweg Berlin-Usedom führt am Westufer des Werbellinsees entlang. Wer sich also auf dem Weg zur Ostsee befindet, sollt hier unbedingt einen Zwischenstopp einlegen!

Weitere Ausflugsziele in der Nähe

Schon gewusst? Die Sommer in Berlin sind heiß, die Badestellen voll – und die Gewässer kippen schon mal beziehungsweise haben mit Wasserblüten und übermäßigem Algenbefall zu kämpfen. Hin und wieder sind die Uferbereiche auch von Parasiten befallen. Das soll euch keine Angst machen, die meisten Badenachmittage in Berlin und Umland könnt ihr sorglos genießen – aber informiert euch im Hochsommer lieber kurz auf den Websites der Badegewässerüberwachung des jeweiligen Sees, bevor ihr euch auf den Weg zum Badestrand macht.

Jeder kann übrigens etwas dafür tun, dass das Wasser sauber bleibt: Badeseen befinden sich meist mitten in der Natur und sind gleichzeitig Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen. Respektiert dies, indem ihr keinen Müll und Abfall hinterlasst. Grillen ist nur an ausgewiesenen Plätzen erlaubt. Wenn möglich benutzt vorhandene Toiletten oder wählt einen wasserfernen Platz und lasst eure wasserfeste Sonnencreme vor dem Baden einen Moment einziehen.

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