Den Königssee kennt man vielleicht als Ausflugsziel für einen Tag, aber eigentlich sollte man hier einen ganzen Urlaub verbringen. Ausreichend interessante Orte an diesem bayerischen Juwel gibt es auf jeden Fall. Eine Attraktion ist natürlich die Kirche St. Bartholomä mit den roten Zwiebeldächern, eine andere Sehenswürdigkeit die Eiskapelle. Und dann ist hier im Berchtesgadener Land ja auch noch der Watzmann. Mit unseren Reisetipps für den Königssee fällt die Auswahl definitiv leichter.

Top Ausflugsziele am Königssee im Überblick

Eine Bootsfahrt über glasklares Wasser bis zur kleinen weißen Kirche St. Bartholomä. Von dort Aufbruch zur Eiskapelle, die selbst im Sommer als gefrorene Eishöhle vor uns liegt. Wir blicken auf die Watzmann-Front und den Jenner und essen Kaiserschmarrn oder Königssee-Forelle – das könnte ein Teil eines perfekten Tages am Königssee sein.

Oder auch: Wanderung zur Archenkanzel, um das perfekte Foto vom Königssee zu schießen. Und dann zum Sonnenuntergang hoch auf den Grünstein, wo uns die Bayerischen Alpen zu Füßen liegen. Langweilig wird es hier am Königssee sicher nicht.

Der Königssee erstreckt sich über eine Fläche von 5,22 km² und ist mit einer Tiefe von 190 m einer der tiefsten Seen in Deutschland. Er ist bekannt für sein kristallklares Wasser und umgeben von atemberaubenden Alpenlandschaften.

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#königssee

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1. St. Bartholomä: Berühmte weiße Kirche mit rotem Zwiebeldach

Sankt Bartholomä am Königssee ©Thomas Schmidt

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Lage:Westufer des Königssees
Eröffnet:1697
Must-Do:Bootsfahrt

Die weiße Kirche am See mit dem roten Zwiebeldach und umrahmt von Bergen ist weltbekannt. St. Bartholomä ist ein beliebtes Fotomotiv. Die Wallfahrtskirche wurde im 17. Jahrhundert erbaut und ist der Heiligen Bartholomäus gewidmet.

Sie befindet sich im gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Schönau, zu dem noch ein ehemaliges Jagdschloss gehört, liegt einer Halbinsel am westlichen Ufer des Königssees und ist nur mit dem Boot oder zu Fuß über einen Wanderweg erreichbar.

2. Archenkanzel: Spektakulärer Blick auf Königssee

Blick von der Archenkanzel auf den Königssee

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Höhe:1.346 m
Wanderung:4,5 Std. (exkl. Schifffahrt)
Höhenmeter:825 hm

Die Archenkanzel ist eine 1.346 m hoch gelegene natürliche Aussichtsplattform am Königssee. Von dort aus hat man einen atemberaubenden Blick auf den 750 Meter tiefer liegenden See und die umliegenden Berge.

Es gibt mehrere Wege, um zur Archenkanzel zu gelangen. Etwa von Ramsau aus über die Forststraße und den Wanderweg zur Kühroint. Von der Berggaststätte aus führt ein schöner Wanderweg in wenigen Minuten zum Aussichtspunkt. Anspruchsvoller, aber dafür auch am spektakulärsten, ist der Rinnkendlsteig. Er führt von St. Bartholomä durch die nordöstlichen Ausläufer des Watzmanns hinauf.

3. Obersee: Kleiner Bruder des Königssees

Wunderschöne Idylle: Bootshaus am Obersee ©Timo Günthner

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Höhe:613 m
Tiefe:max. 51 m
Uferlänge:3,5 km

Hinter dem Königssee befindet sich ein weiteres Juwel: Der Obersee liegt südlich vom Königssee auf 613 Metern Höhe. Ursprünglich waren beide Seen verbunden, heute werden sie durch einen etwa ein Kilometer breiten Moränenwall voneinander getrennt.

Wer den Obersee besuchen möchte, muss zunächst mit dem Boot über den Königssee schippern. Von der Saletalm am Südufer des Königssee kommt man auf einem flachen Wanderweg zum Obersee. Übrigens wird der See nicht mehr befischt, seit der Nationalpark Berchtesgaden gegründet wurde.

4. Röthbachfall: Höchster Wasserfall in Deutschland

Röthbachfall am Königssee ©Milan

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Höhe:780 m
Fallhöhe:470 m
Must-Do:Wanderung

Wer schon am Obersee ist, sollte gleich weiterwandern. Der Röthbachfall liegt südlich des Obersees und ist mit einer Fallhöhe von insgesamt 470 Metern der höchste Wasserfall Deutschlands. Um den Röthbachfall zu erreichen, muss man mit dem Schiff über den Königssee bis zur Saletalm fahren.

Auf einer etwa 3 Kilometer langen Wanderung geht es am Ufers des Obersees entlang und vorbei an steilen Felswände zur Fischunkelalm. Hinter der Almfläche muss man noch ein kleines Waldstück durchqueren, bevor man sieht, wie das beeindruckende Wasser des Röthbachs in die Tiefe stürzt.

5. Eiskapelle: Arktische Schneehöhle am Watzmann

Eiskapelle vor der Watzmann Ostwand

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Lage:Watzmann-Ostwand
Höhe Eiskapelle: 15 m
Beste Reisezeit:Herbst

Die Eiskapelle ist das tiefst-gelegene permanente Eisfeld der Deutschen Alpen und befindet sich unterhalb der Watzmann-Ostwand. Das Firneisfeld bleibt ganzjährig bestehen, genährt von den enormen Schneemassen, die im Winter und Frühjahr vor allem in Form von gewaltigen Lawinen aus der Watzmann-Ostwand abgehen. Trotzdem reichen die Mengen nicht aus, um einen fließenden Gletscher zu erzeugen.

Von Innen ist das Eisfeld ausgehöhlt und erinnert an ein sakrales Gebäude – daher auch der Name. Man erreicht die Eiskapelle bei einer etwa zweistündigen Wanderung von Sankt Bartholomä.

6. Malerwinkel: Top-Aussichtspunkt am Nordufer des Königssees

Malerwinkel ©Stefan Kaulbarsch
Höhe:138 m
Wanderung:3,8 km
Besonderheit:Auch im Winter möglich

Der Malerwinkel ist ein beliebter Aussichtspunkt, um vom Nordufer auf den sonst nur schwer zugänglichen See zu blicken. Ihr erreicht ihn bei einem Rundweg von Schönau am Königssee aus.

In etwa anderthalb Stunden geht es an malerischen Bootshütten und dem Café Malerwinkel vorbei zu dem auf 138 Metern Höhe gelegenen Aussichtspunkt. Die Wanderung ist insgesamt 3,8 Kilometer lang und eher leicht. Ihr könnt sie übrigens auch im Winter machen, denn der Weg wird gestreut.

7. Jenner: Wandern und Skifahren am Königssee

Blick vom Jenner auf den Königssee ©mRGB

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Höhe:1.874 m
Berg- und Talfahrt:Jennerbahn
Must-Do:Wanderung

Der 1.874-Meter-hohe Jenner ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und Skifahrer. Im Sommer gibt es viele Wanderwege, die den Berg queren oder zum Gipfel führen. Der Aufstieg nach ganz oben ist zwar anspruchsvoll, aber der atemberaubende Blick auf die umliegenden Berge und Seen lohnt sich.

Alternativ führt auch eine Seilbahn nach oben. Die wird auch im Winter genutzt, denn dann wird der Jenner zum Skigebiet. Es gibt verschiedenen Pisten aller Schwierigkeitsgrade für Skifahrer und Snowboarder, Langlaufloipen und Rodelbahnen.

8. Watzmannhaus: Wandern am dritthöchsten Berg Deutschlands

Die Hütte Watzmannhaus in den Berchtesgadener Alpen.
Das Watzmannhaus ©berndkoecher

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Strecke:16 km
Gehzeit:7 Stunden
Höhenmeter:1.333 hm

Der Watzmann ist mit 2.713 Metern der dritthöchste Berg Deutschlands. Das Massiv besteht aus dem großen Watzmann, der Watzmannfrau und den Watzmannkindern. Die Überschreitung ist lang und anspruchsvoll, doch es lohnt sich auch, nur bis zum Watzmannhaus aufzusteigen.

Die Wanderung vom Königssee aus dauert hin und zurück etwa sieben Stunden. Wanderer sollten ausreichend Zeit, festes Schuhwerk, genug Essen und Trinken sowie Trittsicherheit und Ausdauer mitbringen, da etwa 1.333 Höhenmeter überwunden werden müssen.

9. Grünstein: Ausblick auf Watzmann und Königssee

Hängebrücke am Grünstein-Klettersteig
Höhe:1.304 m
Must-Do:Grünstein-Klettersteig
Einkehrtipp:Grünsteinhütte
(Mai bis Oktober)

Ihr wollt auf den Watzmann, ohne dem König „aufs Haupt zu steigen“? Dann ist der Grünstein das richtige. Der 1.304-Meter-hohe Gipfel gehört zum Watzmannstock, und kann in nur anderthalb Stunden erwandert werden.

Oben hat man eine tolle Aussicht auf das Watzmannkar mit seinen Kindern, auf den Königssee und auf das Berchtesgadener Tal – übrigens in einer ähnlichen Perspektive wie vom Watzmann-Gipfel. Der Berg ist außerdem bekannt für den Grünstein-Klettersteig: Seit 2009 führen eine etwas leichtere und zwei schwierige Routen direkt am Felsen entlang auf den Gipfel.

10. Funtensee: Kältester See in Deutschland

Funtensee ©fabian selbach/EyeEm
Höhe:1.601 m
Fläche:4 ha
Temperatur: -45,9 °C*
*Messung 2001

Der Funtensee liegt auf einer Höhe von 1.601 Metern im Gebirgsmassiv des Steinernen Meeres. Im „kältesten See Deutschlands“ werden immer wieder Rekord-Niedrigtemperaturen gemessen. Im Dezember 2001 schaffte es der See bis auf -45,9 °C.

Im Winter ist der Funtensee oft zugefroren und wird von Eiskletterern und Skitourengehern besucht, im Sommer ist er ein beliebtes Ziel für Wanderer und Bergsteiger.

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Schon gewusst? Weil der Königssee sehr groß ist, friert er im Schnitt nur alle zehn Jahre zu. Wenn die Eisdecke dick genug ist, wird der See für Fußgänger und Langläufer freigegeben. Zuletzt war das 2006 der Fall. Auch im Winter 1963/64 war der Königssee zugefroren.

Ein einheimischer VW-Käfer-Fahrer fuhr damals mit seinem Wagen über die Eisdecke bis nach St. Bartholomä. Auf dem Rückweg geriet der VW auf Höhe der Falkensteinerwand ins Rutschen und versank an einer nicht zugefrorene Stelle des Sees. Mitte der 1990er Jahre wurde das Auto von einem Mini-U-Boot gefunden wurde, das in 120 Metern Tiefe nach Wracks suchte. Das Auto und der Leichnam des Fahrers wurden auf Wunsch der Familie nicht aus dem See geborgen.

Lage

Praktische Links

2 Kommentare

    1. Ja, bei der Schifffahrt auf dem Königssee kann der Kinderwagen mitgenommen werden. Auch der Malerwinkel, der Obersee und der Jenner sind sehr gut für Familien mit Kindern geeignet.

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