Skifahren vor der Kulisse der höchsten Berge der Ostalpen: Wir befinden uns mitten in den Schweizer Alpen und sind auf der Snowsafari unterwegs. Bei eisigen Minusgraden erkunden wir die Skirunde, die im Engadin über den Corvatsch, vorbei an St. Moritz bis zur Corviglia führt. Und dabei kommen wir an etlichen genialen Aussichtspunkten vorbei.

Lohnt sich die Snowsafari in Engadin St. Moritz?

Rund 350 Pistenkilometer gibt es im Engadin. Die verteilen sich auf die Skiberge Corviglia, Corvatsch, Diavolezza/Lagalb und fünf weitere, kleinere Skigebiete. Die Region gilt als ausgesprochen schneesicher, weil die Pisten auf über 3.000 Meter hinaufreichen. So könnt ihr euch je nach Schneelage von Oktober bis Mai auf Abfahrten mit Champagner-Powder freuen.

Ein großer Teil des Skigebiets lässt sich über die Snowsafari erkunden. Die Skirunde führt über 88 Kilometer und 4.444 Höhenmeter von Sils über den Corvatsch und die schwarz markierte Hahnenseeabfahrt nach St. Moritz hinab. Dann geht es auf der anderen Seite wieder in Richtung Corviglia hinauf. Ziel der Skirunde ist Celerina.

Instatipp: Ein geniales Fotomotiv gibt es auf der Abfahrt von der Corvatsch-Bergstation hinab. Dort macht die Piste irgendwann eine Linkskurve. In dieser Kurve habt ihr einen tollen Blick auf das Bernina-Massiv. Und es ist kein Geländer im Weg, wie es an der Aussichtsplattform der Bergstation der Fall ist.

Anreise nach Sils im Engadin

Die Anreise ins Engadin ist je nach Ausgangspunkt etwas länger als in die österreichischen Skigebiete. Für uns dauert die Fahrt ab München mit dem Auto rund 4:15 Stunden. Die schnellste Strecke führt über Garmisch-Partenkirchen, durch Österreich an Landeck vorbei und dann weiter über die Schweizer Straßen. Es fallen also sowohl eine Schweizer Vignette als auch eine österreichische Vignette an.

Startpunkt:Furtschellas Talstation in Sils
Länge:88 km
Höhenmeter:4.444 m
Einkehrtipp:White Marmot an der Corviglia
Beste Reisezeit:Dezember bis März

Wenn ihr aus dem Norden oder Osten Deutschlands kommt, ist vielleicht die Anreise per Flugzeug die beste Option. Zumindest was die Reisedauer angeht. Dann solltet ihr einen Linienflug nach Zürich wählen. Von dort könnt ihr entweder mit einem Leihwagen (rund zwei Stunden) oder der Bahn (rund dreieinhalb Stunden) weiter in Richtung Engadin fahren.

Wir haben uns vor Ort für ein Hotel in Celerina entschieden. In diesem Ort endet die Snowsafari. Das bedeutet aber auch, dass wir morgens zum Start nach Sils kommen müssen. Wir sind mit dem Auto zur Talstation an der Furtschellas-Bahn gefahren. Im Nachhinein würde ich das so nicht mehr machen, sondern morgens stattdessen den kostenlosen Skibus nehmen. Das spart Parkgebühr. Und im Nachhinein mussten wir ja sowieso mit dem Bus hinfahren, um das Auto wieder abzuholen. So waren wir insgesamt viel länger unterwegs.

Pistenplan


Snowsafari im Engadin im Überblick. Zum Vergrößern des Pistenplans bitte auf das Bild klicken.

Einfahren zur Alp Surlej am Corvatsch

Pünktlich zum Liftstart um 08:15 Uhr gondeln wir mit der ersten Kabinenbahn nach oben. Unter uns wird der Silser See immer kleiner und wir tauchen ein in die hochalpin wirkende Welt am Corvatsch. Zu der sich verändernden Landschaft wird es kälter. Als wir an der Bergstation der Gondel in den Sessellift umsteigen, sind es schon fast zweistellige Minusgrade. Und es ziehen scharfe Windböen durch die Winterlandschaft. Das heißt, die Bubble bleibt heute geschlossen.

Oben angekommen machen wir einen kurzen Abstecher zum ersten Fotopunkt. Ein Schild markiert den Punkt der Snowsafari und gibt an, dass wir uns auf 2.786 m Höhe befinden. Bevor das Lächeln im Gesicht festfrieren kann, düsen wir los.

Es ist noch nicht viel los. Die Pisten vor uns sind fast vollkommen frei und wir ziehen die ersten Schwünge über eine Art Skiweg. Die schmale Piste, die sich wie eine Wellenbahn durch Winterlandschaft schlängelt, sorgt für Kribbeln im Bauch. Und zeitgleich sausen wir an schneebedeckten Hügeln vorbei, die rechts und links am Pistenrand aufragen. Ein guter Einstieg in den Tag. Vor allem in Kombination mit der folgenden Abfahrt, die sich dann steiler in Richtung Alp Surlej erstreckt. Auf diesem Stück wärmen wir die Beinchen auf. Denn hier kann man richtig schön Carven!

Skifahren vor den höchsten Bergen der Ostalpen

Dann geht’s rauf zur höchstgelegenen Bergstation der Ostalpen, zur Bergstation Corvatsch auf 3.303 Meter Höhe. Von der Aussichtsterrasse könnten wir geradewegs in Richtung der höchsten Berge der Ostalpen blicken. Allerdings hängen einige Wolken vor den Gipfeln. Die verziehen sich zum Glück, während wir die ersten Schwünge über die rot-markierten Gletscherpisten nach unten wedeln. Und so staune ich nicht schlecht, als ich plötzlich geradewegs auf Piz Palü, Piz Morteratsch und Piz Bernina zufahre.

Das Panorama ist genial. Die Berge wirken zum Greifen nah und sehen mit ihren schroffen Felsen und wilden Gletscherflächen beeindruckend aus. Allein für diesen Blick und diese Abfahrt lohnt sich der Abstecher zum Corvatsch, würde ich sagen.

Eine weitere geniale Abfahrt folgt auf dem Fuße. Denn um vom Corvatsch auf die andere Talseite zu gelangen, gilt es die berüchtigte Hahnenseeabfahrt zu überwinden. Die Piste ist schwarz markiert und fordert im Zusammenspiel mit der Länge auch sportliche Skifahrer heraus.

Wer diese Abfahrt nach St. Moritz Bad auslassen möchte, oder falls die Abfahrt gesperrt sein sollte, könnt ihr auch zur Corvatsch-Talstation hinunterfahren und dort ein paar Meter mit dem Skibus zurücklegen.

Auf zur sonnigen Corviglia

Während die Pisten am Corvatsch fast alle im Schatten lagen, können wir uns an der Corviglia auf Skifahren auf der Sonnenseite freuen. Zu allererst geht’s jedoch ganz nach oben. Es folgt der Aussichtscheck. Kann der Ausblick mit der Aussicht vom Corvatsch mithalten? Wir gondeln zum Piz Nair (3.057 Meter) hinauf, um uns zu überzeugen.

Der Ausblick ist anders. Auf der großen Terrasse an der Bergstation rückt vielmehr der Blick auf die idyllische Seenlandschaft in den Vordergrund. Zu unseren Füßen liegen der St. Moritzersee mit dem gleichnamigen Skiort St. Moritz und der Silvaplanasee. Dahinter ragt der Corvatsch auf, dort waren wir vor wenigen Augenblicken noch und auch das Berninamassiv ist zu sehen. Auf der anderen Seite haben wir außerdem einen Fernblick bis zum Matterhorn. Die Landschaft im Engadin ist definitiv sehenswert!

Fazit

Im Anschluss geht es hinab nach Celerina. Es folgt eine lange Talabfahrt mit Waldpassagen. Als wir dann auf den Skiort zufahren, wirkt die Szenerie mit den steil aufragenden Bergen rundherum wie eine Abfahrt in Kanada. Ein genialer Abschluss!

Generell sind wir auf der Snowsafari gut durchgekommen und hatten sogar noch Zeit für einen Einkehrschwung. An der Talstation der Seilbahn zum Piz Nair sind wir in das White Marmot eingekehrt. Das elegante Restaurant hat mit uns mit seiner guten Küche überzeugt. Und ihr könnt der markanten Zahnradbahn zuschauen, die regelmäßig zwischen St. Moritz und der Corviglia hoch- und runterpendelt.

Durch die Snowsafari kann man schon einen großen Teil des Skigebiets im Engadin erkunden. Es lohnt sich allerdings, auch noch die anderen Skiberge zu besuchen. Zum Beispiel erwartet euch an der Diavolezza eine starke Aussicht auf den Morteratschgletscher und ihr könnt über eine unpräparierte Skiroute die längste Gletscherabfahrt der Schweiz mit insgesamt 8 km Länge hinabsausen.

Lage

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