Hier kommt noch ein richtiger Geheimtipp! Estland ist ein eher unentdecktes Reiseziel, dabei bietet das Land zahlreiche Attraktionen. Zu entdecken gibt’s eine ursprüngliche Natur mit langen Stränden an der Küste oder dichte Wälder mit Braunbären im Inland. Lohnenswert sind auch die vorgelagerten Inseln und die urigen Städte. Wir haben eine Auswahl mit interessanten Orten zusammengestellt und geben euch einen Überblick zu den besten Sehenswürdigkeiten in Estland.

Die besten Sehenswürdigkeiten in Estland im Überblick

Zwischen Russland, Lettland und der Ostsee gelegen ist Estland der nördlichste Staat im Baltikum und eröffnet damit gleichzeitig das Tor Richtung Osten und nach Skandinavien. Mit 29 Einwohnern pro km² ist das Küstenland eher dünn besiedelt – die meisten Menschen leben in der Hauptstadt Tallinn oder in der zweitgrößten Stadt Tartu – was Estland gerade für Naturliebhaber zum perfekten Reiseziel macht. Wir sagen nur Stichwort Braunbären. Oder habt ihr schonmal eine Moorschuhwanderung gemacht?

An der Ostseeküste findet ihr zahlreiche Strände, die besucht werden können, ebenso wie vorgelagerte Inseln, die ihr per Mini-Flugzeug erreicht. Hier könnt ihr über einzigartige Wasserfälle und eine spektakuläre Steilküste staunen. Aber auch in Sachen Architektur hat das Land reichlich zu bieten, wie etwa die Alexander-Newski-Kathedrale in Tallinn oder das prachtvolle Schloss Katharinental mit einem wunderschönen Schlossgarten.

#estland

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1. Tallinn: Die Hauptstadt von Estland

© TTstudio
Einwohner:Ca. 435.000
Must-See:Alexander-Newski-Kathedrale
Beste Reisezeit:Mai bis August

Klein, gemütlich und ein bisschen wie aus der Zeit gefallen. So wie Tallinn ist, stellen sich die meisten Reisenden eine Hauptstadt wahrscheinlich nicht vor. Und gerade das macht sie so einzigartig. Denn diese historische Stadt ist ein wahres Freiluftmuseum mit Kopfsteinpflaster, altem Rathausplatz,
Burganlage mit Verteidigungsturm und niedlichen Cafés, die zum Verweilen einladen. Darüber
thront, mit einer beeindruckenden goldenen Kuppel, die Alexander-Newski-Kathedrale, die Reisende
auf keinen Fall verpassen sollten.

2. Panga: Spektakuläre Steilküste auf Saaremaa

© Dmitry

Auch interessant: Insel Saaremaa in Estland: Geheimtipp an der Ostsee

Höhe:21,3 Meter
Must-Do:Küstenwanderung
Beste Reisezeit:Mai bis Oktober

Saaremaa ist die größte Insel Estlands und hat Spektakuläres zu bieten. Dort an der Westküste befindet sich nämlich die beeindruckende Steilküste Panga, die bis zu 21 Meter hoch und zweieinhalb Kilometer ist. Von dort aus bietet sich ein wunderschönes Panorama mit einem Weitblick über das Meer. Außerdem sind romantische Sonnenuntergänge garantiert. Das Naherholungsgebiet, in dem sich die Steilküste befindet, bietet sich auch zum Wandern und Spazierengehen an.

3. Jägala-Wasserfall: Größter Wasserfall Estlands

© Ingrid
Breite:50 Meter
Must-See:Jägala im Winter
Beste Reisezeit:September bis Mai

Ein Wasserfall der Superlative – wortwörtlich, denn der Jägala-Wasserfall ist der größte natürliche Wasserfall von Estland. Er befindet sich knapp 25 Kilometer östlich von Tallinn – ist also ideal für einen Tagessausflug – und ist knapp acht Meter hoch und 50 Meter breit. Schon drei Kilometer weiter flussabwärts fließt der Fluss Jägala in die Ostsee. Im Frühling und Herbst führt der Fluss besonders viel Wasser, sodass der Jägala noch imposanter ist. Außerdem lohnt es sich den Wasserfall im Winter anzusehen. Denn dadurch, dass er stellenweise zu Eis gefriert, ergeben sich sehr beeindruckende Fotos.

4. Schloss Katharinental: Prachtvoller Palast aus russischem Kaiserreich

© fotobeam.de
Entstehung:1718
Must-See:Schlossgarten
Beste Reisezeit:Mai bis November

Selbst für diejenigen, die sich nicht so für das russische Zarenreich interessieren, ist diese Sehenswürdigkeit in Estland ein absolutes Muss. Das Schloss Katharinental, oder Kadriorg in der Landessprache, wurde von dem russischen Zar Peter I. im Jahr 1718 zu Ehren seiner Frau Katharina I. erbaut. Noch heute kann der prachtvolle Palast besichtigt werden. Gerade im Frühling und Sommer lädt der wunderschöne, von Schloss Versailles inspirierte Garten mit Springbrunnen und geometrisch angelegten Blumenbeeten zum Spazieren und Verweilen ein.

5. Nationalpark Alutaguse: Auf den Spuren der Braunbären

© Jürgen Voolaid
Fläche:144.000 Hektar
Must-Do:Hüttenübernachtung
Beste Reisezeit:Mai bis Oktober

Wo haben Reisende in Europa schon die Chance, Braunbären (fast) hautnah zu erleben? In Estland geht das. Genauer: In der Region Alutaguse, die die am dünnsten besiedelte des Landes ist. Von dem 144.000 Hektar großen feucht-kargen Sumpfgebiet wurden im Rahmen des Bear Forest Projects 86,2 Hektar Land gekauft, um Braunbären, Adlern und Flughörnchen ein sicheres Zuhause zu geben. Hütten in dem Gebiet können angemietet werden, mit entsprechenden Fotoluken, um tolle Instagram-Aufnahmen von den Tieren machen zu können.

6. Pärnu: Kilometer langer Sandstrand an der Ostsee

© Dmitrii Iarusov
Höhe:21,3 Meter
Must-Do:Küstenwanderung
Beste Reisezeit:Mai bis Oktober

Wo die Ostsee ist, gibt es natürlich auch Strände. Wer einen schönen Tag am Meer verbringen oder an der Küste entlanggehen will, der fährt zum Pärnu Beach und genießt dort das Sommerurlaubsgefühl. An der langen Promenade des breiten Sandstrandes in Pärnu, der viertgrößten Stadt Estlands, gibt es zahlreiche Cafés, Bars und Restaurant und auch am Strand wird reichlich Unterhaltung angeboten. Hier geht es trubelig zu, denn in den Sommermonaten kommen zehntausende Sonnenanbeter an diesen Strand, um ihre Ferien zu genießen.

7. Hiiumaa-Insel: Unberührte Natur mit einzigartigen Leuchttürmen

© Mati
Fläche:98.900 Hektar
Must-See:Leuchttürme
Beste Reisezeit:Ganzjährig

Estland-Reisende sollten sich unbedingt Zeit nehmen, um neben dem Festland auch die estnischen Inseln zu erkunden. Hiiuma ist die zweitgrößte Insel des Landes und hat bereits mehrere Auszeichnungen erhalten, unter anderem für ihre Leuchttürme und für ihre Kulinarik. Die Entdeckung der unberührten Natur lässt sich hier praktischerweise mit sportlichen Aktivitäten wie Fahrradfahren, Wandern, Segeln oder Surfen verbinden. Im Winter ist die Insel sogar per Auto zu erreichen. Wenn kein Eis da ist, geht es per Schiff.

8. Nonnenkloster Pühtitsa: Märchenhaftes Gebäude in Kuremäe

© nikwaller
Entstehung:1892
Must-Do:Baden in Quelle
Beste Reisezeit:Mai bis September

Einen Anblick wie aus einer anderen Zeit erleben Estland-Reisende, wenn sie das Nonnenkloster Püchtitz in Kuremäe besuchen. Das russisch-orthodoxe Gebäude aus dem Jahr 1891 ist aufgrund seiner vielen Rundbögen und typischen Zwiebeltürme wunderschön anzusehen. Direkt am Kloster gibt es auch eine, so wird behauptet, heilige Quelle, in der Besucher an warmen Tagen auch baden können. Wer möchte, kann sich von einer der dortigen Nonnen durch den Klosterkomplex führen lassen.

9. Soomaa-Nationalpark: Moorlandschaft im Südwesten Estlands

© Sven Zacek
Fläche:37.000 Hektar
Must-Do:Moorschuhwandern
Beste Reisezeit:Mai bis September

Nass, matschig, ekelig? Ach Quatsch, ein Besuch des Nationalparks Soomaa ist die perfekte Gelegenheit, die estnische Natur hautnah zu erleben. 1993 wurde der 370 km² große Nationalpark im Südwesten Estlands gegründet. Er umfasst Moore, Sümpfe, Auen und Wälder sowie Tümpel und Teiche. Das meiste aus dem Tag im Nationalpark holen Reisende heraus, wenn sie sowohl an einer Moorschuhwanderung teilnehmen als auch später noch eine Kanutour machen. Mit ein bisschen Glück seht ihr Elche, Wildschweine, Luchse oder Bieber.

10. Valaste-Wasserfall: Naturschauspiel vor bunter Wand

© Alex Stemmer
Höhe:21,3 Meter
Must-Do:Küstenwanderung
Beste Reisezeit:Mai bis Oktober

Während bei weltberühmten Wasserfällen schiere Unmengen von Wasser in die Tiefe stürzen, geht es beim Valaste-Wasserfall eher darum, wie wenig es ist. Denn das sieht ganz besonders spektakulär aus. Von einer gewaltig bunten Felswand stürzt ein kleiner Strom Wasser 30 Meter in die Tiefe, aber um das Wasser geht es gar nicht, sondern um die klar sichtbaren Schichten der Erde, die in 400.000 Jahre entstanden sind und hier für das menschliche Auge klar zu erkennen sind.

11. Burg Wesenberg: Mittelalterliche Burgruine in Rakvere

© sikaraha
Entstehung:13. Jahrhundert
Must-See:Barbierstube
Beste Reisezeit:April bis November

Ein Reiseziel, bei dem die ganze Familie auf ihre Kosten kommt. Die berühmte Burgruine im Norden von Estland bietet nämlich auch einen Themenpark, in dem sich Kinder (und Erwachsene, wenn sie wollen) als Ritter und Krieger verkleiden, sich am Bogenschießen versuchen und sich bei schauspielerischen Spektakeln in die Vergangenheit zurückversetzen lassen können. Auf dem Gelände der Burgruine befinden sich zudem ein Weinkeller, eine Folter- und eine Todeskammer, ein mittelalterliches Bordell, eine Barbierstube und ein Arbeitszimmer des Alchemisten.

12. Kuressaare: Malerisch gelegene Burg auf Saaremaa

© krivinis
Entstehung:14. Jahrhundert
Must-See:Geschichtsmuseum
Beste Reisezeit:April bis Oktober

Kuressare ist ideal für alle, die Geschichte, Kultur und Sport wollen. Einfach mit einer kleinen Propeller-Maschine ab Tallinn auf die Insel Saaremaa fliegen, dort ein Fahrrad ausleihen und über die Insel fahren. Wer nicht in die Pedale treten will, kann auch einfach vom Flughafen in die Stadt und damit zu der unübersehbaren Burg mit ihrem prächtigen Burggraben spazieren. Rundherum gibt es auch einen kleinen Park mit schattigen Bänken, die zum Verweilen einladen.

13. Lahemaa-Nationalpark: Naturlandschaften an der Nordküste Estlands

© Sergei Gussev
Fläche:72.500 Hektar
Must-Do:Küstenwanderung
Beste Reisezeit:Mai bis Oktober

Wer nur wenige Tage für einen Städtetrip nach Tallinn eingeplant hat, aber trotzdem ein wenig Natur erleben möchte, der ist im Lahemaa Nationalpark genau richtig. Das 72.500 Hektar große Gelände liegt nämlich nur 70 Kilometer von der Hauptstadt entfernt und ist damit ideal für einen Tagesausflug. Zu entdecken gibt es steinige und sandige Strände, Moore, Kiefernwälder, Flüsse sowie Findlinge aus der letzten Eiszeit. Und im Süden des Parks leben Elche, Wildschweine, Braunbären, Luchse und Füchse.

Weitere Reiseziele in Osteuropa


Schon gewusst? Von München seid ihr mit dem Flugzeug in weniger als 2,5 Stunden in Tallinn. In den großen Städten kommt ihr mit Englisch gut aus, auf dem Land sind die Chancen mit Russisch wahrscheinlich besser. Wer Lust hat, gleich noch mehr Länder mitzunehmen, kann ab Tallinn auch mit dem Schiff nach Finnland und nach St. Petersburg in Russland reisen. Das eine geht visumsfrei, das andere allerdings nicht. Russland bietet aber für St. Petersburg zeitlich begrenzte Kreuzfahrtvisa an.

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