Immer wieder wirst du hier an der Piste anhalten. Nicht, um deine Oberschenkel zu schonen, sondern um die unglaubliche Schönheit der Dolomiten im Fassatal in Italien aufzusaugen. Und damit Willkommen in der Skiregion Val di Fassa in Trentino. Hier findet ihr 150 Pisten mit über 200 Pistenkilometern, die sich auf sieben Skigebiete verteilen. Wer es nicht so rasant mag: Hier im italienischen Trentino kommen auch Langläufer auf ihre Kosten. Und dann wäre da ja auch noch die berühmte Sellaronda.
Lohnt sich Skifahren im Skigebiet Val di Fassa in den Dolomiten?






Pistenkilometer: | 207 km |
Höchster Punkt: | 3.343 m (Marmolata) |
Pistentipp: | Talabfahrt von Buffaure |
Skipasspreis: | Online buchen |
Skisaison: | Dezember – Mitte April |
Val di Fassa befindet sich in den Dolomiten im Nordosten Italiens. In den sieben verschiedenen Skigebieten Canazei, Campitello di Fassa, Pozza di Fassa, Vigo di Fassa, Moena, Alpe Lusia und Passo Fedaia erwarten Skifahrer und Snowboarder über 200 Kilometer gut präparierte Pisten mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen – und stets fantastischer Aussicht auf die umliegende Berglandschaft.
61 Kilometer Anfängerpisten gibt es im Skigebiet Val di Fassa insgesamt. Die Pisten sind gut über das Skigebiet verteilt. Mit 121 Kilometern gibt es in Val di Fassa übrigens doppelt so viele rote wie blaue Pisten. Aber auch Profis werden hier auf rund 20 schwarzen Pistenkilometer fündig.
Die wahrscheinlich beste Aussicht bietet eines der Highlights im Fassatal: die Sellaronda, eine 40 Kilometer lange Rundtour um das Sellamassiv, die aber nur für fortgeschrittene Wintersportler geeignet ist. Für die Sella Ronda reicht der Skipass von Val di Fassa nicht aus. Hier könnt ihr den Dolomiti Superski-Skipass, der insgesamt zwölf Skigebiete beinhaltet, nutzen. Die Runde dauert rund sechs Stunden. Wer es ruhiger mag, begibt sich auf die Hänge von Buffaure oder dreht Runden im sonnigen Ciampac-Kessel. Wenn der Hunger kommt, ist hier auch die nächste Pizza oder Pasta nicht weit.
Pistenplan
Alle Abfahrten und Liftanlagen des Skigebiets Val di Fassa in den Dolomiten im Überblick. Zum Vergrößern des Pistenplans bitte auf das Bild klicken.
Fototipp: Mit einer Seilbahn kann man auf den 2.950-Meter hohen Gipfel Sass Pordoi gondeln. Oben gibt es einen Aussichtspunkt mit Panoramaterrasse, Restaurant und perfektem Blick für Fotos aus der Höhe.
Start von mehreren Dörfern aus möglich
In Val di Fassa gibt es mehrere Dörfer, von denen aus man das Skigebiet starten kann. Zum Beispiel Canazei, das größte Dorf im Fassatal und geeigneter Ausgangspunkt für die Sellaronda. Wenige Kilometer davon entfernt liegt Campitello. Im Zentrum des Fassatals Vigo di Fassa, mit Zugang vor allem zu den Pisten des Skigebiets Cantinaccio. Nach Belvedere kommt man am besten von Alba di Canazei und für Buffaure startet man im malerisch am Eingang des Fassatals gelegenen Pozza di Fassa.
Die Orte sind gut mit dem Auto zu erreichen. Von München aus dauert es knapp über vier Stunden. Je nach Herkunftsort ändert sich natürlich der Weg, wahrscheinlich nehmt ihr aber die Brennerautobahn A22. Da die Skiorte in Val di Fassa nicht auf Tagestouristen ausgerichtet sind, kann es schwierig sein, vor Ort Parkplätze zu finden. Stattdessen könnt ihr beim Hotel parken und vor Ort kostenlos den Skibus benutzen.
Mit dem Zug fahrt ihr am besten nach Bozen (Bolzano). Von dort bringt euch die Buslinie 180 in etwa anderthalb Stunden nach Pozza di Fassa. Die Fahrt kostet nur wenige Euro.
Schneehöhen
Die interaktive Karte zeigt, wie viel Schnee aktuell in den Alpen liegt. Tippe auf eine beliebige Stelle im Bild, um die Schneehöhen zu erfahren.
Besonders schöne rote und schwarze Talabfahrten
Besonders schön ist die über fünf Kilometer lange rote Talabfahrt von Buffaure, die euch anfangs steil und dann nach hinten raus sehr flach zurück zur Gondel von Pozza di Fassa bringt. Die letzten Kilometer könnt ihr einfach auf euren Ski stehen bleiben und den Blick auf die Dolomiten genießen.
Wer es etwas steiler und schneller mag, nimmt die schwarze, zwei Kilometer lange Vulcano-Abfahrt: Bei einem Gefälle von bis zu 58 Grad geht es 566 Höhenmeter hinab. Wie immer lohnt sich die Talabfahrt am meisten zu Beginn des Tages, wenn die Pisten noch nicht so vereist und bucklig sind.
99 Prozent der Pisten beschneibar
Das Gebiet ist übrigens ziemlich schneesicher. 99 Prozent der Pisten sind beschneibar und die Talabfahrt ist praktisch immer geöffnet. Jetzt aber wieder hinauf und diesmal weiter auf die andere Seite von Buffaure. Mehrere Lifte und rote Pisten bringen euch in den Kessel von Ciampac.
Hier gibt es zahlreiche Hütten, Sessel- und Schlepplifte. Für Gruppen der perfekte Ort sich aufzuteilen – die einen trinken Cappuccino, die anderen schrubben noch ein paar Kilometer. Für Anfänger gibt es hier eine blaue Piste, der Rest ist ausschließlich rot.
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Perfekte Pasta und Cappuccino auf dem Gipfel
À propos Cappuccino: Wahrscheinlich werdet ihr nirgendwo in Deutschland oder Österreich so gute und günstige Kaffeespezialitäten auf dem Gipfel bekommen, wie hier in Italien. Und auch darüber hinaus überzeugt die italienische Gastronomie.
Pasta und Pizza stehen natürlich auf der Speisekarte. Besonders lecker sind sie zum Beispiel im Rifugio Fodom auf 2.070 Metern Höhe im Herzen der Sellaronda. Aber Achtung, wir sind hier nicht in der Pizza-Stadt Neapel. Im Trentino lohnen sich auch lokale Wurst- und Käse-Spezialitäten, Knödel und sogar der allseits beliebte Kaiserschmarrn.
Weitere Tipps für die Mittagspause: Chalet Belvedere mit großer Sonnenterrasse und – bei schlechtem Wetter – einer gemütlichen Stube mit Kachelofen. Hier gibt es typische italienische Spezialitäten und eine gute Weinauswahl. Oder auch die Baita Valeruz an der Bergstation Ciampac. Hier gibt es typische italienische Spezialitäten auf einer schönen Sonnenterrasse.
Die berühmte Sella Ronda in den Dolomiten
Von Ciampac kann man schwarz ins Dorf Alba abfahren oder -gondeln. Unten angekommen erreicht man nach wenigen Metern die Gondel ins Gebiet Belvedere, ein Kessel mit vielen roten und wenigen blauen Abfahrten.
Hier startet auch die Sellaronda. Die Skirunde führt über vier Pässe (Sellajoch, Grödnerjoch, Campolongopass und Pordoi) und verbindet die vier Skigebiete Val Gardena, Alta Badia, Arabba und Val di Fassa. Sie dauert etwa sechs Stunden und ist circa 40 Kilometer lang. Perfekte Aussicht ist garantiert! Wer hier in der Umgebung unterwegs ist, sollte die Runde nicht verpassen.
Webcam
Live-Bilder von der Sella Ronda. Standort der Webcam: Sellajoch in Gröden, 2.240 m. Zum Vergrößern der Cam bitte auf das Bild klicken. Du wirst auf Panomax weitergeleitet.
Winterwandern, Langlauf und Wellness in Val di Fassa
Die Gegend ist bekannt für ihre atemberaubende Landschaft, die steilen Tälern und majestätischen hohen Gipfel: darunter Roda de Vael/Rotwand, Rosengarten, Langkofel, die Sellagruppe und natürlich die Marmolata.
Dieses Panorama könnt ihr auf unterschiedlichste Weise genießen. Im Fassatal kann man wunderbar Winterwandern, Eislaufen, Schlittenfahren und auf 51 Loipenkilometern Langlaufen. Ausrüstung kann überall in den Sportgeschäften ausgeliehen werden.
Nach dem Sport lockt dann Wellness. Zum Beispiel in der “Terme Dolomiti” in Pozza di Fassa. Ihr solltet aber unbedingt vorher eure Tickets online reservieren.
Kein klassisches Après-Ski-Gebiet
Val di Fassa ist kein klassisches Après-Ski-Gebiet, ein paar Möglichkeiten gibt es aber trotzdem. In Canazei gibt es zum Beispiel das Après-Ski Paradìs mit Djs und Animation schon am frühen Nachmittag und in Pozza di Fassa das Dolomites Geysir Restaurant, das Skifahrer und Snowboarder direkt auf der Talabfahrt abfängt.
Das Lokal erinnert ein bisschen an ein Hobbithaus aus dem Film Herr der Ringe. Durch einen runden Eingang geht es hinein, Bar und Tanzfläche befinden sich im Inneren des Berges. Das Ambiente hier ist toll, aber eher gehobener Standard. Also, ein Drink geht schon, die Nacht durchfeiern wird in Val di Fassa aber wahrscheinlich nicht ganz so einfach.
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Fazit
Skifahren in Val di Fassa lohnt sich schon allein wegen des Blicks auf die zackigen Dolomiten. Wer länger hier bleibt und gutes Wetter hat, sollte unbedingt die Sellaronda mitnehmen und sich richtig austoben. Auch ansonsten macht es Spaß, über die breiten roten Pisten zu düsen oder es sich in einem der vielen Refugios bequem zu machen.
Wichtig ist: Val di Fassa ist kein Anfänger-Skigebiet. Blaue Pisten sind selten und kurz. Aber auch dann gibt es gute Alternativen hier in der Region: Leiht euch Schneeschuhe aus und wandert auf den Winterwanderwegen. Oder lasst es euch einen Tag in der Therme gut gehen.
Lage
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