Ich lehne mich über das Geländer und blicke in die Tiefe. Der Fels, auf dem ich stehe, fällt steil ab. Um mich herum stehen noch mehr davon. Schroff erheben sie sich und sehen beinahe unwirklich aus. Die Felsformationen des Elbsandsteingebirges sind es, die die Sächsische Schweiz so bekannt gemacht haben. Besonders beliebt ist der Ausflug zur Bastei oberhalb von Rathen. Diese berühmte Sehenswürdigkeit konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen.
Update: Waldbrand in der Sächsischen Schweiz
Das Feuer im August 2022 ist gelöscht und das Waldbetretungsverbot in der Sächsischen Schweiz vollständig aufgehoben. Die Brandfläche betrug rund 1,5 km² und lag im hinteren Teil des Nationalparks. D.h. ihr werdet nur an wenigen Orten direkt auf verbrannte Flächen stoßen, da die Brände vor allem in der wenig zugänglichen Kernzone waren. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Wanderwege wieder geöffnet. Die Bastei ist nicht betroffen.
Lohnt sich die Wanderung zur Basteibrücke?
Die Bastei ist eine spektakuläre Felsformation in der Gemeinde Lohmen und durch Aussichtsplattformen begehbar. Schon seit 1798 ist die Bastei als beliebtes Ausflugsziel bekannt. Einige Jahre später entstand schließlich die Basteibrücke, die heute das Bild maßgeblich prägt.
Zuerst handelte es sich nur um eine hölzerne Brücke. 1851 wurde sie schließlich durch die noch heute erhaltene Sandsteinkonstruktion ersetzt. Dadurch wurde auch die Ruine der Felsenburg Neurathen touristisch erschlossen.
Instatipp: Die steinerne Basteibrücke ist besonders fotogen, wenn man sie für sich alleine hat. Dafür müsst ihr aber früh aufstehen, oder abends länger bleiben und am besten das Wochenende vermeiden. Es ist nämlich gar nicht so einfach, die Bastei menschenleer zu erwischen.
Anreise nach Rathen
Die Bastei liegt etwa 50 Kilometer von Dresden entfernt. Von der sächsischen Landeshauptstadt aus ist die Anreise per Auto direkt zum großen Parkplatz an der Bastei oder mit dem Zug nach Rathen möglich. Beides dauert etwa 50 Minuten. Wer mit dem Auto kommt, sollte ein wenig Kleingeld im Gepäck haben.
Der Parkplatz oben an der Bastei kostet 6 Euro pro Tag. Hier kann mit Karte gezahlt werden. Unten in Rathen beträgt die Parkgebühr 4 Euro. Bargeld braucht ihr, um mit der Fähre auf die andere Seite der Elbe übersetzen zu können. Für die Hin- und Rückfahrt werden pro Person 2 Euro fällig. Fährräder können mitgenommen werden.
Einfache Wanderung zur Basteibrücke
Ort: | Rathen |
Höhe: | 305 Meter |
Must-See: | Ferdinandaussicht |
Eintritt: | Kostenlos |
Beste Reisezeit: | Ganzjährig |
Da die Bastei ein beliebtes Ausflugsziel ist, haben wir uns einen Wochentag in der Nebensaison für unseren Besuch ausgesucht. Trotzdem fällt uns schon am Parkplatz auf, dass viel los ist. Der direkte Aufstieg zur Basteibrücke ist nicht sonderlich schwierig, dauert etwa 30 bis 45 Minuten, wir entscheiden uns deshalb für leichte Schuhe und wenig Gepäck.
Es starten jedoch auch längere Wanderungen aus Rathen, so dass ihr je nach Tour durchaus die Wanderschuhe einpacken solltet. Einkehrmöglichkeiten sind reichlich vorhanden, da das gesamte Basteigebiet touristisch gut erschlossen ist.
Spektakulärer Tiefblick auf die Elbe
Wir queren das Örtchen Rathen, kommen an bunten Häusern und einladenden Biergärten vorbei und biegen dann nach links in den Wald ab. Über langgezogene Stufen führt der Wanderweg zwischen uralt wirkenden Bäumen hindurch nach oben. Die Stämme sind teilweise so dick, dass man mehrere Personen braucht, um sie zu umfassen. Unfassbar schön ist der Ausblick, den wir immer wieder erhaschen.
Im oberen Drittel stoppen wir direkt am Fels an einer kleinen Aussichtsplattform. Etwa 200 Meter unter uns schlängelt sich die Elbe entlang. Da kann einem schon schwindelig werden.
Das Wahrzeichen im Elbsandsteingebirge
Schwindelerregend ist auch der Tiefblick von der Basteibrücke. Ringsum erheben sich Felstürme, die beinahe unwirklich aussehen. Türme ist an dieser Stelle das richtige Wort. Die Felsen führen gerade nach oben. Wie riesige Stalagmiten aus Sandstein.
Im oberen Bereich könnten vielleicht ein oder zwei Personen stehen. Die Brücke und Aussichtsplattformen machen es überhaupt erst möglich, auf die steinernen Riesen hinaufzukommen. Dort, wo keine Aussichtsplattformen angebracht sind, ist der Zustieg nur versierten Kletterern vorbehalten.
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Fazit
Die Bastei ist eine Besonderheit, die ihr einmal gesehen haben müsst. Es ist kaum zu beschreiben und auch Bilder lassen nur erahnen, wie beeindruckend es in Wirklichkeit ist. Stellt euch aber auf viele Touristen aus aller Welt ein. Wenn ihr schon da seid, würde ich einen Besuch der Felsenburg nebenan empfehlen. Die kostet 2 Euro Eintritt pro Person, ermöglicht aber nochmal einen anderen Blick und lässt euch in die Geschichte der ehemaligen Wehranlage eintauchen.
Auf dem Rückweg solltet ihr noch einen Abstecher zu den Schwedenlöchern machen, eine klammartige Schlucht im Amselgrund. Außerdem gibt es weitere Ausflugsziele in der Nähe. So gehört zum Beispiel die nahegelegene Festung Königstein zu den größten Bergfestungen Europas.
Wer lieber sportlich aktiv ist, kann eine Klettersteigtour durch die Häntzschelstiege unternehmen, mit dem Kanu auf der Elbe fahren oder auf 50 Kilometer ausgewiesenen Bikestrecken durch den Nationalpark Sächsische Schweiz radeln. Wenn ihr nach dem Aktiv- und Kulturprogramm dann ein bisschen Entspannung braucht, lädt die Toskana Therme Bad Schandau zum Relaxen ein.
Lage
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