Vor mir liegt einer der schönsten Orte auf Texel: De Slufter, Teil des Nationalparks Dünen von Texel. Ich realisiere, dass die Landschaft in Kürze schon wieder ganz anders aussehen wird, da das Naturschutzgebiet eine offene Verbindung zur Nordsee hat und Wasserläufe und kleine Seen diesen außergewöhnlichen Ort durchziehen. Es ist nicht nur der Brutplatz von unzähligen Vogelarten, sondern auch ein sich permanent wandelnder Ort. Was von hier oben so weitläufig wirkt, möchte ich jetzt im Detail erkunden.

Lohnt sich ein Besuch von De Slufter auf Texel?

De Slufter befindet sich auf niederländischen Insel Texel, die mit einer Fläche von 586 km² die größte und auch westlichste der Westfriesischen Inseln in der Nordsee ist. Auf ihr leben rund 13.690 Menschen. Das Besondere ist ihre reichhaltige Flora und Fauna. So könnt ihr verschiedene Pflanzen und Tiere in einem der beliebtesten Nationalparks der Niederlande, dem Nationalpark Dünen von Texel, beobachten.

Der Nationalpark Dünen von Texel, der im Jahre 2002 gegründet wurde, hat eine Fläche von etwa 4.300 Hektar. Der Nationalpark erstreckt sich über die ganze Westküste von Texel und hat eine Länge von etwa 22 Kilometern und eine Breite von bis zu vier Kilometern im Süden und Norden.

Tatsächlich ist De Slufter nahezu von Menschenhand geschaffen. 1858 brach der “Lange Dam” an mehreren Stellen. Es entstanden zahlreiche Priele bis ins Hinterland. Nach einigen Versuchen, den Damm komplett zu schließen, entschied man sich, die Verbindung zum Meer zu lassen und das Gebiet zum Naturschutzgebiet zu erklären. Daraus entstand eine Art Lagunenlandschaft, in der zahlreiche Vogelarten auf die Suche nach Nahrung gehen. Heutzutage ist es ein geschütztes Gebiet, dessen besondere Flora und Fauna erkundet werden kann. 

Fototipp: Bereits zu Beginn beim Aussichtspunkt bekommt man eine phänomenale Weitsicht über die Salzwiesenfläche zwischen den zwei Sanddeichen an der Nordseeküste. Je nach Wasserstand ergibt die Umgebung eine einzigartige Landschaft.

Anreise zu De Slufter auf Texel

Lage:Insel Texel
Anreise:Per Fahrrad oder Auto
Must-Do:Spaziergang bis zum Wasser
Parkplatz:Café-Restaurant De Slufter
Besonderheit:Hauptpriel am Strand
nur im Sommer passierbar

Aufgrund des Naturschutzgebiets ist zwar der größte Teil von De Slufter unzugänglich, ein Spaziergang durch das riesige Vogelschutzgebiet bis zum Meer lohnt sich aber auf jeden Fall. Hier kann man stundenlang wandern und die einzigartige Natur genießen.

Für einen erfolgreichen Ausflug in das Naturschutzgebiet De Slufter empfehle ich eine Anreise mit dem Fahrrad oder Auto, ausreichend Trinken, Sonnencreme und ein Fernglas. Wer im Hochsommer nach Texel kommt, sollte sich mit einem Hut vor der Sonne schützen.

Schatten gibt es im Nationalpark so gut wie keinen und die Hitze kann aufgrund des Windes falsch eingeschätzt werden. Verpflegung und eine Einkehrmöglichkeit gibt es im angrenzenden Café-Restaurant De Slufter. Wer seinen Hund mitnehmen möchte, muss diesen an der Leine führen.

De Slufter könnt ihr auch vom Norden aus besuchen. Hier bietet sich der Parkplatz am Strandpavillon Paal 28 als Ausgangspunkt an. Hier leben auch ein paar Wildpferde im Naturschutzgebiet.

Enorme Weitsicht am Aussichtspunkt De Slufter

Generell führt ein beliebter Radweg unterhalb des Deichs des Nationalparks Dünen von Texel von de Koog Richtung Leuchtturm. Dieser ist eine häufig genutzte Strecke bei Touristen und optimal geeignet, um zu De Slufter zu gelangen. De Slufter und das Café-Restaurant De Slufter liegen etwa auf der Hälfte der Strecke mit dem Fahrrad, somit bietet sich dort optimal eine Rast und der Ausgangspunkt für einen Spaziergang an.

Da unser Campingplatz nahe dem Leuchtturm gelegen ist, starten wir unseren Ausflug am Leuchtturm und machen uns dann auf den Weg Richtung De Slufter. Die Fahrt macht richtig Spaß und ist abenteuerlich, auf und ab geht es zwischen den Dünen entlang und hinter jeder Kurve erwarten uns neue Eindrücke.

Vor dem Restaurant De Slufter schließen wir unsere Fahrräder an und ich kann bereits die Schilder zum Aussichtspunkt erkennen, der leicht zu erreichen ist. Voller Vorfreude starte ich meinen Weg über eine Steintreppe die Düne hinauf.

Oben angekommen ist die Aussichtsplattform unübersehbar und ich erhalte eine wunderbare Aussicht auf das Naturgebiet, das nicht nur für Vogelliebhaber geeignet ist. Der Aussichtspunkt ist übrigens auch für Rollstuhlfahrer zugänglich.

Die Idylle fasziniert mich und zieht mich in ihren Bann. Ich bleibe noch ein paar Minuten stehen, fühle eine frische Brise und beobachte, wie die Vögel ihre Runden kreisen. Ich frage mich, wie es wohl in den anderen Jahreszeiten aussehen muss und bekomme jetzt schon Lust, Texel erneut zu besuchen. Aber jetzt geht es erstmal auf zum Meer – bei strahlend blauem Himmel und wohltuender Sonne.

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Spaziergang am Vogelschutzgebiet entlang

Wir starten unseren Spaziergang durch das flache, weite Gebiet voller Ruhe und natürlicher Vielfalt, indem wir auf der anderen Seite der Aussichtsplattform eine Treppe hinuntergehen. Immer wieder bleiben wir stehen, genießen die Idylle und Ruhe.

In De Slufter gibt es markierte Wege und mehrere schöne Routen, die nicht verlassen werden sollten. Wir folgen den befestigten Naturpfaden und auch hier unten lausche ich dem Singen der Vögel und konzentriere mich auf das Rauschen des Meeres.

Viele Vögel wie Pfeif- und Spießenten, Kiebitze, Stelzläufer und Drosselarten finden zwischen den Dünen einen Rückzugsort oder brüten in dem Naturschutzgebiet. Ich bin mir sicher, wer einen Ort zum Abschalten sucht, der wird hier fündig. Zwischen den Gräsern erkenne ich Bienen und Schmetterlinge, die von dem Nektar des lila blühenden Strandflieders angelockt werden. Später erfahre ich, dass auch die Strand-Grasnelke und der Queller für De Slufter typisch sind.

Auf einem weiteren Sandweg werden wir durch dieses ursprüngliche Naturparadies bis zum Nordseestrand geführt. Der Moment, an dem man am Strand ankommt, ist für mich immer etwas ganz Besonderes. Der Weg durch die Dünen, das Brausen des Windes, der frische Salzgeruch in der Luft.

Obwohl wir kurz zuvor beim Strand am Leuchtturm waren, muss ich zugeben, dass ich jedes einzelnes Mal erneut von der Nordsee fasziniert bin und sich der Spaziergang bis hier unten definitiv gelohnt hat. Denn plötzlich steht man quasi inmitten des Ursprungs von De Slufter. Der Hauptpriel ist breit, die Dünen nur noch rechts und links vorhaden. Genau an dieser Stelle brach der Damm.

Beim nächsten Mal möchte ich auch meiner restlichen Familie den Nationalpark zeigen und die Wanderung nicht in der Mittagszeit machen, sondern die Tour gemütlich zum Nachmittag planen, die mit dem Sonnenuntergang am Strand oder auf der Aussichtsplattform endet.

Wer bis ans Wasser in De Slufter will, sollte mindestens 1,5 Stunden für seine Tour mit Stopps einplanen. Ich rate dir, dich im Vorfeld über die Gezeiten zu informieren, da bei Flut durchaus viele Wanderwege komplett unter Wasser stehen und dir somit der Zugang versperrt bleiben könnte. Bei Sturmfluten sollte man sich übrigens besser nicht in das Naturgebiet begeben, denn dann kann das gesamte Gebiet überschwemmt werden.

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Fazit

Egal, ob du nur den Aussichtspunkt besuchst oder durch den Nationalpark wanderst: Die Natur hier auf Texel wird dich in den Bann ziehen. Auch die Route vom Norden aus lohnt sich und kann ggf. auch als Rundweg kombiniert werden. Dann benötigt ihr aber deutlich mehr Zeit.

Für deinen Aktivurlaub auf Texel kann ich dir darüber hinaus die folgenden Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele auf Texel empfehlen: Der beeindruckende Leuchtturm mit einer Top-Aussicht über die Nordseeinsel und angrenzenden, langen Sandstränden ist ein Must-See.

Außerdem ist De Hors ein idyllischer, einsamer Strand im Süden von Texel, den es zu erkunden lohnt. Aber auch alte Mühlen (wie Molen Het Noorden), landestypische Museen (Kaap Skil) und Sportaktivitäten wie Kitesurfen bieten ein breites Spektrum an Ausflügen & Aktivitäten.

Lage

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