Diese Tour in Seefeld in Österreich lässt garantiert jedes Gravel-Bike-Herz höher schlagen. Für mich geht es heute bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein über 55 km und 1.000 Höhenmeter durch Waldstrecken, vorbei an Berggipfeln und Flussläufen bis zur spektakulären Geisterklamm. Es heißt früh morgens voller Motivation und ausreichend gestärkt „auf ins Abenteuer“. Kommt mit auf die Gravel-Bike Tour „Adventure-Ride“ in Seefeld – Tirols Hochplateau.

Lohnt sich Gravel-Biken in Seefeld in Tirol?

Die Gemeinde Seefeld liegt auf einem Hochplateau in Tirol, eingeschlossen von Wetterstein- und Karwendelgebirge. Hier sind Biker und Wanderer an der Tagesordnung, denn die wunderschöne Umgebung lädt geradezu dazu ein, Zeit an der frischen Luft zu verbringen. Vor allem fürs Gravel-Biken ist diese Gegend hervorragend geeignet, die Wege in der Hochebene sind sehr gut befahrbar und es gibt viele Strecken mit nur leichter Steigung. Dadurch werden sich auch Familien mit Kindern oder Besucher, die nicht die Berge hoch und runter strampeln wollen, wohlfühlen. Bei Alpen und Bergen denken Radfahrer natürlich zuerst ans Mountainbiken. Wenn ihr aber auch mit dem Gravel-Bike die entsprechende alpine Kulisse genießen wollt, so lohnen sich Orte wie Seefeld sehr. Hier gibt es ein großes Netz aus Schotterwegen und ihr könnt euch leicht eure Tour zusammenstellen.

Fototipp: Die Plattform am Brunschkopf bietet neben einer Möglichkeit für eine Pause auch einen traumhaften Ausblick und eine tolle Gelegenheit für ein Foto. Falls ihr aber etwas wirklich Besonderes wollt, so werdet ihr in der Geisterklamm fündig. Hier bietet das blaue Wasser und die Steinwände der Schlucht eine weitere Kulisse für tolle Fotos.

Anreise nach Seefeld – Tirols Hochplateau

Länge:55 km
Höhenmeter:1.000 hm
Dauer:5h
Höchster Punkt:1.497 m
Must-See:Geisterklamm

Mit dem ICE kommt ihr bis zum Bahnhof in Seefeld und von dort aus bringen euch Busse – oder natürlich das Bike – von A nach B. Die Gegend ist auf Biker, Wanderer und alle möglichen Abenteurer eingestellt. So findet ihr alles Notwendige – von Fahrradverleihen bis zu Tourismusbüros, um euch bezüglich eurer Pläne beraten zu lassen.

Alternativ kommt mit dem Auto auch über die Autobahn A12 oder die Bundesstraße 177 nach Seefeld. Neben Seefeld ist auch der naheliegende Ort Leutasch ein optimaler Platz, um zu übernachten und von dort aus eure Gravel-Bike Tour zu starten.

Vorbereitung auf den „Adventure Ride“

Ein Bike könnt ihr euch ohne Probleme auch vor Ort leihen. Der „Adventure Ride“ lässt sich nicht nur mit dem Gravel Bike, sondern auch mit dem Mountainbike oder einem E-MTB fahren. Das ist natürlich Geschmackssache und hängt davon ab, ob ihr euch auf dem Weg von eurem E-Bike unterstützen lassen wollt oder nicht. Das könnt ihr nach eurem Fitnesslevel selbst entscheiden oder euch in einem der Verleihe eine professionelle Meinung einholen. Auf der Tour liegen mehrere Hütten, ihr könnt also dort einkehren und müsst nicht selbst Proviant mitnehmen. Da es sich mit normalem Gravel-Bike um eine eher anspruchsvolle Tour handelt, solltet ihr in diesem Fall fit sein, wenn ihr die ganze Strecke fahren wollt.

Rund um Seefeld solltet ihr immer besonders vorsichtig fahren, denn hier sind nicht nur Bike-, sondern auch Wanderstrecken vorhanden. Ihr teilt euch den Platz also mit mehreren Leuten und solltet dementsprechend vorsichtig sein.

Start in Seefeld mit Auffahrt zum Brunschkopf

Es geht direkt über Schotterwege durch den grünen Wald und über Wiesen. Das erste Zwischenziel ist der Gipfel des Brunschkopfs, es geht also erstmal ziemlich bergauf, eine echte Herausforderung für eure Beinmuskeln. Von Seefeld aus fehlen noch etwa 400 Höhenmeter bis zum Gipfel des Berges, welcher selbst 1.500 m hoch ist. Für mich heißt es also auch erstmal Strampeln, bevor ich auf dem Gipfel mit einer Aussichtsplattform belohnt werde. Ihr könnt hier aber auch kurz vor dem Gipfel abbiegen und euch damit die letzten steilen Höhenmeter sparen. Ich würde euch aber dazu raten, auch dieses letzte Stück noch zu fahren, denn der Ausblick ist die Mühe wirklich wert!

Immer wieder kann ich hier durch die Bäume schon einen Teil der Aussicht genießen. Das wirkliche Erlebnis erwartet mich aber im „Himmelskino“, der Aussichtsplattform, die sich ihren Namen definitiv verdient hat. Von hier könnt ihr den Blick auf die umliegenden Gebirgsketten genießen, eine Pause einlegen und es euch auf den Bänken gemütlich machen.

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Über das Wildmoos bis Leutasch

Nach einer kurzen Pause geht es weiter nach Leutasch. Hier komme ich vorbei am Wildmoossee – oder auch nicht. Denn mich erwartet kein blaues Wasser, sondern eine leuchtend grüne Wiese mit Klee, Blumen und Insektensummen. Es handelt sich um einen aperiodischen See, kurz gesagt: manchmal ist er dort, manchmal nicht. Wieso das so ist, wurde noch nicht wirklich festgestellt, ihr solltet euch aber nicht drauf verlassen und hier mit Badeklamotten herkommen. Denn die grüne Wiese ist zwar sehr schön anzusehen, für einen Köpfer ins Wasser eignet sie sich aber nicht. Falls ihr gerne baden gehen wollt, könnt ihr vom „Adventure Ride“ einen kurzen Abstecher zum Möserer See machen und dort ins Wasser hüpfen. Dieser ist übrigens einer der wärmsten Badeseen in Tirol.

Am Wasser bis zur Geisterschlucht

Weiter geht es nach Leutasch und dann weiter entlang am Fluss bis zur Geisterschlucht. Hier ziehen langsam Wolken über den Himmel und ein Regenschauer kündigt sich mit ersten Tropfen an. Ich ziehe also mit erhöhtem Tempo und Regenjacke zur Leutascher Geisterklamm, denn diesen Anblick will ich mir nicht entgehen lassen.

Zu Fuß geht es jetzt die letzten Meter über Kies bis in die Geisterschlucht, die ihr euch von einem Metallsteg aus anschauen könnt. Hierfür solltet ihr natürlich schwindelfrei sein. Das Wasser des Flusses ist so türkisblau, dass es fast surreal wirkt und so wird der Name der Schlucht auch immer nachvollziehbarer. Fast einen Kilometer lang ist der Steg, über den ihr die Schlucht durchwandern könnt. Bei schönerem Wetter lohnt sich der Besuch sicher noch mehr, für mich geht es aber wieder zurück aufs Bike, bevor der Regen doch noch richtig anfängt.

Über Mittenwald und Scharnitz komme ich bei Regen und grauem Himmel wieder in Seefeld an. Unterwegs sind wir aber nicht die einzigen, die im Regen stehen, denn am Wegrand treffe ich auf ein paar grasende Kühe. Denen scheint der Regen aber noch viel weniger auszumachen als mir.

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Fazit

Ich kann den „Adventure Ride“ nur wärmstens weiterempfehlen! Es handelt sich um eine angenehme, abwechslungsreiche Tour für alle, die gerne in den Bergen unterwegs sind. Hier könnt ihr euch wunderbar aussuchen, mit welchem Bike ihr euch auf den Weg machen wollt. Fakt ist: Mit dem Gravel-Bike kommt ihr hier auf jeden Fall sehr gut klar.

Natürlich könnt ihr in Seefeld und der Umgebung nicht nur wandern und biken, hier gibt es dutzende Möglichkeiten, euren Urlaub zu verbringen. Mit Kindern könnt ihr in den städtischen Streichelzoo oder nach einem anstrengenden Tag eine Yogastunde besuchen. Vom Golfspielen bis zu Schlittenhundekursen am Lottensee findet ihr hier mit Sicherheit etwas, dass euch gefällt. Auch für mich wird es nicht das letzte Mal in Seefeld sein.

Lage

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