Warum ins Ausland schweifen, wenn man auch in Bayern die Wanderschuhe schnüren kann? Im Süden von München geht’s beim Wandern zum Teil richtig hochalpin zu. Denn von Berchtesgaden über Garmisch-Partenkirchen bis nach Oberstdorf im Allgäu gibt es etliche Wandertouren zu entdecken. Darunter sind namhafte Gipfel wie die Zugspitze, die Kampenwand oder der Watzmann. Wir zeigen euch die schönsten Wanderungen in den Bayerischen Alpen.

Die schönsten Wanderungen in den Bayerischen Alpen

Wer über einen Wanderurlaub nachdenkt, hat oftmals zuerst Österreich im Kopf. Dabei gibt es auch im Süden Deutschlands in den Bayerischen Alpen zahlreiche Wanderungen, die mit den Touren in Österreich locker mithalten können. Auch im Allgäu, im Chiemgau, in der Zugspitzregion, in den Berchtesgadener Alpen, in den Ammergauer Alpen oder in den Bayerischen Voralpen warten saftig grüne, ausladende Almwiesen. Es gibt Bergtouren durch felsiges Gelände, die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit fordern. Ihr kommt an malerischen Bergseen vorbei, könnt in urigen Hütten einkehren und findet sogar Passagen über Gletscher.

#wandern #bayerischealpen

Fototipp: Ihr wollt regelmäßig Inspiration? Dann schaut anderen beim Wandern zu – zum Beispiel auf dem Instagram-Kanal unserer Blogger marlenesleben und bouncing_betti. Dort gibt es Gipfelkreuze, Hütten, Gletscher und Inspirationen für den nächsten Wanderurlaub.

1. Zugspitze: Hochalpine Bergtour übers Höllental

Höchster Punkt: 2.962 m | Ausgangspunkt: Hammersbach | Schwierigkeit: Schwer

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Länge:10 km
Höhenmeter:2.200 m
Gehzeit:8:00 Std.
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Die Tour auf die Zugspitze lässt das Herz eines jeden geübten Wanderers höher schlagen. Die Route auf Deutschlands höchsten Berg vereint alles, was sich Alpinsportler wünschen können. Zuerst geht es durch die wilde Höllentalklamm nach oben, dann folgt eine Nacht im Mehrbettzimmer an der Höllentalangerhütte und am nächsten Morgen steigen die Alpinisten im Schein der aufgehenden Sonne weiter auf. Klettersteigpassagen und eine kurze Gletscherquerung machen die Tour komplett. Insgesamt 2.200 Höhenmeter gilt es bis auf den Gipfel der Zugspitze zu überwinden. Bergab geht’s mit der Seilbahn. Es gibt auch noch weitere Routen nach oben. Zum Beispiel die Tour über das Gatterl, das Reintal oder über den Stopselzieher-Klettersteig.

#garmischpartenkirchen

2. Tegelberg: Aussichtspunkt bei Schloss Neuschwanstein

Höchster Punkt: 1.881 m | Ausgangspunkt: Hohenschwangau | Schwierigkeit: Mittelschwer

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Länge:6,6 km
Höhenmeter:900 m
Gehzeit:3:00 Std.
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Das Märchenschloss Neuschwanstein zieht jährlich unzählige Besucher an. Die meisten Ausflugsgäste bewegen sich über die breiten geteerten Straßen bis zu den Toren des Schlosses. Dabei gibt es einen viel schöneren, mystischeren Weg. Dieser führt durch die Pöllatschlucht zur Marienbrücke hinauf. Hier habt ihr Neuschwanstein schon richtig gut im Blick. Der beste Aussichtspunkt auf das Schloss Neuschwanstein folgt allerdings erst noch. Dazu müsst ihr noch weiter in Richtung Tegelberg aufsteigen. Etwa auf halber Strecke zum Gipfel kommt ihr an zwei Waldlichtungen vorbei. Beide bieten einen tollen Blick auf das Schloss des Sonnenkönigs. Vom Gipfel des Tegelbergs geht’s schließlich mit der Seilbahn bergab.

#allgäu

3. Schrecksee: Wanderung zum schönsten Bergsee im Allgäu

Höchster Punkt: 1.827 m | Ausgangspunkt: Hinterstein | Schwierigkeit: Mittelschwer

© Andreas Schur

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Länge:16,1 km
Höhenmeter:1.064 m
Gehzeit:6:00 Std.
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Kleine Inseln befinden sich in der tiefblauen Oberfläche des Schrecksees. Sie sind leuchtend grün wie die umliegenden Wiesenhänge ebenfalls. Um den Schrecksee auf über 1.800 Meter Höhe in den Allgäuer Alpen zu besuchen, müsst ihr allerdings eine ausgewachsene Tour auf euch nehmen. Ab Hinterstein bei Bad Hindelang geht es rund 1.100 Höhenmeter bergauf. Zuerst durch einen wilden Wald und später über freie Almwiesen. Nach rund 3 Stunden erreicht ihr schließlich das Ufer des malerischen Bergsees. Alternativ kann man den See auch von österreichischer Seite aus erwandern. Dann kommt ihr vom Tannheimer Tal noch am Vilsalpsee vorbei.

#allgäu

4. Tegernseer Hütte: Am Abgrund zwischen Roß- und Buchstein

Höchster Punkt: 1.701 m | Ausgangspunkt: Parkplatz Wildbad Kreuth | Schwierigkeit: Mittelschwer

Länge:8,4 km
Höhenmeter:915 m
Gehzeit:4:00 Std.
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Wie ein Adlerhorst schwebt die Tegernseer Hütte über dem Abgrund. Eingebettet zwischen Roß- und Buchstein liegt das Haus mit Schlafplätzen und großer Sonnenterrasse hoch über dem Tegernsee. Die Wanderung hier hinauf ist eine der schönsten in der Gegend. Die ersten Meter geht es steil durch den Wald hinauf. Auf diesem Stück werden direkt etliche Höhenmeter zurückgelegt. Dann folgt eine Passage über sanft ansteigende Almwiesen, bevor es gegen Ende hin über einen drahtseilversichteren Steig direkt am Fels bergauf geht. Von der Hütte könnt ihr dann die letzten Höhenmeter entweder zum Roßstein oder zum Buchstein aufsteigen. Oder ihr nehmt beide Gipfel mit.

#tegernsee

5. Archenkanzel: Wunderschöner Ausblick auf den Königssee

Höchster Punkt: 1.346 m | Ausgangspunkt: St. Bartholomä | Schwierigkeit: Mittelschwer

Auch interessant: Grünstein-Klettersteig am Königssee

Länge:10,7 km
Höhenmeter:891 hm
Gehzeit:4:30 Std.
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Der Königssee am Fuße des Watzmanns in den Berchtesgadener Alpen ist einer der schönsten Seen Deutschlands. Eingebettet zwischen steil aufragenden Felsflanken erinnert die Szenerie an einen norwegischen Fjord. Besonders dann, wenn man von oben auf den klaren See hinabblickt. Hierfür bietet sich die Archenkanzel an. Der Aussichtspunkt liegt hoch über dem Königsee. Der Weg von St. Bartholomä in Schönau über den Rinnkendlsteig erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Wer sich das technisch nicht zutraut, kann die Aussicht dennoch genießen. Ein weiterer, eher einfacher Weg führt von Schönau über eine breite Forststraße zur Kühroint-Alm und von dort in wenigen Minuten weiter bis zur Aussichtskanzel.

#berchtesgaden

6. Soiernspitze: Gratwanderung durchs Karwendel

Höchster Punkt: 2.257 m | Ausgangspunkt: Seinsbach | Schwierigkeit: Schwer

© topics

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Länge:20,8 km
Höhenmeter:1.618 m
Gehzeit:8:30 Std.
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Die Bergtour zur Soiernspitze ist eine Tour für Gipfelsammler. Ausgehend vom Seinsbach am Ortseingang von Mittenwald geht es über 7 Gipfel bis zur Soiernspitze hinauf. Damit ist die Tour ein tagesfüllendes Programm und eher für sportliche, konditionsstarke Wanderer geeignet. Auf dem Weg gibt es keine Hütten oder Einkehrmöglichkeiten. Dafür begegnet ihr mit etwas Glück keiner Menschenseele und könnt die schroffe Gebirgswelt in aller Ruhe ganz alleine genießen. Einzig auf ein paar Gämsen werdet ihr mit großer Wahrscheinlichkeit treffen.

#karwendel

7. Kampenwand: Die schönste Wanderung im Chiemgau

Höchster Punkt: 1.664 m | Ausgangspunkt: Hintergschwendt | Schwierigkeit: Mittelschwer

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Länge:9,7 km
Höhenmeter:800 m
Gehzeit:4:00 Std.
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„I gangert gern auf d´Kampenwand, wenn i mit meiner Wamp´n kannt.“ Wenn ihr nicht fit seid, könnt ihr die Tour an der Steinlingalm enden lassen. Dieses Ziel sollte nahezu jeder erreichen. Zur Not könnt ihr die Höhenmeter sogar mit der Seilbahn zurücklegen. Der schönste Teil der Wanderung folgt aber ehrlich gesagt erst im Anschluss. Dann geht es über Geröll steil nach oben zum schroffen Gipfel der Kampenwand. Dieser Teil erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Vor allem, wenn es dann am Drahtseil entlang die letzten Meter zum Kreuz hinauf geht. Der Ausblick von oben entschädigt dafür für alle Strapazen. Denn der Ausblick weit über die Chiemgauer Alpen bis zum Chiemsee ist sensationell.

#chiemgau

Podcast-Tipp


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#3 Die 10 schönsten Wanderungen in den Alpen Bucketlist – Dein Reisepodcast

8. Rubihorn via Gaisalpsee: Vorzeige-Tour im Allgäu

Höchster Punkt: 1.957 m | Ausgangspunkt: Reichenbach | Schwierigkeit: Mittelschwer

© Dozey

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Länge:12 km
Höhenmeter:1.077 m
Gehzeit:5:00 Std.
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Der Gipfel nahe des Nebelhorns im Allgäu ist unter Wanderern besonders beliebt. Zum einen, weil die Aussicht vom Gipfelkreuz genial ist. Zum anderen, weil die Strecke hinauf sehr abwechslungsreich ist. Am Anfang folgt ihr einem Wasserlauf durch den Wald bergauf. Irgendwann auf halber Strecke kommt ein Wasserfall in Sichtweite und kurz darauf steht man am Ufer des malerischen Gaisalpsees. Hier könnt ihr euch kurz abkühlen. Anschließend warten die letzten Meter zum Rubihorn. Auf diesem Stück sind einige Passagen mit einem Drahtseil gesichert. Ihr könntet die Tour noch erweitern und über eine Art Gratweg zum Nebelhorn weiterlaufen. Anschließend geht’s per Seilbahn zurück ins Tal.

#allgäu

9. Sonnenberggrat: Gratwanderung in den Ammergauer Alpen

Höchster Punkt: 1.622 m | Ausgangspunkt: Oberammergau | Schwierigkeit: Mittelschwer

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Länge:15,2 km
Höhenmeter:1.025 m
Gehzeit:6 Std.
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Die Ammergauer Alpen werden oft unterschätzt. Dabei befinden sich in der Region Wanderungen, die einen alpinen Charakter aufweisen und die nur für trittsichere und schwindelfreie Wanderer empfehlenswert sind. Eine davon ist die Tour über den Sonnenberggrat. Bis zum Pürschlinghaus ist der Aufstieg noch einfach. An der Hütte könnt ihr euch noch mal stärken. Dann geht es über den teils ausgesetzten, steil abfallenden Sonnenberggrat. Vorbei am Sonnenberg, am Zahn und optional zum Gipfel des Kofels ist Konzentration gefordert. Dafür werdet ihr mit immer neuen, tollen Ausblicken auf die Region rund um Oberammergau belohnt.

#ammergaueralpen

10. Watzmann: Überschreitung des Schicksalsbergs

Höchster Punkt: 2.713 m | Ausgangspunkt: Wimbachbrücke | Schwierigkeit: Schwer

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Länge:23,1 km
Höhenmeter:2.300 m
Gehzeit:10 Std.
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Nur bei absoluten beständigen Wetterverhältnissen und alpiner Erfahrung sollten Wanderer die Überschreitung des Watzmanns über Hocheck und Mittelgipfel bis zum Südgipfel in Angriff nehmen. Die Tour über den schwindelerregenden Grat gleicht an manchen Stellen einem Balanceakt. Zu euren Füßen geht es teilweise an die 1.000 Meter in die Tiefe. Einige Stellen sind deshalb mit Drahtseilen gesichert und ein Klettersteigset ist absolut empfehlenswert. Dennoch handelt es sich bei der schwierigen Bergtour nicht um einen reinen Klettersteig. Es gilt auch viele ungesicherte Stellen zu meistern. Wer die Tour auf zwei Tage aufteilen möchte, kann vor der anspruchsvollen Gratüberschreitung eine Nacht am Watzmannhaus verbringen.

#berchtesgaden

Weitere Tourentipps in den Bayerischen Alpen

Die höchsten Berge in den Bayerischen Alpen

Die Zugspitze im Wettersteingebirge ist der höchste Erhebung in Deutschland. Das werden die meisten Wanderer wissen. Doch wie lauten die höchsten Berge der weiteren Gebirgsgruppen, die in den Bayerischen Alpen liegen? Und wie heißen diese Gebirgsgruppen überhaupt?

Die nachfolgende Liste zeigt die Seven Summits der Bayerischen Alpen. Damit sind die höchsten Punkte der Gebirgsgruppen gemeint, die auf deutscher Seite liegen. So gibt es zum Beispiel in den Allgäuer Alpen mit dem Großen Krottenkopf (2.656 m) einen noch höheren Berg, allerdings befindet sich der Gipfel vollständig in Österreich und damit nicht in Bayern.

GebirgeGipfelHöhe
Allgäuer AlpenHochfrottspitze2.649 m
Ammergauer AlpenKreuzspitze2.185 m
WettersteingebirgeZugspitze2.962 m
Bayerische VoralpenKrottenkopf2.086 m
KarwendelÖstliche Karwendelspitze2.538 m
Chiemgauer AlpenSonntagshorn1.961 m
Berchtesgadener AlpenWatzmann2.713 m

Nicht nur in den Bayerischen Alpen auch in den Mittelgebirgen und selbst an der Küste Deutschlands könnt ihr die Wanderschuhe schnüren. Eine Vorzeigetour, die nicht so flach ist, wie man vielleicht vermuten würde, verläuft über den Hochuferweg auf der Insel Rügen. Obwohl man sich nahe des Meeresspiegels bewegt, gilt es im Verlauf der Tour dennoch einige Höhenmeter zu bewältigen. Gleichzeitig könnt ihr über die weiße Steilküste staunen.

Etwas südlicher davon könnt ihr Touren entdecken, die einen ähnlich alpinen Charakter wie Wanderungen in den Alpen aufweisen. In der Sächsischen Schweiz mit geht es über Stiegen und Leitern auf steil aufragende Felstürme hinauf. Trittsicherheit ist hier bei vielen Touren ebenso wichtig wie auch im Alpenraum.

Lage

Praktische Links


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