Wir erreichen den Hochries in den Chiemgauer Alpen nach nur zweieinhalb Stunden Aufstieg. Das letzte Stück führt über eine Art einfachen Grat auf die 1.569 Meter hoch gelegene Hochrieshütte, die auch mit der Hochriesbahn Samerberg erreicht werden kann. Wir kommen an einem heute fast senkrechten Windsack vorbei zum Gipfelkreuz – doch weder Wind noch Schnee oder Regen können einem diese Wanderung vermiesen.

Lohnt sich die Wanderung zum Hochries im Chiemgau?

Der 1.569 Meter hohe Hochries gehört zur Gemeinde Samerberg im Landkreis Rosenheim. Der Berg liegt am Nordrand der westlichen Chiemgauer Alpen und ist ein beliebtes Ziel für Mountainbiker, Gleitschirmflieger und Wanderer. Der Gipfel kann auch mit der Hochriesbahn Samerberg erreicht werden.

Oben findet man die Hochrieshütte und eine tolle Aussicht über den Simssee, den Chiemsee, den Landkreis Rosenheim, das Inntal und die umliegenden Berge bis hin zu den Gletschern der Zentralalpen. Aufsteigen kann man aus verschiedenen Richtungen, wir beginnen am Wanderparkplatz direkt an der Hochriesbahn.

Fototipp: Vom Gipfel aus hat man einen schönen Blick auf die Bayerischen Voralpen. Wenn ihr euch auf die Terrasse der Hochrieshütte stellt, bekommt ihr im Querformat das Kreuz, das Panorama und den Windsack mit aufs Bild.

Anreise zum Parkplatz Spatenau

Strecke:12,1 km
Gehzeit:4:45 Stunden
Höhenmeter:840 hm
Einkehrtipp:Hochrieshütte
Bergbahn:Hochriesbahn

Den Ausgangspunkt der Wanderung erreicht man mit öffentlichen Verkehrsmitteln bei einer Bahnfahrt bis nach Rosenheim. Dort nimmt man den Wanderbus 9493 Richtung Törwang Kirche und fährt 28 Minuten bis zur Haltestelle Hochriesbahn Abzweig Samerberg.

Mit dem Auto von München aus nimmt man die A8 Richtung Salzburg bis zur Ausfahrt Achenmühle. Von dort fahrt ihr weiter Richtung Frasdorf und biegt in Achenmühle ab in Richtung Grainbach. Dort haltet ihr euch nach dem Dorfcafé links Richtung Hochriesbahn (ausgeschildert). Am Parkplatz der Talstation befindet sich der kostenpflichtige Parkplatz.

Grödel oder Sonnenhut für die Hochries-Tour

Die Wanderung auf den Hochries ist eine Halbtagestour. Ihr benötigt neben Wanderschuhen einen Rucksack für die Tagestour (20 bis 30 Liter) mit ausreichend Wasser und Verpflegung. Im Sommer außerdem Sonnenschutz (Sonnencreme, Sonnenkappe) und Regenjacke, im Winter Grödel und Stecken.

Für den Gipfel lohnt sich außerdem ein Wechselshirt und warme Kleidung. Wie immer: Packt genug Bargeld ein, häufig kann man am Berg nämlich nicht mit Karte bezahlen.

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Aufstieg zum Hochries über mehrere Almen

Unsere Tour beginnt am Parkplatz der Hochriesbahn. Von unserem gut markierten, leicht ansteigenden Wanderweg aus beobachten wir, wie der Einerlift gemächlich den Berg hinauf gondelt. Wir begeben uns in den Bergwald hinein, wo wir uns auch vor dem heutigen Schmuddelwetter verstecken können. Bei den Konditionen sind Schuhe mit Profil unerlässlich.

Bald kommen wir zur bewirtschafteten Alm Mooserboden, mit grasenden Kühen davor, die uns den Weg versperren. Wir quetschen uns am Weidezaun vorbei auf die Bergwiese, gehen wieder durch den Wald aufwärts und dann am Hang entlang in Richtung der Seitenalmen. Hier setzt der Regen ein.

Im Tal hängen nun dicke Nebelschwaden, sodass wir die Blicke über das Inntal zum Wendelstein, zum Simssee und zum Chiemsee nur erahnen können. Auch die braun-weiß gefleckten Kühe haben keine Lust auf den Regen und verstecken sich in einer Seitenalm unter dem Dach.

Es geht in Kehren weiter aufwärts über die Wiese, bis der Hochries auf den letzten Metern vor dem Gipfel noch einmal etwas abflacht. Wir laufen jetzt auf einer Art Gratweg auf das hölzerne Gipfelkreuz zu.

Hochries beliebt bei Gleitschirmfliegern

Von hier oben haben wir eine tolle Aussicht in alle Himmelsrichtungen. Der Hochries ist beliebt bei Gleitschirmfliegern. Direkt neben dem Gipfelkreuz befindet sich ein Startplatz, der bei besserem Wetter stark frequentiert ist. Ein Windsack zeigt die aktuelle Windstärke und -richtung an. Heute steht er fast im 90-Grad-Winkel in der Luft.

Der Wind ist eiskalt. Kein Wunder, dass mein Wanderkumpel und ich uns viel mehr für die große hölzerne Hochrieshütte dahinter interessieren. Wir trinken einen Kaffee und einen Kakao im großzügigen Gastraum und blättern in den ausgelegten Bergmagazinen herum. Außer in den Wintermonaten kann man hier auch mit der Hochriesbahn auffahren bzw. einfach nach dem Gipfel gemütlich ins Tal fahren.

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Fazit

Mein Wanderfreund und ich wollen die Tour allerdings als Rundweg gehen. Wir passieren auf freier Wiese die mächtige Ebersberger Alm und kurz darauf die Käseralm. Hier sind einige Mountainbiker unterwegs, denn nur wenige Kurven weiter befindet sich der Bikepark Samerberg. Kurz darauf sind wir wieder am Parkplatz.

Ich bin morgens von München aus Richtung Hochries aufgebrochen und war um 14 Uhr auch schon wieder zurück – die perfekte Wanderung, wenn man nur einen Vormittag oder Nachmittag Zeit hat. Durch den Wechsel aus Bergwald, Wiesen und vielen Almen ist es abwechslungsreich, am Wegesrand stehen Kühe und durch die Seilbahn kann man die Tour auch abkürzen.

Aber bekanntermaßen werdet ihr an einem Berg mit Seilbahn und so vielen Funsport-Attraktionen nicht in Einsamkeit wandern können. Wer einen Geheimtipp in der Region sucht, sollte stattdessen zum Tristmahlnschneid wandern.

Lage

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