Der Wind weht seicht durch die Äste und Vögel zwitschern auf den moosbedeckten Bäumen am Ufer des Laacher Sees in Rheinland-Pfalz. In der Ferne ist eindrucksvoll das Kloster Maria Laach zu sehen. Dann höre, rieche und sehe ich die faszinierenden Mofetten am Ostufer des Kratersees. Es ist ein beeindruckendes Naturspektakel, bei dem farblose CO₂-Blasen aufgrund von vulkanischer Aktivität an zahlreichen Uferstellen aufsteigen. Kommt mit auf diesen wunderschönen Rundweg in der Vulkaneifel.

Lohnt sich der Rundweg am Laacher See in der Vulkaneifel?

Der Laacher See liegt im Osten der Vulkaneifel, 16 km von Andernach entfernt und ist mit 3,31 km² und mit einer Wassertiefe von 50 Metern der größte See in Rheinland-Pfalz. Er befindet sich im gleichnamigen Naturschutzgebiet und Geopark Laacher See und bedeckt den Krater eines Vulkans.

Der Laacher See entstand durch einen mächtigen Vulkanausbruch vor ungefähr 13.000 Jahren und ist damit geologisch das bedeutendste Zentrum der Vulkanischen Osteifel. Noch heute findet sich darunter eine aktive Magmakammer. Am Ostufer zwischen den schilfbewachsenen Uferzonen ist es Besuchern möglich, die vulkanische Aktivität an den Mofetten zu entdecken.

Außerdem befindet sich südlich des Sees die Benediktinerabtei Maria Laach als eines der bedeutendsten Klöster Deutschlands. Das Kloster zieht ganzjährig über eine Million Besucher an. Die Abtei umfasst unter anderem eine eine historische Jesuitenbibliothek und das wohl berühmteste Bauwerk in der Eifel – die Klosterkirche.

Fototipp: Die Mofetten lassen sich an mehreren Stellen des Ostufers des Laacher Sees fotografieren, sie blubbern durchgängig und sind deshalb kaum zu übersehen. Das Kloster lässt sich am besten von der Klostergaststätte Maria Laach und vor dem Eingang zur Abteikirche Maria Laach fotografieren.

Anreise zum Laacher See

Lage:30 min. von Koblenz
Größe des Sees:3,31 km²
Besonderheit:Mofetten am Ostufer
Must-See:Kloster Maria Laach
Einkehrtipp:Klostergaststätte Maria Laach

Die beste Anreise zum Laacher See erfolgt aufgrund der ländlichen Lage mit dem Auto. Von Koblenz aus ist es eine halbstündige Autofahrt, von Bonn benötigt man knapp eine Stunde. Die Anreise ist auch mit dem öffentlichen Bus bzw. der Bahn möglich. Über Andernach, Plaidt, Mendig oder Brohl am Rhein mit der Bahn und dann weiter mit dem Bus “Vulkan-Express”.

Bereits bei der Anfahrt zum Laacher See erkennt man einige Berge in der Landschaft zwischen Rhein, Mosel und Eifel, die für ihre vulkanische Entstehung typisch sind. Kostenpflichtige Parkplätze sind ausreichend am Kloster Maria Laach vorhanden. Da wir uns entscheiden, über Nacht am Laacher See zu bleiben, nutzen wir die Übernachtungs- und Parkmöglichkeiten am Campingplatz RCN Laacher See, der sich am Nordufer befindet.

8 km langer Rundweg um den Laacher See

Mein Tipp ist der 8 km lange Rundweg “Route L: Rund um den Laacher See”, um sowohl die faszinierenden Mofetten als auch das beeindruckende Kloster bei einer Halbtagestour zu entdecken. Dafür starten wir unsere Tour am Vormittag vom Campingplatz RCN Laacher See aus durch den Wald Richtung Ostufer.

Diese Tour kann auch vom Klosterparkplatz Maria Laach begonnen werden. Wir tauchen ein in den grünen Laubwald am Ufer des Laacher Sees und orientieren uns an den Wegschildern, die uns spannende Informationen über die Unterdevonfelsen und den Lavastrom des Lorenzfelsens vermitteln. Der Weg ist auch für Fahrradfahrer geeignet und einzelne, abzweigende Wege lassen sich als Wanderer mit einer beeindruckenden Aussicht in Wassernähe begehen.

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Schwefelgeruch an blubbernden Mofetten

Zunächst halten wir an einem riesigen, umgestürzten Baum, der ins Wasser ragt und eine optimale Aussicht auf den Laacher See bietet. Hier prägen moosbedeckte Bäume, schilfbewachsenes Ufer und Enten, die ruhig über den See schwimmen, die Szenerie. Kaum glaubt man, dass sich unter dem Wasser eine aktive Magmakammer befindet.

Weiter oben am Hang entdecken wir einen weiteren spektakulären Aussichtspunkt. Während wir immer weiter den Waldweg zwischen den hohen Bäumen entlang wandern, halte ich immer wieder Ausschau nach dem Uferrand, um die Mofetten zu finden. Und plötzlich sehe ich sie nicht nur, sondern rieche sie auch: Ein leichter Schwefelgeruch umgibt uns, während wir uns das blubbernde Spektakel genauer ansehen.

Ich bin sprachlos, was die Natur am Laacher See bietet und fasziniert, dass ich zuvor kaum davon wusste. Erst jetzt wird mir bewusst, dass ich im Zentrum einer der gewaltigsten Vulkaneruptionen Mitteleuropas stehe und die noch heute bestehende Vulkanaktivität genau vor mir liegt.

Brodelnde Mofetten

Hier am Ostufer des Laacher Sees findet ihr Mofetten, eine Begleiterscheinung vulkanischer Aktivität.

Kloster Maria Laach mit mächtiger Abteikirche

Nachdem wir das Ostufer hinter uns lassen, ändert sich die Szenerie von Wald- zu Feldwegen. Wer möchte, kann nach der Alten Burg einen Abstecher zur imposanten Wingertsbergwand machen. Wir gehen entlang des klösterlichen Obstgartens Maria Laach und je näher wir dem Kloster kommen, desto besser sind die sechs Türme der dreischiffigen, doppelchörigen Pfeilerbasilika der Klosteranlage Maria Laach zu erkennen.

Ich verstehe langsam, wieso sie als eines der schönsten und besterhaltenen romanischen Baudenkmäler Deutschlands gilt. Bevor wir das Klostergelände näher betrachten, kehren wir in die Klostergaststätte Maria Laach ein, von deren großer Terrasse wir einen guten Blick auf die Gärtnerei, den Spielplatz und den Garten mit Laacher Schmiedekunst haben.

Dann besuchen wir die mächtige Abteikirche und bleiben staunend in dem der Kirche vorgelagerten “Paradies” stehen, einem Atrium aus dem 13. Jahrhundert, das aus drei Flügeln mit offenen Arkaden und dem bekannten Löwenbrunnen besteht.

Ich erfahre, dass bei der Ansiedelung im 11. Jahrhundert die Benediktinerabtei Maria Laach aus dem Baumaterial Tuff gebaut wurde, das aus der Asche der Vulkaneruption besteht. Bei einem nächsten Besuch möchte ich die einstündige Klosterführung machen, bei der das Klostergelände und die historische Jesuitenbibliothek besichtigt werden kann.

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Schwimmen im glasklaren Vulkansee

Wir gehen vorbei am Klosterparkplatz zum Seeufer, um unsere Rundwanderung am Laacher See ausklingen zu lassen. Wenige Minuten vom großen Besucherparkplatz entfernt am Uferrundweg befindet sich ein Bootsverleih, bei dem von April bis Oktober Tretboote und Ruderboote geliehen werden können.

Wir entscheiden uns jedoch für die Badestelle, die nur über den Campingplatz zugänglich ist. Wichtig zu wissen ist, dass Baden und Campen ausschließlich im Bereich des Campingplatzes erlaubt ist und für Tagestouristen kostenpflichtig ist. Aber es lohnt sich: Man wird mit einem herrlichen Strandabschnitt mit glasklarem Wasser belohnt!

Neben der großen Liegemöglichkeit auf Rasen und Sand am Laacher See hat man zudem die Option, den See schwimmend oder per Stand-Up-Paddleboard zu entdecken. Gut zu wissen: Über eine Wimpelvergabe ist die Anzahl von Segelbooten und Surfbrettern begrenzt. Und wer noch weitere Angebote des Campingplatzes nutzen möchte, der findet hier einen Imbiss und ein Restaurant, Kinderspielplätze und eine Minigolfanlage.

Mit der Abendsonne entsteht am See eine mystische Atmosphäre. Wir genießen die letzten Stunden des warmen Sommertages, während sich die Wolken imposant in der glatten Oberfläche des Sees spiegeln. Das war ein richtig cooler Tag, den ich so schnell nicht vergessen werde.

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Fazit

Vulkanismus in Deutschland? Der ist am Laacher See zum Greifen nah. Der Rundweg von etwa 8 km um den See mit einem Stopp beim Maria Laach Kloster führt über Wald- und Wiesenwege und lässt sich entspannt bewältigen. Der Besuch des größten Sees in Rheinland-Pfalz hat mich staunen lassen und nachhaltig geprägt.

Wer die Vulkaneifel besucht, sollte die Mofetten am Laacher See unbedingt erkunden, da dieses interessante Naturphänomen in seiner Art einzigartig in Deutschland ist. Auch zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten auf der Vulkanstraße lassen einen tiefer in die Geschichte der Vulkanregion eintauchen. Dabei sind unter anderem der Lavadom und der Lavakeller in Mendig sowie der Geysir in Andernach.

Lage

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