Wir haben das Gemündener Maar gerade erst hinter uns gelassen und sehen schon das Weinfelder Maar vor uns liegen. Tiefblau leuchtet das Wasser der ehemaligen Vulkanseen in der Sonne. Von hier ist es auch nicht mehr weit bis zum Schalkenmehrener Maar. Allerdings müssen wir uns hierzu erst den Weg durch ein paar Esel bahnen, die den Pfad blockieren und uns folgen. Das macht die sehenswerte Rundtour durch die Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz sogar noch einen Tick spannender.
Lohnt sich die Wanderung um die Dauner Maare in der Vulkaneifel?





Die Vulkaneifel ist, wie der Name schon sagt, vor mehreren 1.000 Jahren durch Vulkanismus entstanden. So haben sich zahlreiche Hügel gebildet. Aber auch die Maare sind ein Überbleibsel der vulkanischen Aktivität in der Gegend. Sobald heiße Magma unterirdisch auf Grundwasser getroffen ist, kam es zu gewaltigen Explosionen, die Löcher in die Erde gesprengt haben. Daraufhin füllten sich die Löcher mit Grund- und Regenwasser. Das sind die heutigen Maare.
Bei Daun liegen gleich drei wunderschöne Vulkanseen: Das Gemündener Maar (39 m tief), das Weinfelder Maar (51 m tief) und das Schalkenmehrener Maar (21 m tief). Um alle drei Maare zu erkunden, lohnt sich die Rundwanderung. Etwa 10 km Strecke liegen vor uns und es werden insgesamt rund 300 Höhenmeter überwunden.
Fototipp: Eines der schönsten Motive bietet sich meiner Meinung nach, wenn ihr vom Mäuseberg auf das Weinfelder Maar zulauft (vom Mäuseberg kommend am linken Ufer). Wenn ihr dann auch noch einen Esel vor die Kamera bekommt, ist das natürlich der Jackpot!
Anreise zum Parkplatz am Gemündener Maar bei Daun
Länge: | 9,5 km |
Höhenmeter: | 272 hm |
Gehzeit: | 3 Stunden |
Einkehrtipp: | Restaurant Schneider am Maar |
Beste Reisezeit: | Mai – Oktober |
Los geht’s direkt am Gemündener Maar. Am Ufer gibt es einen Wanderparkplatz, etwa 2 km vom Zentrum Dauns entfernt. Von Köln solltet ihr für die Anreise rund 1:30 Stunden einplanen, ab Koblenz sind es etwa 45 Minuten Fahrzeit.
Theoretisch könnt ihr ab Daun auch hochwandern. Wir sind bei der Anreise an einigen Spaziergängern vorbeigekommen, die über den Gehweg an der Straße aufgestiegen sind. Dann wird die Tour allerdings entsprechend länger und in meinen Augen sah dieser Wegabschnitt nicht sehr lohnenswert aus. Vielleicht gibt es aber auch noch einen anderen Wanderpfad.
Badesachen für die Maare nicht vergessen
Für die einfache Rundwanderung habe ich mir keine besonderen Gedanken beim Packen des Rucksacks gemacht. Für alle Fälle ist eine Regenjacke im Gepäck und natürlich dürfen auch Wasser und Snacks nicht fehlen. Allerdings kommen wir im Laufe der Tour auch an einigen Cafés und Restaurants vorbei. Verhungern solltet ihr unterwegs also nicht.
Ich bin allerdings dankbar, auf mein Bauchgefühl gehört, und Badesachen eingepackt zu haben. Am Weinfelder Maar ist Baden verboten, am Gemündener Maar und am Schalkenmehrener Maar gibt es allerdings jeweils Strandbäder, an denen man ins Wasser darf. Zur Info: SUPen ist nicht gestattet.
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Geniale Aussicht vom Dronketurm
Wir schlängeln uns also mit leichtem Gepäck durch den Wald am Krater des Gemündener Maars nach oben. Hier ist der Pfad noch nicht so aussichtsreich. Es geht über Wurzeln und Steine hinweg zum Mäuseberg (561 m) und diese ersten Höhenmeter bringen mich direkt ins Schnaufen.
Oben angekommen, lädt eine hölzerne Hollywood-Schaukel zum Ausruhen ein. An dieser Stelle habe ich erstmals einen tollen Blick auf das Maar zu meinen Füßen. Noch besser ist die Aussicht allerdings vom Dronketurm nebenan. Der steinerne Turm ragt 11 m in die Höhe und von oben haben wir einen tollen Rundumblick über die Vulkaneifel und das leuchtend blaue Maar unter uns.
Wir wandern weiter durch eine Ziegenweide auf die andere Seite des Mäusebergs. Sobald es wieder bergab geht, sehen wir auch schon das Weinfelder Maar. Der folgende Abschnitt ist wohl mein liebster der gesamten Tour. Denn dieser Teil des Weges verläuft zuerst oberhalb des Weinfelder Maars und dann direkt am Ufer.
Dabei spazieren wir unter der warmen Mittagssonne entlang, Insekten summen am Wegesrand und das Gesamtbild wirkt beinahe mediterran auf mich. Dieser Eindruck wird noch durch die Esel verstärkt, auf die wir geradewegs zuwandern.
Gleich 7 Maultiere grasen hier am Wegesrand und lassen sich von uns in aller Seelenruhe überholen. Diese Tiere lassen sich offensichtlich durch nichts aus der Ruhe bringen. Wenn ihr einen Hund dabeihabt, solltet ihr ihn hier allerdings an der Leine führen.
Abkühlung im Strandbad am Schalkenmehrener Maar
Wir überqueren die Landesstraße und spazieren über einen steilen Pfad bergab durch den Wald auf das Schalkenmehrener Maar zu. Das ist das Coole an diesem Weg: Die Maare liegen nicht weit auseinander und es kommt immer direkt das nächste ins Sichtfeld. Am Schalkenmehrener Maar steuern wir das Strandbad an. Eine große Liegewiese empfängt uns. Davor ragt ein hölzerner Steg ins Wasser. Ich habe noch nie in einem Maar gebadet.
Über die Leiter strecke ich die Füße ins kühle Nass. Und ja, das Wasser ist tatsächlich sehr erfrischend. Ein toller Kontrast zu den warmen, sommerlichen Außentemperaturen. Ich ziehe meine Bahnen durch das Wasser und genieße die Abkühlung. Für Kids gibt es weiter draußen auch eine Schwimminsel mit Rutsche & Sprungmöglichkeiten.
Die gibt es übrigens auch am Ausgangspunkt der Tour, direkt am Parkplatz am Naturfreibad Gemündener Maar. Auch hier findet ihr einen Sprungturm und auch einen Bootsverleih. Eigene Boote bzw. „Schwimmkörper“ dürft hier ebenfalls nicht benutzen.
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Fazit
Bevor wir dann den Rückweg antreten, stärken wir uns noch in Schalkenmehren. Ein paar Meter vom Strandbad entfernt liegt das Restaurant Schneider am Maar. Hier lassen wir uns die regionale Spezialität des Hauses schmecken. Es gibt “Döppekooche”. Das ist eine Art Kartoffelauflauf, der mit Apfelbrei serviert wird. Mich erinnert das Gericht an Kartoffelpuffer. Dann geht’s über den Rundweg zurück zum Ausgangspunkt.
Insgesamt hat mir die Tour super gut gefallen. Anders als bei manchen Wanderungen in den Alpen wird es zwischendurch nie langweilig oder zieht sich. Es passiert immer was. Ein Highlight jagt quasi das nächste. Wenn ihr in der Region seid, würde ich die Wanderung auf jeden Fall empfehlen.
Und wenn euch die Gegend generell gefällt, ist vielleicht auch die mehrtägige Wanderung über den Eifelsteig etwas für euch? Dieser Fernwanderweg zieht sich nämlich von Aachen bis nach Trier über insgesamt 313 km durch die Eifel und damit auch durch die Vulkaneifel. Auch dann kommt ihr übrigens an den Dauner Maaren vorbei. Einige der Etappen lassen sich mithilfe von öffentlichen Verkehrsmitteln auch als Tagestouren wandern.
Lage
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