Nichtsahnend begebe ich mich auf die Wanderung zum Levada do Caldeirão Verde Wasserfall. Mit jedem Meter, den ich gehe, wird der Weg schöner. Ich bin umgeben von einer einzigartigen Pflanzenwelt und einem wunderschönen Bergpanorama. Doch was mich am Ende des Weges erwartet, übertrifft alles. Vor mir ist ein riesiger Wasserfall. Das Wasser prasselt die steilen, bewachsenen Felswände herunter. Um mich herum ist nichts als die sattgrüne Natur Madeiras. Auf einmal fühle ich mich so klein und werde eins mit der Natur. Komm mit auf die abenteuerliche Wanderung zum Levada do Caldeirão Verde Wasserfall.

Lohnt sich die Levada do Caldeirão Verde (PR9) Wanderung?

Im Norden Madeiras unweit der Stadt Santana befindet sich einer der schönsten Wanderwege Madeiras. Die 12 km lange Wanderung endet bei dem etwa 100 Meter hohen Caldeirão Verde Wasserfall. Die Tour führt durch die grüne Landschaft Madeiras, entlang an Levadas (künstliche Wasserläufe), einer beeindruckenden Berglandschaft und durch abenteuerliche Tunnel. Die schmalen Levadas laufen oft am Abgrund entlang, weshalb diese Wanderung nicht für jeden etwas ist. Für die Strecke sollten etwa 4–5 Stunden eingeplant werden.

Fototipp: Auf dem Weg begegnen euch immer wieder Wasserfälle. Mit einer Langzeitbelichtung gelingt euch die beste Aufnahme. Wichtig hierbei: Ihr solltet ein Objektiv dabeihaben und auf jeden Fall den Selbstauslöser eurer Kamera nutzen.

Anreise zum Queimadas Forstpark auf Madeira

Startpunkt:Queimadas Forstpark
Strecke:11,6 km
Höhenmeter:ca. 150 hm
Gehzeit:4 bis 5 Stunden
Schwierigkeit:mittel

Um zum Ausgangspunkt der Wanderung zu kommen, benötigt ihr ein Auto, also einen Mietwagen oder ein Taxi. Von Funchal führt euch der Weg zunächst direkt an der wunderschönen Küste entlang und anschließend durchs grüne Landesinnere. Für die Fahrt solltet ihr etwa 50 Minuten einplanen. Der Weg ist größtenteils gut ausgebaut. Der letzte Abschnitt ist jedoch ziemlich steil und schmal, aber machbar. 

Die Wanderung beginnt am Besucherzentrum von Queimadas. Es gibt einen kostenlosen, großen Parkplatz, der direkt am Besucherzentrum liegt. 

Start am Queimadas Forstpark auf die Tour Levada do Caldeirão Verde

Bereits der Ausgangspunkt ist vielversprechend. Bunte, strohgedeckte Häuschen, ein kleiner Teich und zahlreiche Bänke laden zum Verweilen an. Hier könnt ihr die Chance nutzen, um vor der etwa 12 km langen Wanderungen die Sanitäranlagen zu nutzen oder euch eine kleine Stärkung zu kaufen. Auf dem Weg selbst gibt es die Möglichkeit nicht mehr.

Die Wanderung, die als PR9 gekennzeichnet ist, führt zunächst durch einen Lorbeerwald. Riesige Bäume ragen aus dem Boden, die durch ihre einzigartige Form einen mystischen Eindruck erwecken. Nach nur wenigen Gehminuten wird der breite Weg immer schmaler. Nun heißt es, auf die Levada-Mauern auszuweichen.

Die wunderschöne Strecke führt entlang eines etwa 50 Meter hohen Wasserfalls. An jeder Ecke gibt es etwas Neues zu entdecken. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit wächst überall Moos. Wasser tropft an einigen Stellen von den riesigen Wänden. Ich fühle mich wie in einer grünen Oase. 

Trittsicher durch mehrere Tunnel

Langweilig wird der Weg nicht. Es gibt drei Tunnel, die überwunden werden müssen. Diese sind recht eng und stockdunkel. Der erste Tunnel ist etwa 20 Meter lang. Eine Taschenlampe ist hier ein Muss. Der zweite Tunnel ist definitiv etwas abenteuerlicher. Er ist ganze 200 Meter lang und das Wasser kann hier schon mal knöchelhoch stehen.

Während meines Besuchs im März steht das Wasser recht hoch. Da meine Schuhe nicht wasserfest sind, muss ich barfuß den schlammigen Boden passieren. Es lohnt sich, wasserfeste Wanderschuhe anzuziehen oder wie in meinem Fall Wechsel-Socken mitzunehmen.

Kaum erblickt man das Tageslicht, erwartet einen schon der letzte Tunnel. Doch wer glaubt, abenteuerlicher wird es nicht, der irrt sich. Die breiten Levada-Mauern werden immer enger. Wenn jemand entgegenkommt, muss man an einigen Stellen etwas improvisieren. Dafür ist die Aussicht auf die Schlucht phänomenal.

Riesige Berge, die ummantelt sind von Bäumen und Gebüschen und das leise Plätschern des Wassers. Um einen ist nichts als die wunderschöne Natur Madeiras. Schwindelfrei sollte man hier sein, denn der Weg führt direkt am Abhang entlang. Diese Abschnitte sind jedoch mit Drahtzäunen gesichert. 

Beeindruckender Wasserfall am Bergkessel Caldeirão Verde

Nach etwa zwei Stunden ist es so weit, schon von Weitem kann man erste Blicke auf den Wasserfall erhaschen. Die letzten Meter bis zum Wasserfall dürfen offiziell nicht passiert werden. Grund hierfür ist die Gefahr von Erdrutschen. Während meines Besuchs sind die meisten Wanderer das letzte Stück trotzdem gelaufen.

Hier müsst ihr selbst abwägen, ob ihr die Gefahr eingehen wollt. Von Nahem ist der Wasserfall noch beeindruckender. Aus 100 Metern Höhe stürzt das Wasser den Kessel herunter. Die Felswände sind steil und mit Farnen bewachsen. Ich fühle mich wie im tiefsten Dschungel Südamerikas. Nach einer ausgiebigen Pause geht es denselben Weg wieder zurück. 

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Fazit

Die Wanderung zum Caldeirão Verde Wasserfall gehört zu meinen Höhepunkten auf Madeira. Die Natur ist traumhaft schön und durch den vielfältigen Weg wird einem nicht langweilig. Die Tour ist einfach, jedoch müsst ihr auf jeden Fall schwindelfrei sein. Der Weg lohnt sich das ganze Jahr über.

Wenn es die Wochen zuvor viel geregnet hat, solltet ihr auf jeden Fall wasserfeste Wanderschuhe anziehen und eine Regenjacke einpacken. Nach der Wanderung lohnt es sich, den naheliegenden Ort Santana zu erkunden. Der Ort ist bekannt für die strohgedeckten, traditionellen Häuser. 

Lage

Praktische Links

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