Wer auf Reisen keine Kompromisse machen will, der ist auf der portugiesischen Insel Madeira richtig. Wandern in den Bergen, die Natur genießen und Relaxen an Stränden oder lieber in pittoreske Altstädte schlendern und frischen Fisch probieren? Durch ihre vielseitigen Facetten hat die portugiesische Insel im Atlantik für jeden Urlauber etwas zu bieten. Wir haben eine Auswahl mit interessanten Orten zusammengestellt und geben einen Überblick zu den besten Sehenswürdigkeiten auf Madeira.

Die besten Sehenswürdigkeiten auf Madeira im Überblick

Mitten im Atlantischen Ozean, auf halbem Wege zwischen Lissabon und der Küste Marokkos liegt die portugiesische Insel Madeira, auf deren Inselgruppe etwa 250.000 Einwohner auf einer Fläche von 801 km² leben. Aufgrund der ganzjährig angenehmen Temperaturen ist die Insel besonders bei Wanderern beliebt. Denn Madeira hat neben dem höchsten Gipfel, dem Pico Ruivo, den Naturpools von Porto Moniz und den berühmten Levadas noch viele andere Natur-Highlights zu bieten.

Außerdem legen zahlreiche Kreuzfahrtschiffe auf der Insel an, deren Passagiere aber meist nur Funchal besuchen. Große Teile von Madeira, gerade in den abgelegenen Bergdörfern, haben sich daher ihre Ursprünglichkeit erhalten können.

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1. Pico do Arieiro und Pico Ruivo: Spektakuläre Wanderung

© aldorado
Strecke:12 km
Höhenmeter:1.350 hm
Gehzeit:5 Stunden

Mit einer Höhe von 1.862 Metern ist der Pico Ruivo der höchste Gipfel der Insel und ein absolutes Must-Do für Wanderfreunde und Instagrammer. Denn auf den dortigen Treppen, die direkt in den Himmel zu führen scheinen, lassen sich tolle Fotos machen. Die Wanderung führt vom Pico do Arieiro über einen gesicherten und gut beschilderten Wanderweg immer am Grat entlang, ist aber nicht zu unterschätzen. Immerhin werden hin und zurück über 1.350 Höhenmeter überwunden. Die kürzere Alternativroute zum Pico Ruivo startet vom Wanderparkplatz Achada da Teixeira.

2. Levada das 25 Fontes: Eindrucksvolles Bewässerungssystem

© foto8tik

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Start:Parkplatz Rabaçal
Strecke:8 km
Höhenmeter:570 hm

Bei Levadas handelt es sich um künstlich angelegte Wasserläufe, die oft durch tropische Wälder und Gebirge führen. Die Wanderung Levada das 25 Fontes gehört zu den beliebtesten Touren der Insel und führt auf einer Strecke von rund 8 Kilometern mitten durch den Dschungel zu den 25 Quellen. Hier fallen mehrere Wasserläufe hinab und bilden eine idyllische Lagune. Unterwegs könnt ihr auch einen Abstecher zum imposanten Risco-Wasserfall (siehe Punkt 9) und zur Lagune do Vento machen. Da es auf der Strecke feucht werden kann, sollten gute Wanderschuhe angezogen werden.

3. Altstadt Funchal: Malerische Hauptstadt an der Küste

© tbralnina
Einwohner:Ca. 130.000
Must-See:Mercado dos Lavradores
Einkehrtipp:Kampo by Chef Julio Pereira

Die Hauptstadt der Insel mit ihren kleinen, bunten Häusern scheint sich an die Küste zu klammern, um nicht in den Atlantik zu fallen. Auch wenn die Stadt auf den ersten Blick etwas verschlafen scheint, hier gibt es viel zu entdecken.

Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zählt der Markt Mercado dos Lavradores. In der Markthalle aus den 1930er Jahren könnt ihr Obst, Gemüse, Blumen und frischen Fisch kaufen. Wer sich traut, kann auch handeln. Das gehört hier einfach dazu.

4. Naturpools in Porto Moniz: Von Lava geformte Schwimmbecken

© cristianbalate

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Lage:Nordwesten
Besonderheit:Vulkangestein
Must-Do:Schnorcheln

Auch wenn es auf Madeira nicht viele Sandstrände gibt, bedeutet das nicht, dass es nicht trotzdem besondere Möglichkeiten gibt, im Meer schwimmen zu gehen. Im Nordwesten von Madeira, in Porto Moniz, hat der vulkanische Ursprung der Insel einen natürlichen Pool gebildet, der regelmäßig vom Meer gefüllt wird.

Wählen könnt ihr zwischen naturbelassenen, aber scharfkantigen und glitschigen Lavapools und den beaufsichtigten, ungefährlichen Piscinas Naturais. In unmittelbarer Nähe gibt es auch Restaurants mit fangfrischem Fisch.

5. Halbinsel Ponta de São Lourenço: Eindrucksvolles Kap im Osten

© Piotr Krzeslak
Strecke:7 km
Dauer:3 Stunden
Must-See:Sonnenaufgang

Ponta de São Lourenço ist der östlichste Zipfel von Madeira und bietet sich perfekt für eine Wanderung an. Die Halbinsel ist neun Kilometer lang und zwei Kilometer breit. Allerdings kann es hier recht windig werden, sodass Wanderer unbedingt ein paar Extraschichten Kleidung einpacken sollten, selbst wenn es an ihrem Ausgangspunkt auf der Insel sonnig und warm ist.

Da die Wanderung in São Lourenço bis zu 100 Meter über NN hinausgeht und zum Teil an steilen Klippen entlang führt, ist ansonsten recht einfach und gut angelegt. Besonders eindrucksvoll ist der Sonnenaufgang über der Halbinsel.

6. Praia de Machico: Einer der wenigen Sandstrände

© Balate Dorin

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Länge:125 Meter
Ausstattung:Restaurants, Duschen,
Toiletten vorhanden
Rettungsschwimmer:Ja

Hier könnt ihr herrlich schwimmen und sonnenbaden, denn die Praia de Machico ist einer der schönsten Sandstrände von Madeira. Der helle, feine Sand (der übrigens extra aus Nordafrika importiert wurde), das klare Wasser und die grünbewachsenen Felswände dahinter bieten die perfekte Kulisse, um einen entspannten Tag zu verbringen.

Auch wenn dieser Strand sehr beliebt ist, wird es nie zu voll, denn die Besucher verteilen sich gut auf dem 125 Meter langen und 70 Meter breiten Strand. Da der Strand in der Nähe des Flughafens liegt, könnt ihr hier entspannt vom Wasser aus die Flugzeuge beim Starten und Landen beobachten.

7. Lavahöhlen von São Vicente: Höhlen vulkanischen Ursprungs

© Jan
Länge:Ca. 1 km
Must-See:Centro de Vulcanismo
Eintritt:5 Euro

Auch unterirdisch hat Madeira reichlich Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die Lavahöhlen von Sao Vicente entstanden vor rund 890.000 Jahren durch einen Vulkanausbruch. Die Höhlen, die zwischen fünf und sechs Meter hoch sind, können im Rahmen eines Rundwegs besichtigt werden.

Zu der Anlage gehört auch ein Zentrum über Vulkanismus, sodass der Ort auch gerade für Familien mit Kindern und Vulkan interessierte Erwachsene geeignet ist.

8. Whale Watching: Walbeobachtung an der Südwestküste

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Startpunkt:Calheta
Häufigste Art:Grindwale, Pottwale und Finnwale
Beste Zeit:Mai bis Oktober

Wer sich für Meerestiere interessiert, ist auf Madeira genau richtig, denn dort können das ganze Jahr über verschiedene Arten von Walen und Delfinen beobachtet werden.

Besonders zu empfehlen ist das Whale Watching mit dem Anbieter H2O Madeira in Calheta, da dieser mit kleineren Schlauchbooten, anstatt mit großen Schiffen ausfährt, um die Tiere so wenig wie möglich zu stören. Der Kapitän steht während der Fahrt mit Spottern an der Küste in Kontakt, die Sichtungen der Tiere melden.

9. Risco-Wasserfall: Höchster Wasserfall auf Madeira

© Markus

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Fallhöhe:100 Meter
Startpunkt:Parkplatz Rabaçal
Dauer:2 Stunden (hin und zurück)

Der Risco-Wasserfall liegt unweit von Rabaçal, Paul da Serra, und stellt, trotz seines eher spektakulären Namens, ein geringes Risiko, sondern eher eine gemütliche Wanderung dar.

Der knapp 100 Meter hohe und damit höchste Wasserfall der Insel kann im Rahmen eines gemütlichen, einstündigen Spaziergangs erreicht werden. Es werden dabei nur wenige Höhenmeter überwunden, sodass keine sportlichen Herausforderungen zu erwarten sind. Wer die Tour ausdehnen möchte, kann weiter bis zu den 25 Fontes (siehe Punkt 2) wandern oder zur Lagune do Vento aufsteigen, um den Risco-Wasserfall von oben zu bestaunen.

10. Câmara de Lobos: Romantisches Fischerdorf im Süden

© cristianbalate
Einwohner:Ca. 18.000
Einkehrtipp:Vila do Peixe
Must-Eat:Schwertfisch

Es ist ein Ort, an dem die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Das kleine verschlafene Câmara de Lobos im Süden der Insel gehört zu den schönsten Orten der Insel, vor allem wegen seiner Atmosphäre eines typischen Fischerdorfs.

In Câmara, in dem übrigens niemand Geringerer als Winston Churchill zu Gast war, gibt es auch zwei wunderschöne Kirchen zu bewundern, gestaltet mit den typischen portugiesischen Fliesen Azulejos. Im Ort gibt es viele gute Restaurants. Hier solltet ihr auch unbedingt den Schwertfisch Espada probieren.

11. Fanal: Mystischer Lorbeerwald auf Madeira

© Marek
Lage:Nahe Paul da Serra
Wanderwege:PR13 und PR14
Must-See:Lorbeerwald bei Nebel

Fanal, ein malerisches Gebiet zwischen Porto Moniz und der Hochebene Paul da Serra, ist bekannt für seinen mystischen Lorbeerwald, der oft am Morgen in Nebel gehüllt ist und eine fast magische Atmosphäre schafft.

Dieses hundertjährige Ökosystem beheimatet eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren und wurde sogar zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Hier sieht man oft friedlich grasende Kühe, die dem Ort eine idyllische Ruhe verleihen. Bei schönem Wetter nutzen Einheimische die Gelegenheit, um unter den Lorbeerbäumen zu picknicken. Fanal ist aber auch ein beliebtes Ziel für Wanderer.

12. Ribeira da Janela: Spektakuläre Felsformationen im Meer

© dark_eni71
Lage:Nordküste
Fläche:19,9 km²
Must-See:Felsformationen

Ribeira da Janela ist ein kleines Dorf an der Nordküste von Madeira, das vor allem für den traditionellen Anbau von Kartoffeln und Wein bekannt ist. Ein besonderes Fotomotiv liegt allerdings nicht im Ort selbst, sondern im Meer davor.

Dort ragt nämlich eine eigentümliche Felsformation in den Himmel. Ein besonders gutes Bild ergibt sich von oben, um die Dimensionen der Formation an der Küste am besten zur Geltung kommen zu lassen. Unser Tipp also: auf der alten Küstenstraße Richtung Porto Moniz fotografieren.

13. Monte Palace: Tropischer Garten in luftiger Höhe

© Nikolai Sorokin
Größe:70.000 m²
Dauer:2 bis 3 Stunden
Must-Do:Korbschlittenfahrt

Der Monte Palace in Funchal und der dazugehörige botanische Garten gehören zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Besucher können dort mit einer Seilbahn hinauffahren und auf 70.000 Quadratmetern exotische Blumen und Pflanzen bewundern.

Wer nach dem gemütlichen Rundgang auf der Suche nach etwas Adrenalin ist, sollte eine Fahrt mit dem traditionellen Korbschlitten in Betracht ziehen, wobei hohe Geschwindigkeiten aufkommen und Kurven richtig scharf genommen werden.

14. Seixal: Schwarzer Sandstrand im Norden

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Lage:Norden
Besonderheit:Schwarzer Sand
Must-Do:Surfen

Unweit von Porto Moniz, an der Nordküste von Madeira, liegt das kleine Dorf Seixal. Dieser ist berühmt für seinen schwarzen Sandstrand. Da der Strand flach ins Wasser abfällt, ist dieser Ort auch gut für Familien mit Kindern geeignet.

Und ihr könnt je nach Verhältnissen Surfen, Kanufahren oder Stand-up-Pad­deln. Obwohl Seixal zu den wenigen Sandstränden auf Madeira gehört, ist er selten überlaufen.

15. Cabo Girão: Höchste Steilklippe Europas

© Audrius
Höhe:589 Meter
Eintritt:kostenlos
Must-See:Sonnenuntergang

Dieser Ort ist nichts für schwache Nerven, denn hier geht es, an einer von Europas höchsten Klippen, fast 600 Meter steil in die Tiefe. Auch muss ein Skywalk mit Glasboden überwunden werden.

Unter der Aussichtsplattform an dessen Ende liegen Terrassenfelder und der Blick über die Weiten des Atlantischen Ozeans ist einfach atemberaubend. Hier solltet ihr auf jeden Fall in den Abendstunden ankommen, damit ihr den spektakulären Sonnenuntergang genießen könnt.

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Weitere Top-Sehenswürdigkeiten
16. Santana-Häuser
17. Steilküste von Achadas da Cruz
18. Curral das Freiras (Valley of the Nuns)
19. Sandstrand von Calheta
20. Nachbarinsel Porto Santo

Die Liste der besten Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele auf Madeira wird von uns regelmäßig erweitert. Ob es eine Attraktion in das Ranking schafft, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einerseits beurteilen wir die Beliebtheit, andererseits finden sich auch Geheimtipps und trendige Reiseziele in der Auswahl. Eines haben alle Sehenswürdigkeiten gemeinsam: Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.

Schon gewusst? Auch wenn Madeira als die Insel des ewigen Frühlings bezeichnet wird, so ist doch April bis Oktober die beste Reisezeit, da in der anderen Hälfte des Jahres häufiger Regen fällt. Ebenso Schneefall ist im Winter in den höheren Lagen möglich. Wer wandern will, sollte sich auch unbedingt ein Auto mieten, da viele Gebiete mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum zu erreichen sind. Hier gilt: frühzeitig reservieren, da vor allem in der Hauptsaison die Mietwagen schnell vergriffen sind.

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