Lübeck ist nicht nur bekannt als Königin der Hanse, sondern auch Marzipanstadt. Grund dafür ist das weltberühmte Marzipan von Niederegger. Seit mehr als 200 Jahren wird hier Lübecker Marzipan hergestellt. Im Geschäft gibt es ein Café und ein einzigartiges Marzipanmuseum, welches Einblicke in die Geschichte von Marzipan, von Niederegger und sogar Möglichkeiten zur Verkostung und Führung bietet. Wie die Süßware aus Lübeck zu Weltruhm gelangte, erfahrt ihr hier.
Lohnt sich der Besuch im Marzipanmuseum Lübeck?





Das Marzipanmuseum befindet in der historischen Laden von Niederegger an der belebtesten Straße Lübecks: der Breiten Straße. Auf drei Etagen erstreckt sich das berühmte Geschäft. Im Jahr 1806 gründete Konditormeister Johann Georg Niederegger hier das Unternehmen. Seitdem wurde der Marzipanhersteller immer bekannter und etablierte sich als Familienunternehmen von Generation zu Generation. Es bietet Einblicke durch originale Dokumente und Ausstellungsstücke von Niederegger.
Das Lübecker Marzipan hat eine besondere Geschichte: Um 1407 griffen während einer Hungersnot Bäcker auf Zucker und Mandeln zurück, da kein Mehl für Brot vorhanden war. Auf Anweisung des Senats stellten die Bäcker daraus nahrhafte “Brote” her, um die Landsleute vor dem Hungertod zu bewahren. So entstand das Lübecker Marzipan und so auch unter anderem Niederegger.
Fototipp: Besonders gut eignet sich ein Foto mit den großen Marzipanskulpturen, wo mehrere Persönlichkeiten aus Marzipan dargestellt sind.
Anreise zum Marzipanmuseum Niederegger
Adresse: | Breite Str. 89, 23552 Lübeck |
Anreise: | Fuß, Fahrrad, Bushaltestelle “Kohlmarkt” |
Must-Do: | Besuch im Niederegger Cafè |
Dauer: | ca. 30 min. |
Eintritt: | kostenlos |
Das Marzipanmuseum von Niederegger befindet sich im Zentrum Lübecks und ist deshalb einfach erreichbar.
Wer mit dem Bus anreisen möchte, sollte an der Bushaltestelle “Kohlmarkt” (hier halten mehrere Buslinien) aussteigen. Da die Lübecker Altstadt kaum mit dem Auto befahrbar ist, empfehle ich euch den Weg zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
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Der lübsche Schatz im Marzipan-Museum
Ich betrete das belebte Geschäft und der süße Duft von Marzipanwaren füllt den Raum. In der zweiten Etage gelange ich in das Niederegger-Café. Durch die Tür mit der Beschriftung “Marzipan Salon” betritt man ein Stockwerk höher dann das Marzipanmuseum.
Das Museum ist sehr übersichtlich und befindet sich auf einer einzelnen Etage. Direkt bin ich überrascht, hier so viele internationale Sprachen gleichzeitig zu hören. Mehrere Touristen aus aller Welt sind dort, dennoch verläuft sich alles in der Ausstellung und es ist eher ruhig.
Zu Beginn der Ausstellung sieht man eine riesige Stadtkarte Lübecks mit eingezeichneten Marzipanherstellern. Dass sich Niederegger bei einer Zahl von mehr als 40 Marzipanfirmen zu der Zeit durchsetzten konnte, spricht für sich. Beim Betrachten der Ausstellungsstücke von Porzellan über Küchenutensilien wird mir als seltene Marzipangenießerin erst deutlich, wie genau der lübsche Schatz hergestellt wird.
Total interessant finde ich, dass im alten Persien Marzipan bereits als Heilmittel verwendet wurde oder Niederegger früher sogar den russischen Zaren belieferte. Mehr über solche kuriosen Fakten erfährt man auch an einer Zuckersäule, einem riesigen Goldblock aus Mandeln. Mehrere Mini-Skulpturen aus Marzipan sind hier ausgestellt und auch einen klassischen Arbeitsplatz einer Marzipanherstellers könnt ihr hier begutachten.
Marzipan probieren könnt ihr hier übrigens nur in einer Gruppenführung. Für Gruppen ab 10 Personen bietet das Museum Führungen mit Verkostungsmöglichkeiten an.
Holstentor aus Marzipan
Mein absolutes, persönliches Highlight sind die riesigen und beeindruckenden Marzipanskulpturen. Vom Holstentor in der Größe eines Kindes mitten im Raum bis zu einem Schiff der Hanse sind das richtige Hingucker. Die Herstellung der Marzipanfiguren beansprucht viel Zeit an Handarbeit: Der Angler auf seinem Boot, den man in der Galerie sieht, wurde in 18.5 Stunden von einer Mitarbeiterin modelliert.
Kaum vorzustellen, wie viel Zeit dann erst die riesigen Skulpturen, die an einem riesigen Tisch sitzen, benötigten. Spätestens hier bleibt jeder Besucher stehen. Sie zeigen historische Persönlichkeiten mit Bezug auf Marzipan und Lübeck. Auf Schildern sind die einzelnen Bezüge und Geschichten dargestellt.
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Fazit
Meiner Meinung nach lohnt sich ein Besuch bei Niederegger. Der Eintritt ins Museum ist kostenlos und beansprucht nicht viel Zeit. Außerdem ist die zentrale Lage des Marzipanmuseums perfekt, da sie sich wunderbar mit den vielen anderen Sehenswürdigkeiten der Stadt kombinieren lässt. Nach dem Rundgang könnt ihr im Cafe dann Marzipan kaufen und eine Tasse Café genießen. Und dann empfehle ich euch spätestens einen Besuch am weltberühmten Holstentor in Lübeck.
Lage
Praktische Links
- Offizielle Webseite: Museum im Cafe Niederegger
- Weitere Informationen zum Unternehmen und der Marzipangeschichte
- Die besten Sehenswürdigkeiten in Lübeck
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