Ich habe schon so viel von den Niagarafällen gesehen, darüber gelesen und über spektakuläre Bilder gestaunt. Umso mehr freue ich mich, ausgerechnet an meinem Geburtstag, das Weltwunder der Natur mit eigenen Augen bestaunen zu dürfen. Und wie immer, wenn ich vor gigantischen Wasserfällen stehe, verschlägt es mir die Sprache.
Lohnt sich ein Besuch der Niagarafälle?
An der Grenze zwischen den USA und Kanada liegen die wohl bekanntesten Wasserfälle der Welt, die Niagarafälle. Sie sind ein Weltwunder der Natur und ziehen ein entsprechend großes Publikum an. Der gleichnamige und 56 Kilometer lange Fluss „Niagara“ fließt am Eriesee in den USA ab und in den Lake Ontario in Kanada hinein. Etwa auf halber Höhe zwischen den Seen stürzt der Fluss bei den Niagara-Fällen 58 Meter in die Tiefe. Die Hälfte der Fälle liegt in den USA und die andere in Kanada. Zu erreichen sind die Fälle in Nordamerika sowohl von Kannada als auch aus den USA. Auf beiden Flussseiten liegt eine Stadt mit dem Namen “Niagara Falls”. Das ist jeweils ein guter Ausgangspunkt.
InstaTipp: Von der Aussichtsplattform bei der “Journey behind the falls” kommt ihr am nächsten an die Wasserfälle heran. Da kann es allerdings ganz schön nass werden, also unbedingt das richtige Equipment für die Kamera mitbringen.
Anreise zu den Niagarafällen
Der nächstgelegene internationale Flughafen ist der Niagara Falls International Airport. Er liegt etwa neun Kilometer außerhalb des Stadtzentrums “Niagara Falls” auf dem Weg Richtung Buffalo auf amerikanischem Grund. Dort ist auch schon der nächste Flughafen der Buffalo Niagara International Airport.
Vom kanadischen Toronto aus dauert eine bequeme Busfahrt etwa zwei Stunden. Es gibt von dort auch eine direkte Zuganbindung zu den Wasserfällen, allerdings dauert diese länger und ist teurer als der Bus. Ein Leihauto ist natürlich ebenso eine Möglichkeit. Allerdings gibt es in Niagara Falls nur kostenpflichtige Parkmöglichkeiten.
Von New York aus ist die Anreise deutlich länger. Sowohl mit dem Zug als auch mit dem Bus kann man mit etwa zehn Stunden rechnen. Die Busse sind in den USA deutlich günstiger.
Es wird nass! Denkt an die Regenjacke
Nächstgelegner Ort: | Niagara Falls |
Fallhöhe: | 58 m |
Empfohlener Aufenthalt: | 2 Tage |
Must-Do: | „Journey behind the falls“ |
Beste Reisezeit: | ganzjährig |
Der Niagara River, der Kanada und die USA trennt, kann bei dem Ort „Niagara Falls“ zu Fuß oder mit dem Auto durch eine Brücke überquert werden. Mit einem gültigen Reisepass und der Bezahlung der Einreisegebühr könnt ihr die Niagarafälle bequem in Kanada und den USA besuchen.
Sowohl im kanadischen als auch im amerikanischen „Niagara Falls“ gibt es viele Unterkünfte, in denen man teilweise sehr günstig übernachten kann. So kann man je einen Tag auf einer Länderseite der Wasserfälle verbringen und alle Perspektiven genießen. Wenn möglich würde ich die Niagara-Fälle unter der Woche besuchen. Es sind zwar immer viele Touristen vor Ort, an den Wochenenden kann der Andrang von Touristen jedoch unerträglich hoch sein.
Je nach Jahreszeit kann es bei den Niagarafällen dank Gischt und feuchter Luft auch recht kalt werden, warme Wechselkleidung kann ich daher nur empfehlen. Sowohl bei einer Bootsfahrt als auch bei dem Besuch der „Journey behind the falls“ bekommt man zwar einen Regenponcho gestellt, das ist allerdings ein ganz einfaches Plastikteil, mit dem man natürlich trotzdem nass wird. Das lässt sich leider nicht ganz vermeiden, da die Gischt einfach im all-Inklusive-Paket der Niagarafälle dabei ist.
Packt am besten Regenjacke und Regenschirm noch mit ein, dann habt ihr je nach Wind- und Wetterlage ein paar Optionen. Wer nicht extra Gummistiefel mitnehmen möchte, aber trotzdem nicht den restlichen Tag in nassen Turnschuhen verbringen will, dem kann ich zu Flip-Flops raten, die man nach den Besuch der Fälle bequem wechseln kann.
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Naturwunder zwischen amerikanischen Wolkenkratzern
Die weltberühmten Niagarafälle endlich live zu sehen, macht mich schon fast nervös. An der Spitze meiner bisher besichtigten Wasserfälle stehen nämlich bis dato die berühmten Iguazú-Fälle in Südamerika, was meine Erwartungen natürlich sehr hoch schraubt. Wir parken unser Auto im Parkhaus des Casino Resorts der Stadt Niagara Falls in Kanada, nur wenige hundert Meter von den Fällen entfernt. Von grünem Dschungel kann hier also schon mal nicht die Rede sein, obwohl sowohl der Bundesstaat New York als auch die Provinz Ontario die Region zum Naturpark erklärt haben.
Vom Parkhaus gehen wir zu Fuß entlang der geteerten und gut befahrenen Straße Richtung Besucherzentrum und Aussichtsplattform. Auf der kanadischen Seite des Flusses hat man eine schöne Frontalansicht auf die etwas kleineren „American Falls“ und die nur wenige Meter entfernten „Bridal Veil Falls“. Beide liegen in den USA. Die hufeisenförmigen Hauptfälle, die „Horseshoe-Falls“, liegen näher am rechten Flussufer und damit komplett in Kanada.
Auf beiden Länderseiten können die Besucher die Niagarafälle besichtigen, kostenlos durch die Gegend schlendern und sich die Sinne von der unglaublichen Kraft und Energie der unbändigen Wassermassen, die Sekunde für Sekunde die Klippe hinunterstürzen, vernebeln lassen.
Es gibt aber natürlich auch andere Möglichkeiten, die Erfahrung mit bezahlten Attraktionen auf beiden Seiten intensiver zu gestalten, sei es mit Bootsfahrten, Rundflügen, Ziplines oder dem Besuch der “Journey behind the falls” auf der kanadischen Seite.
Blick hinter die Wasserfall-Kulisse der Niagara Falls
Ich lasse mir sagen, dass das Wort Niagara indianischen Ursprungs ist und “donnerndes Wasser” bedeutet. Das „Donnern“ bekommt man in Form von Wasser zu spüren. Denn egal, von wo man sich annähert, je näher man dort ist, desto nässer wird es. Näher als bei der „Journey behind the falls“ auf der kanadischen Seite kommt man allerdings nicht heran an die Fälle.
Für 15,50 Dollar kann man über Stollen und Aufzugschächte in den Felsen auf die Aussichtsplattformen direkt neben und hinter den Wassermassen gelangen. 58 Meter stürzt das Wasser hier an einem vorbei in die Tiefe. Von hier aus gibt es zwar keinen Panoramablick auf die ganze Szenerie, aber man bekommt einen sehr guten Eindruck von der Kraft der Wassermassen, die man hier aus nächster Nähe betrachten kann. Und obwohl man von hinten nicht durch den Wasserfall-Vorhang durchschauen kann, würde ich diese Möglichkeit auf keinen Fall verpassen wollen, denn das gibt es nicht so oft auf dieser Erde.
Entstanden sind die Niagarafälle übrigens mit dem Ende der letzten Eiszeit vor etwa 12.000 Jahren. Damals bildete das Schmelzwasser der Gletscher den Niagara River, der heute aus dem Eriesee gespeist wird. Seit dem 18. Jahrhundert sind die Niagarafälle für den Tourismus erschlossen. An den Tunneln wurde sogar schon seit 1889 gebaut. Seither kann man wahrhaft „eintauchen“ in dieses Naturschauspiel.
Fazit
Einen der größten Wasserfälle der Welt zu besuchen lohnt sich auf jeden Fall, vor allem wenn man vorher noch nie bei den Iguazú- oder den Victoriafällen war. Wenn man vorher schon bei einem der beiden war, könnten die Niagarafälle etwas weniger spektakulär sein, da sie direkt neben einer gut befahrenen Straße liegen und die Umgebung einfach viel urbaner ist, als der südamerikanische Dschungel oder die afrikanische Steppenlandschaft.
Ich würde auch definitiv nicht nur wegen den Fällen in die USA oder nach Kanada fliegen, aber wenn man in der Gegend sowieso mehr anschauen will, zum Beispiel Toronto oder New York, darf man die Fälle natürlich auf keinen Fall verpassen.
Für viele mag die ca. 20 minütige Bootstour das Highlight sein, ich würde sagen, wenn man wenig Zeit hat, kann man darauf verzichten. Die Boote sind recht groß und können aus Sicherheitsgründen auch nicht so nah heranfahren, wie man sich das vielleicht vorstellt. Außerdem trübt die Gischt die frontale Ansicht natürlich enorm und es ist viel zu nass, um aus nächster Nähe gute Fotos zu machen. Bootstouren unterschiedlicher Dauer können sowohl in Kanada (die rote Hornblower Cruise) als auch USA (die blaue Maid of the Mist) gebucht werden.
Schön, aber auch ein bisschen kitschig, ist die allabendliche Lichtershow mit der bunten Scheinwerferbeleuchtung aus Kanada. Durch die aufstäubende Gischt entstehen hier aber interessante Lichteffekte. Besonders in der Weihnachtszeit verwandelt sich die gesamte Niagara-Falls-Parklandschaft in ein wunderschönes Märchenland. Die Niagarafälle sind also auch im Winter sehr eindrucksvoll und sehenswert. Sie gefrieren sogar ab und an zu, das letzte Mal im Februar 2015.
Lage
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