Die letzten Meter Grat liegen drahtseilversichert vor mir. Nur noch Fels, ausgetreten und glatt. Dann erreiche ich den Gipfel des 1.758 Meter hohen Teufelstättkopf. Von hier bietet sich eine tolle Aussicht auf die Ammergauer Alpen und einige weiter entfernte Berge in Bayern. In wenigen Minuten führt die Rundwanderung auch schon zum nächsten Highlight: Das August-Schuster-Haus (Pürschlinghaus) mit Panorama-Terrasse. Kommt mit auf diese wunderschöne Wandertour in Unterammergau.
Lohnt sich die Wanderung zum Teufelstättkopf?





Die Wanderung zum 1.758 Meter hohen Teufelstättkopf hat die perfekte Länge für einen Tagesausflug – vor allem, wenn man aus München und Umgebung kommt und ganz bequem direkt mit der Bahn anreisen kann. Die Tour beginnt auf einer breiten Forststraße entlang der Schleifmühlenklamm und führt dann über Wiesenwege hinauf auf den Gipfel.
Unterwegs könnt ihr sogar über einen Grat kraxeln. Anschließend wartet die Stärkung im August-Schuster-Haus mit tollem Blick ins Tal von der großen Sonnenterrasse aus. Noch perfekter macht die Wanderung dann schließlich die Schleifmühlenklamm kurz vor dem Ende, in der ihr noch Wasserfälle und Gumpen bestaunen könnt.
Fototipp: Direkt am Wanderparkplatz befindet sich ein super Fotomotiv: die alte Schleifmühle, eine Wassermühle, die bis in die 1960er-Jahre den Wetzsteinmachern bei ihrer Arbeit geholfen hat – die hat hier in der Gegend nämlich Tradition.
Anreise nach Unterammergau
Strecke: | 10,7 km |
Gehzeit: | 3:45 h |
Höhenmeter: | 855 hm |
Einkehrtipp: | August-Schuster-Haus |
Schwierigkeit: | mittel |
Du kannst mit dem Zug vom Hauptbahnhof München nach Unterammergau fahren. Dafür geht es erst mit der RB6 nach Murnau und dann nach kurzer Umsteigezeit mit der RB63 weiter nach Unterammergau. Die Zugfahrt dauert etwa 1,5 Stunden. Informiert euch unbedingt über die aktuelle Verbindung und eventuellen Schienenersatzverkehr.
Ihr könnt auch mit dem Auto nach Unterammergau fahren. Die Fahrt dauert ungefähr 1,5 Stunden. Folgt der Autobahn A95 Richtung Garmisch-Partenkirchen und nehmt dann die Ausfahrt Oberau, um auf die B2 zu gelangen, die euch direkt nach Unterammergau führt. Kurz hinter Oberammergau müsst ihr nach links auf den Liftweg abbiegen. Nach wenigen Metern erreicht ihr den gebührenpflichtigen Parkplatz Pürschling. Die Adresse fürs Navi lautet: Liftweg 2, 82497 Unterammergau.
Start an der alten Schleifmühle
Ich liebe die ÖPNV-Touren in den Bayerischen Voralpen. Nachdem ich ganz bequem mit der Bahn in Unterammergau angekommen bin, geht es jetzt auf der Bundesstraße ein paar Meter in südliche Richtung über die Ammer. Dann folge ich der Pürschlingstraße zum Wanderparkplatz, dem Startpunkt der Wanderung. Hier wartet schon das erste Fotomotiv: die alte Schleifmühle. In nächster Nähe befindet sich auch die Schleifmühlenklamm, die ich aber erst beim Abstieg vom Teufelstättkopf mitnehmen werde.
Die gelben Wegweiser führen zunächst über Forststraßen und durch Bergwald hindurch, bis man nach etwa 30 Minuten den Speichersee Kurztal erreicht, in dessen Wasser sich die umliegenden Fichten spiegeln. Die Nadelbäume zeigen an, dass die nächste Höhenstufe erreicht sind. Mit Blick auf den markanten Kofel geht es weiter in Richtung Kühalm. Einkehren kann man hier nicht, aber es gibt eine Bank für die Brotzeit.
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Über den Grat zum Gipfel des Teufelstättkopf
Nachdem Verlassen der Forststraße wird der Wanderpfad schmaler. Weitere zwanzig Minuten später ist bereits das kleine Gipfelkreuz „Auf dem Stein“ auf einem felsigen Grat zu sehen. Ich bleibe auf dem normalen Gratweg, der über Baumwurzeln und an Latschen entlang zunächst steil aufwärts führt. Das letzte Stück zum Gipfel ist sogar drahtseilversichert und geht über ziemlich ausgetretenen Fels.
Die Aussicht vom Teufelstättkopf ist grandios. Ich setze mich hin, packe meine Brotzeit aus und bestaune die Gipfel der Ammergauer Alpen, etwa die Notkarspitze, das Laubeneck und den Hennenkopf. Von hier aus sieht man auch das idyllisch gelegene August-Schuster-Haus, auch als Pürschlinghaus bekannt – mein nächstes Ziel.
Die Hütte liegt etwa 20 Gehminuten unterhalb des Gipfels und ist über gut ausgeschilderten Abstiegsweg erreichbar. Jetzt schnurstracks auf die Sonnenterrasse! Gelegentlich genießen noch ein paar Wanderer das Panorama, außerdem spielt ein älterer Mann Zither. Ich lausche ein paar Liedern und trinke eine Spezi, dann wandere ich zurück nach Unterammergau. Es ist bereits spät und ich möchte heute noch zurück nach München fahren – ansonsten könnte man im August-Schuster-Haus aber auch übernachten.
Wasserfälle und Gumpen in der Schleifmühlenklamm
Nach einer guten halben Stunde erreicht man die hellrosafarbene, barock anmutende Josefskapelle. Innen brennen ein paar Kerzen. Goldene Plaketten erinnern an die Bergopfer hier in der Umgebung. Danach folge ich dem gut ausgeschilderten Wanderweg weiter hinab. Die Sonne ist längst hinter den Bergen verschwunden und obwohl ich noch eine Weile Tageslicht habe, wird es langsam duster.
Zurück auf der Forststraße vom Anfang mache ich den ersehnten Abstecher durch die Schleifmühlenklamm und bewundere die kleinen Wasserfälle und Gumpen. Nach einer Viertelstunde bin ich wieder draußen und damit auch quasi wieder am Ausgangspunkt der Wanderung in Unterammergau.
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Fazit
Die Wanderung zum Teufelstättkopf war eine meiner ersten Wandertouren, nachdem ich nach München gezogen bin. Gewählt habe ich sie, weil Start und Ziel leicht zu erreichen sind und es eine Rundtour ist – das mag ich besonders. Ich empfehle auf dem Rückweg unbedingt die Schleifmühlenklamm mitzunehmen. Sie ist zwar nur kurz, aber wirklich sehenswert.
Eine Alternative ist die Wanderung zum Teufelstättkopf vom Schloss Linderhof aus, bei der ihr noch ein bisschen Kultur in die Wanderung einweben könnt. Gefällt euch die Region oder macht ihr hier vielleicht sogar Urlaub? Dann ab zum Kofel. Hinaufgeht es in zwei Stunden von Oberammergau aus.
Lage
Praktische Links
- Offizielle Webseite: Ammergauer Alpen
- Wanderkarte: Teufelstättkopf mit GPS-Track
- Die schönsten Wanderungen der Alpen
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