Die größten Ziegelsteinbrücken der Welt, einige der schönsten Wanderwege Deutschlands und Stauseen, bei denen Badeurlaubsfeeling aufkommt: Das sind nur einige der Attraktionen, die das Vogtland in Thüringen und Sachsen zu bieten hat. Wir haben euch eine Auswahl mit den besten Sehenswürdigkeiten und Ausflugstipps zusammengestellt, die ihr bei einem Besuch im Vogtland nicht verpassen solltet.

Die besten Ausflugsziele im Vogtland im Überblick

Das Vogtland ist eine (noch) eher unbekannte Urlaubsregion im Osten Deutschlands. Die Gegend befindet sich genauer gesagt im Dreiländereck von den Bundesländern Sachsen, Thüringen und Bayern. Nahegelegene Städte sind zum Beispiel Gera, Zwickau, Plauen und Hof.

Wenn ihr das Vogtland zu Fuß erkunden möchtet, warten über 3.000 km Wanderwege auf euch. Der höchste Berg ist der Schneehübel mit 974 m Höhe. Im Winter stehen vor allem die nordischen Disziplinen im Fokus. So gibt es neben der Skisprungschanze ein gut ausgebautes Loipennetz. Auf über 450 Kilometer könnt ihr euch klassisch oder skatend beim Langlaufen austoben.

Kulturell begeistert die Region mit einer langen Tradition im Musikinstrumentenbau und geschichtsträchtigen Bauwerken. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an Talsperren, die an heißen Sommertagen vielerorts zum Baden und Entspannen einladen.

#vogtland

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1. Göltzschtalbrücke: Die größte Ziegelsteinbrücke der Welt

Bauzeit:1846 – 1851
Höhe:78 m
Bahnverbindung:Leipzig – Hof

Die Göltzschtalbrücke ist die größte Ziegelsteinbrücke der Welt. Über das mächtige Bauwerk mit den 98 Bögen verkehrt die Zuglinie zwischen Leipzig und Hof. Besonders spektakulär wirkt die Brücke, wenn ihr mit dem Auto unten durchfahrt. Dann wird die Dimension erst richtig deutlich. Denn am Fuße der 78 m hohen Göltzschtalbrücke fühlt man sich ganz klein.

Wenn ihr die Brücke in ihrer ganzen Breite bestaunen möchtet, empfehlen wir den Aussichtspunkt bei Netzschkau. Ganz am Ende der Hermann-Löhns-Straße zweigt ein Feldweg ab. Von dort sind es zu Fuß nur noch wenige Meter bis zu einer Schaukel, die am Ast eines Baumes baumelt. Schaukelnd die Aussicht zu genießen, ist mal was anderes.

Video-Tipp


Ein genialer Tag ins Vogtland: Von Zeulenroda zu den Greizer Schlössern und weiter ins Triebtal bis nach Klingenthal. Marlene zeigt euch die besten Sehenswürdigkeiten im Vogtland.

2. Vogtlandsee: Idyllischer Badesee mitten im Wald

© Archiv Tourismusverband Vogtland, S. Blunk
Größe:6 ha
Länge Rundweg:5,2 km
Gehzeit Rundweg:1:20 Stunden

Mitten im Wald liegt der malerische Vogtlandsee. Der beliebte Badesee ist mit 6 ha gleichzeitig die kleinste Talssperre des Vogtlands und liegt zwischen den Orten Beerheide, Schönheide und Morgenröthe-Rautenkranz. Ihr könnt allerdings mit dem Auto nicht bis zum Ufer vorfahren. Der schnellste Weg vom Parkplatz zum See dauert rund 15 Minuten per pedes.

Wenn ihr Zeit mitbringt, lohnt sich die Tour einmal rundherum. Der knapp 3 km lange Rundweg verläuft über verwurzelte Passagen und über kleine hölzerne Brücken direkt am bewaldeten Ufer entlang.

3. Musikinstrumenten-Museum: Mit der größten Geige der Welt

Öffnungszeiten:10:00-17:00 (Di-So)
Aufenthaltsdauer:ca. 2 Stunden
Tipp:Instrumente vorspielen lassen

In Markneukirchen gibt es eines der ältesten Musikinstrumenten-Museen der Welt. Wenn ihr durch die 20 Räumlichkeiten schlendert, die vollgepackt sind mit mehr als 4.000 Instrumenten, könnt ihr 350 Jahre Musikbaugeschichte erleben. Viele Instrumente sind noch spielbar. Auf Wunsch könnt ihr euch auf den verschiedensten Instrumenten das eine oder andere Lied vorspielen lassen.

Unter all den Instrumenten sind auch einige Kuriositäten. Zum Beispiel eine Riesen-Tuba. Oder die größte Geige der Welt. Letztere misst 4,27 Meter. Genauso groß wie die Geige selbst ist auch der Bogen. Insgesamt braucht es also drei Personen, das Instrument zu bespielen.

4. Plauen: Die Heimat der Plauener Spitze

© Archiv TVV, Tino Peisker
Einwohner:64.000
Urkundlich erwähnt:im Jahr 1122
To-Do:Stadtführung

Plauen ist die größte Stadt des sächsischen Vogtlandes. Und Ursprungsort der weltbekannten Plauener Spitze. Über die Entstehung der edlen Spitze könnt ihr euch im einzigen Spitzenmuseum Deutschlands informieren. Das findet ihr im historischen Rathaus. Das detailgetreu sanierte Gebäude wurde erstmals 1382 urkundlich erwähnt. Man geht aber davon aus, dass es sogar noch viel älter sein könnte. Sehenswert ist auch die Uhr im Giebel des Rathauses. Zwei vergoldete Löwen läuten zu jeder Viertelstunde eine Glocke, zu jeder vollen Stunde bewegen sich zwei menschliche Gestalten.

Um möglichst viel über die Geschichte der Stadt zu erfahren, empfehlen wir eine Stadtführung. Wenn ihr mehr Zeit mitbringt, lohnt sich außerdem ein Abstecher zum Bärensteinturm am 432 Meter hohen Bärenstein. Dort habt ihr eine sensationelle Aussicht. Oder ihr schlendert einfach gemütlich durch die Innenstadt, besichtigt die liebevoll restaurierten, teils 500 Jahre alten Weberhäuser und rundet den Besuch mit einer Einkehr in eines der urigen Altstadtlokale ab.

5. Triebtal: Wanderung zur Elstertalbrücke

Auch interessant: Wolkensteiner Schweiz – Geniale Klettersteig-Tour im Erzgebirge

Länge:4,9 km
Gehzeit:1:30 Stunden
Höhenmeter:125 m

Ein wahres Naturjuwel erwartet euch im Triebtal. Die Gegend ist wunderschön zum Wandern und bietet beispielsweise an der Loreley auch tolle Aussichtspunkte. Besonders sehenswert ist eine Rundtour vom Triebtal vorbei an der Loreley-Aussicht bis zur Elstertalbrücke. Kurz bevor die Trieb in die Weiße Elster mündet, kommt ihr am sogenannten Pferdetümpel vorbei. Erzählungen zufolge soll hier mal ein schwarzer Hengst ertrunken sein. Dieser Ort ist super idyllisch und lädt zum Fotos machen ein.

Dann geht es weiter zur zweitgrößten Ziegelsteinbrücke. Im Gegensatz zur Göltzschtalbrücke ist die Elstertalbrücke begehbar. Nach einem kurzen, steilen Aufstieg befidnet ihr euch auf halber Höhe der 68 m hohen Brücke und blickt von oben auf die Baumkronen hinab. Spektakulär!

6. Bad Brambach: Heilwasser aus der Radon-Quelle

© Sächsische Staatsbäder
Einwohner:1.804
Highlight:Wettinquelle
Must-See:Kurpark

Im sächsischen Bad Brambach gibt es heilende Radonbäder. Dort entspringt nämlich die Wettinquelle, die stärkste Radonquelle der Welt. Dem leicht radioaktiv geladenen Edelgas sagt man niedrig dosiert eine heilende Wirkung nach. Vor allem bei chronischen Schmerzen soll eine Radontherapie helfen. So baden Patienten entweder in dem Wasser, man kann es aber auch trinken, inhalieren oder für Spülungen benutzen.

Auch ohne Therapie & Bäderbesuch lohnt sich ein Besuch von Bad Brambach. Besonders sehenswert ist der gut erhaltene Kurpark. Die Parkanlage steht unter Denkmalschutz. Im Herzen des Parks liegt ein idyllisch angelegter Teich. Daneben steht ein weiß gestrichener, hölzerner Pavillon. Pure Gemütlichkeit.

7. Greizer Schlösser: Zeitreise ins Mittelalter

Einwohner:20.108
Must-Visit:Oberes Schloss
Tipp:Aussicht am Weißen Kreuz

In der Residenzstadt des eins kleinsten Fürstentums Deutschlands könnt ihr gleich zwei Schlösser erkunden. Das Obere und das Untere Schloss Greiz. In beiden Festungen finden Ausstellungen statt. Besonders sehenswert ist ein Besuch des Oberen Schlosses, denn dort habt ihr zusätzlich noch einen genialen Blick über die Stadt. Bemerkenswert ist, dass die Ritterburg, die wohl aus dem 12. Jahrhundert stammt, ursprünglich komplett rot gewesen sein soll. Das liegt an der Backsteinbauweise. So war sie von weithin bereits sichtbar.

Verbindet mit der Schlösserführung am besten auch einen Besuch des Sommerpalais. Das Palais steht im hübsch angelegten Greizer Park. Dorthin haben sich die Herrscher in den warmen Monaten zurückgezogen und in den rein weiß gehaltenen Sälen Festlichkeiten ausgetragen.

8. Schneckenstein: Oberirdischer Topasfelsen

© Archiv TVV, S. Theilig
Höhe:23 m
Ausgangspunkt:Mühlleiten
Eintritt:1 Euro (Mai bis Okt)

Er ist der einzige oberirdische Topasfelsen Europas: Der Schneckenstein. Der Fels, der dort in der Landschaft schier einsam aufragt, ist begehbar. Eine Treppe führt bis zum höchsten Punkt. Weil die verschiedenfarbigen Topas-Edelsteine ursprünglich auch direkt am Schneckenstein abgebaut wurden, sind die Edelsteine auch als Sächsische Diamanten oder als Schneckensteine bekannt.

In nächster Nähe zum Schneckenstein befindet sich ein Aussichtspunkt an der Halde. Von dort könnt ihr bis ins Fichtelgebirge blicken und seht zu euren Füßen die bekannte Vogtland Arena liegen. Wenn ihr noch mehr von der Region sehen möchtet, dann könnt ihr von hier weiter über den insgesamt 289 km langen Kammweg wandern, der über die höchsten Gipfel des Erzgebirges bis ins thüringische Vogtland führt.

9. Bikewelt Schöneck: Vom Flowtrail bis zur Jumpline

Auch interessant: Mountainbiken im Vogtland: MTB-Paradies in Sachsen

Strecken:5
Maximale Höhendifferenz:130 m
Tageskarte:27 Euro

Wer liebend gerne auf dem Mountainbike bergab saust und dabei jede Menge Adrenalin verspüren möchte, ist in der Bikewelt Schöneck genau richtig. Mit dem Sessellift geht es nach oben. Dabei könnt ihr nochmal durchschnaufen. Denn danach ist Konzentration gefordert. Zur Auswahl stehen fünf verschiedene Strecken. Die längste Route führt über den Erich-Popp-Trail bergab. Der Flowtrail, der keine größere Schwierigkeit aufweist, ist auch für Anfänger geeignet.

Geübte Mountainbiker versuchen sich hingegen gerne an den naturbelassenen Singletrails Mosenbank-Pfad und am Bärwurz-Trail. Für Profis gibt es mit dem Roll&Rock Downhill sogar eine schwarz markierte Strecke. Da sind allerdings jede Menge Fahrtechnik, Erfahrung und Mut gesammelt. Und wer gerne mal den Boden unter den Reifen verliert und sich nach Airtime sehnt, wird die Bockmühlen Jumpline mit ihren 34 Sprüngen lieben.

Video-Tipp


Mountainbike-Paradies Vogtland: Von der Bikewelt Schöneck zur Vogtland Arena in Klingenthal und zum Aschberg. Marius Quast zeigt euch eine geniale MTB-Tour im Vogtland.

10. Vogtland Arena: Weltcup-Luft schnuppern

Ort:Klingenthal
Turmhöhe:30,27 m
Zuschauerplätze:30.000

Die riesige Skisprungschanze fällt schon von Weitem ins Auge. Die Vogtland Arena bei Klingenthal wurde 2006 gebaut. Im Winter startet sogar die Weltelite der Skispringer vom Schanzentisch. Denn hier findet der Skisprung-Weltcup statt.

Auch ohne Großereignis ist die Schanze einen Ausflug wert. Denn erst, wenn man leibhaft davor steht, werden einem die Dimensionen bewusst. Wenn ihr euch anmeldet, könnt ihr an einer 90-minütige Führungen teilnehmen. Da kommt ihr auch mal hinauf zum Schanzenturm. Von hier oben wirkt alles noch viel höher. Abgerundet wird die Führung mit einer Fahrt in der Erlebnisbahn WieLi.

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