Buntes Getümmel herrscht in den Gassen der wunderschönen Altstadt Barcelonas. Das Leben spielt sich in Spanien eben draußen ab, wo es förmlich nach Sommer riecht und klingt. Allein das ist schon eine sehenswerte Attraktion. Entsprechend lebendig ist die Stadt fast zu jeder Tageszeit.Es gibt enorm viele Sehenswürdigkeiten und interessante Orte, die ihr bei gemütlichen Touren durch die Stadt entdecken könnt. Drei Tage sind ein absoluter Mindestaufenthalt in der spanischen Metropole.
Die besten Sehenswürdigkeiten in Barcelona im Überblick
Barcelona ist nach Madrid die zweitgrößte Stadt Spaniens und die Hauptstadt Kataloniens, einer von 17 autonomen Regionen des Landes. In den letzten Jahren berichten die Medien immer wieder von Unabhängigkeitsbestrebungen der Katalanen, und dieser Spirit ist auch spürbar. Die Katalanen sind eben ein eigenes Volk mit ihrer eigenen Sprache und lassen sich nur ungern auf ein Gespräch auf Spanisch ein. Das feurige Temperament der Katalanen wird auch im Fußball deutlich. Der FC Barcelona ist einer der ganz großen Player im Weltfußball. Die Heimatspielstätte steht an der Weltspitze der Fußballstadien.
Außerdem hat der berühmte Architekt und Künstler Antoni Gaudí hier gelebt und gewirkt. Er gilt heute als bedeutender Vertreter des Modernismus, der katalanischen Spielart der Jugendstil-Architektur, die die Sehnsucht der Menschen nach Moderne zum Ausdruck bringt. Seine bedeutendsten Bauwerke wie die Sagrada Família oder der Park Güell sind weltberühmt und mittlerweile sogar Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Doch Barcelona hat noch mehr Attraktionen zu bieten. Die besten haben wir hier in diesem Artikel für euch zusammengefasst.
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1. Sagrada Família: Das Wahrzeichen Barcelonas

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| Stadtteil: | Eixample |
| Im Bau seit: | 1882 |
| Baustil: | Spanischer Jugendstil |
Die Sagrada Família ist das berühmteste Bauwerk in Barcelona und gleichzeitig das Wahrzeichen der Stadt. Die römisch-katholische Basilika, deren Bau zu Ehren der Heiligen Familie geplant war, ist allerdings alles andere als eine typische Kirche. Der Bau der Sühnekirche wurde ursprünglich von Francisco de Paula del Villar y Lozano entworfen, allerdings wurde die Bauleitung schon nach einem Jahr vom Baumeister Antoni Gaudí übernommen, weshalb die Kirche heute im spanischen Jugendstil glänzt. 44 Jahre war Gaudí mit dem Bau seines Lebenswerks beschäftigt, dann wurde er tödlich von einer Straßenbahn erfasst.
Die Kirche ist bis heute unvollendet, wird aber nach den ursprünglichen Plänen Gaudís weitergebaut. Die geplante Vollendung zu seinem 100. Todestag im Jahr 2026 ist durch Corona-Verzögerungen nicht mehr realistisch.
2. Park Güell: Die grüne Oase mitten in Barcelona

| Lage: | Gràcia |
| Größe: | 17 ha |
| Must-See: | Gaudi-Museum |
Der 17 Hektar große Stadtpark wurde von Gaudí von 1900 bis 1914 im Stadtteil Gràcia errichtet – im Auftrag des Politikers und Namensgebers Eusebi Güell. Dem Industriellen schwebten Gärten nach englischem Vorbild vor, und Gaudí plante daraufhin eine Gartenstadt mit über 60 Villenanlagen. Da von den geplanten Parzellen nur zwei verkauft wurden und der Park jedoch auf die Vorfinanzierung durch den Verkauf dieser Anlagen angewiesen war, scheiterte das Projekt, und der Bau blieb mit drei Häusern unvollendet. Eines davon ist das Wohnhaus Gaudís, das heute das Gaudí-Museum beherbergt.
Das Areal dient nun als Parkanlage der breiten Bevölkerung und ist aufgrund der organischen Formen einzigartig in das Gelände eingepasst. Gaudís Idee war ein umweltgerechtes Bauen, das den Eindruck absoluter Natürlichkeit erwecken sollte – dieser Teil ist jedenfalls sehr gut gelungen.
3. Casa Milá: Der visionäre Steinhaufen Barcelonas

| Lage: | Passeig de Gràcia |
| Must-See: | Balkone der Casa Milà |
| Besonderheit: | Weltkulturerbe |
Auch die Casa Milà ist ein Bauwerk Gaudís. Es entstand von 1906 bis 1912 für die reiche Handelsfamilie Milà. Das Haus gilt als Pionierarbeit Gaudís, da die Bauweise durch natürliche Belüftung Klimaanlagen überflüssig macht, die Wohnungswände individuell anpassbar sind und das Haus sogar schon über eine Tiefgarage verfügte. Beton und Eisenelemente formen zusammen ein Gerüst aus tragenden Säulen, sodass die Konstruktion ganz ohne tragende Wände auskommt.
Durch die drei Innenhöfe werden fast alle Zimmer mit frischer Luft und ausreichend Tageslicht versorgt. Das war zu damaligen Zeiten absolut nicht normal, und der eher expressionistische Baustil war schon gar nicht angesehen. Das Haus erhielt deshalb den spöttischen Beinamen „La Pedrera“, der Steinhaufen.
4. Mercat de la Boqueria: Die berühmteste Markthalle der Welt

| Lage: | La Rambla |
| Must-See: | Buntes Treiben auf dem Markt |
| Achtung: | Ab mittags sehr voll |
In der berühmtesten Markthalle der Welt kommen alle Foodies und Feinschmecker voll auf ihre Kosten. Der Markt beherbergt viele Stände, aber auch Restaurants, die traditionelle spanische Mahlzeiten anbieten. Es werden Fleisch-, Fisch-, Käse-, Obst-, Gemüse- und Süßwaren verkauft. Die Qualität ist sehr gut, das Angebot der Waren vielfältig – allerdings hat das auch seinen Preis. Das Gebäude liegt direkt an der berühmten Flaniermeile Las Ramblas.
Nach Überlieferungen wurde hier schon zu Zeiten des Mittelalters Markt abgehalten, die Tradition reicht also weit zurück. Das Gebäude entstand allerdings erst ab dem Jahr 1840. Erst 13 Jahre später etablierte sich der Markt als offizieller Markt. 1914 erhielt der Markt schließlich das Metalldach und das schmiedeeiserne Eingangstor, das heute sehr charakteristisch für seine Architektur ist.
5. The Kiss of Freedom: Mosaik der Freiheit im Herzen Barcelonas


| Lage: | Gotisches Viertel |
| Künstler: | Joan Fontcuberta |
| Fotokacheln: | über 4.000 |
Im gotischen Viertel von Barcelona, unweit der Kathedrale, befindet sich das beeindruckende Wandmosaik „The Kiss of Freedom“. Auf den ersten Blick zeigt es zwei sich küssende Lippen. Doch bei näherer Betrachtung erkennt man, dass das Bild aus über 4.000 kleinen Fotokacheln besteht, die persönliche Momente des Glücks, der Liebe und der Freiheit darstellen.
Diese Fotos wurden von Einheimischen eingesendet und 2014 vom Künstler Joan Fontcuberta zu diesem Kunstwerk verarbeitet. Das Mosaik ist ein beliebtes Fotomotiv und lädt dazu ein, die Vielfalt der abgebildeten Szenen zu entdecken.
6. Casa Batlló: Architektonisches Meisterwerk von Antoni Gaudi

| Lage: | Eixample |
| Besucher: | 1 Mio. / Jahr |
| Besonderheit: | UNESCO-Weltkulturerbe |
Auch dieses Gebäude – wer hätte es gedacht – wurde von Antoni Gaudí entworfen und gebaut. Es diente als Wohn- und Geschäftshaus für den Textilindustriellen Josep Batlló i Casanovas mit seiner Familie. Das Gebäude stammt aus dem Jahre 1877, wurde aber von Gaudí von 1904 bis 1906 vollständig im Stil des Modernismus umgebaut. In der Fassade ist die Legende des Schutzpatrons Kataloniens verarbeitet – hier spiegelt sich ganz klar die spielerische Fantasie Gaudís. Der Heilige Georg kämpfte der Überlieferung nach gegen einen Drachen.
Die Galerie im ersten Stock stellt das Maul des Drachens dar, dessen Schuppen sich auf dem Dach in Form der Dachziegel wiederfinden. Dort ist ebenfalls ein Kreuz zu sehen, das die Lanze darstellen soll, mit der Georg den Drachen besiegt haben soll. Die Balkone in Form von Totenschädeln stellen vermutlich die Opfer des Drachens dar. Heute ist das Haus im Besitz der Familie Bernat (Chupa-Chups-Gründer) und kann in Teilen besichtigt werden.
7. Kathedrale von Barcelona: Imposantes Bauwerk aus dem 14. Jahrhundert

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| Lage: | Barri Gòtic |
| Must-Do: | Hoch auf die Dachterasse |
| Fertiggestellt: | 1448 |
Nein, die Sagrada Família ist nicht die Kathedrale von Barcelona. Die gotische Kathedrale befindet sich in der Altstadt im Gotischen Viertel, dem ältesten Teil der Stadt. Sie steht hier seit 1448, nachdem über einen Zeitraum von 150 Jahren alte Vorgängerkirchen im romanischen Stil aus dem 6. Jahrhundert überbaut worden waren. Zwei Türme und die Fassade wurden noch später hinzugefügt.
Vom begehbaren Dach hat man einen tollen Blick über Barcelona und kann sogar das Meer sehen. Auch die Sagrada Família ist zu sehen. Mit einem Aufzug ist die Dachterrasse leicht zugänglich.
8. Palau de la Música Catalana: Wunderschöner Konzertsaal

| Lage: | Sant Pere |
| Must-Do: | Führung durch Musikpalast |
| Besonderheit: | UNESCO-Weltkulturerbe |
Der Palast der katalanischen Musik stammt zwar nicht von Gaudí, ähnelt seinem Baustil jedoch in gewisser Weise. Der Konzertsaal ist ebenfalls im Architekturstil des Modernismus entworfen und stammt aus der gleichen Zeit, allerdings vom Architekten Lluís Domènech i Montaner. Nur drei Jahre dauerte der Bau von 1905 bis 1908, der vor allem von der Barceloner Oberschicht mit Leidenschaft zur Musik finanziert wurde.
Da die Akustik des Saals von Anfang an sehr spezifisch für Chordarbietungen ausgerichtet war, musste am Klangbild gearbeitet werden, um heute auch klassische Instrumental- sowie Rock- und Popkonzerte ausrichten zu können. Vor allem das aufwendige Innendekor und die kunstvollen Fenster im Dach sind sehenswert.
9. Museu Picasso: Auf den Spuren des berühmten Malers Pablo Picasso
| Kunstwerke: | rund 4.000 |
| Eröffnung: | 1963 |
| Must-See: | »Die Erstkommunion« |
Museen über den berühmten spanischen Maler Pablo Picasso gibt es weltweit zahlreich. Das Besondere am Museu Picasso in Barcelona: Es existierte bereits zu Lebzeiten Picassos, einem der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts.
Das Kunstmuseum widmet sich vor allem den frühen Werken des Spaniers, die zwischen 1895 und 1904 entstanden sind. Mehrere Jahre seines Lebens verbrachte der Maler in Barcelona. Das bekannte Kunstwerk „Die Erstkommunion“ ist im Museu Picasso in Barcelona zu sehen. Es gilt als sein erstes großes Bild im akademischen Stil. Daneben gibt es aber auch immer wieder Ausstellungen von befreundeten Künstlern. Auch das Gebäude selbst ist ein echtes Highlight. Es liegt innerhalb mehrerer Stadtpaläste im alten Viertel La Ribera.
10. Tibidabo: Der höchste Punkt von Barcelona

| Gebirge: | Serra de Collserola |
| Höhe: | 512 Meter |
| Must-See: | Panoramablick |
Der Tibidabo ist der Hausberg direkt vor den Toren der Stadt. Mit 512 Metern ist er der höchste Gipfel der Gebirgskette Serra de Collserola, einem Mittelgebirge nordwestlich von Barcelona. Das ganze Areal dient als Naherholungsgebiet im Grünen für alle Barceloner, die dem stressigen Stadtleben einen Moment entfliehen und etwas zur Ruhe kommen wollen. Der Berg liegt quasi zwischen der Stadt und dem Klosterberg Montserrat. Bei guten Wetterbedingungen bietet der Tibidabo einen tollen Panoramablick auf Barcelona.
Außerdem beherbergt er den Freizeitpark Parque d’Atracciones Tibidabo, eine katholische Kirche (die nicht nur mit dem Namen Sagrat Cor an Sacré-Cœur in Paris erinnert) sowie den Fernsehturm der Stadt. Deshalb ist der Berg auch von der Stadt aus deutlich zu erkennen – neben dem zweiten Hausberg, dem Montjuïc.
11. Strand Barceloneta: Der beliebteste Strand in Barcelona

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| Lage: | Barceloneta |
| Aktivitäten: | Baden, Surfen |
| Anfahrt: | Metro Barceloneta |
Der Barceloneta-Strand ist der Stadtstrand von Barcelona. Er grenzt direkt an die Stadt, genauer gesagt an den Stadtteil und das ehemalige Fischerviertel „Barceloneta“, das auch Teil der Altstadt ist. Zu Fuß aus dem Zentrum zieht sich der Weg dennoch ein kleines bisschen, um den Strand zu erreichen – vor allem, wenn es heiß ist. Der Strand ist ein Ort, an dem sich viele Leute und eine Beachbar an die nächste reihen. Für einen erfrischenden Partyabend direkt am Meer ist dagegen aber sicherlich nichts einzuwenden.
Sehenswert in dieser Ecke der Stadt ist außerdem der „L’estel ferit“, eine Skulptur, die hier anlässlich der Olympischen Spiele 1992 von einer Künstlerin errichtet wurde.
12. Camp Nou: Das größte „reine“ Fußballstadion der Welt

| Lage: | Les Corts |
| Kapazität: | 99.354 |
| Besonderheit: | UEFA-Elitestadion |
Das Camp-Nou-Stadion – Heimspielstätte des FC Barcelona – ist das größte, rein als Fußballstadion genutzte Stadion der Welt. Es fasst knapp 100.000 Zuschauer. Zwischen 1954 und 1957 wurde es erbaut und kostete umgerechnet rund 1,7 Millionen Euro.
Dafür wird es heute von der UEFA in die Stadionkategorie 4 eingeordnet, was allen Anforderungen entspricht, die ein Elitestadion erfüllen muss. Das Stadion kann im Rahmen einer selbst geführten Audioguide-Tour besichtigt werden oder natürlich zu einem Heimspiel in der spanischen Liga.
13. Kloster Montserrat: Der magische Berg vor den Toren Barcelonas

| Lage: | Montserat |
| Höhe: | 741 Meter |
| Anfahrt: | Zug zum Kloster |
Das Kloster liegt nicht in Barcelona selbst, sondern etwa 40 Kilometer nordwestlich der Stadt. Auf 741 Metern Höhe thront es auf dem gleichnamigen Berg Montserrat und beherbergt etwa 80 Mönche der Benediktinerabtei. Der Ort wird vor allem von Pilgern aufgesucht, um die Schwarze Madonna zu verehren, ist allerdings auch in der katalanischen Kultur und außerhalb des religiösen Bezugs ein wichtiges Zentrum mit symbolischer Bedeutung.
Einmal in der Stunde fährt ein Zug (Fahrzeit über eine Stunde) zum Kloster. Das letzte Stück nach oben könnt ihr mit der Zahnradbahn oder mit der Seilbahn zurücklegen, bevor ihr die Aussicht über die wunderschöne Gegend vom magischen Berg aus genießt. Alternativ könnt ihr natürlich auch wandern – rund um das Kloster gibt es leichte bis mittelschwere Touren.
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Schon gewusst? Barcelona ist eine sehr große Millionenstadt – die zehntgrößte in der gesamten EU. In Europa wird sie nur von Paris bei der Bevölkerungsdichte übertroffen. Entsprechend ist Vorsicht angesagt, denn in so großen Städten tummeln sich auch immer wieder Taschendiebe in den Menschenmengen. Das soll natürlich nicht heißen, dass man permanent Angst haben muss, ausgeraubt zu werden.
Es ist einfach nur ratsam, das im Hinterkopf zu behalten, gut auf seine Sachen aufzupassen und Wertgegenstände, die Diebe anlocken könnten, nicht sichtbar mit sich herumzutragen. Solche Diebstähle passieren vor allem schnell. Also: Am besten so aufs Handy schauen, dass es nicht leicht aus der Hand gerissen werden kann – während sich der Dieb womöglich schon in der Menge verflüchtigt hat, bevor man überhaupt realisiert, was gerade passiert ist.
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