Keine Lust auf Massentourismus auf Mallorca oder Party-Trubel auf Ibiza? Wie wäre es dann mit einem Trip nach Menorca – der vielleicht unterschätztesten Insel der Balearen. Hier findet ihr kilometerlange Sandstrände, schattige Pinienwälder und schroffe Klippen, die ins glasklare Wasser ragen. Ein ruhiges Paradies mit wunderschönen Ausflugszielen und interessanten Orten für Naturliebhaber und Wassersportler. Hier kommen die besten Reisetipps und Sehenswürdigkeiten für Menorca.

Top Sehenswürdigkeiten auf Menorca im Überblick

Menorca heißt auf Katalanisch „die Kleine“ – und ja, die nördlichste und östlichste Insel der Balearen steht immer ein wenig im Schatten ihrer großen Schwester Mallorca, die nur 80 Kilometer entfernt im Mittelmeer liegt. Aber gerade der zurückhaltende Charme der Insel begeistert viele Reisende: Die ganze Insel, mit ihrer 216 Kilometer langen Küste, wurde von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt, schließlich ist die naturbelassene Landschaft der Insel die größte Attraktion.

Aktivurlauber kommen auf Menorca voll auf ihre Kosten: zum Windsurfen und Segeln ist die Nordküste bestens geeignet, in den windgeschützten Buchten im Süden bietet sich das Tauchen an. Aber auch unter Wanderfans gilt Menorca als beliebtes Reiseziel. Und wer zwischendurch Lust auf ein wenig Kultur hat, kann etwa den größten Naturhafen Europas, Port de Maó, besuchen oder die höchstgelegene Gemeinde Ferreries mit vielen hübschen Lokalen.
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#balearen

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1. Cala de Macarella: Die vielleicht berühmteste Bucht Menorcas

Die Bucht Cala Macarella auf Menorca. ein Segelboot liegt in der Bucht im türkisfarbenem Wasser.
Cala Macarella auf Menorca ©kite_rin

Auch interessant: Die schönsten Strände der Welt

Lage:2 km von Cala Galdana
Must-Do:Kajak ausleihen
Must-See:Unterwasserwelt

So türkisblau leuchtet das Mittelmeer nicht in vielen Buchten: In der Cala de Macarella findet ihr einen feinsandigen, fast weißen Sandstrand. Eingerahmt ist die Bucht von schroffen Felswänden, die vor Winden schützen, deshalb liegen hier im Sommer zahlreiche Segelboote für eine Siesta vor Anker.

Der Hauptstrand ist relativ breit, wer’s allerdings ruhiger (und in der Hochsaison auch leerer) mag, wandert über einen kurzen Weg zur kleinen Nachbarbucht Macarelleta.
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#strände

2. Cap de Cavalleria: Perfekter Sonnenuntergangs-Spot am Leuchtturm

Vom Leuchtturm am Cap de Cavalleria gibt´s den perfekten Sonnenuntergang zu sehen. ©alvica
Must-See:Leuchtturm am Kap
Erbaut:1857
Eintritt:frei

94 Meter über dem Meeresspiegel thront der Leuchtturm auf dem Cap de Cavalleria, dem Nordkap Menorcas. Von hier aus habt ihr den perfekten Blick über die gesamte Nordküste der Insel.

Dass man an diesem Ort perfekt den Sonnenuntergang beobachten kann, hat sich herumgesprochen: In der Hochsaison kann es am Cap sehr voll werden. Von Mai bis Juni oder im September ist ohnehin die beste Reisezeit für Menorca.

3. Pedreres de s’Hostal: Vom Steinbruch zum Kulturerbe

Spektakulär: Pedreres de s’Hostal auf Menorca ©PaulSat
Lage:Ciutadella de Menorca
Eintritt:frei
Besonderheit:wilde Olivenbäume
zwischen Steinsäulen

Ein beeindruckendes natürliches Labyrinth: Jahrhunderte lang wurde in den Steinbrüchen von S’Hostal der Marés-Stein abgebaut, um ihn für den Hausbau im nahe gelegenen Ort Ciutadella zu nutzen.

1994 wurde der Steinbau beendet, der gemeinnützige Verein Líthica setzt sich seither für die Aufwertung des Geländes ein., das zum Kulturerbe erklärt wurde. Heute schlendert man hier zwischen gemeißeltem Stein und Gärten umher. Im Sommer gibt es außerdem zahlreiche Outdoor-Konzerte.

4. Cova d‘en Xoroi: Tanzen und Cocktails in der künstlichen Höhle

Cova d’en Xoroi auf Menorca ©EnricoPescantini
Lage:Cala en Porter
Must-Do:Tanzen
Must-See:Sonnenuntergang

Einer der interessantesten Orte der Insel: Die künstliche Höhle Cova d‘en Xoroi verdankt ihrem Namen einem Piraten, der sich einst nach einem missglückten Beutezug hierher zurückgezogen haben soll – Xorois Nachfahren sollen heute immer noch auf Menorca leben.

Heute ist die Höhle aber für ihre Diskothek bekannt und beliebt. Auf der dazugehörigen Terrasse, hoch über dem Mittelmeer auf einem Felsvorsprung gelegen, lässt sich wunderbar der Sonnenuntergang bei einem Cocktail beobachten.

5. Monte Toro: Wanderung zum höchsten Punkt Menorcas

Blick vom Monte Toro auf Menorca ©UlyssePixel

Lohnt sich das? Kreuzfahrt im westlichen Mittelmeer

Strecke:ca. 3 km ab Es Mercadal
Höchster Punkt:358 m
Gehzeit:60 Minuten

Menorca hat eine Gesamtfläche von weniger als 700 Quadratkilometern – und bei gutem Wetter ist fast die ganze Insel vom Monte Toro aus zu sehen, an besonders klaren Tagen sogar Mallorca am Horizont ausmachen.

Der Berg ist für Menorca von großer Bedeutung: Auf dem Gipfel steht eine Wallfahrtskirche und eine Christus-Statue. Vom Örtchen Es Mercadal aus ist der Gipfel etwa drei Kilometer entfernt, ihr braucht für die Wanderung bergauf etwa 60 Minuten.
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#wandern

6. Parc Natural de s’Albufera des Grau: Naturschutzgebiet auf Menorca

Der Parc Natural de’s Albufera des Grau auf Menorca ©Marcel Baechler
Lage:Es Grau
Fläche:1.947 ha
Must-Do:Vögel beobachten

Im nordöstlichsten Teil der Insel, angrenzend an die Ortschaft Es Grau und den gleichnamigen Strand, liegt das 1.947 Hektar große Naturschutzgebiet und von der UNESCO geschützte Biosphärenreservat Parc Natural de s’Albufera des Grau.

Die Region gilt als besondere Vogelschutzzone der Balearen, das heißt, hier könnt ihr besonders viele einheimische Vogelarten beobachten könnt. Und auch die Flora des Gebiets ist hochinteressant: Die Süßwasserader versiegt im Sommer, dann dringt salziges Meerwasser ein – deshalb gibt es hier viele verschiedene Pflanzen zu entdecken, die sich an die besonderen klimatischen Bedingungen angepasst haben.

7. Cala Pilar: Abgelegene Bucht für Individualisten

Der Strand am Cala Pilar auf Menorca
Lage:Inselhauptstraße
Kilometer 34 (Parkplatz)
Must-Do:Schnorcheln
Besonderheit:rötlicher Sand

Um in dieser schönen Bucht an Menorcas Nordküste einen Strandtag zu genießen, müsst ihr ein bisschen wandern – Cala Pilar ist nämlich ziemlich abgelegen, mit dem Auto müsst ihr ca. 30 Gehminuten entfernt parken.

Der Spaziergang lohnt sich aber: An windstillen Tagen könnt ihr im klaren Wasser wunderbar schnorcheln. Wichtig: Hier gibt es keinerlei Infrastruktur, nehmt euch also auf jeden Fall genügend Proviant mit!

8. Cova des Coloms: die „Taubenhöhle“ von Menorca

Cova des Coloms auf Menorca ©lunamarina
Lage:Südküste
Besonderheit:seit 1966 Kulturgut
auch genannt:La Catedral

Diese Höhle ist einen Besuch wird: Die Cava des Coloms ist 110 Meter lang, 15 Meter breit und 24 Meter hoch. Wegen dieser enormen Ausmaße wird sie auch „La Catedral“ genannt.

Vom 5. bis zum 1. Jahrhundert v. Chr. wurde die Höhle als Grabstätte genutzt, wie Knochen- und Keramikfunde aus dieser Zeit belegen. Ein bisschen Gruselfaktor ist beim Besuch, den ihr mit einer sehr schönen, mittelschweren Wanderung durch die Schlucht Barranc de Binigaus verbinden könnt, also garantiert.

9. Festung La Mola: Eine der größten Festungsanlagen in Europa

Eine der größten Europas: Die Festung La Mola auf Menorca ©Agustin
Lage:Straße La Mola (M-3)
Erbaut:1850 – 1870
Must-Do:Aussichtspunkt Puerta de la Reina

Im 19. Jahrhundert warfen Großbritannien und Frankreich ein Auge auf Menorca – so entstand ab den 1850er Jahren die Festung La Mola, um sich gegen mögliche Seeangriffe verteidigen zu können.

Die Festung, eine der größten Europas, ist als ausgeklügeltes System aus vielen Gräben, Gängen und Schießscharten erbaut (Tenaillensystem). Die kriegerische Geschichte Menorcas liegt zum Glück in der Vergangenheit, die aufwendige Architektur und das steinhauerische Geschick des Bauwerks sorgen aber bis heute für Bewunderung.

10. Torre dén Galmes: Prähistorische Siedlung im Süden Menorcas

Torre dén Galmes auf Menorca ©PaoloGiovanni
Lage:3,5 km südlich von Alaior
Must-See:prähistorisches Wassersystem
Eintritt:2 Euro pro Person

Ein Must-Ausflugsziel für Geschichts-Fans: In den 1940er Jahren begannen die archäologischen Ausgrabungen an der Megalithsiedlung Torre dén Galmes.

Heute sind die Überreste der Siedlung zu besichtigen – ein einmaliges Zeugnis der Tayalot-Kultur, die zwischen dem 13. und 2. Jahrhundert v. Chr. das Leben auf den Balearen prägte. Im Jahr 2000 wurde ein Archäologiepark für die Öffentlichkeit geschaffen, ihr könnt hier also umherwandern und euch ausmalen, wie das Leben auf Menorca in grauer Vorzeit ausgesehen haben muss.

Weitere Reiseziele im Mittelmeer

Schon gewusst? Die beste Reisezeit auf Menorca ist zwischen Mai und Juni und dann wieder im September. In der Hochsaison kann es auch hier sehr voll werden. Aber: Auf der Insel werdet ihr trotzdem abgelegene, nicht überrannte Orte finden – hier kommt man nämlich nicht überall mit dem Auto oder Bus hin, sondern muss zu besonders schönen Buchten oder anderen Sehenswürdigkeiten auch mal ein Stück laufen.

Auf Menorca wird übrigens Katalanisch gesprochen, mit “Urlaubsspanisch” könnt ihr euch aber natürlich auch zurechtfinden. Zur Anreise: Mit dem Flieger erreicht ihr Menorca bequem, der Inselflughafen liegt nur wenige Kilometer von der Hauptstadt Mahón entfernt. Wer viel Zeit hat: Von Barcelona aus erreicht die Schnellfähre den Hafen von Ciutadella in fünf Stunden. Ansonsten gibt es natürlich auch Fährverbindungen nach Mallorca und Ibiza.

Video-Tipp


Menorca aus der Vogelperspektive
Erlebt die Ferieninsel im Mittelmeer aus der Luft.

Lage

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