Prunkvolle alte Tempel, saftig grüne Reisfelder und traditionelle Tänze und Handwerk – die Kleinstadt Ubud im Herzen Balis lockt jährlich Millionen Reisende ins Innere der Insel. Nur knapp 30 Kilometer nordöstlich von der Hauptstadt Denpasar zeigt Ubud eine ganze andere Seite Indonesiens. Hier heißt es, in altertümliche Tempel und Traditionen eintauchen, durch grüne Reisterrassen spazieren und unglaubliche Wasserfälle bestaunen. Wie mein Erlebnis in Ubud war, verrate ich euch hier und gebe euch wertvolle Reisetipps.

Lohnt sich ein Besuch der Stadt Ubud auf Bali in Indonesien?

Ubud (etwa 75.000 Einwohner) liegt im südlichen Hochland von Bali. Noch vor ein paar Jahrzehnten haben sich nur vereinzelte Backpacker in die mystische Stadt gewagt, heute ist Ubud touristisch sehr erschlossen. Das heißt aber nicht, dass ihr einen Bogen um Ubud machen solltet! Ganz im Gegenteil. Denn dass Besucher Balis Traumstrände für ein paar Tage nach Ubud verlassen, ist kein Zufall.

Die Stadt gilt als der künstlerische Hotspot der Insel Bali und bietet zahlreiche Kunsthandwerkmärkte. Bei Tanzperformances in magischen Tempelanlagen tauchen Touristen gerne mal in die Welt des Hinduismus ein. Außerdem umgibt eine wunderschöne Naturlandschaft Ubud, in der ihr nicht nur unzählige Reisterrassen und Dschungelschaukeln findet, sondern auch malerische Wasserfälle.

Fototipp: Vor dem Saraswati Tempel könnt ihr mitten in Ubud ein eindrucksvolles Foto machen. Zwischen den Lotusteichen lässt sich der orangefarbene Tempel und seine bunte Pflanzenwelt perfekt einfangen – sogar ohne Eintrittsgebühren.

Anreise nach Ubud

Lage:Nordöstlich von Denpasar
Anreise:Taxi, Scooter oder Auto
Must-See:Saraswati Tempel
Einkehrtipp:La Baracca Bali
Must-Do:Wasserfälle besuchen

Wer von Denpasar anreist, kann leider nicht die wenigen Kilometer nach Ubud mal eben schnell mit einem Zug oder Bus zurücklegen. Die einzigen Transportmöglichkeiten auf Bali sind sogenannte „Bemos“, eine Art Sammeltaxi. Außerdem gibt es herkömmliche Taxis oder Taxi-Apps wie Grab oder Go-jek (ähnlich wie Uber). In den Apps gibt es auch die Möglichkeit, Scooter Taxis zu nutzen, also bei jemanden auf dem Scooter mitzufahren. Das hat manchmal den Vorteil, dass ihr im Verkehr besser durchkommt.

Ich habe mir über Grab ein Auto-Taxi gerufen, mit dem ich von der Region Uluwatu ganz im Süden der Insel bis Ubud ungefähr zwei Stunden (in der Rushhour) gebraucht habe. Dafür war es aber trotzdem mit knapp 25 Euro sehr preisgünstig. Vom Flughafen und von Denpasar aus dauert die Fahrt in der Regel knapp eine Stunde. Ihr könnt euch natürlich auch selbst ein Auto oder einen Roller mieten. Denkt aber daran, dass in Indonesien Linksverkehr gilt und auch die Fahrgewohnheiten vom westlichen Standard stark abweichen.    

Schlendern und Shoppen in Ubud

In Ubud angekommen, erfasst mich das Gefühl nochmals richtig, dass ich weit weg von Zuhause bin: Überall ranken die grünen Tropenpflanzen um die mystisch aussehenden Hindu-Tempel, die oft hinter jedem Hauseingang warten. Stromkabel hängen tief und ziehen sich entlang der Straßen, die mit Scootern am Rand übersät sind.

Auch das Klima ist hier feuchter als an der Küste, die etwa 40 Kilometer entfernt ist. Beim ersten Schlendern durch die Stadt stolpern wir den Ubud Art Market, an dem von T-Shirts bis hin zu Figürchen und Traumfängern alles angeboten wird. Ein bisschen anstrengend sind die Verkäufer, die mit großer Ausdauer versuchen ihre Produkte zu verkaufen und dabei keine Möglichkeit auslassen, dir irgendwas in die Hand zu drücken – dafür lässt sich aber über die Preise gut verhandeln.

Weiter geht es vom Art Market zum zentralen Tempel der Stadt, dem Pura Saraswati Tempel. Ironischerweise liegt nur wenige Meter entfernt ein Starbucks. Das spiegelt die Mischung aus Moderne und Tradition in Ubud ganz gut wider. Der Saraswati Tempel hebt sich von anderen balinesischen Tempeln ab, da die Mauern in Orange erstrahlen, Ornamente Gold glitzern und die großen Teiche mit rosa Lotusblumen den Ort einfach magisch erscheinen lassen.

Die Skulpturen, Schnitzereien und Pflanzen in den balinesischen Tempel versetzten mich irgendwie zurück in das Handyspiel Temple Run… Aber das nur als kleinen Funfact am Rande. Wenn euch die Hindu-Tempel und Kultur besonders interessieren, solltet ihr euch den Pura Tirta Empul Wasser-Tempel nicht entgehen lassen – einer der ältesten religiösen Heiligtümer Balis, etwa eine halbe Stunde von Ubud entfernt.

Kecak-Tänze in Ubud am Abend

Abends finden in Ubud regelmäßig sogenannte Kecak-Tänze statt. Das sind traditionelle Tanzaufführungen, die ein balinesisches Tanzdrama zeigen. Ein Chor aus ca. 100 Männern unterstützt die Performance musikalisch und bildet einen Kreis, in dessen Mitte die eigentliche Handlung stattfindet.

Uns erzählt ein älterer Mann, der in unserem Bed & Breakfast arbeitet, sehr stolz, dass er in der Aufführung mitmacht. Bei seinen strahlenden Augen konnten wir gar nicht anders, als uns Tickets für etwa 7 Euro pro Person zu kaufen. Wir haben es nicht bereut!

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Paradiesische Landschaft im Regenwald

Nicht nur Ubud als Stadt ist interessant, sondern auch die Landschaft des Regenwalds drumherum. Zunächst einmal solltet ihr euch auf jeden Fall eine der vielen Reisterrassen ansehen. Ich bin durch die Tegalalang-Reisterrasse gelaufen und war von der sattgrünen Landschaft schwer beeindruckt. An vielen Reisterrassen werden auch jede Menge Instagram-Foto-Spots oder Schaukeln angeboten – es kann also je nach Reisfeld sehr touristisch werden.

Die schönsten Wasserfälle um Ubud auf Bali

Gleiches gilt für die vielen bildschönen Wasserfälle, die es in der Umgebung gibt. Ich habe an einem Tag drei besichtigt, die alle mit wenigen Minuten Fußweg sowie einem kleinen Eintrittspreis verbunden waren. Der erste auf meiner Liste war der Tegenungan Wasserfall – ein wirklich großer und beeindruckend wuchtiger Wasserfall.

Etwas ruhiger und feiner ist der Wasserfall Tibumana, der sich sehr zum Baden eignet. In den Klippen des Tukad Cepung Wasserfalls war auch die Schlucht faszinierend und der feine Wasserfall wunderschön. Hier kann man sich sogar unter dem Wasser duschen. Leider war es hier, als wir nachmittags ankamen, sehr voll und wir mussten sogar Schlange stehen, um ein Foto zu machen.

Wie so oft gilt also auch hier: je früher, desto besser. Mit mehr Zeit hätte ich auch noch gerne den Kanto Lampo Wasserfall gesehen, der sich wie eine breite Steilwand auf großen dunklen Steinen erstreckt.

Ein Klassiker für einen Aufenthalt in Ubud ist außerdem der Monkey Forest. Uralte Bäume mit faszinierenden Lianen und Wurzeln erstrecken sich über das Gelände. Zwischen ihnen und den altertümlichen Tempeln leben unzählige Äffchen. Für Tierliebhaber ein Traum, die süßen Affen zu beobachten, aber die kleinen “Biester” haben ebenso ein großes Interesse an den Menschen. Vor allem natürlich an Essen und können daher schon mal ganz frech werden und auf eure Schulter springen. Ihr solltet gewarnt sein.

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Fazit

Bisher habe ich keinen vergleichbaren Ort kennengelernt. Obwohl Ubud touristisch sehr erschlossen ist und man sich ab und an wünscht, man wäre doch etwas mehr allein, trifft nirgendwo die magische Tempel-Kultur sowie Balis Kunstszene so sehr auf die faszinierende Dschungel-Welt zusammen. Ein Wasserfall übertrifft hier den anderen und die Erlebnisse scheinen endlos. Eine Raftingtour und Vulkanwanderung hätte ich beispielsweise auch noch gerne gemacht, doch die Zeit hat gefehlt.

Übrigens gibt es in Ubud auch eine große Auswahl an Restaurants. Besonders wenn ihr euch nach einigen Tagen nach etwas anderem als Nasi Goreng sehnt, kann ich den Italiener La Baracca Bali empfehlen. Mich hat die Pasta einfach umgehauen, die der italienische Koch und Besitzer serviert hat.   

Lage

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