Die Dietesheimer Steinbrüche sind ein kleines Naherholungsgebiet in Mühlheim am Main in Hessen. Auf kleinen Pfaden wandere ich durch schattigen Wald und umrunde einen See nach dem anderen. Immer wieder tauchen dabei steile Felswände aus dem einstigen Basalt-Tagebau auf. Kommt mit in dieses idyllische Seengebiet nahe Frankfurt im Rhein-Main-Gebiet.

Lohnt sich eine Ausflug zu den Dietesheimer Steinbrüchen?

Die Dietesheimer Steinbrüche liegen in Mühlheim am Main zwischen Offenbach und Hanau. Bis zum Jahr 1982 wurde hier Basalt abgebaut. Danach wurde der Betrieb eingestellt und das Gebiet rekultiviert. Die Gruben füllten sich mit Wasser und so entstand eine große Seenlandschaft. Von 62 Hektar Gesamtfläche sind 22 Hektar Wasseroberfläche.

Es wurden tausende Bäume und Sträucher gepflanzt und das Areal wurde so zum Naherholungsgebiet. Für das Rhein-Main-Gebiet besonders sind die durch den Basaltabbau entstandenen Steilwände. Die beiden größten Seen sind der Oberwaldsee und der Vogelsberger See. Daneben gibt es viele kleinere Wasserflächen. 

Fototipp: Am eindrucksvollsten finde ich den Blick von der Holzplattform auf den Oberwaldsee am südlichsten Zipfel der Wanderung. (GPS: 50.110975, 8.879213) Man kann hier mit allen Brennweiten spielen, Weitwinkel für den Überblick und mit dem Tele die Spiegelung der Felswände im Wasser fotografieren.

Anreise nach Dietesheim

Ausgangspunkt:S-Bahn Dietesheim
Strecke:6,3 km
Gehzeit:1:20 h
Höhenmeter:40 hm
Schwierigkeit:sehr leicht

Die Dietesheimer Steinbrüche sind gut mit der S-Bahn erreichbar. Vom Hauptbahnhof Frankfurt sind es nur 25 Minuten mit der S8 oder der S9 bis zur Station Dietesheim. Die Wanderung geht direkt an der S-Bahn-Station los.

Autofahrer finden an der S-Bahn-Station auch Parkplätze. Ziel für das Navi: Station Mühlheim-Dietesheim. Alternativ finden sich auch schattige Parkplätze auf dem Parkplatz mit dem generischen Namen: Parkplatz am See. Hier seid ihr noch näher dran und spart euch ein paar Meter zu Fuß.  

Von breiten Wegen auf schmale Pfade

Von der S-Bahn-Station laufe ich zunächst am langgezogenen Parkplatz vorbei, über eine Straße und dann Richtung Wald. Hier befinden sich viele Sportplätze und Vereinsheime. Bis hier hin sind die Wege geteert und ein richtiges Wanderfeeling will sich noch nicht einstellen. Das ändert sich schnell als ich links das erste Blau zwischen dem Grün der Bäume blitzen sehe. Der erste See ist in Sicht.

Es ist der Hahnsteinweiher. Aber richtig komme ich nicht ans Wasser ran. Rechts schimmert es nun auch Blau, der Neue See. Als ich noch spekuliere, ob ich dort näher herankommen kann, habe ich sofort die nächste Abbiegung des Wanderweges verpasst. Irgendwie bin ich zu weit gelaufen. Erst auf den zweiten Blick erkenne ich einen schmalen Pfad zwischen den Zweigen. Etwa einen halben Meter ist er breit. Okay, denke ich mir, das wird ja doch noch eine kleine “Wanderung”. 

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Baden verboten!

Der Laubwald ist sehr dicht und die Blätter stehen voll im Saft. Nun gib es immer wieder kleine, schwer zu erkennende Pfade, die irgendwo hinführen. Es dauert nicht lange, dann stehe ich direkt am Wasser und mache erstmal Fotos. Die Temperatur vom Wasser ist im Frühsommer schon angenehm. Aber außer vielleicht die Füße abkühlen, darf man dort nichts machen. Baden verboten! Wegen der Gefahr durch die steilen Klippen, ist das Baden hier überall im Naturschutzgebiet nicht gestattet.

Ich muss die Karte überprüfen, um die Route nachzuschauen. Aha, rechts um den See herum. Ich suche und finde schnell den passenden Pfad und laufe weiter. Der kleine Pfad führt wieder zurück auf einen breiteren Weg und wenige Meter später stehe ich auf der sogenannten “Canyon-Brücke”. 

Sie trennt den Oberwaldsee und den Vogelsberger See. Etwa 14 Meter hoch soll die Brücke sein, somit bietet sie eine gute Plattform für einen Ausblick vor allem auf den Vogelsberger See. Hier erkennt man auch die ersten Steilwände sehr gut. Sie ragen senkrecht aus dem Wasser und geben mit ihrer rötlichen Farbe einen guten Kontrast zum blauen Wasser. 

Schönster Ausblick am Oberwaldsee

In einem Zickzack-Kurs passiert die Route irgendwann mal fast jeden der vielen Seen. Die Route nimmt fast jede kleinste Schleife und jeden “Umweg” mit. Durch diese Routenführung finde ich auch immer wieder tolle Ausblicke auf die Seen, aber ich muss auch immer ein Auge auf der Karte haben, um nicht wieder eine Abbiegung zu verpassen. Mich stört das nicht, sondern ich mache eher eine Art Schnitzeljagd daraus. 

Die schönste Stelle ist aus meiner Sicht am Südufer des Oberwaldsees. Dort stehe ich auf einer hölzernen Plattform und schaue auf zwei spitz zulaufende Steilwände. Es könnte auch ein Mini-Fjord in Norwegen sein. In die Felsen krallen sich ein paar Bäume und Moos. Es wirkt sehr urig. Parallel zum Oberwaldsee führt nun ein schmaler geschlungener Pfad zurück. Mir macht es Spaß durch diese kleinen Wege zu gehen und zu schauen, was hinter der nächsten Kurve kommt. 

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Fazit

Für Leute aus dem Rhein-Main-Gebiet ist es eine tolle Möglichkeit, Erholung zu finden. Im Laubwald ist es schön schattig und der Lärm der Großstadt weicht Vogelgezwitscher. Die Waldwege sind angenehm zu laufen und es gibt unzählige Stichwege direkt zum Wasser. Die steilen Felswände sind eine Besonderheit in der Gegend und bieten immer wieder einen schönen Blickfang.

Die Dietesheimer Steinbrüche sind gut geeignet für einen Ausflug am Nachmittag mit Picknick am See (Grillen ist übrigens nur an den ausgewiesenen Plätzen erlaubt). Das Gebiet ist gerade zu Wochenenden beliebt. Jugendliche sitzen am Wasser, andere fahren mit dem Fahrrad oder gehen mit dem Hund, die übrigens überall an der Leine geführt werden müssen. Wer noch mehr in der Gegend sehen möchte, kann in das Historische Museum Schloss Philippsruhe gehen und den dazugehörigen Schlosspark am Mainufer anschauen. 

Lage

Praktische Links

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