Ich komme mir ein bisschen vor wie auf einem Pilgerweg. Ein einzigartiger Ort ist das hier oberhalb von Saalfelden (Pinzgau) im Salzburger Land in Österreich. Ich spüre die besondere, spirituelle Kraft, welche das schneeweiße Gebäude im Felsen ausstrahlt. Ich setze mich kurz hin und versuche, diesen Platz als Gesamtheit für mich zu erfassen und den Augenblick zu genießen. Das ist also die Einsiedelei am Palfen. Ein Ort der Ruhe und ein „Rastplatz der Seele“.
Lohnt sich die Wanderung zur Einsiedelei in Saalfelden?
Die Einsiedelei gilt als Ort der Vertiefung und Besinnung, den meist Geistliche aufsuchen, um dort zurückgezogen ein Leben des Gebets zu führen. Das abgelegene Gebäude am Palfen in Saalfelden wurde bereits im 17. Jahrhundert erbaut und liegt auf 1.000 Meter Seehöhe.
Die natürliche Felsenhöhle wurde zu einer Kapelle mit Unterkunft ausgebaut und jedes Jahr von April bis November wohnt dort ein Eremit – also ein einzelner Einsiedler. Dieser wird jedes Jahr aufs Neue durch Bewerbung oder Wettbewerb ausgewählt und der Auserwählte zieht dann in die Klause ein.
Instatipp: Kurz bevor ihr die letzten Stufen zur Kapelle hochgeht, kann man rechts dem Wegweiser „Steinalm“ noch etwa 15 Höhenmeter rauf folgen und sieht von hier aus am besten das gesamte, in den Fels gebaute, Gebäude.
Anreise nach Saalfelden
Start der Wanderung zur Einsiedelei am Palfen ist am Parkplatz Bürgerau in Saalfelden. Dorthin gelangt ihr von Norden kommend über Lofer und fahrt dann fast bis ins Ortszentrum von Saalfelden. Die Beschilderung zur „Einsiedelei“ ist linker Hand kurz nach der Ortstafel bereits zu sehen.
Dem Straßenverlauf der Lichtenbergstraße folgt man noch etwa 1,5 Kilometer, immer leicht bergaufwärts, und am Ende der Straße kann man auf einem der beiden kleinen Parkplätze neben der Straße dann sei Auto abstellen.
Familienfreundliche Wanderung
| Start: | Parkplatz Bürgerau |
| Schwierigkeit: | Leicht |
| Dauer: | 1,5 Std. |
| Höhenmeter: | 240 m |
| Strecke: | 4 km |
Beim Weggehen vom Parkplatz fällt mir gleich ein lustiger Köcher mit vielen Holzstäben ins Auge. Hier kann man sich einen Wanderstock ausborgen und für die Wanderung zur Einsiedelei verwenden. Ich marschiere los über die Brücke und an mehreren Pferden auf der Wiese vorbei. Dann geht es auch schon bergauf.
Die Wanderung ist sehr einfach, nicht extrem steil und geht zunächst über einen breiten Pfad zum Schloss Lichtenberg. Dort gehe ich dann durch den Wald weiter aufwärts und bereits nach etwa 30 Minuten erblicke ich die schneeweißen Mauern des Gebäudes, das tatsächlich wie an den Fels geklebt wirkt.
Zu Besuch beim Einsiedler
Auf der kleinen Aussichtsplattform direkt vor der Kapelle bin ich heute ganz alleine. Kaum habe ich meinen Rucksack abgelegt und kurz den Blick über das Tal von Saalfelden in Richtug Leogang schweifen lassen, ruft mir eine Männerstimme schon ein „Grüß Gott“ entgegen und fragt, ob ich gerne Wasser zu trinken hätte.
Ich bin kurz erstaunt über sein Auftreten. Irgendwie hat sich in meinem Kopf doch mehr die Erwartung der Erscheinung eines Mönchs breit gemacht. Der diesjährige Einsiedler trägt aber ganz normale Jeans, ein luftiges Hemd und ist ein älterer Herr mit Vollbart. Ich plaudere mit ihm kurz über das Wetter und die Berge der Umgebung, dann kehrt er wieder in die Kapelle zurück.
Ich mache ein paar Fotos von dem Ort hier oben – von der Kapelle, den Krippenfiguren und der Andachtsstätte und halte dann kurz inne. Das war gerade wirklich eine besondere Begegung und ich kann nicht anders, als noch einige Zeit hier still zu sitzen und nachzudenken, bevor ich mich auf den Weiterweg hinunter nach Bachwinkel mache. Vom Parkplatz Bachwinkel gehen ich noch die knapp 2 km am Spazierweg zurück zu meinen Ausgangspunkt, um den Rundweg abzuschließen.
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Fazit
Der Besuch beim Einsiedler am Palfen bleibt mir noch lange im Gedächtnis und es sind viele, viele positive Eindrücke, die ich mit der Wanderung dorthin verbinde. Ich kann euch ans Herz legen, diese Tour auf eure Bucket List zu schreiben. Vor allem, wenn ihr vielleicht mal Antworten auf ungelöste Probleme sucht, lohnt es sich, dort oben mal vorbeizuschauen. Vielleicht fasziniert euch dieser Ort genauso wie mich und hilft, gewisse Dinge auf eine neue Art zu sehen.
Lage
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