Einfach atemberaubend: Die Allerheiligen-Wasserfälle gehören zum Schönsten, was der Nationalpark Schwarzwald im Norden des berühmten Mittelgebirges zu bieten hat. Zwischen hoch aufragenden Tannen führt der steile Rundweg mit seinen Treppen und Brücken direkt an den sieben Kaskaden des 83 Meter hohen Wasserfalls entlang. Damit sind sie die Allerheiligen-Wasserfälle die höchsten und beeindruckendsten Wasserfälle im Nordschwarzwald.
Lohnt sich der Rundweg zu den Allerheiligen-Wasserfällen?





Wenn ihr spektakuläre Schluchten liebt, dann seid ihr an den Allerheiligen-Wasserfällen im Schwarzwald genau richtig. Ihr bleibt dabei ganz auf Tuchfühlung mit den Wassermassen und habt immer wieder herrliche Ausblicke in das enge Tal. Besonders reizvoll ist es, dieses Naturschauspiel mit dem Besuch der anmutigen Ruine des Klosters Allerheiligen oberhalb des Wasserfalls zu kombinieren. Die alten Gemäuer erzählen vom abgeschiedenen Leben und Wirken der mittelalterlichen Mönche.
Egal, ob ihr unterhalb oder oberhalb der Wasserfälle eure kleine Wanderung startet, ein wundervoller Mix aus Beschaulichkeit und Erhabenheit in zauberhafter Natur erwartet euch. Ein besonderes Plus: Die Allerheiligen-Wasserfälle zwischen Oppenau und Ottenhöfen sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.
Fototipp: Entlang der Wasserfälle gibt es viele wunderschöne Fotomotive. Schon kurz nach dem unteren Eingang habt ihr einen klasse Ausblick. Den ganzen Wasserfall bekommt ihr allerdings nicht auf ein Bild, denn er besteht aus insgesamt sieben Stufen. Wenn ihr ihn zusammen mit einer der steilen Treppen aufs Bild bekommt, wird der Eindruck noch grandioser.
Anreise zu den Allerheiligen-Wasserfällen
Lage: | Oppenau |
Höhe: | ca. 83 Meter |
Kaskaden: | 7 |
Einkehrtipp: | Restaurant Allerheiligen |
Gehzeit: | 1 bis 2 Std. |
Die Achertalbahn fährt von Achern (nördlich von Offenburg, südlich von Karlsruhe) bis nach Ottenhöfen. Von dort aus gibt es eine Busverbindung zu den Allerheiligen-Wasserfällen. Dieser Bus fährt allerdings nur etwa alle ein bis zwei Stunden. Alternativ existiert auch eine Busverbindung vom Bahnhof in Oppenau.
Kommt ihr mit dem Auto vom Rheintal, dann geht es von der A5 über die Ausfahrt Achern bis nach Ottenhöfen. Von dort aus fährt man etwa 8 Kilometer bis zu einem Parkplatz, der direkt an der Kreuzung zur Straße Richtung Ruhestein liegt. Ab hier lauft ihr einen Kilometer bis zur Klosterruine Allerheiligen hinunter.
Am schnellsten seid ihr bei den Wasserfällen, wenn ihr den Parkplatz bei der Bushaltestelle direkt am Eingangstor zu den Allerheiligen-Wasserfällen ansteuert. Falls ihr nicht so gut zu Fuß seid oder Barrierefreiheit benötigt, bekommt ihr hier einen gewissen Eindruck von den Wasserfällen.

Rundweg zu den Allerheiligen-Wasserfällen
Ich fand den Wanderweg von der Klosterruine hinunter zu den Wasserfällen besonders schön und von der Dramaturgie her optimal. Für die etwa 3,5 km lange Rundwanderung zwischen Klosterruine und Wasserfällen und zurück benötigt ihr etwa zwei Stunden, wenn ihr es gemütlich angehen lasst. Festes Schuhwerk ist Pflicht: Vor allem bei feuchter Witterung können die steilen Treppen rutschig sein.
Auf der Strecke habt ihr zwei Optionen: Entweder ihr lauft am romantischen Lierbach entlang oder links den Weg nach oben. Dort thront ein etwa 100 Jahre altes Denkmal des Schwarzwaldvereins für die Gefallenen des 1. Weltkriegs mit der Inschrift „Wir heißen euch hoffen“. Ein Ort, der nachdenklich macht. Von dort aus geht es wieder hinunter ins immer enger werdende, bewaldete Tal.
Wanderung mit herrlichen Ausblicken ins Tal
Allmählich wird der Bachlauf steiler und entlang des Wanderwegs gibt es jetzt einen Holzzaun. Auf einer kleinen Holzbrücke überquere ich den Bach, am Hang liegen niedergestreckt gleich mehrere moosbewachsene Baumriesen. Gefällt von einem Herbststurm vor ein paar Jahren oder von der letzten Borkenkäfer-Invasion? Viele der noch stehenden mächtigen Tannen sehen dürr und zerzaust aus. Bei meinem letzten Besuch waren sie noch sattgrün und voller Nadeln.
Der Himmel zieht sich zu, die Kühle des Wassers macht sich bemerkbar. Ab und zu streicht noch ein laues Lüftchen des vergehenden Sommers das enge Tal hinauf. Es geht mäßig abwärts, begleitet vom Rauschen des Baches. Immer wieder gibt es ein paar Treppenstufen. Nur wenige Wanderer begegnen mir, ich genieße die Einsamkeit. Im Hochsommer ist hier allerdings deutlich mehr los.
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Auf steilen Treppen zu den Wasserfällen hinab
Je weiter ich nach unten laufe, umso steiler wird der Weg. Schließlich steige ich nur noch Treppen hinab. Mit lautem Getöse stürzt der Bach an meiner Seite in mehreren Kaskaden in die Tiefe. Er hat sich tief in das poröse Porphyrgestein eingeschnitten. Imposante Ausblicke gibt es an jeder Biegung des Treppenweges. Die Allerheiligen-Wasserfälle sind nicht so mächtig wie die Triberger Wasserfälle, dafür besonders anmutig und wild. Unten angelangt, sammelt sich das Wasser in einem natürlichen Bassin, in dem man leider nicht schwimmen darf.
Später lese ich davon, dass schon um 1840 für Touristen ein Pfad entlang der Wasserfälle eingerichtet wurde. Damals mussten die Wanderer auch klettern können. Über mehrere waghalsige Leitern ging damals der Weg und manches Mal passierten Unfälle. Geländer an den steilsten Treppen machen es den Naturbegeisterten heute vergleichsweise einfach, das Schauspiel der Allerheiligen-Wasserfälle aus nächster Nähe zu genießen.
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Einkehr an der Klosterruine Allerheiligen
Auf dem Rückweg mach ich auch einen Abstecher zur Klosterruine Allerheiligen. Die Ruine ist ein beschaulicher, stiller Ort. Ein paar mittelalterliche Mauern ragen noch in die Höhe: ein kleiner Treppenturm, eine gotische Kapelle, ein paar Spitzbögen des Langhauses sowie Teile des Westportals. Das Kloster Allerheiligen wurde am Ende des 12. Jahrhunderts durch Uta von Schauenburg gegründet und war im Mittelalter sehr bedeutend. Mehrere Brände und Blitzeinschläge prägten die Geschichte des Klosters.
1803 wurde es aufgehoben und wenige Jahre später zum Abbruch freigegeben. In einem erhaltenen Klosterbau Richtung Wasserfälle befindet sich ein kleines Museum mit einem Architekturmodell. Es zeigt, wie das Kloster vor seiner Zerstörung ausgesehen hat.
Im ehemaligen Barockgarten mit seinen alten Wasserbassins könnt ihr ein Päuschen einlegen. Nebenan grasen Bergziegen, das Plätschern des Wassers erzeugt eine kontemplative Stimmung. Sehr lohnenswert ist das Restaurant Allerheiligen mit seiner hochwertigen Speisekarte. Unbedingt probieren: echte Schwarzwälder Kirschtorte mit Kirschwasser! Außerdem gibt es einen schönen Biergarten, um die Zeit bei den Allerheiligen Wasserfällen auf angemessene Weise ausklingen zu lassen.
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Fazit
Seid ihr im nördlichen Schwarzwald unterwegs, dann solltet ihr die Allerheiligen-Wasserfälle auf keinen Fall auslassen. Dieser friedliche Ort mit der Klosterruine und dem mehrstufigen Wasserfall in der engen Schlucht wird euch bezaubern. Eine Kombination mit anderen Highlights im Nationalpark Schwarzwald an einem Tag ist möglich, wenn ihr früh aufsteht.
Ganz in der Nähe des absolut lohnenswerten Ausflugsziels Allerheiligen-Wasserfälle locken der Ruhestein mit dem Nationalparkzentrum, der sagenumwobene Mummelsee sowie die berühmte Hornisgrinde.
Lage
Praktische Links
- Offizielle Website: Schwarzwald / Allerheiligen Wasserfälle
- Wanderkarte: Allerheiligen Rundwanderung Wasserfall
- Top Sehenswürdigkeiten & Ausflugsziele im Schwarzwald
Die sind wirklich cool, da waren wir letztes Jahr!