Der Triumphbogen ist Ehrenmahl, letzte Grabstätte und Aussichtsplattform zugleich und gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Paris. Er lässt sich vergleichsweise schnell und unkompliziert besichtigen: Der Arc de Triomphe liegt am Ende der bekannten Einkaufsmeile Champs-Elysées, direkt über der Metro-Station Charles-de-Gaulle/Étoile. Ihr könnt natürlich „nur“ hindurchlaufen, doch gerade der Blick ins Innere und vor allem von oben, machen den Triumphbogen in Paris so besonders. Ich nehme euch mit zu dieser besonderen Sehenswürdigkeit in der französischen Metropole.

Lohnt sich der Besuch des Triumphbogens in Paris?

Bei seiner Rückkehr von der Schlacht von Austerlitz am 2. Dezember 1805 ordnete der berühmte französische Herrscher Napoleon I die Errichtung eines Triumphbogens in Paris zu Ehren der Grande Armée an. Unter Hauptarchitekt Jean-François-Thérèse Chalgrin begann der Bau 1806. 30 Jahre später wurde der Arc de Triomphe schließlich eingeweiht. Die Widmung hatte der inzwischen herrschende König Louis Phillipe I. bis dahin abgeändert: Es soll nun die Armeen der Revolution und des Kaiserreichs verherrlichen. Über die Jahre wurde der Triumphbogen Schauplatz etlicher nationaler Veranstaltungen, wie der Totenwache zur Beisetzung von Victor Hugo oder der Siegesparade der Alliierten des Ersten Weltkriegs. Noch heute kommt das französische Volk hier zusammen, um in Freude und Trauer zusammenzustehen.

Fototipp: Zweifelsohne hat man den besten Blick über Paris vom Eiffelturm. Nur fehlt dann eine entscheidende Sehenswürdigkeit auf den Fotos … richtig, der Eiffelturm selbst. Richtig gut aufs Bild bekommt man ihn, wenn man von der Terrasse des Triumphbogens fotografiert.

Anreise zum Arc de Triomphe

Öffnungszeiten:täglich von 10 bis 22.30 Uhr
Ruhetag:25. Dezember, 1. Januar
Dauer:circa 40 Minuten
Preis:13 Euro, kostenlos für
EU-Bürger unter 26 Jahren
Anreise:Bus-, Metro- und RER-Station
Charles de Gaulle–Étoile

Überirdisch kommen bei der Kreuzung „Étoile“ ganze zwölf Straßen zusammen – eine davon die berühmte Prachtallee Champs-Elysée. Étoile heißt auf Deutsch „Stern“ – passenderweise. 1970 wurde der Platz aber in Place Charles de Gaulle umbenannt.

Charles-de-Gaulle-Étoile ist sowohl Stop von Sightseeing-Bussen als auch von mehreren Buslinien. Unter dem Triumphbogen befindet sich heute eine Metro- und RER-Station. Hier halten die Metrolinien 1, 2 und 6, sowie der RER A.

Achtet sehr genau auf die Schilder, wenn ihr die Metro-Station verlasst oder bringt genug Zeit mit, es ist nämlich gar nicht leicht den unterirdischen Eingang zum Triumphbogen zu finden. Gegebenenfalls muss man die Kreuzung einmal zur Hälfte umrunden (positiv sehen: das gibt Fotos aus allen Perspektiven!)

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In und auf dem Triumphbogen

Die Besichtigung beginnt im Inneren des Triumphbogens. Nachdem ich den unterirdischen Ticketschalter passiert habe, führt mich der Weg wieder ans Tageslicht. Ich befinde mich jetzt im Zentrum der Kreuzung „Étoile“, direkt unter dem Triumphbogen. Hier gibt es erst einmal eine Sicherheitskontrolle. Im Fuße von einer der vier Säulen kontrolliert eine Frau mein Ticket und lässt mich eine Wendeltreppe hinaufsteigen. Für weniger mobile Besucher gibt es in einer anderen Triumphbogen-Säule einen Aufzug.

Nach 202 Stufen gelange ich ins Zwischengeschoss auf Höhe des Gebälks. Es verbleiben noch 82 bis ganz nach oben. Dann kommt der Attika-Saal. Auf der Längsseite befindet sich die Statue eines Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg, ein Modell des Künstlers Jean Boucher. Das originale Monument wurde in dessen Heimatstadt aufgebaut. Die Wand hinter dem namenlosen Soldaten ist mit Palmwedeln aus Bronze bestückt – eine Huldigung der Soldaten. Ansonsten befinden sich in diesem Stockwerk ein Souvenirshop, die Toiletten und etliche Informationstafeln, die die Reliefs am Triumphbogen erklären. Dafür sollte man sich Zeit nehmen.

Eine weitere Treppe führt mich hinauf zur Terrasse. Hier hat man einen fantastischen Rundumblick auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Paris: Montmartre mit dem Sacré-Cœur, der Eiffelturm, Louvre, die Champs-Élysée, Invalides, der Pantheon und das Business-Viertel La Défense.

Der Arc de Triomphe von unten

Wer lange genug geschaut und alle Fotos gemacht hat, steigt beim „Sortie“, beim Ausgang, wieder ab. Es folgt der mindestens genauso spannende Teil des Triumphbogens: das Ehrenmahl. Mit Verschnaufpause im Attika-Saal und Zwischengeschoss führt der Weg in einer anderen der vier Säulen wieder ins Freie. Ich habe jetzt Gelegenheit, mir die Inschriften in den Bögen des Arc de Triomphe anzuschauen. An den Säulen sind Ortsnamen eingraviert – hier wurden während der Revolution und des Kaiserreichs berühmte Schlachten gewonnen. Ich entdecke auch einige deutsche Städte. Daneben stehen die Nachnamen zahlreicher erfolgreicher Generäle, die hiermit ihre letzte Ehre erhalten. Wenn der Name unterstrichen ist, bedeutet es, dass der Soldat auf dem Schlachtfeld gefallen ist.

Die Inschriften auf dem Boden erinnern an neuere Ereignisse: die Ausrufung der Republik am 4. September 1870, die Rückkehr von Elsass-Lothringen zu Frankreich 1918, die Kundgebung der Studenten am 11. November 1940 und mehr. Am berührendsten finde ich das Grab des unbekannten Soldaten. Es befindet sich direkt unter dem Triumphbogen und ist stets von Blumen bekränzt. Der Name des Toten aus dem Ersten Weltkrieg ist nicht bekannt. Er wurde 1920 hier begraben und soll alle – für Frankreich gefallenen – Soldaten symbolisieren. Seit 1923 brennt auf dem Grab außerdem ein ewiges Feuer. Sie wird jeden Tag um 18:30 Uhr in einer feierlichen Zeremonie neu entzündet – auch in Zeiten von Krieg oder Pandemie. Besucher können aus der Ferne zusehen.

Von hier unten hat man obendrein einen perfekten Blick auf die Reliefs, die im Attika-Saal erklärt wurden. An den vier großen Flächen sind jeweils Gruppen eingemeißelt, die an ein Jahr erinnern sollen. Am berühmtesten ist der von François Rude gestaltete „Auszug der Freiwilligen“, auch „La Marseillaise“ genannt. Sie soll an 200.000 Männer erinnern, die 1792 aufbrachen, um die junge Republik zu verteidigen. Letztere wird symbolisiert durch eine kämpferische, geflügelte Frau – der Geist der Freiheit, der die Männer motiviert. Die anderen Reliefs sind: La Gloire de Napoléon (1810), La Résitance (1814) und La Paix (1815).

Sechs kleinere Hochreliefs zeigen Episoden aus den Kriegen Napoleons und der Revolution. Mit dabei ist auch die Schlacht von Austerlitz.

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Fazit

Meiner Meinung nach ist ein Besuch des Triumphbogens bei einer Reise nach Paris obligatorisch. Vor allem, wenn man nicht so lange da ist, bekommt man hier vergleichsweise schnell einen Einblick in die Seele und Geschichte Frankreichs, die natürlich auch mit der Geschichte Europas und vor allem Deutschlands eng verwoben ist. Man sollte sich dazu auf jeden Fall die Zeit nehmen, die Reliefs und die Geschichte des Triumphbogens kennenzulernen. Darüber hinaus lohnt sich natürlich auch die Terrasse. Der Arc de Triomphe ist viel kleiner als der Eiffelturm, trotzdem hat man auch von hier oben eine tolle Aussicht über Paris. Und der Eintritt ist bei weitem günstiger.

Wer flexibel genug ist, sollte natürlich unter der Woche vormittags kommen, dann ist hier kaum etwas los. Allerdings verpasst man dann auch den Sonnenuntergang, der die „Stadt der Lichter“ langsam erleuchten lässt. Auch ansonsten ist die Schlange moderat lang. Tickets kosten 13 Euro für Erwachsene, EU-Bürger unter 26 Jahren kommen kostenlos rein.

Lage

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